Informatiker Hardwareentwicklung
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Schönen guten Abend,
welche Aussichten / Möglichkeiten gibt es für Informatiker, wenn sie sich beruflich für die Entwicklung im Hardwarebereich interessieren? Kommen da "normale" Hochschulinformatiker überhaupt rein, oder muss man da E-Technik / technische Informatik studiert haben?
Hat man eine Chance, wenn man E-Technik-Grundlagen, Regelungstechnik und Nachrichtentechnik als Wahlkurse hatte (je 6 SWS)?
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Ich glaube, wenn Interesse da ist, warum nicht, bin aber nicht in der Position, in der man Leute anstellen darf
Kenntnisse in der Elektronik, Messtechnik, selber Löten können wären aber von Vorteil...
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Warum denn nicht? Ich arbeite auch in einem Bereich, der sich nur noch in Grenzbereichen mit meinem Studium berührt... Studierst du noch? Dann mach doch im entsprechenden Bereich ein Praktikum oder schreib deine Diplomarbeit in solch einem Unternehmen. Dann kannst du schon mal da reinschnuppern, bekommst Praxiserfahrung und kannst schon mal erste Kontakte knüpfen.
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Danke für eure Antworten.
Die interessante Frage ist, welche Möglichkeiten es arbeitstechnisch überhaupt gibt. Dass ich als Informatiker nicht den Platinenentwurf machen werde, ist klar. Entwurf von Mikrocontroller-Software müsste hingegen drin sein - was gibt es noch?
Arbeitet von euch jemand in dieser Industrie und kann ein konkretes Arbeitsszenario beschreiben?
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Ich kenne mich da nur vom Hören-Sagen her aus. Aber ich geb mal mein Halbwissen heraus.
Neben der µC-Programmierung fallen mir noch FPGAs (http://de.wikipedia.org/wiki/Field_Programmable_Gate_Array) ein. Die werden oft dort eingesetzt, wo ein eigenes Halbleiterbaulement wegen geringer Stückzahl den Entwicklungsaufwand nicht lohnt, oder in einer Art "Rapid Prototyping" für Hardware in sehr großer Stückzahl:
Ein Freund von mir hat mal für einen sehr großen Unterhaltungselektronikhersteller gearbeitet. Dort wurden Bauteile teilweise in drei Schritten entwickelt: Erst C-Programmierung der Bauteillogik, dann Umsetzung der C-Simulation in einen FPGA und dann Umsetzung des FPGA-Bauteils in ein Halbleiterbauelement.
Aber Angst vor Lötkolben und dem Aufbau von kleinen Testschaltungen sollte man in dem Umfeld wohl nicht haben, wie ich das in meinem Bekanntenkreis herausgehört habe... (man muss da kein Experte sein, aber solides Grundlagenwissen schadet bestimmt nicht)
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Eine Bekannte von mir arbeitet (als FH-Informatikerin, ohne irgendwelche HW-Spezialisierung) bei einer Chip-Schmiede und programmiert da Mikrocontroller mit C. Reinkommen solltest du also auf jeden Fall.
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Es geht bei Hardware um Anwendungen für spezifische Aufgaben. Der beste Einstieg ist immer der aus dem Fachbereich, der dafür geeignetes Grundlagenwissen schafft. Das kann die Informatik vielleicht bieten, ist aber nicht sichergestellt. Ich denke, E-Technik mit Informatikwissen wäre besser. Wer z.B. Platinen mit eingebautem Prozessor entwickeln will, muss Ahnung von Elektronik haben. Das lernt man nicht in der Informatik.
Dein Ziel ist deswegen schwer, weil du es notwendig mit zwei unterschiedlichen Fachrichtungen zu tun haben wirst. Aber sei nicht beunruhigt, andere haben das auch schon geschafft!
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Okay, vielen Dank für die Beiträge, klingt ja recht ermutigend.