Ist XML überbewertet?



  • Scheppertreiber schrieb:

    da spielen auch noch andere Faktoren wie Laufzeit eine Rolle.

    Klar, aber es gibt extrem leistensfähige XML Parser.

    Tags mit Umlauten sind lustig. XML mit dem IE anschauen ist lustig. Was man da manchmal
    an Daten bekommt reizt zu Lachkrämpfen 🙂

    Tags mit Umlauten sind kein Problem, sofern das Encoding angegeben ist. Und zum IE... der ist nicht mal für Webseiten geeignet. Warum sollte man sich damit also XML Dateien angucken? 🤡



  • ;fricky schrieb:

    µngbd: endlich mal eine sinnvolle anwendung für die lisp-syntax *fg*
    🙂

    nman schrieb:

    Zum Glück gibt es Dich und c++.de und somit nach fünfzig Jahren endlich eine gute Anwendung für die Lisp-Syntax, sonst hätten wir Ärmsten bestimmt noch weitere fünfzig Jahre gewartet. Hoch fricky! Unser Erlöser!

    Hmm, ich werde den Veracht nicht los, dass alle die esoterischen Vorzüge, die man Lisp nachsagt, irgendwie mit meinem Beispiel zu tun haben. Lisp ist eben nicht nur eine Programmier- sondern auch eine Beschreibungs-Sprache.

    Übrigens hab ich schon die ein oder andere Website mit XML gemacht und mit Saxon & XSLT erzeugt. Da kann man schön mit Umlauten oder anderem Kodierungs-Käse umgehen. Auch Python hat Bibliotheken für XML, und ich hatte mit diesen Dingen noch nie XML-Probleme.

    Wenn man übrigens einen Interpreter für XYZ dort am Laufen hat, wo man die Daten einliest, kann man auch gleich Anweisungen für den Interpreter als Datenformat verwenden. Das hab ich mal in dem Lua-Buch gelesen:

    lieferschein (
      nummer ("00000815"),
      datum (1256633179),
      empfänger (
        name ("Dr. Foo"),
        vorname ("Hans"),
        plz ("01337"),
        ort ("Musterdorf"),
        straße ("Baumstraße 3")
      )
    )
    

    Wenn man die Zeilen in diesem Format hat, braucht man nur die entsprechenden Funktionen in XYZ definieren, und die Daten als Programm behandeln. 🙂



  • Ich sehe schon die glorreichen Videostream-Containerformate, die die Videodaten als Base64 in XML stecken.

    Oder mein persönlicher Liebling: Spiele-Level-Informationen in XML, anstatt einen Binärdump zu haben, den man beim Laden mit einem einzigen Read komplett ins VRAM bekommt. Ja, ich habe solche XMLs bereits gesehen.



  • dv_ schrieb:

    Ich sehe schon die glorreichen Videostream-Containerformate, die die Videodaten als Base64 in XML stecken.

    Kar, es gibt den Film, darin die Videospuren und Tonspuren, in den Videospuren Sync-Abschnitte, innerhalb derer Bilder und innerhalb derer Zeilen und darin Pixels. Was anderes, als XML geht für so baumartig-hierarchische Daten gar nicht! Außerdem ist das praktisch die einzige Möglichkeit, auf PCs, MACs und Linux so einen FIlm abzuspielen, gar nicht an Nicht-PC-Hardware zu denken. Was man da für unendliche Mühen bei Binärformaten hat wegen der endianess und weil das Ende der Datei fehlt. Ok, man kann nicht mehr im Bild eine DCT machen oder über den Zeitverlauf packen, nur noch den XML-text. Aber was solls? Dann nimmt auch das elende Raubkopien wieder ein wenig ab, wenn man pro Film einen Koffer voller Terabyteplatten braucht.



  • Man nimmt einfach das wozu es die passenden Werkzeuge gibt. Die Konfiguration in meinen Programmen speichere ich auch als XML, aber nur weil es XStream gibt.

    XStream stream = new XStream();
    sream.toXML(config);
    // ...
    config = stream.fromXML(filename);
    

    Wie speichert man den Meta-Informationen in JSON/Lisp ab? Also sowas hier, da muss man doch extra Eintraege dafuer machen?

    <lieferschein>
      <nummer [b]length="8"[/b]>815</nummer>
      <datum [b]format="dd.mm.YYYY"[/b]>1256633179</datum>
      <empfänger>
        <name [b]sortkey="foo"[/b]>Dr. Foo</name>
        <vorname [b]sortkey="hans"[/b]>Hans</vorname>
        <plz>01337</plz>
        <ort>Musterdorf</plz>
        <straße>Baumstraße 3</straße>
      </empfänger>
    </lieferschein>
    


  • µngbd schrieb:

    zwutz schrieb:

    Einen XML-Parser hat man meist schon rumliegen, was man von anderen Textformaten nicht unbedingt behaupten kann).

