Bachelorand?



  • Bei uns an der Uni ist der Bachelor einfach ein verkürztes Diplom mit angeblich "mehr Praxisnähe". Die Bachelor hören die ersten 4 Semester die gleichen Vorlesungen wie die Diplomer, allerdings mit strengeren Regeln (Anwesenheitspflicht, Hausaufgaben, Benotung, etc.). Der einzige Unterschied sind die 3 zusätzlichen Kurse über C++, Java und Funktionale Programmierung. Als Diplomer wird irgendwann einfach vorausgesetzt das man es kann.

    Das 5. und 6. Semester ist etwas anders, kann man aber durch die Wahlmöglichkeit schlecht vergleichen. Letztendlich stehen aber Bachelor und Diplomer die gleichen Vorlesungen zur Wahl, der Bachelor muss aber weniger davon machen da es ebend nur noch 2 statt 5 Semester sind.



  • So, ich habe jetzt einige Zeit im Internet gesucht und außerdem beim Prüfungsamt unserer Hochschule nachgefragt. Im Internet ist häufig "Bachelorand" zu lesen.
    Der Herr unserer Hochschule hatte keine Bezeichnung parat, meinte aber, das ich "Bachelorand" auf meine 85 Seiten umfassende und 5 Monate dauernde "Studienarbeit" schreiben könnte.

    Ich glaube, das sich für jemanden, der gerade seine Bachelorarbeit schreibt, einfach noch keine Bezeichnung etabliert hat.



  • curry-king schrieb:

    ...das ich "Bachelorand" auf meine 85 Seiten umfassende und 5 Monate dauernde "Studienarbeit" schreiben könnte.

    schreib das besser nicht drauf.
    🙂



  • ;fricky schrieb:

    curry-king schrieb:

    ...das ich "Bachelorand" auf meine 85 Seiten umfassende und 5 Monate dauernde "Studienarbeit" schreiben könnte.

    schreib das besser nicht drauf.
    🙂

    Habs in meiner Arbeit verbessert 😉



  • Hm, ich hab damals auf meine Studienarbeit und Diplomarbeit nicht Diplomand geschrieben, wie kommst du dazu, dort "Bachelorand" hinschreiben zu wollen? Und in 2 Jahren schreibst du dann "Masterand" oder wie?



  • Ich hatte es so auf manchen Diplomarbeiten gesehen und wollte es auch so machen. Evtl. schreibe ich jetzt einfach "bearbeitet von ..." unter den Titel.
    Ist ja im Grunde auch völlig egal...



  • Tobiking2 schrieb:

    Bei uns an der Uni ist der Bachelor einfach ein verkürztes Diplom mit angeblich "mehr Praxisnähe". Die Bachelor hören die ersten 4 Semester die gleichen Vorlesungen wie die Diplomer, allerdings mit strengeren Regeln (Anwesenheitspflicht, Hausaufgaben, Benotung, etc.). Der einzige Unterschied sind die 3 zusätzlichen Kurse über C++, Java und Funktionale Programmierung. Als Diplomer wird irgendwann einfach vorausgesetzt das man es kann.

    Das 5. und 6. Semester ist etwas anders, kann man aber durch die Wahlmöglichkeit schlecht vergleichen. Letztendlich stehen aber Bachelor und Diplomer die gleichen Vorlesungen zur Wahl, der Bachelor muss aber weniger davon machen da es ebend nur noch 2 statt 5 Semester sind.

    D.h. im Endeffekt ist n Bachelor die ersten 4 Semester schwerer als ein Diplom (mehr Stoff unter härteren Benotungen + Extraaufgaben in weniger Zeit)
    Und am Ende doch schlechter angesehen, auch wenn ein vergleichbarer Notenschnitt wie beim Diplom bei raus kommt (für den man ja mehr tun musste?)

    Tolles System.

