physik auf abi stand- womit weitermachen?
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vielen dank gregor!
jeweils fließbachs und noltings 1. band zur theoretischen physik sind schon bestellt.
liege ich richtig mit der annahme, dass du physik studiert hast? könntest du eine grobe abschätzung geben, wie lange ich brauchen sollte bzw. mir zeit nehmen sollte, um beide bücher durchzuarbeiten? empfiehlt es sich auch, vielleicht "zur Abwechslung" ein paar teilgebiete gleichzeitig anzugehen, statt alles nacheinander?
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abiturient schrieb:
liege ich richtig mit der annahme, dass du physik studiert hast?
Ich habe gestern meine Diplomarbeit abgegeben.
abiturient schrieb:
könntest du eine grobe abschätzung geben, wie lange ich brauchen sollte bzw. mir zeit nehmen sollte, um beide bücher durchzuarbeiten? empfiehlt es sich auch, vielleicht "zur Abwechslung" ein paar teilgebiete gleichzeitig anzugehen, statt alles nacheinander?
Naja, IMHO könnte es Sinn machen, mit der theoretischen Physik etwas vorher anzufangen. Aber Du hast Dir ja eh erstmal die theoretischen Bücher bestellt. Ich denke, dass es deshalb gut sein könnte, die Theorie etwas vorher zu machen, weil Du sie in der Experimentalphysik brauchst. Trotzdem ist es auch ganz wichtig, die Experimentalphysik zu machen. Da stellst Du die Verbindung zwischen Theorie und Realität her. Was Du aber vor der theoretischen Physik brauchst, ist Mathe. Vermutlich kommt die theoretischen Physik im echten Studium deshalb erst mit dem 4. Semester, weil vorher eben noch die Mathe-Vorlesungen dran kommen müssen.
Du findest massive Anwendungen der theoretischen Physik (alles jenseits der Theoretischen Mechanik) in jeder Experimentalphysik-Vorlesungen ab dem 4. Semester. Wie gesagt, das hängt alles sehr stark zusammen. Andererseits ist es natürlich auch so, dass die theoretische Physik durch die Experimentalphysik motiviert ist. Vor allem hängen Quantenmechanik und Atom- und Molekülphysik sehr stark zusammen. Könnte Sinn machen, die zusammen zu lesen. Dafür könntest Du auch die Festkörperphysik nach hinten verlegen.
Wie lange Du brauchen wirst, kann ich Dir nicht sagen. Das hängt sehr von Dir ab. Ehrlich gesagt bin ich auch etwas skeptisch, dass Du das durchhälst. Physik ist nicht gerade einfach, sondern über große Strecken sehr frustrierend zu lernen. Naja, die Vorlesungen, die ich Dir genannt habe, decken ungefähr 6 Semester in einem Vollzeitstudium ab. Wenn Du hohes Interesse zeigst und mit großem Elan an die Sache herangehst, dann kannst Du das auch in so einer Zeit schaffen. Die Zeit solltest Du Dir aber auch nehmen. Nicht einfach ein Buch durchlesen und dann sagen, dass Du das ja eh kannst. Du solltest schon die Aufgaben machen, um Deinen Tatsächlichen Fortschritt zu sehen. ...und die sind im Allgemeinen nicht ganz leicht.
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Gregor schrieb:
Vermutlich kommt die theoretischen Physik im echten Studium deshalb erst mit dem 4. Semester, weil vorher eben noch die Mathe-Vorlesungen dran kommen müssen.
Das hängt von der Uni ab. An einigen fängt man im ersten Semester mit theoretischer Physik an.
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Gregor schrieb:
abiturient schrieb:
liege ich richtig mit der annahme, dass du physik studiert hast?
Ich habe gestern meine Diplomarbeit abgegeben.
abiturient schrieb:
könntest du eine grobe abschätzung geben, wie lange ich brauchen sollte bzw. mir zeit nehmen sollte, um beide bücher durchzuarbeiten? empfiehlt es sich auch, vielleicht "zur Abwechslung" ein paar teilgebiete gleichzeitig anzugehen, statt alles nacheinander?
Naja, IMHO könnte es Sinn machen, mit der theoretischen Physik etwas vorher anzufangen. Aber Du hast Dir ja eh erstmal die theoretischen Bücher bestellt. Ich denke, dass es deshalb gut sein könnte, die Theorie etwas vorher zu machen, weil Du sie in der Experimentalphysik brauchst. Trotzdem ist es auch ganz wichtig, die Experimentalphysik zu machen. Da stellst Du die Verbindung zwischen Theorie und Realität her. Was Du aber vor der theoretischen Physik brauchst, ist Mathe. Vermutlich kommt die theoretischen Physik im echten Studium deshalb erst mit dem 4. Semester, weil vorher eben noch die Mathe-Vorlesungen dran kommen müssen.
