Dvorak oder Neo lernen?
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Ich überlege, ob ich nicht eine alternative Tastaturbelegung erlernen sollte. Zwar tippe ich nicht wie verrückt und bin mit ~500 Anschlägen / Minute auch ziemlich flott auf Qwertz unterwegs, aber ich habe Zeit und schaden wird es höchstwahrscheinlich auch nicht. Die Frage ist jetzt, welche Tastaturbelegung ich wählen sollte. Zum einen gäbe es die einigermaßen bekannte Dvorak-Tastaturbelegung, für die Deutsche Sprache gibt es aber auch Neo.
Vorteile von Dvorak:
- Etwas bekannter, solider Entwicklungsstand
- Für Deutsch mehr oder weniger erprobtNachteile von Dvorak:
- Holt nicht alles aus der deutschen Sprache herausVorteile von Neo:
- für Deutsch optimiert
- unterstützt viele Sonderzeichen, gerade auch aus ProgrammierersichtNachteile von Neo:
- unterliegt immer noch der Entwicklung, es könnte in der nahen Zukunft nochmal umgeworfen werden
- man weiß nicht (d.h. ich habe noch nichts gefunden) wie Vorteilhaft die Belegung z.B. in der englischen Sprache ist.Wenn ihr eine der Belegungen erlernen wolltet, welche würdet ihr wählen und warum? Beherrscht ihr vielleicht bereits eine der beiden, wie zufrieden seid ihr damit? Weitere Gedanken?
Qwertzer
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Wenn ich 500 Anschläge auf Qwertz hätte, dann würde ich um jeden Preis vermeiden, irgendwas anderes zu lernen. Am Ende würde dadurch mein Qwertz wahrscheinlich schlechter und ich würde wohl kaum nennenswert schneller mit den Alternativen sein. Und Qwertz wird man immer mal wieder brauchen, da man im Leben noch öfters mal wieder diesem Typ begegnen wird.
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Ich hatte zuerst QWERTZ mit 10 Fingern getippt. Spaeter auf Dvorak umgestiegen, was ich mittlerweile bereue...
An Neo wuerde ich keinen Gedanken verschwenden, zu unbekannt. Und ich weiss jetzt nicht, ob die gaengigen Betriebssysteme das Layout unterstuetzen.
Na jedenfalls: Dvorak ist viel bequemer und auch schneller als QWERTZ/QUERTY. Ich glaube ich wuerde nicht zurueck auf Q. "lernen" wollen, einfach weil ich mir die Muehe kein drittes Mal machen will.
Trotz aller Dvorak-Vorteile ist es aber immer total aufwendig, mit dem 1-Finger Suchsystem auf allen anderen Rechnern, auf denen das Layout nicht eingestellt ist, tippen zu muessen.
Was noch doof ist: Keine deutschen Sonderzeichen mehr: Wenn du groessere deutsche Texte verfassen willst, musst du entweder mit ALT+SCHIFT auf DE umstellen, um die gelegentlichen Umlaute einzugeben, oder du gibst dich mit solchen grauenhaften Woertern wie 'suess', 'Gruesse' etc zufrieden.
Edit: Aber fuer's Programmieren ist Dvorak 1A
(keine Umlaute, auf EN optimiert)
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Für micht ist der Punkt "Compatibility" ausschlaggebend: ich würde nicht mit etwas tippen wollen, was nicht überall verfügbar ist.
QWERTZ/QWERTY ist *der* Standard. Sämtliche Soft-Keyboards in Spielen/Touch-Applikationen/... verwenden QWERTZ/QWERTY, es ist auf allen deutschen/englischen Systemen per Default verfügbar, (fast) alle Tastaturen sind so beschriftet etc.
Du musst also trotzdem mit QWERTZ/QWERTY tippen können, auch wenn du bevorzugt ein anderes Layout verwendest. Ich denke das stiftet ordentlich Verwirrung, und richtet im Endeffekt mehr Schaden an als es nutzt.
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Naja, neben der Geschwindigkeit spräche auch noch die gleichmäßigere Belastung der beiden Hände für eines der alternativen Layouts, denn mit Qwertz haben die Finger der linken Hand deutlich mehr zu tun.
Ihr drei sagt alle mehr oder weniger das gleiche, nämlich dass beide Layouts nicht nebeneinander existieren können. Entweder man tippt Qwertz oder z.B. Dvorak. Aber ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man Qwertz verlernen würde, wenn man es weiterhin ab und zu benutzt. Ich stelle mir das ähnlich wie bei Fremdsprachen vor.
endline, du hast Qwertz also verlernt? Hast du es einfach zu wenig benutzt oder könntest du dir vorstellen, dass man beide Layouts nebenher "halten" kann, wenn man - sagen wir mal - jeden Mittwoch auf Qwertz tippt? Und wenn du schon das Programmieren ansprichst, gerade da sehe ich noch ein großes plus für Neo, denn mit der Sonderzeichenebene spielt es in der Hinsicht jedes andere Layout aus. Und Umlaute hätte man auch.
