Prüfungsangst trotz guter Noten
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Gregor schrieb:
PS: Ich halte in dem Zusammenhang nichts von Ärzten. Letztendlich wird Dir wohl übel, weil Dir das jeweilige Ereignis sehr wichtig ist. Ein Arzt kann eigentlich nur zwei Sachen machen. Entweder er betäubt Dich oder er überzeugt Dich davon, dass das alles eben doch nicht so wichtig ist. "Studium? Denk halt mal an was anderes! Auf gar keinen Fall in den letzten Tagen vor der Prüfung weiter an der Vorbereitung arbeiten, das macht Dich nur verrückt!". Ich kenne Fälle, in denen Ärzte derartige Empfehlungen gegeben haben. Ich weiß nicht, ob die Leute dadurch ihre Prüfungsangst überwunden haben, aber ich weiß, dass es den Noten nicht gut getan hat.
"It depends", ein Arzt hat vermutlich auch nicht die Psychologische Ausbildung, wirklich was zu tun, sollte aber genug Kenntnis haben, dich notfalls an jemand geeigneten zu verweisen. Und ausser Psychopharmaka und schlauen Spruechen haben die Leute durchaus auch noch mehr drauf, z. B. den von Gregor beschriebenen "Lern- und Gewoehnungseffekt", der sich im Laufe des Studiums einstellt, zu beschleunigen (weil sie wissen wo die Knackpunkte liegen, welche tieferliegenden Probleme bewaeltigt werden muessen etc.). Viele Unis (ich glaub in Oesterreich alle) bieten auch eine eigene (kostenlose) psychologische Studentenberatung an, an die man sich wenden kann. Vllt. sollte der OP einfach da mal hingehn.
EDIT: @Leprechaun: die Vorschlaege kann er ja trotzdem lesen. Und wenn er antworten will, muss er sich halt registrieren, ist ja auch kein Ding.
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Übergeben finde ich auch extrem. Man schreibt doch so viele Klausuren und Prüfungen im Studium, da müsste man sich doch schon dran gewöhnt haben.
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rüdiger schrieb:
drakon schrieb:
Es gibt so homöophatische Kügelchen (beruhigung). Einem Freund sollen die geholfen haben..
Homöopathie ist nur ein Placebo.
Wenns hilft ists doch in Ordnung, oder? Es gibt auch Leute, die an Gott glaube und nur wegen dem den Tag überstehen.
rüdiger schrieb:
Ich hab auch Prüfungsangst (ist ja auch normal. Wer hat das nicht?).
Ich kenne Leute, die Übungen vor der Prüfung mit Fehlern lösen und dann während der Prüfung völlig gelassen und fehlerfrei arbeiten.. (leider trifft das auf mich nicht zu..)
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Gregor schrieb:
PS: Ich halte in dem Zusammenhang nichts von Ärzten. Letztendlich wird Dir wohl übel, weil Dir das jeweilige Ereignis sehr wichtig ist. Ein Arzt kann eigentlich nur zwei Sachen machen. Entweder er betäubt Dich oder er überzeugt Dich davon, dass das alles eben doch nicht so wichtig ist.
Woher weißt du, was ein Arzt alles machen kann?
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Sinthoras schrieb:
Gregor schrieb:
PS: Ich halte in dem Zusammenhang nichts von Ärzten. Letztendlich wird Dir wohl übel, weil Dir das jeweilige Ereignis sehr wichtig ist. Ein Arzt kann eigentlich nur zwei Sachen machen. Entweder er betäubt Dich oder er überzeugt Dich davon, dass das alles eben doch nicht so wichtig ist.
Woher weißt du, was ein Arzt alles machen kann?
Naja, ich kenne eben Fälle aus meinem Bekannten- und Verwandtenkreis, in denen Ärzte und Psychologen ganz genau so gehandelt haben. Klar, ich bin kein Arzt und vielleicht gibt es ja auch irgendwo einen Wunderdoktor, der nen Zauberstab schwingt und schon ist die Prüfungsangst ohne negative Auswirkungen weg. Aber was erwartest Du denn von einem Arzt oder Psychologen? Überleg mal, wieviel Zeit die haben, sich mit so einem Fall zu beschäftigen.
