Mathematik Studium anstatt Informatik Studium ?
-
abc.w schrieb:
an erster Stelle Mathematik, an zweiter Informatik, und an dritter Stelle Elektrotechnik. Im Fachbereich Informatik, weiss ich noch von damals, sah es mit Mathe noch schlimmer aus: 70 bis 90% Durchfallquote - war immer interessant, sich die Noten anzuschauen, eine Reihe von 5.0, mal eine 3.0, mal ne 4.0, eine weitere längere Reihe von 5.0, mal eine einsame 2.3... Mathe ist wahrscheinlich der häufigste Grund, warum manche ihr Studium abbrechen (müssen).
Ja, wenn man so etwas liest, dann nimmt das irgendwie schon die Lust überhaupt ein Studium in dem Bereich zu beginnen. Es sollte doch eigentlich so gehalten sein, dass man das Studium auch schaffen kann! Ich persönlich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass die 90%, die wegen Mathe durchfliegen alle stinkfaul und/oder saudumm sind. Also was ist erfahrungsgemäß der Grund dafür, dass viele Leute Probleme mit Mathe im Studium bekommen? Ist es wirklich so schwer? Oder haben viele da auch einfach nur von Anfang an falsche Erwartungen?
-
Ich bin jetzt bald mit meinem Mathematik-Master fertig. Oft erkläre ich Studenten aus dem 1. Semester noch irgendwelche Sachen. Und es zeigt sich einfach immer dasselbe Bild. Die Hälfte hatn etwa den Durchblick aber die andere Hälfte ist einfach nicht geeignet für ein Mathematikstudium.
Wer am Ende des ersten Jahres Begriffe, welche übergreifend in allen Fächern zentral sind, nicht beherscht, sollte einfach nochmals Wiederholen oder etwas anderes Probieren. Oft kennen die Studenten elemtare Begriffe wie bijektiv, lineare Funktion oder isomoph nicht.
Für mich ist dies irgendwie oft unverständlich. Es scheint mir, dass einigen die Fähigkeit abgeht den relevanten Stoff vom nicht so relevanten zu trennen.
-
Neustudent schrieb:
Ja, wenn man so etwas liest, dann nimmt das irgendwie schon die Lust überhaupt ein Studium in dem Bereich zu beginnen. Es sollte doch eigentlich so gehalten sein, dass man das Studium auch schaffen kann! Ich persönlich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass die 90%, die wegen Mathe durchfliegen alle stinkfaul und/oder saudumm sind. Also was ist erfahrungsgemäß der Grund dafür, dass viele Leute Probleme mit Mathe im Studium bekommen? Ist es wirklich so schwer? Oder haben viele da auch einfach nur von Anfang an falsche Erwartungen?
Nachdem Informatik ja fast schon so ein Modestudium wie BWL geworden ist und jeder der nen PC einschalten kann Informatik studieren will, verwundert mich das nicht.
-
wonderwall schrieb:
Nachdem Informatik ja fast schon so ein Modestudium wie BWL geworden ist und jeder der nen PC einschalten kann Informatik studieren will, verwundert mich das nicht.
Das Interesse am Informatikstudium ist aber z. Zt. rückläufig. Modestudium war einmal.
-
LOLAlter schrieb:
wonderwall schrieb:
Nachdem Informatik ja fast schon so ein Modestudium wie BWL geworden ist und jeder der nen PC einschalten kann Informatik studieren will, verwundert mich das nicht.
Das Interesse am Informatikstudium ist aber z. Zt. rückläufig. Modestudium war einmal.
Im Moment steigt die Zahl sogar wieder ein bisschen. http://www.cio.de/karriere/personalfuehrung/847387/
Und es sind immer noch leicht doppelt so viele wie in den 90ern, als Informatik eben nicht so modern, sondern eher was für Geeks war.
-
wonderwall schrieb:
Nachdem Informatik ja fast schon so ein Modestudium wie BWL geworden ist und jeder der nen PC einschalten kann Informatik studieren will, verwundert mich das nicht.
Ich bezog mich eigentlich eher auf das Mathematik Studium, das ja auch so eine hohe Abbruchquote hat.
-
Neustudent schrieb:
...Also was ist erfahrungsgemäß der Grund dafür, dass viele Leute Probleme mit Mathe im Studium bekommen? Ist es wirklich so schwer? Oder haben viele da auch einfach nur von Anfang an falsche Erwartungen?