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Qwertzer schrieb:
Ihr drei sagt alle mehr oder weniger das gleiche, nämlich dass beide Layouts nicht nebeneinander existieren können. Entweder man tippt Qwertz oder z.B. Dvorak. Aber ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man Qwertz verlernen würde, wenn man es weiterhin ab und zu benutzt. Ich stelle mir das ähnlich wie bei Fremdsprachen vor.
Wirst Du wohl erst dann wirklich wissen, wenn Du es ausprobiert hast.
Ich bin so unheimlich unflexibel, dass ich mich beim Wechsel von Englisch auf Deutsch und andersrum meistens schon eine Viertelstunde viel öfters als sonst vertippe.
Argumente gegen Dvorak sind für mich
- die selben wie bei hustbaer (umso wichtiger, je häufiger man an fremden Rechnern arbeitet)
- Emacs-Keybindings und die vieler anderer Programme funktionieren nicht mehr vernünftig (Ctrl-x Ctrl-s bei Emacs oder Ctrl-c Ctrl-v sonst sind unbequemer)
- die Vorteile von Dvorak sind durchaus nicht unumstritten (einfach mal googeln oder auf Slashdot oä. nachlesen)
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Nur um das Klarzustellen: Ich wollte damit niemandem ausreden, was neues zu lernen. Das sind nur die Hauptgründe, aus denen ich persönlich kein Dvorak oä. lernen würde.
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Ich schliesse mich den Argumenten meiner Vorposter an.
Wenn du wirklich etwas gegen die Belastung der Hände tun willst, dann kauf dir eine ergonomische Tastatur. Mit den Fingern hatte ich nie Probleme, nur mit den Handgelenken und das kommt einfach daher, dass sie bei der normalen Tastatur gebogen anliegen. Bei einer geteilten Tastatur dagegen gerade. Zustäzlich dann noch eine Handballenablage und einstellbare Höhe und man kann endlos tippen
Grüssli
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Qwertzer schrieb:
endline, du hast Qwertz also verlernt? Hast du es einfach zu wenig benutzt oder könntest du dir vorstellen, dass man beide Layouts nebenher "halten" kann, wenn man - sagen wir mal - jeden Mittwoch auf Qwertz tippt?
Zumindest bei mir ging das absolut nicht. Mein Ziel war aber auch, QWERTZ vollkommen fallen zu lassen.
Beim 10-Fingersystem ist es doch so, dass du gar nicht darueber nachdenkst, welche Taste du als naechstes anschlaegst. Das geht einfach von alleine. Wie vertraegt sich das jetzt mit zwei unterschiedlichen Systemen? Da man beim Tippen jegliche "Gedankenkontrolle" fallen laesst, geht das meiner Meinung nach gar nicht. In den ersten 2 Monaten Dvorak-Lernen kamen mir die QWERTZ-Angewohnheiten manchmal in die Quere. Wenn ich heute veruschen wuerde QWERTZ blind zu schreiben, ginge das gar nicht. Hier, ich habs mal versucht: Das Wort 'haben' auf QWERTZ: gardl
Immerhin war der 2. Buchstabe richtigUnd wenn du schon das Programmieren ansprichst, gerade da sehe ich noch ein großes plus für Neo, denn mit der Sonderzeichenebene spielt es in der Hinsicht jedes andere Layout aus. Und Umlaute hätte man auch.
Ich vermute mal, dass du sie ueber SHIFT erreichst. Aehnlich wie bei Dvorak. Das ist ein grosser Vorteil, da man die AltGr-Taste nicht mehr fuer [] {} benoetigt. Fuer das Semikolon brauche ich aber immerhin nicht mal die Shift-Taste :p
Aber es kann gut sein, dass Neo besser dafuer geeignet ist. Man weiss es erst, wenn man beide ausprobiert und so vergleichen kann.
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Wegen den Sonderzeichen für Programmiersprachen macht es IMO mehr Sinn, wenn man sich eine Tastatur mit zusätzlichen frei progammierbaren Tasten kauft.
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endline schrieb:
Beim 10-Fingersystem ist es doch so, dass du gar nicht darueber nachdenkst, welche Taste du als naechstes anschlaegst.
Ich nutze kein 10 Fingersystem, sondern habe ein eigenes und ich denke auch nicht mehr darüber nach sondern schreibe gleich drauf los.
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Ich habe mal einige Wochen Dvorak benutzt, aber ich muss einfach sagen, dass es abartig mühsam ist, wenn man plötzlich wieder QWERTZ oder QWERTY tippen muss. Darum hab ich es dann gelassen. Und davon abgesehen bist du mit QWERTZ sicherlich noch lange produktiver
MfG
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endline schrieb:
Beim 10-Fingersystem ist es doch so, dass du gar nicht darueber nachdenkst, welche Taste du als naechstes anschlaegst. Das geht einfach von alleine. Wie vertraegt sich das jetzt mit zwei unterschiedlichen Systemen? Da man beim Tippen jegliche "Gedankenkontrolle" fallen laesst, geht das meiner Meinung nach gar nicht.
