Ordnungsrelation, maximales und minimales Element.
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M := {1,2,3}
Ordnung bezüglich ≤: 1 ≤ 2 ≤ 3
Maximales Element: 3Ordnung bezüglich ≥: 3 ≥ 2 ≥ 1
Maximales Element: 1Was spielt hier im Hinblick auf das maximale Element eine Rolle, wenn nicht die Richtung (bzw. Ordinalzal, Zählrichtung von links nach rechts) ?
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Daß man bei "a<b" das Element b "größer als a" nennt, ist rein willkürlich - diese Vereinbarung wird optisch dadurch gestützt, daß das Zeichen "<" rechts größer als links ist. Es ist halt praktisch, einen Begriff dafür zu haben - sonst müßte man umständlich sagen "(a,b) ist in der Relation < enthalten".
Definiert man die Relation
"<=" := {(1,1), (2,1), (3,1), ..., (2,2), (3,2), (4,2), ...}
dann ist 1 maximales Element bezüglich "<=", weil "<=" eben hier so definiert ist. Reine Vereinbarungssache.
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Ich definiere jetzt die Relation
WoW! := {(1,1), (2,1), (3,1), ..., (2,2), (3,2), (4,2), ...}
Welches ist jetzt maximales Element bezüglich WoW! und wieso?
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nach gängiger Lesart (und das heißt: WoW! stehe synonym für das rein symbolisch zu verstehende Zeichen "<=" in den Axiomen einer Ordnungsrelation) ist 1 maximales Element, weil (x,1) in WoW! für alle x ist.
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@richtungsweisOr:
ach jetzt verstehe ich, was du meinst: Du meinst, daß die Leserichtung von "<" bestimmt, daß das Maximum einer Kette .. < .. < .. < .. rechts zu finden ist, sofern das Transitivitätsaxiom in der üblichen Form, nämlich "a<b ^ b<c => a<c" formuliert ist: Da stimme ich natürlich zu.
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u_ser-l schrieb:
nach gängiger Lesart (und das heißt: WoW! stehe synonym für das rein symbolisch zu verstehende Zeichen "<=" in den Axiomen einer Ordnungsrelation) ist 1 maximales Element, weil (x,1) in WoW! für alle x ist.
wäre 1 maximales element, müsste
nach definition des maximalen elementes für alle x M gelten:
1 ≤ x => 1 = x
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ist ja auch so. Wir reden ja von der Relation:
R := "<=" := {(1,1), (2,1), (3,1), ..., (2,2), (3,2), (4,2), ...}
1Rx => 1=x
denn (1,1) ist das einzige Paar in R von der Form (1,x)
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die implikation 1≤ x => 1 = x ist nur wahr, wenn 1R1 ist, für alle
anderen x ist sie falsch.
die definition des maximalen elementes sagt aus, die implikation für alle x gilt. darum ist 1 nicht maximales element.
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dann lies dir noch mal in der wiki durch, was ein maximales Element ist.
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Mann ist das ein Trauerspiel hier. Es ist doch wohl klar, dass es abstrakte Ordnungsrelationen mit abstrakten Maxima gibt, und gleichzeitig die kanonischen "größergleich" und "kleinergleich" auf teilmengen von N, bei denen natürlich maximum und minimum genau invertiert sind, und auch immer gleich bleiben. Die beiden Sachen auseinanderzuhalten sollte doch wohl wirklich nicht so schwer sein.
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u_ser-l schrieb:
dann lies dir noch mal in der wiki durch, was ein maximales Element ist.
Definition
(M,≤) sei eine geordnete Menge und N M eine Teilmenge und x M.
x heißt maximales Element von N genau dann, wenn gilt:- x N.
- Für alle y N gilt: x ≤ y => x = y.
Unter 2) steht: Für alle ...
In unserem Fall gilt das nur für ein y, nämlich für y := 1.
Bzw. für xRy = 1R1, mit x = 1.
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implikat0r schrieb:
die implikation 1≤ x => 1 = x ist nur wahr, wenn 1R1 ist
Eine Ordnungsrelation ist reflexiv, d.h. jedes Element der Menge, über der die Ordnung definiert ist, steht zu sich selbst in Relation.
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@implikat0r: das für alle ist so schon richtig. es gibt eine logische regel, die "ex falso quodlibet" heißt. das bedeutet, wenn bei der Aussage "A=>B" A falsch ist, dann ist "A=>B" wahr (siehe Wahrheitstafel )
in diesem falls heißt dass wenn y nicht 1 ist, dann ist "1Ry" falsch, also ist "1Ry => y=1" wahr. der einzige fall für den "1Ry" wahr ist, ist für y=1, aber dann ist eben "y=1" wahr, also auch "1Ry => y=1". dem zufolge ist die aussage "1Ry => y=1" für alle y wahr.mfg
MamboKurt
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@implikatOr: lies dir die Definition von "maximales Element" noch mal genau durch, und dann nochmal und nochmal und nochmal. Irgendwann muß der Groschen fallen.
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Heinzelotto schrieb:
Eine Ordnungsrelation ist reflexiv, d.h. jedes Element der Menge, über der die Ordnung definiert ist, steht zu sich selbst in Relation.
Ja, das trifft hier ja auch auf jedes Element zu.
MamboKurt schrieb:
@implikat0r: das für alle ist so schon richtig. es gibt eine logische regel, die "ex falso quodlibet" heißt. das bedeutet, wenn bei der Aussage "A=>B" A falsch ist, dann ist "A=>B" wahr ...
Ja, aber hier ist ja A für alle y aus M richtig, bezüglich der Realtion R',
denn für alle Elemente aus M gilt 1 ≤ yEs geht prizipiell um Folgendes, die Menge M := {1,2,3}, um die Relation
R := { (1,1), (1,2), (1,3), (2,2), (2,3), (3,3) } und um die Umkehrrelation
R' = { (1,1), (2,1), (3,1), (2,2), (3,2), (3,3) } = R-1Speziell geht es um die Frage: Ist 1 maximales Element bezüglich der Relation R'?
Um die Frage mit einem ja beantworten zu können,
muss für alle y M gelten: 1 ≤ y => 1 = y.
Die Implikation ist aber nur für 1 M wahr, für 2, 3 M ist sie falsch. Darum ist 1 nicht maximales Element von M bezüglich R'.
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y=2 und y=3 erfüllen aber gar nicht 1 <= y bzw. 1Ry, oder ist (1,2) etwa in R enthalten? Also folgt daraus gar nichts.
Das hat MamboKurt doch ausführlich erklärt.
Wenn y so beschaffen ist, daß gilt: 1Ry, dann folgt daraus bereits y=1, denn es gibt kein y ungleich 1 mit 1Ry.
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(R* == R^-1)
1R*y => y=1
ist äquivalent zu
{1}x{M} ⋂ R* = {(1,1)}
und das ist wahr.
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u_ser-l schrieb:
.. oder ist (1,2) etwa in R enthalten?
Nein, (1,2) ist nicht in R enthalten. Wir betrachten doch aber R' und (1,2) ist in R' enthalten.
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mist, jetzt hab ich mich vertippt, kann obiges leider nicht löschen.
also, wir betrachten doch R' und da ist (1,2) nicht enthalten!aaaach soo ... wart mal ... du gehst auf die erklärung von MamboKurt ein ... und ... oh. *PLING*
darum ist also die implikation 1 ≤ 2 => 1 = 2 wahr!
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mit anderen worten: x und y müssen xRy erfüllen, sonst ist die prämisse
x ≤ y falsch!