Du findest massive Anwendungen der theoretischen Physik (alles jenseits der Theoretischen Mechanik) in jeder Experimentalphysik-Vorlesungen ab dem 4. Semester. Wie gesagt, das hängt alles sehr stark zusammen. Andererseits ist es natürlich auch so, dass die theoretische Physik durch die Experimentalphysik motiviert ist. Vor allem hängen Quantenmechanik und Atom- und Molekülphysik sehr stark zusammen. Könnte Sinn machen, die zusammen zu lesen. Dafür könntest Du auch die Festkörperphysik nach hinten verlegen.
Wie lange Du brauchen wirst, kann ich Dir nicht sagen. Das hängt sehr von Dir ab. Ehrlich gesagt bin ich auch etwas skeptisch, dass Du das durchhälst. Physik ist nicht gerade einfach, sondern über große Strecken sehr frustrierend zu lernen. Naja, die Vorlesungen, die ich Dir genannt habe, decken ungefähr 6 Semester in einem Vollzeitstudium ab. Wenn Du hohes Interesse zeigst und mit großem Elan an die Sache herangehst, dann kannst Du das auch in so einer Zeit schaffen. Die Zeit solltest Du Dir aber auch nehmen. Nicht einfach ein Buch durchlesen und dann sagen, dass Du das ja eh kannst. Du solltest schon die Aufgaben machen, um Deinen Tatsächlichen Fortschritt zu sehen. ...und die sind im Allgemeinen nicht ganz leicht.
vielen dank für den rat.
da wir gerade ausser den einigen abi-veranstaltungen nichts zu tun haben, hab ich eigentlich kaum was zu tun, ausser auf das erste ankommende buch zu warten. ich bin schon etwas hungrig, aber die bücherlieferung lässt sich mal wieder sehr viel zeit. schlimm.
p.s.: was war das thema deiner diplomarbeit?
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abiturient schrieb:
p.s.: was war das thema deiner diplomarbeit?
"Ab-Initio Calculations of Ballistic Transport in Nanoscale Break- and Tunnel-Junctions"
Falls Du Interesse hast, kann ich sie Dir ja mal zuschicken.
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Gregor schrieb:
abiturient schrieb:
p.s.: was war das thema deiner diplomarbeit?
"Ab-Initio Calculations of Ballistic Transport in Nanoscale Break- and Tunnel-Junctions"
Falls Du Interesse hast, kann ich sie Dir ja mal zuschicken.
in der tat, allerdings ist ein e-mail adressenaustausch in einem thread nicht so günstig
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abiturient schrieb:
in der tat, allerdings ist ein e-mail adressenaustausch in einem thread nicht so günstig
Dann schick Du mir mal ne Mail. Ich glaube, ich müsste hier ne EMail-Adresse haben. Normalerweise sind die so aufgebaut: NameDesModerators-at-cplusplus.de
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Gregor schrieb:
abiturient schrieb:
in der tat, allerdings ist ein e-mail adressenaustausch in einem thread nicht so günstig
Dann schick Du mir mal ne Mail. Ich glaube, ich müsste hier ne EMail-Adresse haben. Normalerweise sind die so aufgebaut: NameDesModerators-at-cplusplus.de
ahh sehr gut
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abiturient-at-gmail.com schrieb:
Gregor schrieb:
abiturient schrieb:
in der tat, allerdings ist ein e-mail adressenaustausch in einem thread nicht so günstig
Dann schick Du mir mal ne Mail. Ich glaube, ich müsste hier ne EMail-Adresse haben. Normalerweise sind die so aufgebaut: NameDesModerators-at-cplusplus.de
ahh sehr gut
Bei c-plusplus.net habe ich übrigens einen Bindestrich vergessen.
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Das wird mir ganz schön auf den Geldbeutel gehen. Ich habe gerade mal nach verschiedenen Büchern von Demtröder geschaut und finde nirgendswo was gebrauchtes. 40€ pro Buch schlagen da schon ganz schön hart zu.
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abiturient schrieb:
Das wird mir ganz schön auf den Geldbeutel gehen. Ich habe gerade mal nach verschiedenen Büchern von Demtröder geschaut und finde nirgendswo was gebrauchtes. 40€ pro Buch schlagen da schon ganz schön hart zu.
Ja. Ich habe in den letzten Jahren auch mehrere tausend Euro für Bücher ausgegeben. Bildung ist leider recht teuer.
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~john schrieb:
Gregor schrieb:
Vermutlich kommt die theoretischen Physik im echten Studium deshalb erst mit dem 4. Semester, weil vorher eben noch die Mathe-Vorlesungen dran kommen müssen.
Das hängt von der Uni ab. An einigen fängt man im ersten Semester mit theoretischer Physik an.
Ob man das noch theoretische Physik nennen kann? Mir kommt es bis jetzt(2. Semerster) eher wie eine Mathevorlesung mit "Anwendungsbezug" vor. Das einzig wirklich spannende war Lagrange und Hamiltion.
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Und natürlich auch ein bisschen SRT mit müonen und der ganzen sache.
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Gregor schrieb:
Ja. Ich habe in den letzten Jahren auch mehrere tausend Euro für Bücher ausgegeben. Bildung ist leider recht teuer.