    Ist ja fast so toll wie das Abitur mit 12 Jahren, bei dem meine Sis in der Oberstufe nicht mal mehr Fächer abwählen kann und Fächer/Kurse die ihr nicht liegen trotzdem bis zum Abi mitschleppen muss (Man Glück das war bei mir damals noch nicht so - hätte ich nichts abwählen können wär das mein Genickbruch am Gym gewesen - bin dadurch 2 dauer Unterkurse losgeworden)

    Noch dreißter war mein Bruder damals, der sogar noch Mathe abwählen konnte 😃
    Damals meinten alle er wird dadurch Nachteile haben - nachdem er sein Geschichtsstudium fertig hatte, hats aber kein Arsch mehr Interessiert + er hat im gegensatz zu dem Ruf des Fachs auch relativ schnell einen Interessanten Job gefunden. (Trotzdem würd ich das heut nich mehr versuchen, ist aber sowieso nicht meine richtung ^^)



  • PhilippW schrieb:

    D.h. im Endeffekt ist n Bachelor die ersten 4 Semester schwerer als ein Diplom (mehr Stoff unter härteren Benotungen + Extraaufgaben in weniger Zeit)
    Und am Ende doch schlechter angesehen, auch wenn ein vergleichbarer Notenschnitt wie beim Diplom bei raus kommt (für den man ja mehr tun musste?)

    Tolles System.

    Du vergisst dabei, dass ein Diplom-Studiengang typischerweise auf 9 Semester ausgelegt ist. Wenn die ersten 6 Semeseter so ähnlich verlaufen, dann ist das ja schön und gut, aber beim Bachelor fehlt am Schluss einfach etwas.

    Außerdem ist der Bachelor durch die häufiger zu erbringenden Leistungsnachweise nicht notwendigerweise schwerer. Beim Diplomstudiengang hast Du auch über praktisch alles Prüfungen. Aber es wird dort halt nicht so sehr darauf geachtet, dass Du ständig am Ball bleibst. Stattdessen ist beim Diplomstudiengang mehr Eigenverantwortung gefragt. Der Diplomstudiengang ist halt weniger verschult. Das kann man beim Bachelorstudiengang auch sehr negativ sehen. Das eigenverantwortliche, langfristige Handeln ist dort halt kein Lerneffekt. Im späteren Berufsleben sollte es aber ein sehr wichtiger "Soft Skill" sein.



  • Gregor schrieb:

    PhilippW schrieb:

    D.h. im Endeffekt ist n Bachelor die ersten 4 Semester schwerer als ein Diplom (mehr Stoff unter härteren Benotungen + Extraaufgaben in weniger Zeit)
    Und am Ende doch schlechter angesehen, auch wenn ein vergleichbarer Notenschnitt wie beim Diplom bei raus kommt (für den man ja mehr tun musste?)

    Tolles System.

    Du vergisst dabei, dass ein Diplom-Studiengang typischerweise auf 9 Semester ausgelegt ist. Wenn die ersten 6 Semeseter so ähnlich verlaufen, dann ist das ja schön und gut, aber beim Bachelor fehlt am Schluss einfach etwas.

    Außerdem ist der Bachelor durch die häufiger zu erbringenden Leistungsnachweise nicht notwendigerweise schwerer. Beim Diplomstudiengang hast Du auch über praktisch alles Prüfungen. Aber es wird dort halt nicht so sehr darauf geachtet, dass Du ständig am Ball bleibst. Stattdessen ist beim Diplomstudiengang mehr Eigenverantwortung gefragt. Der Diplomstudiengang ist halt weniger verschult.

    Naja wenn ich da an meinem Gymnasialzeit denke hatte ich Jahrelang n 3,x Schnitt.. erst die letzten 2 Jahre hab ich mich konstant verbessert und bin am ende bei 2,1 gelandet.. h#tte ich nix abwählen dürfen und wär alles was ich vorher so fabriziert hab mit eingeflossen hätte ich den schnitt knicken können.

