[Physik] Graphen und die EM Kopplungskonstante
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Hi.
Ich hatte letzt das Glück, einen Vortrag von Andre Geim hören zu können, in dem er einiges über Graphen erzählt hat. Unter anderem hat er erzählt, dass es (theoretisch) möglich ist, durch das Einbringen von Fremdatomen in das Graphen für diese Atome eine andere Feinstrukturkonstante zu realisieren. Das Resultat ist, dass viele so eingebrachte Atome nicht mehr stabil wären und wohl zerfallen würden.
Hat einer von euch eine Ahnung, wie das genau funktioniert? Warum ändert sich die Feinstrukturkonstante dann? Und klappt das überhaupt mit der Energieerhaltung? Ich meine, meine Vorstellung bezüglich der energetischen Größenskalen passt da irgendwie nicht. Man könnte ja Wasserstoff bis hin zu Eisen fusionieren und dabei jede Menge Energie gewinnen. Dann das Eisen in das Graphen einbringen und durch den Zerfall wieder Energie gewinnen, bis man wieder bei sehr leichten Elementen angekommen ist (Ich glaube, Helium ist das schwerste stabile Element das so in Graphen existieren kann). Das Einbringen der Atome ins Graphen und das Herauslösen kann doch nicht derart energieaufwändig sein, dass da alles wieder passt. Ok, muss es ja, aber hat das mal einer durchgerechnet?
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hi,
warst du heute nacht betrunken? zwei threads mit exakt dem gleichen titel sind verwirrend.
das thema kling jedoch interessant, vielleicht gibt es da auch ein paar paper zu?
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..,- schrieb:
warst du heute nacht betrunken? zwei threads mit exakt dem gleichen titel sind verwirrend.
SCNR.
...ich habe den Titel jetzt geändert. Naja, wenn man sehr allgemeine Titel wählt, weiß man sowieso nicht, was sich dahinter verbirgt und es kann einen alles Mögliche erwarten, wenn man sich einen derartigen Thread ansieht.
..,- schrieb:
das thema kling jedoch interessant, vielleicht gibt es da auch ein paar paper zu?
Ich habe jetzt mal auf www.graphene.org nachgeguckt. Dort gibt es jede Menge Publikationen zu diesem Material:
http://onnes.ph.man.ac.uk/nano/Publications.html#Graphene
In mindestens einer davon scheint auch etwas zu der Frage hier drinzustehen, aber ich bin noch nicht dazu gekommen, das Paper durchzuarbeiten. Ist nämlich recht dick:
http://onnes.ph.man.ac.uk/nano/Publications/RMP_2009.pdf
Ich werde es mir mal angucken. Vielleicht bringt das für mich ja etwas Licht ins Dunkel.
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Und, hast du irgendwas rausgefunden? Das mit der effektiven Änderung der Feinstrukturkonstante klingt für mich komisch. Aleine schon, weil es nur elektromagnetische Prozesse beeinflussen sollte.
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..,- schrieb:
Und, hast du irgendwas rausgefunden? Das mit der effektiven Änderung der Feinstrukturkonstante klingt für mich komisch. Aleine schon, weil es nur elektromagnetische Prozesse beeinflussen sollte.
Naja, die Idee ist eben, dass sich die Kopplungskonstante so weit ändert, dass die Elektronen nicht mehr in stabilen Zuständen sein können, sondern stattdessen zum Kern hingezogen werden. Sie fallen ins Zentrum. Entsprechend gehe ich dann davon aus, dass es dort einen Zerfall von
Proton + Elektron + "Energie (Photon oder so)" -> Neutron + Elektron-Neutrino
gibt. In dem Artikel stand leider nichts genaues darüber. Nur, dass das Elektron ins Zentrum fällt. Und es wurde auf Landau-Lifshitz 3 verwiesen. Das ist ein klassisches Quantenmechanik-Buch. Ich habe es durchaus in einer recht alten Version hier, werde da aber nicht nachforschen, ob irgendwo genaueres darüber drinsteht. Vermutlich ist meine Version eh viel zu alt.
Ok, es kann natürlich sein, dass der Zefall nicht einfach so stattfindet, sondern das Elektron einfach nur auf den Kern fällt und dort "liegenbleibt". Wäre noch wesentlich interessanter. Zumindest weiß ich da zu wenig, um nichtspekulative Aussagen machen zu können.
Falls Du selbst nochmal in den Artikel reingucken möchtest: Es steht auf Seite 134 in der rechten Spalte.
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Der Zerfall, an den ich denke ist übrigens der "Elektroneneinfang" oder "Epsilon-Zerfall":
http://de.wikipedia.org/wiki/Radioaktivität#Elektroneneinfang.2C_.CE.B5-Zerfall