Ja, das Leben ist ungerecht. Zuerst hat man viel Zeit, aber kein Geld für Bücher. Dann hat man Geld, aber keine Zeit mehr.
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Oder ab man geht in die Bibliothek...
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student1234 schrieb:
Oder ab man geht in die Bibliothek...
Richtig, bis zum achten Semester in Physik habe ich mir 6-7 Bücher gekauft, davon vielleicht zwei richtig genutzt, der Rest kam aus der Bibliothek. Jetzt nachdem mein Spezialgebiet relativ fest steht und es auf die Diplomprüfungen zugeht, habe ich mal 350 Euro investiert...
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Lui's Dorf schrieb:
Ob man das noch theoretische Physik nennen kann? Mir kommt es bis jetzt(2. Semerster) eher wie eine Mathevorlesung mit "Anwendungsbezug" vor. Das einzig wirklich spannende war Lagrange und Hamiltion.
Doch, das ist Physik. In der Mathematik führt man unentwegt Beweise. Für viele ist das erstmal ein Kulturschock, wenn sie die Unterschiede zwischen der Schule und der Universität kennenlernen. Der Vorlesungszyklus zur theoretischen Physik gleicht da erstmal mehr dem Mathematikunterricht, den man aus der Schule gewohnt war. Aber man macht wirklich Physik. Ich weiß nicht wie gut euer Dozent ist, aber in der theoretischen Physik hängt alles davon ab, zwischen den ganzen mathematischen Berechnungen die physikalischen Annahmen bei Vereinfachungen, den Ansätzen etc. zu verstehen, das ist wirklich essentiell. Der Rest ist im Grunde Handwerk und für Physiker nicht wirklich interessant. Das ist das notwendige Übel, um Physik machen zu können.
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~john schrieb:
Der Rest ist im Grunde Handwerk und für Physiker nicht wirklich interessant. Das ist das notwendige Übel, um Physik machen zu können.
Da bin ich stark anderer Meinung. Der Kulturschock in den Mathevorlesungen im ersten Semester ist unbedingt nötig für alle, die später mal etwas theoretisches machen wollen, und für den Rest wahrscheinlich auch. Alleine schon die Tatsache, dass man etwas _zeigen_ und nicht _ausrechnen_ lernt.
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asdfasdfasdfasfd schrieb:
~john schrieb:
Der Rest ist im Grunde Handwerk und für Physiker nicht wirklich interessant. Das ist das notwendige Übel, um Physik machen zu können.
Da bin ich stark anderer Meinung. Der Kulturschock in den Mathevorlesungen im ersten Semester ist unbedingt nötig für alle, die später mal etwas theoretisches machen wollen, und für den Rest wahrscheinlich auch.
Ich bezog mich auf die Tatsache, daß man im konkreten Fall Mathematik einfach nur anwendet, um Ausdrücke umzuformen um etwas Bestimmtes zu erreichen. Das hat erstmal nichts mit Physik zu tun. Physik kommt immer dann ins Spiel, wenn man Näherungen macht, die sich so mathematisch nicht ergeben. Eine Theorievorlesung ist erstmal viel Rechnen als Handwerk (was man in anderen Vorlesungen lernen sollte dafür ist nicht die Theorievorlesung da), und man sollte sein Augenmerk auf die wirklich interessanten Punkte richten, wenn zwischen den vielen Rechnungen Physik betrieben wird. Und als Anfänger läuft man Gefahr gerade diesen wichtigen Augenblicke nicht zu beachten, weil sie eben in viel Rechnerei verborgen sind.
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statusbericht:
demtröder 1 hab ich gerade erst angefangen, liest sich zwar relativ fix und ist gut verständlich, aber platt geschrieben. das buch bekommt auf amazon.de teils recht harsche bewertungen. jemand schrieb, dass das buch sehr viele einfache herleitungsfehler aufweist. davon sind mir jedoch noch keine aufgefallen. vielleich ist mein kopf noch zu ungeschult.
fliessbach 1 war bis jetzt in ordnung, jedoch begegneten mir bis zu den lagrangegleichungen 1. art (ich stehe grad am ende des kapitels) einige mathematische probleme, bei denen ich noch grundwissen nachholen musste, was allerdings dank des internets kein problem war. es gab teils auch verständnisprobleme, die aber behoben waren, wenn ich mich mal an meine (achtung: angeb) 2 neu gekauften 120x90 cm weisswand-magnettafeln gestellt hab und bisschen nachgerechnet habe.
nolting 1 hab ich mir auch besorgt, da mich die empfehlungen und vor allem der ausführliche mathematische einführungsteil darauf aufmerksam gemacht haben (google books preview half dazu). bis jetzt: klasse! kurz, prägnant und mit mathematischer präzision werden benötigte grundlagen erläutert. sehr einfach zu verstehen.
den fliessbach werd ich wohl zunächst kurz auf die seite legen und den nolting 1 komplett durchgehen.