XHTML ist tot, es lebe HTML 5.0



  • JanJan schrieb:

    Es gibt leider genug Leute die idiotische Aussagen verfolgen, wie "Never change a running system", oder "Updates verlangsamen das System". Und solange es solche DAU gibt, gibt es auch veraltete Browser..

    Der Leitsatz "Never change a running system" ist eine der am häufigsten missverstandenen IT-Empfehlungen überhaupt. Abgesehen davon, dass es sich um einen deutschen Pseudo-Anglizismus handelt (im angloamerikanischen Sprachraum nutzt man diesen Spruch nicht, sondern nur in Deutschland – ähnlich wie das Wort "Handy"), dient dieser Satz in der Regel dazu, ein fehlendes Patchmanagement für Betriebssysteme und Applikationen zu rechtfertigen. Berechtigt ist das praktisch nie.

    Der Spruch leitet sich von der Sportweisheit "never change a winning team" ab. Jeder halbwegs fähige Trainer weiß aber, dass selbst das nur für sehr begrenzte Zeit gut geht, weil das Team dann eben nicht mehr gewinnt. Die Aufgabe eines guten Teamchefs besteht darin, sein Team weiterzuentwickeln, damit es besser wird oder zumindest seinen Status nicht verliert. Selbst die Mannschaft von Bayern München wird ständig umbesetzt, obwohl es mehr als den Meistertitel in der Bundesliga kaum zu gewinnen gibt.

    Bei dieser falsch verstandenen und falsch angewandten Binsenweisheit geht es nicht darum, ein System nie zu patchen, weil es grundsätzlich läuft, also in Betrieb ist. Im Gegenteil geht es nur darum, ein System nicht in genau dem Moment in seiner Funktion zu verändern, in dem kritische Prozesse darauf von den Anwendern aktiv benötigt werden! Heißt also: Wartungsfenster definieren, statt einfach die Maschine zu patchen.

    Aus Sicht der Sicherheit und Stabilität eines Systems kann es nur lauten: Patch your stuff! Nicht umsonst lautet die idiomatische Entsprechung zu unserem nicht so richtig englischen Sprichwort "if it ain't broke don't fix it" – wenn es nicht kaputt ist, dann repariere es nicht. Warum aber erscheinen Patches und Service Packs? Nur deshalb, weil im Herstellersupport festgestellt wurde, dass der ursprüngliche Code fehlerhaft ist. Das System ist also bereits kaputt – und daher muss es repariert werden!

    Die richtige Einstellung ist also, ein aktives Patch- und Updatemanagement zu betreiben. Die technische Infrastruktur dafür existiert seit Jahren. Ein professionelles Patchmanagement in einem kleineren oder mittleren Unternehmen muss auch nicht ständig Arbeitskraft binden: Mit Virtualisierungs-Laboren lassen sich die kritischen Systeme schnell simulieren und die Auswirkungen von Patches und Service Packs prüfen. Läuft das Testsystem danach noch, kann der Patch produktiv eingesetzt werden. Da die meisten Patches deinstallierbar sind (bei den Ausnahmen ist dies in der Regel dokumentiert), ist auch das Fallback-Verfahren bekannt, es braucht nur eine gewisse Aufmerksamkeit.



  • Shade Of Mine schrieb:

    Allein die ganzen Browser Bugs die man beachten muss produzieren eine Menge Workarounds. Desto strikter das HTML ist, desto umstaendlicher sind die Workarounds.

    Das kann ich nicht bestätigen. Meine Faustregel: Desto einfacher die Mittel, desto weniger Workarounds. Ich brauche eigentlich trotz strict so gut wie keine Workarounds mehr.

    Shade Of Mine schrieb:

    Im Web dreht sich alles um kompatibilitaet. Man muss heute noch den IE 6 supporten, das ist mit XHTML einfach nicht moeglich. Natuerlich kann man mit genuegend Aufwand jede Seite XHTML strict bekommen, aber wo ist der Sinn?

    Wer zahlt diese zusaetzliche Arbeitszeit? Alleine der CDATA Schwachsinn ist ne Kastastrophe bei aelteren Browsern...