PS: Und was speziell Psychologen betrifft kenne ich, was kein Thema betrifft, irgendeinen Fall, in denen ein Psychologe einen Ratschlag gegeben hat, der über gesunden Hausverstand bei naiver Sicht auf die Situation hinausgeht. Und die meisten problematischen Situationen lassen sich nicht auf Basis einer naiven Sicht lösen. Was viel besser als ein Psychologe ist, ist ein vertrauter Mensch, der sich wirklich mit einem auseinandersetzt. ...IMHO.
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Gregor schrieb:
PS: Ich halte in dem Zusammenhang nichts von Ärzten. Letztendlich wird Dir wohl übel, weil Dir das jeweilige Ereignis sehr wichtig ist.
Und wieso gibt es Prüfungsteilnehmer, denen nicht gleich übel wird, obwohl ihnen der Ernst der Lage durchaus bewusst ist?
Gregor schrieb:
Ein Arzt kann eigentlich nur zwei Sachen machen. Entweder er betäubt Dich oder er überzeugt Dich davon, dass das alles eben doch nicht so wichtig ist.
Meine aufrichtige Bewunderung für Deinen Weitblick und Dein weitreichendes psychotherapeutisches Fachwissen.
Gregor schrieb:
Naja, ich kenne eben Fälle aus meinem Bekannten- und Verwandtenkreis, in denen Ärzte und Psychologen ganz genau so gehandelt haben. Klar, ich bin kein Arzt und vielleicht gibt es ja auch irgendwo einen Wunderdoktor, der nen Zauberstab schwingt und schon ist die Prüfungsangst ohne negative Auswirkungen weg. Aber was erwartest Du denn von einem Arzt oder Psychologen?
Du schliesst aus ein, zwei Blindgängern auf die Unfähigkeit eines ganzem Berufsstandes. Na Bravo, aber wenn ich ehrlich sein soll: so habe ich Dich die ganze Zeit auch eingeschätzt.
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Leprechaun schrieb:
Gregor schrieb:
PS: Ich halte in dem Zusammenhang nichts von Ärzten. Letztendlich wird Dir wohl übel, weil Dir das jeweilige Ereignis sehr wichtig ist.
Und wieso gibt es Prüfungsteilnehmer, denen nicht gleich übel wird, obwohl ihnen der Ernst der Lage durchaus bewusst ist?
Warum haben manche Menschen schwarze Haare, andere blonde? Warum reagiert nicht jeder genau gleich auf den Tod eines Familienmitglieds? - Es ist einfach so. Nicht jeder Mensch ist gleich und reagiert auf alles genau gleich. Da kann es schon sein, dass jemandem etwas näher geht, als jemand anderem. Ist das so schwer zu verstehen?
Meine aufrichtige Bewunderung für Deinen Weitblick und Dein weitreichendes psychotherapeutisches Fachwissen.
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Du schliesst aus ein, zwei Blindgängern auf die Unfähigkeit eines ganzem Berufsstandes. Na Bravo, aber wenn ich ehrlich sein soll: so habe ich Dich die ganze Zeit auch eingeschätzt.Wo hat er denn auf Unfähigkeit geschlossen?
Er hat lediglich gesagt, dass es 2 Möglichkeiten gibt (auch jetzt unabhängig, ob das jetzt ein Arzt macht oder nicht). Und es gibt nur 2 Möglichkeiten. Entweder man kann die Übelkeit mit einem Mittel betäuben, oder man schafft es das rein psychisch in den Griff zu bekommen. Und ein Artzt ist technisch gesehen lediglich dazu da dir in diesem Falle ein Mittel zu verabreichen (oder ggf. einen Eingriff vornehmen zu lassen).Ein Arzt ist doch genau dazu da jemanden zu Untersuchen, die Grüne rauszufinden und dann das richtige zu verabreichern, oder eben dir zu versichern, dass es nur eine Frage der Zeit ist. (oder ggf. an eine andere Stelle zu verweisen, wie z.B psychologen).