    Vermutlich würds mir beim bachelor so ähnlich gehen - und ich würd gar nich erst für n master zugelassen werden oder so 😃

    Von den Leuten die ich näher kenne die son studium gepackt haben oder nicht entscheidet sich das meistens doch in den ersten 2-4 Semestern.. wer im 4. Semester noch dabei ist packt das eigtl in der Regel auch.
    D.h. ich vermute mal einige leute die die ersten 2-4 Semester jetzt nicht mehr überleben haben das zu diplom zeiten überlebt (da etwas weniger stoff/ mehr zeit und quasi mehr zeit sich auf uni und co einzustellen) und somit auch mehr das studium gepackt.

    Oder seh ich das falsch ? Mir persönlich sind jedenfalls nicht viele studenten bekannt die erst spät versagt haben, die von denen ich weiß haben eigtl alle eher die ersten semester als problematischer angesehen und das wurd ja quasi durch den bachelor dann noch verschärft?



  • PhilippW schrieb:

    D.h. ich vermute mal einige leute die die ersten 2-4 Semester jetzt nicht mehr überleben haben das zu diplom zeiten überlebt (da etwas weniger stoff/ mehr zeit und quasi mehr zeit sich auf uni und co einzustellen) und somit auch mehr das studium gepackt.

    Oder seh ich das falsch ? Mir persönlich sind jedenfalls nicht viele studenten bekannt die erst spät versagt haben, die von denen ich weiß haben eigtl alle eher die ersten semester als problematischer angesehen und das wurd ja quasi durch den bachelor dann noch verschärft?

    Ich glaube, die Leute, die am Anfang des Studiums aussteigen, machen das nicht, weil sie durch den Stoff überfordert sind. Letztendlich gibt es dafür diverse Gründe.

    • Leute stellen fest, dass sie eine falsche Vorstellung vom Studium hatten und wollen deshalb doch lieber etwas anderes machen.
    • Leute stellen fest, dass sie eine falsche Vorstellung vom Fach hatten und wollen deshalb doch lieber etwas anderes machen.
    • Die Leute haben nie gelernt, zu lernen und sind deshalb generell vom Studium überfordert. (Hier könnte die stärkere Organisation des Bachelor-Studiengangs zu weniger Abbrechern führen.)
    • ...

    Und so weiter.

    Ich glaube, wenn jemand wirklich Interesse am Fach hat, dann packt er das Studium auch. Und das ist bis zu einem gewissen Grad relativ unabhängig von der Komplexität des Stoffs. Ich meine, wenn man Informatik mit anderen Studiengängen vergleicht, dann gibt es auch schwierigere und auch leichtere Studiengänge. Das führt aber nicht notwendigerweise dazu, dass es in diesen anderen Studiengängen mehr oder weniger Abbrecher gibt.

    Letztendlich kannst Du die Erstsemesterstudenten IMHO in zwei Klassen unterteilen. Eine Klasse an Studenten, die das bestimmte Studium eh abbrechen werden und eine andere Klasse von Studenten, die es sowieso durchziehen werden, unabhängig von der Stoffmenge. Es gibt meiner Meinung nach nur sehr wenige, die irgendwie dazwischenliegen. Und es ist klar, dass die Leute mit passendem Interesse irgendwann den Dreh raushaben und somit im späteren Studium deutlich bessere Noten bekommen. Diese Leute setzen sich halt mit der Thematik auseinander und die anderen notenbestimmenden Faktoren kriegen die mit der Zeit auch in den Griff. Was Klausuren, mündliche Prüfungen usw. betrifft, hat man doch einfach auch jenseits des Stoffs eine gewisse Lernkurve. Am Anfang wird man diese Prüfungen vielleicht etwas falsch einschätzen und sich deshalb falsch vorbereiten, aber nach ein paar Prüfungen weiß man, wie es läuft.


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