Warum die im Fachbereich Informatik in Mathe so hohe Durchfallquoten haben, weiss ich nicht. In Elektrotechnik war es damals so, man hatte in Mathe ungewohnt viel Stoff, man hatte auch andere ungewohnt viele Sachen wie Praktika, wo man periodisch irgendwelche Berichte schreiben musste usw. Neben Mathe hatte man ja noch andere wie Elektrotechnik und Informatik. Und dann nach dem zweiten Semester wurden diese drei grossen Prüfungen geschrieben, wo der ganze Stoff aus beiden Semestern abverlangt wurde... Man muss halt alles mitmachen, Zeit nicht nur in die Vorlesungen und Übungen investieren, sondern auch in die Nacharbeitung danach.
-
Bashar schrieb:
Vor 35 Jahren war die Informatik als Studienfach noch nicht ganz so verbreitet wie heute, wenn überhaupt.
Und was hast du da zitiert?
Google. Schonmal von gehört? Unbedingt zu empfehlen.
ich würd ma sagen nutze die Google: google Funktion Hier im Forum
-
SideWinder schrieb:
Dilbert in den letzten Tagen gelesen? Oder sprichst du von anderwertigem Tabellen-Voodoo in tatsächlich .technischen. Bereichen?
Keine Excel-Tabellen, ich meine tatsächlich Tabellen-Nachschlagewerke, wo man dann irgendwelche Parameter für die Auslegung irgendwelcher Teile nachschlägt.
-
abc.w schrieb:
Warum die im Fachbereich Informatik in Mathe so hohe Durchfallquoten haben, weiss ich nicht.
Das dürfte vor allem in den ersten Semestern der Fall sein. Ich kenn da ne Handvoll Informatik-Studenten die zwar ihre PCs im Schlaf auseinander- und zusammenbauen können, jede Meldung auf heise.de auswendig kennen und diverse Spielchen in den verschiedensten Sprachen zusammengefrickelt haben, außerdem jede Macke ihres Lieblings-OS (meist Linux) kennen und bei den Rechenaufgaben in der Oberstufe immer getönt haben Mathe sei ja so einfach. Aber wenns dann in der uni an die Fächer geht wo man nur mit Verstehen und Hinrschmalz weiterkommt (Mathe, theoretische Informatik usw.) setzt es aus...
-
Mathematische Beweise lässt sich halt nicht schnell mal zurechtfrickeln, wie ein PHP-Script oder VBA-Code.
-
LOLAlter schrieb:
Mathematische Beweise lässt sich halt nicht schnell mal zurechtfrickeln, wie ein PHP-Script oder VBA-Code.
Wofuer man Informatik studieren muss ...
Die Informatik hat sich doch als Spezialgebiet der Mathematik entwickelt.
So sind z.B. fast alle älteren Informatik Professoren an der Uni an der ich stududiere eigentlich Mathematik Professoren.Nein! Informatik ist kein Spezialgebiet der Mathematik, auch ist Physik kein spezialgebiet der Mathematik ... Und zu deinen Profs: Frueher gabs halt das Studienfach Informatik nicht bzw. war kaum verbreitet.
Zu den Durcfallquoten in Mathematik: Das hat nichts mit dem Studienfach zu tun. Beispiel: Bei uns fallen etwa 80% der Physiker durch die Theoretisch Physik 1: Mechanik. Und die sollten es doch eigentlich wissen ...
Kurz und knapp:
Lernt man denn im Mathematik STudium auch Programmiersprachen ?
Ja, aber persoenlich wuerde ich keinen Mathestudenten programmieren lassen. (Okay: die meisten Informatiker auch nicht )
Wieso kann man als Mathematik Student gleich eine EDV Abteilung leiten ?
Das kann man wahrscheinlich mit jedem naturwissenschaftlichem Studium.
Dachte die lernen im Mathematik studium nur Formeln und nochmal Formeln.
Man lernt denken! Und nur das, Formeln sind ... was fuer die Schule.
Mathematik Studium anstatt Informatik Studium ?
Hoehere Mathematik studiert man meist, wenn man mehr hoehere Mathematik machen moechte. Wenn du das nicht machen moechtest, dann solltest du nicht Mathematik studieren.
PS: Alle Aussagen sind persoenliche Erfahrungswerte.
-
knivil schrieb:
LOLAlter schrieb:
Mathematische Beweise lässt sich halt nicht schnell mal zurechtfrickeln, wie ein PHP-Script oder VBA-Code.
Wofuer man Informatik studieren muss ...
Bezog sich auf nichtstudierte Freizeitfrickler ("Computerfreaks") vs. Informatiker / Mathematiker und nicht auf Informatiker vs. Mathematiker
-
LOLAlter schrieb:
Mathematische Beweise lässt sich halt nicht schnell mal zurechtfrickeln, wie ein PHP-Script oder VBA-Code.
kommt drauf an, was du beweisen willst. für'n satz des pythagoras z.b. gibt's über 300 gültige beweise. einiges davon auch von amateuren, beim 'zurechtfrickeln' entstanden.
