Gibt es ein Ende der Physik?
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Wird man jemals eine Antwort finden, die alle Zusammenhänge im Universum so erklärt, dass es keine weiteren Fragen mehr gibt oder gibt es immer weitere Fragen? Oder gibt es irgendwann einen Punkt, an dem es noch weitere Fragen gibt, wir aber erkennen, dass wir sie nie beantworten können?
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ich gehe davon aus, dass der mensch kein wesen ist, das _alles_, was passiert, verstehen kann ...
mfg,
julian
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Die Physik kann Prinzipiell nur beobachten und feststellen, dass ein Zusammenhang existiert.
Einige Zusammenhänge lassen sich mit anderen Zusammenhängen "erklären", aber wenn man die Kette immer weiter geht landet man zwangsweise in einer Sackgasse oder in einem Kreis, sodass die Erklärung garkeine ist.
Im Endeffekt kann dir die Physik nur sagen "Es ist so" und dir ein Modell liefern mit dem du den Zusammenhang berechnen kannst, vielleicht irgendwann auch alle Zusammenhänge, aber die Frage warum der Zusammenhang überhaupt existiert kann dir niemand sagen.
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Nein, man kann nur beobachten und daraus ein Modell erstellen. Man wird nie wissen ob nicht irgendwann doch noch etwas beobachtet wird, was nicht in das Modell rein passt.
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Die Physik kann dir maximal Modelle und Theorien liefern, welche alles im Universum beschreiben und dabei nicht wiederlegbar sind. Diese haben jedoch nur indirekt mit der Realität zu tun; es gibt eine Grenze von dem, was der Mensch beobachten kann - und näher an die Realität kommt man wohl nicht mit derzeit vorstellbaren Mitteln (anerkannte Theorien besagen, dass es deutliche Grenzen gibt, wie genau man etwas messen kann). Selbst wenn die Theorien nicht wiederlegbar wären (was man auch erst einmal beweisen muss), würde das noch lange nicht bedeuten, dass sie der Realität entsprechen.
Die einzige Möglichkeit, die Physik vollkommen und realitätsgetreu zu definieren, ist in meinen Augen, wenn man eine absolute Quelle für eine Definition derselben im Universum finden würde. Im Prinzip läuft das dann darauf hinaus, dass man Gott, sofern es ihn denn auch gibt, um die komplette Physik bittet (wird wohl ein dickes Buch sein), diese an den Kopf geworfen bekommt und diese dann zu verstehen versuchen muss
tl;dr: Nein, es gibt kein Ende der Physik
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fielosopf schrieb:
Wird man jemals eine Antwort finden, die alle Zusammenhänge im Universum so erklärt, dass es keine weiteren Fragen mehr gibt oder gibt es immer weitere Fragen? Oder gibt es irgendwann einen Punkt, an dem es noch weitere Fragen gibt, wir aber erkennen, dass wir sie nie beantworten können?
ach so, ich dachte - falls mal so ein Kernfusionsexperiment schiefläuft...
fielosopf schrieb:
Oder gibt es irgendwann einen Punkt, an dem es noch weitere Fragen gibt, wir aber erkennen, dass wir sie nie beantworten können?
So einen Punkt gibt es, hat uns einst der junge Heisenberg mit wilder engagierter Drauflosrechnerei drauf gebracht
http://de.wikipedia.org/wiki/Heisenbergsche_Unschärferelation
(ach, und sehe ich schon wieder einen ForenBug, den du nicht siehst?)fielosopf schrieb:
Wird man jemals eine Antwort finden, die alle Zusammenhänge im Universum so erklärt, dass es keine weiteren Fragen mehr gibt oder gibt es immer weitere Fragen?
Wer weiß, aber hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wie so eine Antwort sein müsste?;)
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g schrieb:
... aber hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wie so eine Antwort sein müsste?;)
42!
Und heisenbergs Unschärferelation geht nur auf die Messbarkeit, nicht auf die Möglichkeit an sich. Nur weil man es nicht messen kann heißt das nicht, dass man es nicht herausfinden kann. Man kann zum Beispiel raten und testen obs stimmt, früher oder später trifft man.
Und wenn man brav [url][/url]-Tags benutzt kriegt man auch den Link hin. Ich bin aber auch schon drauf reingefallen. Aber da auch Leerzeichen zur URL gehören können ist es eh nicht ganz eindeutig wo ein Link anfängt und wo er aufhört.
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nwp2 schrieb:
Und heisenbergs Unschärferelation geht nur auf die Messbarkeit, nicht auf die Möglichkeit an sich. Nur weil man es nicht messen kann heißt das nicht, dass man es nicht herausfinden kann.
"Messen" ist üblicherweise definiert als "Parameter herausfinden". Soweit ich das verstehe, macht Heisenbergs Unschärferelation eine grundsätzliche Aussage über die Herausfindbarkeit von Werten, unabhängig davon, wie man sie herausfindet. Allerdings bin ich kein Physiker.
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Christoph schrieb:
nwp2 schrieb:
Und heisenbergs Unschärferelation geht nur auf die Messbarkeit, nicht auf die Möglichkeit an sich. Nur weil man es nicht messen kann heißt das nicht, dass man es nicht herausfinden kann.
"Messen" ist üblicherweise definiert als "Parameter herausfinden". Soweit ich das verstehe, macht Heisenbergs Unschärferelation eine grundsätzliche Aussage über die Herausfindbarkeit von Werten, unabhängig davon, wie man sie herausfindet. Allerdings bin ich kein Physiker.
Die Unschärferelation macht eine Aussage über die Bestimmtheit von Impuls und Ort bzw. Energie und Zeit. Wenn das eine sehr scharf bestimmt ist, dann ist das andere sehr grob. In der Quantenmechanik gibt es keinen genau bestimmten Impuls/Ort, also auch keine genau bestimmte Teilchenbahn. Das einzige, was deterministisch ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmter Ort/Impuls auftritt. Und die Breite dieser Wahrscheinlichkeitsverteilungen verhält sich, wie die Unschärferelation.
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Den zweiten Satz in deinem Zitat habe ich nie gesagt. Das war Christoph.
Irgendwas stimmt mit deinem Satz auch nicht. Entweder Determinismus oder Wahrscheinlichkeit. Deterministische Wahrscheinlichkeit widerspricht sich irgendwie selbst.
Das Problem mit der Messung ist, dass das Messen selbst die Daten verfälscht. Demzufolge kann man es nicht wirklich messen, denn nach der Messung haben sich die Daten geändert, sodass die Messung automatisch falsch ist. Wenn man die Daten ohne Messung herausfindet oder die Daten gezielt manipuliert, kann man es trotzdem hinkriegen, meine ich.
Aber gut, das übersteigt mein 12te Klasse Physikwissen.
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Die Wahrscheinlichkeitsverteilung verhält sich deterministisch, nach der Schrödingergleichung. Das ändert nichts daran, dass der Ort/Impuls/die Observable sich zufällig verhält. Dabei geht es nicht um Messung und Verfälschen durch Messung. Der Ort/Impuls/die Observable ist einfach nicht genau bestimmt.