Ist es sinnvoll heute noch C++ anzufangen?



  • Ich auch.



  • Ich ebenfalls. 😃



  • Die Sprache hat zu viele mächtige Features, die den Leuten zu viel Freiheit an die Hand geben.

    Ja, nennt man erwachsen. Ich moechte keine Programmiersprache, die mich als Kind behandelt.

    Das ist die bekannte Geisteshaltung, die massenweise Buffer Over-/Underflos produziert. Man verliert absolut nichts, wenn man eine Sprache ohne Zeigerarithmetik nutzt!

    Bei mir nicht. Auch ist es eher ein C als ein C++ Problem. Ich nutze recht selten Zeigerarithmetik, aber wenn, dann bin ich froh, dass sie da ist.

    netter Fallstrick in C++ ist IMHO auch noch dieser Klassiker

    Den man leicht vermeiden kann ... Das sieht ja ein Blinder.

    C++0x gibt's auch noch 'ne dynamic-typing-light version durch das mutierte 'auto' keyword

    Dynamische Typisierung und auto haben nichts miteinander zu tun. Auch sind viele Skriptsprachen in C/C++ realisiert, die dynamische Typisierung anbieten. Dabei wird nicht alles nach void* gecastet, da dadurch die strictness verloren geht.

    +fricky schrieb:

    audacia schrieb:

    Praktisch ist es natürlich nicht, da dann die C-Kompatibilität draufgeht.

    ich glaub, drüber würde keiner eine träne vergiessen.

    Ich schon, da es recht einfach ist, Systembibliotheken in C++ zu benutzen und zu schreiben.

    solche diskussionen gibts also auch da. und das zeigt wohl, dass sogar im lager der knallharten, scheuklappenbehafteten c++ fans eine rückbildung ihrer sprache bemerkt wird.

    Bullshit. So koennte man die meisten Beitraege hier kommentieren. Das gilt sowohl fuer Java, C oder andere Sprachen.



  • knivil schrieb:

    +fricky schrieb:

    audacia schrieb:

    Praktisch ist es natürlich nicht, da dann die C-Kompatibilität draufgeht.

    ich glaub, drüber würde keiner eine träne vergiessen.

    Ich schon, da es recht einfach ist, Systembibliotheken in C++ zu benutzen und zu schreiben.

    language bindings (gibts dafür ein deutsches wort?) haste doch in vielen sprachen, um auf system-APIs zuzugreifen. das könnte's doch auch in C++ geben. nebenbei gibt's hier öfter mal zu lesen, dass die (liebevoll so genannten) 'C-altlasten' eine ständige quelle des ärgers für c++-progger sind. auch die immer mehr werdende, grausame umdeutung von C-syntaxelementen (letztens hier in einem pdf von 'dravere' gelesen, wie im neuen standard geschweiften klammern eine weitere bedeutung zukommen soll), ist absolut unlustig. ich glaube daher, wenn man das C aus C++ verbannen würde, wäre langfristig viel geholfen. und wer C machen will, kann ja immer noch 'echtes C' nehmen.
    🙂



  • language bindings (gibts dafür ein deutsches wort?) haste doch in vielen sprachen, um auf system-APIs zuzugreifen. das könnte's doch auch in C++ geben.

    Gibt es doch, ist halt build in. Und die Altlasten sind kein Problem, man braucht sie schlich nicht verwenden.



  • knivil schrieb:

    man braucht sie schlich nicht verwenden.

    ja, das lese ich oft. das ist killerargument und oberstes designprinzip von C++ zugleich: wir packen einfach alles erdenkliche in die sprache rein, so dass sich jeder seinen subset selber zusammenstellen kann.
    🙂



  • Und wie soll die Sprache dann heißen, wenn man die C-Altlasten aus C++ entfernt hat?

    [b]++[/bf] ? 😃

    Nein, im Ernst: Sprachfeatures aus einer Sprachdefinition nachträglich zu entfernen ist ganz schlecht, weil es im Fall von C++ abermillionen Codezeilen inkompatibel zu zukünftigen Compilern machen würde. Man sieht das Problem ja an python.



  • Und wie soll die Sprache dann heißen, wenn man die C-Altlasten aus C++ entfernt hat?

    ++ ? 😃

    Nein, im Ernst: Sprachfeatures aus einer Sprachdefinition nachträglich zu entfernen ist ganz schlecht, weil es im Fall von C++ abermillionen Codezeilen inkompatibel zu zukünftigen Compilern machen würde. Man sieht das Problem ja an python.



  • u_ser-l schrieb:

    Nein, im Ernst: Sprachfeatures aus einer Sprachdefinition nachträglich zu entfernen ist ganz schlecht, weil es im Fall von C++ abermillionen Codezeilen inkompatibel zu zukünftigen Compilern machen würde. Man sieht das Problem ja an python.

    vorläufig drin lassen, aber der compiler sollte 'deprecated'-warnungen ausgeben. irgenwann, nach 10 jahren oder so, dann endgültig rausschmeissen.
    🙂



  • Denk' an Cobol - das feiertderzeit 50-jähriges Jubiläum. Da sollen hundert Milliarden (?) von Codezeilen existieren. Wenn man jetzt plötzlich eine Handvoll Sprach-Features herausnähme, die vorher seit 1959 erlaubt waren ... 😮