    Und? Lisp-Parser gibt es seit der Steinzeit, und niemand verwendet die. Obwohl schon einige bemerkt haben, dass S-Expressions das gleiche sind wie XML.

    Ne, SEXPs sind nicht das gleiche. XML ist eben eine Markupsprache und hat daher Attribute. Deshalb wird ja alles noch einmal extra kompliziert, wenn man XML als Datensprache missbraucht.



  • Ok, dann ist eher M$-FrontPage das ultimative Format. Es kann so richtig schön bunt, ist
    genauso WischiWaschi und anfällig gegen alles. Und kann alles. Für BWLer ideal 😡



  • http://www.c-plusplus.net/forum/viewtopic-var-t-is-22790-and-highlight-is-.html

    Womit bewiesen ist, dass ich wahrscheinlich bereits vor sechs Jahren mehr über XML wusste als heute das gesamte Forum. Und es wahrscheinlich auch bewiesen ist, dass es Einige hier heute wie damals wohl noch nicht gelernt haben ...

    Angelea Merkel schrieb:

    "In der Wissenschaft sind Sie es gewohnt eine Thema erst dann wieder zu Sprache zu bringen, wenn es was Neues gibt. In der Politik müssen Sie sich ständig wiederholen. Und erst dann wenn Sie es resigniert aufgeben, ist es gerade mal beim Ersten durchgedrungen!"

    Im State-of-Art der Automationsprozesse HAT XML alle gängigen Hochsprachen abgelöst.



  • Prof84 schrieb:

    Im State-of-Art der Automationsprozesse HAT XML alle gängigen Hochsprachen abgelöst.

    ehrlich? kann man jetzt auch schon xml-parser in xml schreiben?

    Prof84 schrieb:

    Womit bewiesen ist, dass ich wahrscheinlich bereits vor sechs Jahren mehr über XML wusste als heute das gesamte Forum.

    ^^stimmt, das forum besteht ja auch nur aus PHP. *fg*
    🙂



  • Prof84 schrieb:

    http://www.c-plusplus.net/forum/viewtopic-var-t-is-22790-and-highlight-is-.html

    Womit bewiesen ist, dass ich wahrscheinlich bereits vor sechs Jahren mehr über XML wusste als heute das gesamte Forum.

    Wozu musst DU etwas beweisen, dir glaubt man doch auch so jedes Wort.



  • Prof84 schrieb:

    Im State-of-Art der Automationsprozesse HAT XML alle gängigen Hochsprachen abgelöst.

    Nur mal zur Frage der Definition:

    Meinst Du damit Automation in Softwareprozessen, oder in der Automatisierungstechnik?



  • Marc++us schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Im State-of-Art der Automationsprozesse HAT XML alle gängigen Hochsprachen abgelöst.

    Nur mal zur Frage der Definition:

    Meinst Du damit Automation in Softwareprozessen, oder in der Automatisierungstechnik?

    Ist für mich gleichbedeutend mit der Frage, welchen Stellenwert SW in der Automationstechnik hat. Das kann man heutzutage nicht mehr so einfach trennen.

    Für ein GRID für Fertigungstechnik, CNC Einstellung bestimmter Fertigungsmodule, ein Image für ein FPGA, Austausch Mess- und Steuerungstechnik bekommst Du bei den meisten Herstellern schon Dein redundanten XML Dump.

    Ich weiß jetzt nicht wie es bei einer S6 aussieht. Aber ein Kollege von mir hat eine Firma in der Feinblechverarbeitungstechnik und einige Stanz-, Kant-, Biege, Dreh- und Lasermaschinen von Trumph stehen. Dort wird jede Werkzeugkonfiguration, jede Kopfeinstellung, jedes CNC Makro, jede Serienfahne als XML gespeichert. Das CAD-Programm dumped seinen XML aus und die Maschinen parsen den Kramm und bietet gleich das fertige Programm an. Zeitoptimiert, leerschnittopimiert, prozessoptimiert ... Die Gesamtkonfiguration kann man über Repositry beim Hersteller mit den aktuellesten Analyseprogrammen gleich auf Konsistenz prüfen lassen. Die Systeme sind mittlerweile so gut, dass sie gleich Sicherheitshinweise zu Werkzeugverschleiß, Temperaturentwicklung, Materialbeschaffenheit etc als 'Guidance in Context' über Webservice auf das Arbeitsterminal bringen. Und bei unendlich denkbaren Permutationen der Maschinenkonfiguration geht nur XMS (XML DBMS).
    Also heute mit modernsten Maschinen 1.000 Teile Klumpen zu fahren ist schon verdammt schwer. Dafür musst Du gleich im den ersten Schritten im Büro Scheiße bauen (falsche Anforderungen oder so).