-
knivil schrieb:
Wieso kann man als Mathematik Student gleich eine EDV Abteilung leiten ?
Das kann man wahrscheinlich mit jedem naturwissenschaftlichem Studium.
Naja, ich würde nicht sagen, dass das stimmt. Nur weil man studiert hat man keine Führungsqualitäten (Das erlebe ich täglich) Und ich glaube kaum, dass Management Teil eines regulären naturwissenschaftlichen Studiums ist (höchstens wenn man freiwillig Vorlesungen zu dem Thema belegt). Da ich selbst aber nicht studiert habe lasse ich mich gerne eines besseren belehren.
Und zum Thema "nichtstudierte Freizeitfrickler" ich falle unter diese Kategorie, obwohl ich jetzt in dem Bereich arbeite. Ich hab keinen Plan von Mathematischen Formeln und Theoretischer Informatik, trotzdem weiß ich das ich mich, bei dem Job den ich habe, nicht im geringsten vor einem meiner Kollegen verstecken müsste. Ich mag meinen Job und ich weiß das ich in dem was ich tue gut bin. Und kann locker die meisten hier mit ihren Bachelor oder Master Graden in die Tasche stecken. Mag sein das die andere bessere Qualitäten haben, aber beim praktischen Teil, der Programmierung, versagen hier einige kläglich.
Wenn man später nur programmieren möchte, oder Software Architekt/Software Analyst sein möchte muss man nicht unbedingt studieren. Natürlich wird es den Einstieg in die Karriere erleichtern, nur sollte man sich auch neben dem Studium für das Thema interessieren und auch sich anderweitig weiterbilden, was nicht vom Studium abgedeckt wird.
-
evilissimo schrieb:
Und kann locker die meisten hier mit ihren Bachelor oder Master Graden in die Tasche stecken. Mag sein das die andere bessere Qualitäten haben, aber beim praktischen Teil, der Programmierung, versagen hier einige kläglich.
was programmiert ihr denn?
-
Steckst du die anderen auch in die Tasche, wenn es darum geht, Bilderkennungsalgorithmen zu programmieren?
Aber unabhängig davon hast du natürlich recht: Ein Entwickler benötigt kein Studium, und das Know-How bezügl. Frameworks / Design Patterns / Technologien ist heute sehr wichtig in Zeiten von .NET, J2EE, SOA, Ruby, Ajax, JavaScript, XML, XSLT etc. Das lernt man im Studium alles nicht. Aber an den Hochschulen werden auch nicht unbedingt primär Programmierer ausgebildet, muss man fairerweise dazusagen.
-
+fricky schrieb:
was programmiert ihr denn?
Anti Malware Software
LOLAlter schrieb:
Steckst du die anderen auch in die Tasche, wenn es darum geht, Bilderkennungsalgorithmen zu programmieren?
Kam vielleicht nicht so rüber, aber ich hatte das auf meinen Job bezogen, deswegen hab ich auch dazu gesagt das die eventuell andere Qualitäten haben mögen.
Und die Frage kann ich nicht wirklich beantworten da wir nicht an so etwas, oder etwas vergleichbarem arbeitenLOLAlter schrieb:
Aber unabhängig davon hast du natürlich recht: Ein Entwickler benötigt kein Studium, und das Know-How bezügl. Frameworks / Design Patterns / Technologien ist heute sehr wichtig in Zeiten von .NET, J2EE, SOA, Ruby, Ajax, JavaScript, XML, XSLT etc. Das lernt man im Studium alles nicht. Aber an den Hochschulen werden auch nicht unbedingt primär Programmierer ausgebildet, muss man fairerweise dazusagen.
Deswegen habe ich auch gesagt das man nicht unbedingt studieren muss wenn man nur programmieren möchte. Es macht den Einstieg in die Branche nur wesentlich leichter.
-
evilissimo schrieb:
+fricky schrieb:
was programmiert ihr denn?
Anti Malware Software
aha, sowas stelle ich mir aber nicht ganz unwissenschaftlich vor. mustererkennung, statistik, data-mining, ausbreitungsverhalten (parallelen zu biologischen viren, epidemiologie), usw. und damit sind eure studierten bachelors/masters reihenweise am scheitern. naja, dann ist es wohl so...
-
+fricky schrieb:
evilissimo schrieb:
+fricky schrieb:
was programmiert ihr denn?
Anti Malware Software
aha, sowas stelle ich mir aber nicht ganz unwissenschaftlich vor. mustererkennung, statistik, data-mining, ausbreitungsverhalten (parallelen zu biologischen viren, epidemiologie), usw. und damit sind eure studierten bachelors/masters reihenweise am scheitern. naja, dann ist es wohl so...
Naja, das sind die Ausnahmen bei uns Aber wir haben viel mehr Entwickler die an anderen Teilen arbeiten