Ich war letztens ebenfalls beim Artzt, weil ich eine recht lange Zeit Husten hatte. Er hat 5 Min mit mir gesprochen, Symptome abgecheckt, kurz abgehört und dann eine Diagnose gemacht, die auch für mich Sinn gemacht hat. Dann hat er mir eine Packung so Pillen gegeben, gesagt, dass ich die 1 Woche nehmen soll und dann sollte es gut sein. Und es lief genau so ab. DAS ist für mich ein guter Arzt.
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Leprechaun schrieb:
Gregor schrieb:
PS: Ich halte in dem Zusammenhang nichts von Ärzten. Letztendlich wird Dir wohl übel, weil Dir das jeweilige Ereignis sehr wichtig ist.
Und wieso gibt es Prüfungsteilnehmer, denen nicht gleich übel wird, obwohl ihnen der Ernst der Lage durchaus bewusst ist?
Gregor schrieb:
Ein Arzt kann eigentlich nur zwei Sachen machen. Entweder er betäubt Dich oder er überzeugt Dich davon, dass das alles eben doch nicht so wichtig ist.
Meine aufrichtige Bewunderung für Deinen Weitblick und Dein weitreichendes psychotherapeutisches Fachwissen.
Gregor schrieb:
Naja, ich kenne eben Fälle aus meinem Bekannten- und Verwandtenkreis, in denen Ärzte und Psychologen ganz genau so gehandelt haben. Klar, ich bin kein Arzt und vielleicht gibt es ja auch irgendwo einen Wunderdoktor, der nen Zauberstab schwingt und schon ist die Prüfungsangst ohne negative Auswirkungen weg. Aber was erwartest Du denn von einem Arzt oder Psychologen?
Du schliesst aus ein, zwei Blindgängern auf die Unfähigkeit eines ganzem Berufsstandes. Na Bravo, aber wenn ich ehrlich sein soll: so habe ich Dich die ganze Zeit auch eingeschätzt.
@Leprechaun: Naja, erstmal begreife ich das hier generell als Meinungsaustausch. Ich habe bezüglich dieses Themas einige Sachen mitbekommen und mir aufgrund dessen eine Meinung gebildet. Und die vertrete ich hier nunmal. Mir ist durchaus bewusst, dass ich hier eine sehr subjektive Sichtweise vertrete. Und ja, ich habe auch schon vor Prüfungen gekotzt, bin allerdings nie deshalb zum Arzt gegangen. Geschadet hat es mir nicht. Ich habe die Sache mit der Zeit einfach in den Griff gekriegt und IMHO wird das jeder mit der Zeit in den Griff kriegen, wenn er so eine Situation ein paar mal hinter sich gebracht hat.
Einige hier sagen, dass derartige Symptome über Prüfungsangst hinausgehen und, dass der Threadersteller deshalb schleunigst zum Arzt gehen sollte. Ich sehe das anders. So lange derartige Symptome einen nicht davon abhalten, die Prüfung zu machen, oder so lange einen derartige psychische Probleme nicht davon abhalten, das im Leben zu machen, was man machen möchte oder soll, so lange sehe ich das nicht als krankhaft an. Wenn einen derartige Probleme nicht im prinzipiellen Handeln eingrenzen, dann hat man es im Griff. Generell hat jeder irgendwelche psychischen Probleme, das heißt aber noch lange nicht, dass jeder deshalb gleich zum Arzt rennen sollte.
