An alle studierten Informatiker (UNI): Welchen Tätigkeiten geht ihr nach?
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Fachinformatiker sind doch auch Informatiker, oder nicht?
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Ich wollte keinen lamewar provozieren, bitte jetzt keine FIAN / Informatiker-Diskussion.
Ich würde nur gern von Uni-Informatikern hören, die NICHT hauptsächlich programmieren. Wie gesagt, ich kenne solche Beispiele nicht.
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Fachinformatiker sind keine Informatiker. Das "Informatiker" im Namen soll den Beruf nur attraktiv klingen lassen. Streng genommen sind Fachinformatiker nur eine Idee, die sich Politiker erdacht haben, um Jugendliche mit weniger aussichtsreichen Karrierechancen von der Straße zu holen und zu beschäftigen. Sie leisten also im Prinzip nichts, ihnen wird aber das Gefühl gegeben, sie wären zu was gut. Die Firmen, die Fachinformatiker beschäftigen sind also eine Art Wohlfahrt, machen durch deren Beschäftigung zwar ein kleines Minus, verschaffen sich dadurch aber Ansehen bei den Ländern und den niederen Bevölkerungssschichten.
Achja, und programmieren können Fachinformatiker bestimmt noch viel weniger als studierte Informatiker (egal welcher Abschluss). Und Informatiker programmieren, weil es getan werden muss.
Ich will hier bestimmt nicht den Beruf des Fachinformatikers schlecht machen, hab selbst ein Jahr lang diese Ausbildung absolviert dann aber verzweifelt aufgegeben, weil ich in diesem Jahr noch nicht einmal etwas programmiert habe. Außerdem war die Dummheit der Mitschüler (Alles was ihr über Berufsschulen gehört habt, war vermutlich beschönigt) einfach nicht mehr auszuhalten.
Achja, und worin wir wohl übereinstimmen ist, dass Informatik mit Mathematik eng verknüpft ist. Fachinformatiker ist schon deshalb ein völlig unpassender Begriff, weil während der immerhin dreijährigen Ausbildung noch nicht einmal eine einzige Stunde Mathematik auf dem Lehrplan vorgesehen ist.
Was Fachinformatiker also nun wirklich tun, ist drittklassige Webseiten `in HTML zu programmieren' und ähnliches. Aber für ernsthafte Softwareprojekte ist wohl nur eine sehr kleine Gruppe der gesamten FIAE-Meute zu gebrauchen.
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Mir sind hier irgendwie zu viele professionelle Meinungen. Könnt ihr nicht das Niveau ein wenig runterdrehen und weniger direkt auf meine Frage eingehen? Das wäre nett.
Es interessiert mich nicht, ob du FIs gut findest.
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codequell schrieb:
Ein Informatiker programmiert in der Regel nicht, also wo ist das Problem?
Ach ja? Solche Leute haben bei mir nicht einmal die Probezeit überstanden, denn die Aufgaben des Kunden konnten sie dann auch nicht verstehen. Der Kunde will stets ein lauffähiges Programm!
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Captain Oblivious schrieb:
Ich würde nur gern von Uni-Informatikern hören, die NICHT hauptsächlich programmieren. Wie gesagt, ich kenne solche Beispiele nicht.
also gut, ich kenne einen, der nur selten programmiert (das kann er aber gut, zumindest ellenlange sql-statements mit 1000 inner/outer joins und so). aber hauptsächlich macht er projektmanagement (mittelständischer betrieb, warenwirtschaftssysteme), sich mit kunden um geld und termine rumärgern, ist viel unterwegs, ständig unter druck, rechte hand des chefs aber dafür unterbezahlt etc. das macht er schon seit ein paar jahren. angeblich gefällt's ihm ganz gut.
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Die Informatiker die ich kenn und die nicht programmieren, haben vorher ne ganze Weile programmiert. Jetzt sind sie Team- oder Projektleiter und sind jetzt hauptsächlich in Meetings und verteilen Aufgaben. Sogar die Informatiker die bei uns forschen programmieren.
Ich hab auch schon ne Firma gesehen, bei der Informatiker von der Uni direkt zum Kunden geschickt wurden und da Anforderungen einholen durften, ohne dass sie vorher viel programmiert haben. Aber die Firma gibts nicht mehr.
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Als Informatiker muss man programmieren können. Man vergleicht den Informatiker zwar gerne (vergeblich) mit einem Architekten, aber das ist nur Illusion. Softwareentwicklung ist eine Wissenschaft und der Informatiker der darin tätige Wissenschaftler.
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Dipl. Inform. schrieb:
Als Informatiker muss man programmieren können. Man vergleicht den Informatiker zwar gerne (vergeblich) mit einem Architekten, aber das ist nur Illusion. Softwareentwicklung ist eine Wissenschaft und der Informatiker der darin tätige Wissenschaftler.
Oder anders gesagt: es geht nicht, dass man ein guter Informatiker ist, aber zu dumm zum programmieren ist. Man beachte auch, dass nicht jeder Informatiker gerne programmieren muss, aber es muss einfach dazu in der Lage sein. Sonst ist er kein Informatiker (sondern ein schlechter Informatiker).
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Darum geht es doch garnicht
Irgendwie gehen fast alle Antworten an der Frage vorbei. Schreibe ich zu undeutlich oder woran liegts?Ich programmiere gerne.