    Den IE6? Das ist völlig übertrieben meiner Ansicht nach. Ich hab vor über nem halben Jahr aufgehört, den zu supporten, weil dir DAS nämlich niemand bezahlt, so sieht's in der Realität aus.

    Shade Of Mine schrieb:

    HTML ist eben kein XML, da die Tags semantische Bedeutung haben. style, br, hr, table, script, object, param,... das sind alles semantische Tags - das funktioniert in reinem XML einfach nicht gut.

    Shade Of Mine schrieb:

    PS:
    um es nochmals klar zu machen:
    HTML 5 loest effektiv Probleme die heute die entwickler plagen.
    Und genau das muss ein Standard machen.

    Da geb ich dir Recht, auch wenn ich's nicht gutheiße. Endverbraucher bzw. Entwickler sind doofe Herdentiere, die brauchen ab und an mal einen Leithammel, der den Ton angibt 😉


  • Mod

    TdZ schrieb:

    Den IE6? Das ist völlig übertrieben meiner Ansicht nach. Ich hab vor über nem halben Jahr aufgehört, den zu supporten, weil dir DAS nämlich niemand bezahlt, so sieht's in der Realität aus.

    Unsere Kunden haben zu einem relevanten Anteil den IE6 im Einsatz. Desto größer das Unternehmen, desto älter die Software. Das Problem ist, dass Windows XP immer noch das standard OS ist. Und der Standard Browser auf XP ist eben IE6, der IE7 macht fast nur Probleme. Ich sehe es ja bei uns, wir haben überall Firefox im Einsatz und eben IE7 oder IE8 installiert (je nach patchlevel des PCs) und der Administrationsaufwand ist durch das update von IE6 angestiegen.

    Wir hatten letztens auch einen ziemlichen Stress weil der IE6 support bei einer Webseite nicht gut genug war.

    Hängt natürlich von den Kunden ab, bei unseren ist IE6 support einfach notwendig. Vermutlich nur wegen der Marketingabteilung des Kunden und nicht wegen den Besuchern der Seite.

    Ich hoffe dass die Sache ende des Jahres besser aussieht.



  • Die legen gerade wert darauf das alles gleich aussieht.
    Deswegen sind die ja nicht Super strict.
    Weil das sieht dann überall anders aus.!



  • egal schrieb:

    Die legen gerade wert darauf das alles gleich aussieht.

    Genau das ist ja der Schwachsin! Solange es verschiedene Monitore gibt kann eine Webseite nicht überall gleich aussehen. Pixel-Genaues Web-Seiten-Layout ist auf einem Monitor mit sehr hoher Auflösung ein Grund die betreffende Seite nicht zu benutzen da der Text oft unlesbar klein ist, aber wenn man den Browser zwingt eine lesbare Schriftgröße zu benutzen dann zerfällt das Design und ist fast unbenutzbar.

    egal schrieb:

    Deswegen sind die ja nicht Super strict. Weil das sieht dann überall anders aus.!

    Warum sollte das so sein?
    Meine kleinen Seiten, alle XHTML 1.1 strict, sehen in den unterschiedlichsten Browsern extrem ähnlich aus. Unterschiede entstehen vor alllem durch unterschiedliche Default-Schrift-Arten/Größen in den Browsern bzw. Betriebssystemen. Von den Proportionen her bleiben die Seiten aber immer fast perfekt identisch und wenn der User des Browserfenster verkleinert dann funktioniert immer noch alles und sieht immer noch konsistent aus.

    Ich denke das meine Seiten gerade wegen XHTML strict sich auf den unterschiedlichsten Systemen/Browsern/Bildschirmen so konsisten verhalten und immer benutzbar sind.


  • Mod

    Guest123 schrieb:

    Ich denke das meine Seiten gerade wegen XHTML strict sich auf den unterschiedlichsten Systemen/Browsern/Bildschirmen so konsisten verhalten und immer benutzbar sind.

    Nope, hat garnichts mit XHTML zu tun. Funktioniert unter HTML genauso.



  • Shade Of Mine schrieb:

    Unsere Kunden haben zu einem relevanten Anteil den IE6 im Einsatz.

    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Internet-Explorer-6-soll-sterben-993065.html

    MfG SideWinder


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