Abgesehen davon: Es geht gar nicht um die Unfähigkeit eines Berufsstandes. Es geht darum, was Psychologen generell machen können, egal wie fähig sie sind. Hinter psychischen Problemen stecken IMHO meistens auch nichtpsychische Probleme im Leben der Betroffenen, die die Ursache sind. Ein Psychologe kann diese Ursache aber nicht angehen, sondern maximal versuchen, den Betroffenen in die Lage zu versetzen, besser damit umgehen zu können. Da kann man sich überlegen, in welchen Fällen das sinnvoll ist. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man das ursächliche Problem selbst nicht mehr handhaben kann. Wenn es also gar nicht mehr darum geht, das Problem zu lösen, als vielmehr besser damit umgehen zu können. IMHO ist das hier nicht der Fall. Der Threadersteller hat sein Studium im Griff. Er kriegt gute Noten und kommt offensichtlich voran. So what? Dann wird sich auch sein psychisches Problem von selbst lösen. Es wird ja immer leichter. Das ursächliche Problem wird mit der Zeit immer handhabbarer und es gibt weniger Unsicherheiten bezüglich der Zukunft.
...naja, nur meine Meinung. Du darfst gerne eine andere haben und sie hier auch vertreten. Du scheinst bezüglich Psychologen eine positivere Meinung zu haben. Hast Du Fälle erlebt, in denen die wirklich stark geholfen haben? Ich meine, meine Meinung ist nicht fest und ich lasse mich gerne generell eines besseren belehren.
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Ich leide auch in ziemlich extremer Form unter Prüfungsangst. Das ich mich übergeben musste, ist zwar noch nie wirklich passiert, aber kurz davor schon. Im allgemeinen habe ich extrem zittrige Hände, zum Teil Zuckungen, Verkrampfung und früher gab es zum Teil auch Blackouts.
Verschwunden ist es bis heute nicht, aber ein wenig unter Kontrolle habe ich es bekommen. Allerdings eigentlich nur insofern, dass ich alle Symptome reduzieren konnte. Vorhanden sind sie trotzdem immer noch. Einzig einen Blackout hatte ich nun seit dem Gymnasium nicht mehr und das ist immerhin schon ein paar Jährchen her
Meine Lösung:
Beruhigungsmethoden, Ablenkung. Am Tag davor, meistens kurz vor dem Einschlafen, probiere ich ein wenig zu meditieren und meinen Körper so zu beruhigen, damit ich schonmal einen guten Schlaf habe, was sehr wichtig ist.
Am Tag selber hilft etwas extrem: Atmungskontrolle. Durch kontrolliertes tiefes Atmen, kannst du dich auch ablenken und der Körper beruhigt sich etwas. Es lohnt sich durchaus auch die Augen zu schliessen und an etwas anderes zu denken. Kann auch während der Prüfung helfen. Schon nur 10 - 30 Sekunden Zeitinvestition kann einem sehr viel Nervosität wegnehmen, wodurch man eigentlich sehr viel Zeit dann gewinnt.Grüssli
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Prüfungsangst hab ich generell nur, wenn ich mich vorher nicht gescheit vorbereitet hab oder mir ein Fach schwerfällt. Englisch z.B. war ich noch nie aufgeregt, nichtmal gespannt. Physik dagegen war mir immer sehr wichtig und ich hatte schon leichten Bammel.
Wo es mich allerdings immer erwischt, sind Vorträge, Referate usw. Ich kotze zwar nicht, aber ich hab davor immer (entschuldigt die Wortwahl) übelsten Dünnschiss und extremes Herzrasen. Das kommt von meiner Soziophobie. Wie ich damit fertig werde, weiss ich ehrlich gesagt nicht genau. Ich sterbe immer davor und im Nachhinein merke ich, dass es eigentlich total unschlimm war. Einfacher wird es, wenn ich innerhalb eines kürzeren Zeitraumes viele Vorträge, Referate halten muss. Dann bin ich gegen Ende hin eigentlich auch kaum noch aufgeregt und gehe die Sache lockerer an. Sobald dann aber sowas wie Ferien etc. dazwischen kommen, fängts wieder von vorne an.
Dieses ruhige, gelassene, tiefe Einatmen mit geschlossenen Augen macht mich übrigens idR. nur noch mehr nervös.