  • u_ser-l schrieb:

    Denk' an Cobol - das feiertderzeit 50-jähriges Jubiläum. Da sollen hundert Milliarden (?) von Codezeilen existieren. Wenn man jetzt plötzlich eine Handvoll Sprach-Features herausnähme, die vorher seit 1959 erlaubt waren

    cobol war doch nie so'n gestaltloses und wiederborstiges kuddelmuddel wie .... (ich sags lieber nicht, sonst werde ich wieder mal des trollens verdächtigt). gibt's überhaupt 'nen grund, irgendwas aus cobol hinauszuwerfen?
    🙂



  • Haha, nein es gibt kein Grund etwas hinaus zu werfen. Aber auch nur deshalb, weil heute keine Anwendungen damit geschrieben werden (hoechstens "gepflegt"). Auch bezweifle ich, dass du ernsthaft in COBOL Anwendungen geschrieben hast, so dass du dir einen Vergleich mit anderen Programmiersprachen wie C++ nicht erlauben kannst.



  • knivil schrieb:

    Auch bezweifle ich, dass du ernsthaft in COBOL Anwendungen geschrieben hast...

    hab' ich auch nicht. ich habe nur codeschnipsel gesehen. und die sahen so aus (BASIC-ähnlich), als wenn man die grundzüge von COBOL in kürzester zeit lernen könnte.
    🙂



  • +fricky schrieb:

    cobol war doch nie so'n gestaltloses und wiederborstiges kuddelmuddel wie ....

    Hast Du ne Ahnung...

    knivil schrieb:

    Aber auch nur deshalb, weil heute keine Anwendungen damit geschrieben werden (hoechstens "gepflegt").

    Auch Du irrst Dich. 😃

    +fricky schrieb:

    ich habe nur codeschnipsel gesehen. und die sahen so aus (BASIC-ähnlich), als wenn man die grundzüge von COBOL in kürzester zeit lernen könnte

    Lesend, ja. COBOL-Programme lassen sich i.d.R. lesen wie ein englisches Wirtschaftsmanuskript (ähnlich trocken, auch :D). Beim Programmieren mit COBOL gibt es allerdings jede Menge Fallstricke, verkorkster Sprachelemente und Restriktionen, die einem wenn man aus anderen Sprachen kommt immer wieder begegnen werden.

    Auch kündigen Compilerhersteller (z.B. Siemens) in Ihren Handbüchern regelmäßig an, bestimmte Sprachfeatures demnächst nicht mehr zu unterstützen. Ob das vom Standard so abgedeckt ist, kann ich - mangels Standard - gerade allerdings nicht sagen.



  • Zum Thema COBOL: Meine Klasse in der Ausbildung war zur Hälfte (!) voll mit Leuten, die alle in derselben Firma waren und alle dort COBOL zum produktiven Einsatz lernen mussten...



  • LordJaxom schrieb:

    knivil schrieb:

    Aber auch nur deshalb, weil heute keine Anwendungen damit geschrieben werden (hoechstens "gepflegt").

    Auch Du irrst Dich. 😃

    COBOL scheint tatsächlich bis heute unentbehrlich zu sein:

    [

    NEWS of the WEIRD schrieb:

    Facing a state budget crisis in July, California Gov. Arnold Schwarzenegger fired about 10,000 temporary and part-time workers and ordered the 200,000 permanent employees to be paid only the minimum wage of $6.55 an hour until the legislature passed a crisis-solving budget. However, a week later the State Controller John Chiang pointed out that state payroll records could not be changed to accommodate the cut because they were written in the antiquated COBOL computer language, and virtually the only state employees who knew the code were some of the part-timers Schwarzenegger had just fired. [Sacramento Bee, 8-5-08]

    ](http://www.newsoftheweird.com/archive/nw081130.html)
    😃



  • LordJaxom schrieb:

    +fricky schrieb:

    ich habe nur codeschnipsel gesehen. und die sahen so aus (BASIC-ähnlich), als wenn man die grundzüge von COBOL in kürzester zeit lernen könnte

    Lesend, ja. COBOL-Programme lassen sich i.d.R. lesen wie ein englisches Wirtschaftsmanuskript (ähnlich trocken, auch :D). Beim Programmieren mit COBOL gibt es allerdings jede Menge Fallstricke, verkorkster Sprachelemente und Restriktionen, die einem wenn man aus anderen Sprachen kommt immer wieder begegnen werden.

    so kann man sich täuschen.
    trolleinlage: cobol wurde ja auch von frauen entwickelt.
    🙂



  • audacia schrieb:

    ... and virtually the only state employees who knew the code were some of the part-timers Schwarzenegger had just fired.

    das haben sie nun davon, wenn sie 'nen bodybuilding-freak und mittelmässigen schauspieler zu ihrem anführer machen. *grins*
    🙂



  • audacia schrieb:

    COBOL scheint tatsächlich bis heute unentbehrlich zu sein:

    Fortran wird auch noch fleißig genutzt, und Fortran ist älter.



  • +fricky schrieb:

    audacia schrieb:

    ... and virtually the only state employees who knew the code were some of the part-timers Schwarzenegger had just fired.

    das haben sie nun davon, wenn sie 'nen bodybuilding-freak und mittelmässigen schauspieler zu ihrem anführer machen. *grins*
    🙂

    bodybuilding+fricky


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