Andererseits kann man auch zwei Sprachen sprechen, ohne darüber nachzudenken und ohne beide zu vermischen. Und als Behelf könnte ich mir auch gut zwei Tastaturen vorstellen, die sich unterschiedlich anfühlen und nur für je ein System benutzt werden. Es könnte schon möglich sein, der Aufwand aber auch entsprechend groß.
Mittlerweile ist die Idee für mich schon deutlich unattraktiver geworden, ich überlege es mir lieber noch zweimal. Der Regelfall scheint zu sein, beide Systeme nicht nebenher behalten zu können, danke auch für deinen Hinweis /rant/.
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Warum tippt ihr soviel? Zum programmieren muss man doch nicht viel tippen, wenn man vorher überlegt und nicht unnötig Unmengen an Code produziert. Oder schreibt ihr dauernd Texte.
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Offenbar benutzt hier echt niemand Neo.
Ich persönlich finde das Layout einfach perfekt. Die am häufigsten auftretenden Buchstaben der deutschen Sprache liegen allesamt auf der mittleren Buchstabenreihe - ob das jetzt zu Geschwindigkeitsvorteilen beim Tippen führt kann ich aber nicht sagen.
Besonders herausragend finde ich aber, dass man mit Neo alle Arten von Sonderzeichen auf den Buchstabentasten vorfindet, was für mich, der viel Quelltext tippt, besonders angenehm ist. Hier bin ich überzeugt, dass da geschwindigkeitsmäßig kein anderes Layout mithalten kann. Außerdem sind auf einer weiteren Ebene alle weiteren Tasten einer Tastatur zu finden (Zahlen, Cursortasten, Entf, Ende...).Und das Beste: Auf der Homepage von Neo gibt es Portable-Versionen, die man auf fremden Rechnern nur starten braucht und die dort auch keine Spuren hinterlassen.
Kann ich jedem nur empfehlen sich das anzugucken - vor allem für Softwareentwickler.
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sagzmal
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Hallo,
ich bin einer, der wohl wenigen, NEO-Nutzer
Schreib jetzt seit ca 3 oder 4 Jahren damit und bin damit auch ziemlich schnell ~550 - ~600 (einfache deutsche Texte, geistloses chatten =P)
Der Hauptgrund war für mich eben die Entlastung der Hände. QWERTZ ist leider überwiegend Linkslastig - und nachdem ich 2 Sehnenscheidenentzündungen an der Linken Hand hatte, hab ich mir NEO mal angeschaut. Auch wenn eine falsche Haltung der Hände vermutlich nicht ganz unschuldig daran war.
Merke den Unterschied aber schon sehr im Vergleich zu QWERTZ. Ist bei NEO überwiegend ein Fuss der Hände, während es bei QWERTZ eher einem Krampf der linken Hand gleicht, um es etwas übertrieben zu sagen.
Wie aber auch schon erwähnt wurde, ist man eigentlich an fremden Computern immer gezwungen QWERTZ zu verwenden, da dort meist kein NEO verfügbar ist.
Kann beide Layouts 10-Finger blind und flüssig. Umschalten durch Alt + Shift in Sekundenbruchteilen (auch Gedanklich) ist Mittlerweile kein Problem. Bevorzuge aber eindeutig NEO.
Für reines Programmieren wird sich NEO wohl nicht lohnen - ist ohnehin nur für deutsch optimiert. In der Regel wird man aber eher in englisch Programmieren. Da ist DVORAK wohl am besten geeignet wenn es um Entlastung und Geschwindigkeit geht.Persönlich kann ich NEO nur empfehlen. Hauptsächlich lohnen wird es sich wohl für Vielschreiber.
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Zum Programmieren kann man auch einfach QWERTY nehmen.
Das US/ENG Tastaturlayout, also QWERTY ist dafür ja recht gut ausgelegt und alle wichtigen Sonderzeichen fürs Proggen sind mit einer Taste ohne Umschalttaste erreichbar.
Und der größte VOrteil ist wohl, daß QWERTY überall verfügbar ist und von QWERTZ nur unwesentlich abweicht.
Und deutsche Umlaute braucht man im Programmcode sowieso nicht.
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Bevor die Entscheidung fällt, sollte Nordtast überlegt werden. Auf www.nordtast.org
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Qwertzer schrieb:
endline schrieb:
Beim 10-Fingersystem ist es doch so, dass du gar nicht darueber nachdenkst, welche Taste du als naechstes anschlaegst. Das geht einfach von alleine. Wie vertraegt sich das jetzt mit zwei unterschiedlichen Systemen? Da man beim Tippen jegliche "Gedankenkontrolle" fallen laesst, geht das meiner Meinung nach gar nicht.
Andererseits kann man auch zwei Sprachen sprechen, ohne darüber nachzudenken
Ich weiss nicht wie es bei dir ist, aber ich denke eigentlich vorher darueber nach, was ich sage.