Interpreterbau - Ein Anfang
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Hi, vielen Dank für das Tutorial. Hat mir sehr geholfen! Habe deine EBNF übernommen.
Jetzt möchte ich aber für meinen Interpreter noch das Zeichen '^' implementieren, um Exponenten damit zu unterstützen.Mein Problem ist nun, dass ich nicht weiß wie ich das in deiner EBNF korrekt formuliere, ohne die EBNF komplett zu verändern ... hätte da jemand einen Vorschlag? Ich steh auf dem Schlauch.
Vielen Dank schonmal!
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derp schrieb:
Hi, vielen Dank für das Tutorial. Hat mir sehr geholfen! Habe deine EBNF übernommen.
Jetzt möchte ich aber für meinen Interpreter noch das Zeichen '^' implementieren, um Exponenten damit zu unterstützen.Mein Problem ist nun, dass ich nicht weiß wie ich das in deiner EBNF korrekt formuliere, ohne die EBNF komplett zu verändern ... hätte da jemand einen Vorschlag? Ich steh auf dem Schlauch.
Vielen Dank schonmal!
Eigentlich ist das ziemlich trivial:
Start = (Multiplikation) { ("+" | "-") (Multiplikation) } ;
Multiplikation = (Potenz) { ("*" | "/") (Potenz) } ;
Potenz = (Klammer) { "^" (Klammer) } ;
Klammer = ["+" | "-"] ((Zahl) | "(" (Start) ")") ;
Zahl = (Ziffer) { (Ziffer) } ;
Ziffer = "0" | "1" | "2" | "3" | "4" | "5" | "6" | "7" | "8" | "9" ;
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Vielleicht Offtopic, aber das Zeichen ^ für Potenzen zu nutzen halte ich für unglücklich. Jeder der aus der C-Welt kommt wird versuchen XOR mit dem Zeichen zu nutzen. Genauso gibt es jedoch den üblichen Einsteigerfehler ^ in C für Potenzen zu nutzen um sich dann zu wundern was da vor sich geht.. Also ein Dilema, gewissermaßen. Eine kleine Anregung - vielleicht findet sich ja eine bessere Lösung.
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Ich sehe oft "**" als Potenz.
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Hallo, vielen Dank erstmal für diesen großartigen Artikel. Da ich neu in der Materie bin, habe ich eine (vielleicht simple ) Frage:
Wie schaffe ich es, dass man auch während der Laufzeit eigene Variablen erstellen kann, beispielsweise:
r = 3.5
2*r+3, sodass man als Ausgabe 10 erhält. Und meine 2. Frage ist, ob ihr mir das folgende Buch empfehlen würdet, oder nicht:
http://www.cogito-ergo-sum.org/index.php/en/computer-science/10-parsertechniken-in-c, oder würdet ihr mir etwas anderes empfehlen, dann aber relativ verständlcih bitte, da ich erst in der 9. Klasse bin. Vielen Dank schonmal
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Das mit den eigenen Variablen ist relativ einfach zu lösen, du erstellst einfach eine globale (*grabs popcorn*) Liste aller Variablen und ihrer Werte (am einfachsten ist das wohl mit einer map möglich). Und in der NodeIdent schaust du im Falle, dass keine Konstante gefunden wurde einfach in der map nach und nimmst den Wert.
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henriknikolas schrieb:
oder würdet ihr mir etwas anderes empfehlen
Bei Compiler-Bau geht nichts über das Dragon Book von Aho, Sethi, Ullman, Lam:
http://www.amazon.de/Compiler-Prinzipien-Techniken-Werkzeuge-Pearson/dp/3827370973/
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SomeGuy schrieb:
Das mit den eigenen Variablen ist relativ einfach zu lösen, du erstellst einfach eine globale (*grabs popcorn*) Liste aller Variablen und ihrer Werte (am einfachsten ist das wohl mit einer map möglich). Und in der NodeIdent schaust du im Falle, dass keine Konstante gefunden wurde einfach in der map nach und nimmst den Wert.