Ich möchte nur nicht primär Codeknecht sein und den ganzen Tag programmieren müssen nach meinem Studium.
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Vergesst die Frage einfach. Bevor der nächste jetzt Informatik und Elektrotechnik vergleicht oder darüber diskutieren will, ob die Informatik eine Ingenieurswissenschaft ist oder nicht. Einfach nicht mehr antworten.
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Antwort
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Aber schrieb:
codequell schrieb:
Ein Informatiker programmiert in der Regel nicht, also wo ist das Problem?
wer programmiert den dann?
informatiker werden nicht programmiert, die meisten sind gezüchtet.
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Captain Oblivious schrieb:
Ich möchte nur nicht primär Codeknecht sein und den ganzen Tag programmieren müssen nach meinem Studium.
Was bedeutet für dich Codeknecht? Gehört da Softwaredesign auch dazu?
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mezzo mix schrieb:
Aber schrieb:
codequell schrieb:
Ein Informatiker programmiert in der Regel nicht, also wo ist das Problem?
wer programmiert den dann?
informatiker werden nicht programmiert, die meisten sind gezüchtet.
Das n wurde aus Kostengrüde eigespart.
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Captain Oblivious schrieb:
Darum geht es doch garnicht
Irgendwie gehen fast alle Antworten an der Frage vorbei. Schreibe ich zu undeutlich oder woran liegts?Das Thema ist einfach zu emotional aufgeladen, da sind die meisten nicht rational in der Lage drüber nachzudenken. Das sieht man ja schon an deiner Frage:
Ich programmiere gerne.
Ich möchte nur nicht primär Codeknecht sein und den ganzen Tag programmieren müssen nach meinem Studium.Programmieren macht dir Spaß, aber um Gottes Willen, bloß kein Codeknecht sein! Die Idee allein ist seit 20 Jahren lächerlich. Der Architekt im Elfenbeinturm malt UML-Diagramme, und die Heerscharen ungewaschenen Pöbels hackt die in Lochkarten, oder wie ist das zu verstehen?
Ich bin zwar kein Informatiker, deshalb hab ich hier bisher nichts gesagt, aber ca. 1/3 meiner Kollegen in der Abteilung sind Informatiker (der Rest Mathematiker, Physiker oder Ingenieure). Wir machen algorithmisch relativ anspruchsvolle Software, Richtung Compiler, ich will jetzt nicht ins Detail gehen. Die Arbeit besteht im Wesentlichen aus Konzeption neuer Features, Spezifikation, Design, Test, Implementierung und Bugfixing. Normalerweise werden neue Features vom Produktmanagement angestoßen und in Zusammenarbeit mit denen spezifiziert, aber in der Regel ist der Hauptautor der Spec letztlich auch entscheidend an der Implementierung beteiligt. Überhaupt hat jeder einzelne unheimlich viel Verantwortung. Sowas wie irgendwas nach Auftrag runterprogrammieren kommt praktisch nicht vor.
Ich denke, dass man das verallgemeinern kann. Es ist einfach furchbar ineffizient, wenn man die Entwickler in kreative und Codeknechte aufteilt, insbesondere was den Informationsfluss (in beide Richtungen) zwischen diesen Gruppen angeht. Es bringt auch nichts mehr heutzutage, wenn man ein Design so gut und detailliert überlegt hat, dass ein weniger qualifizierter reiner Programmierer das verstehen und umsetzen kann, kann man es auch eben selbst eintippen.
Falls jemand in einer Umgebung arbeitet, in der es tatsächlich so vorgeht, möge er sich melden.
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@Bashar: Ja, du hast das recht gut differenziert, aber mit Codeknecht meine ich nicht das pure Einhacken von Code, das hätte ich noch erläutern sollen. Meiner bisherigen Erfahrung nach (4 Jahre bisher) ist aber das "Softwaredesign" für den Alltagsentwickler aber recht trivial, wenn es um Standardwirtschaftslösungen geht. Entitäten modellieren, in Beziehung setzen, Anwendungsfälle modellieren, aus Anwendungsfälle und Entitäten wird eine Datenbank, Klassen werden reingehackt und dann geht's mit den langweiligen GUI-Klassen los. Höhepunkt der gedanklichen Tätigkeit ist dann die Visualisierung eines Balkendiagramms, wo man unter Umständen mal den Kopf einschalten muss.
Wenn es um verteilte Anwendungen geht, wird es ein bisschen spannender. Aber auch hier ist der Weg doch in der Regel vorbestimmt: Wahl zwischen SOAP / Sonstiges HTTP Tunneling / Sockets, da mal eine XML Serialisierung, hier mal ein Remotezugriff,... das war's.Ok, mag ein bisschen überspitzt beschrieben sein, aber mich langweilt das inzwischen ein wenig. Viel mehr würde es mich mal reizen, richtig komplizierte Parser zu designen oder mal etwas mehr Mathematik mit einzubringen. Das findet man doch aber alles nicht in den 0815-Klitschen.
Klar, wenn man Compiler entwickelt oder wissenschaftliche Software programmiert, sieht die Sache anders aus. Das ist mit Sicherheit richtig spannend. Aber wie viele Entwickler machen sowas schon.
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Na dann, Bildverarbeitung, Visualisierung...
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Na dann, Spieleproggung