    Während gerade EADS nach dem Desaster mit dem AM400 ihre kompletten Tool-Chains über XML aufbauen ohne das noch ein Mensch die Finger dazwischen hat, habe ich noch Altkunden, die sich ganze Zwergenarmeen halten, um händisch von einem Tool in das Nächste Daten zu übertragen, sich dann noch beschweren, dass sie über einen Monat brauchen um ein neuen Tarif anzulegen und es ständig knallt.

    Letztes Jahr hatte ich noch mit ein R/3 Modul gearbeitet, beidem ich ein Controlling-Dump nur als Excel-Pivottabelle bekommen konnte. Obwohl SAP natürlich ein berechtigtes Interesse daran hat jeden offenen Standard zu meiden, um ihre Kunden doof im Vendor-Lockin zu halten.



  • Hi Prof84,

    so ein System kann man auch ohne XML realisieren - klar.

    XML ist da nur ein Datenformat, sonst nichts. Da steckt etwas mehr dahinter.



  • XML hat sich so weit verbreitet, weil die Leute es lieben Sachen baumartig zu strukturieren und weil Parser geschrieben wurden. DAS sind die Hauptgründe an denen es nix zu zweifeln gibt. Amen.



  • Ich habe jetzt wieder Verschiedenes verstanden. 🤡

    1. Kleine Anekdote:

    XML-Protokoll zwischen zwei Lieferanten. Lieferant A implementiert das Protokoll so, daß er nur mit den ihm wichtigen(!) Attributen klarkommt. Sendet Lieferant B mal ein XML-Telegramm (das wohlgeformt) ist mit anderen Attributen - Crash. Komplette Anlage down. Hat den XML-Parser anscheinend über Stringparsing realisiert.

    1. Kleine Anekdote:

    XML-Protokoll zwischen zwei Lieferanten. In der Spec steht das XML-Protokoll formatiert, zur besseren Lesbarkeit. Kommunikationstest. Nichts geht. Nach längerer Fehlersuche stellt man fest, daß Lieferant B DIE ZEILENUMBRÜCHE ERWARTET. Ohne den Zeilenumbruch an der richtigen Stelle funzt der XML-"Parser" nicht.

    1. Maschinendatenkonsistenzprüfung:

    Voraussetzung ist eine ordentliche Simulation des Tools. XML ist in diesem Szenario gar nix. Es ist nicht wertschöpfend in dieser Konfiguration, da jede Vereinbarung über das Datenformat die gleiche Information transportiert hätte. Begründung der Notwendigkeit liegt also in einer anderen Dimension.



  • Prof84 schrieb:

    habe ich noch Altkunden, die sich ganze Zwergenarmeen halten, um händisch von einem Tool in das Nächste Daten zu übertragen, sich dann noch beschweren, dass sie über einen Monat brauchen um ein neuen Tarif anzulegen und es ständig knallt.

    "get better dwarfs"

    🕶



  • Gsemmel schrieb:

    XML hat sich so weit verbreitet, weil die Leute es lieben Sachen baumartig zu strukturieren...

    ja, das ist z.b. auch das erfolgsrezept von spielen wie 'tetris'. man appelliere einfach an den menschlichen ordnungssinn.

    Marc++us schrieb:

    ...Komplette Anlage down. Hat den XML-Parser anscheinend über Stringparsing realisiert.
    ...Ohne den Zeilenumbruch an der richtigen Stelle funzt der XML-"Parser" nicht.

    ist aber kein prinzipielles problem von XML, wenn leute selbstgestickte, schrottige parser verwenden.
    🙂



  • ... gabz zu schweigen von schrottigen XML-Generatoren 😃 😃 😃



  • Scheppertreiber schrieb:

    ... gabz zu schweigen von schrottigen XML-Generatoren

    jaja, immer dieses 'not invented here'-syndrom. dabei gibts, gerade was XML angeht, viele fertige und 1000fach getestete open-source lösungen, z.b. von 'apache'. aber nein, da fummeln sie sich lieber selber parser und generatoren hin und meckern dann rum, dass XML mist ist. *fg*
    🙂



  • Klar. Aber wer hat Recht ? Der Kunde ? 👎


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