Gut, ich glaube ich habe mich etwas ungenau ausgedrückt, oder dich falsch verstanden. Ich meinte das so, dass r(siehe mein Beispiel) noch in keiner map enthalten ist, dass man gar nicht weiß, dass r eine Variable ist. Gibt man dann im laufenden Programm ein r = 8 wird r in einer map mit dem zugehörigen Wert gespeichert. Dann muss man ja noch bei TokenType TT_Assign(für die Zuweisung) hinzufügen. Wo und wie würdet ihr das = im Parser auswerten?
oenone schrieb:
Bei Compiler-Bau geht nichts über das Dragon Book von Aho, Sethi, Ullman, Lam:
http://www.amazon.de/Compiler-Prinzipien-Techniken-Werkzeuge-Pearson/dp/3827370973/Das Buch habe ich mir schon in einer Bibliothek bestellt, es müsste bald ankommen, hoffe ich zumindest. Ich hoffe auch, dass ich es einigermaßen verstehe.
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Genauso meinte ich das auch, aber eine Eingabe die ein "=" Zeichen enthält würde ich nicht in den Parser stopfen, dann musste den ganzen Parser umschreiben. Ich würde einfach vorher (mit String vergleichen) überprüfen ob die Eingaben ein "=" enthält, dann den Variablennamen auslesen, und das was rechts vom "=" ist in den Parser stopfen. Ist vllt. nicht ganz so sauber und nicht ganz so allgemein, dafür aber wesentlich einfacher (vorrausgesetzt du willst wirklich nur noch Variablen hinzufügen, andernfalls kommst du wohl um einen umgeschriebenen Parser nicht rum)
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SomeGuy schrieb:
Genauso meinte ich das auch, aber eine Eingabe die ein "=" Zeichen enthält würde ich nicht in den Parser stopfen, dann musste den ganzen Parser umschreiben. Ich würde einfach vorher (mit String vergleichen) überprüfen ob die Eingaben ein "=" enthält, dann den Variablennamen auslesen, und das was rechts vom "=" ist in den Parser stopfen. Ist vllt. nicht ganz so sauber und nicht ganz so allgemein, dafür aber wesentlich einfacher (vorrausgesetzt du willst wirklich nur noch Variablen hinzufügen, andernfalls kommst du wohl um einen umgeschriebenen Parser nicht rum)
Glaub mir, es ist einfacher, die Grammatik anzupassen, daß es halt noch eine AssignExpression gibt. Später auch IfExpression, LoopExpression. Vielleicht will man um nicht zu smalltalken Statements haben. Sobald man den mathematischen Parser gepackt hat, gehts doll flott von der Hand alles weitere zu implementieren. Aber niemals wegen einer Kleinigkeit den Fluß stören, Parser bleibe Parser.
Das Drachenbuch hab ich auch gelesen, es gab mir nicht viel. Alte Kamellen, so würde man es heute nicht mehr machen. Und kein Hinweis, wie man komplexere Typen oder gar Templates anzufassen hätte.
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volkard schrieb:
Das Drachenbuch hab ich auch gelesen, es gab mir nicht viel. Alte Kamellen, so würde man es heute nicht mehr machen. Und kein Hinweis, wie man komplexere Typen oder gar Templates anzufassen hätte.
Kennst du bessere Bücher?
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Mechanics schrieb:
Kennst du bessere Bücher?
Nein! Und das macht mich weinen. Darum habe ich meine Compilerbaupläne erstmal auf Eis gelegt (vor gefühlt 1000 Jahren).
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volkard schrieb:
Das Drachenbuch hab ich auch gelesen, es gab mir nicht viel. Alte Kamellen, so würde man es heute nicht mehr machen. Und kein Hinweis, wie man komplexere Typen oder gar Templates anzufassen hätte.
Die Grundlagen gelten immer noch und werden auch noch so gemacht.
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oenone schrieb:
volkard schrieb:
Das Drachenbuch hab ich auch gelesen, es gab mir nicht viel. Alte Kamellen, so würde man es heute nicht mehr machen. Und kein Hinweis, wie man komplexere Typen oder gar Templates anzufassen hätte.
Die Grundlagen gelten immer noch und werden auch noch so gemacht.
Ich würde viel mehr auf rekursiven Abstieg setzen.
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Hallo, ich habe den Parser jetzt so modifiziert, dass man auch eigene Variablen verwenden kann.
NodeIdent habe ich noch eine Konstruktor verpasst der zusätzlich zu einem string noch eine map erwartet. NodeIdent::eval() durchsucht zuerst die Konstanten und dann die map.
Für den Parser habe ich die Funktion variable() eingeführt:NodeIdent* Parser::variable() { string var_name = myTok.getStrvalue(); accept(TT_IDENT); if(myTok.equal(TT_ASSIGN)) { accept(TT_ASSIGN); table[var_name] = start()->eval()); } return new NodeIdent(table, var_name); }
variable() wird ausgeführt, wenn keine funktion() ausgeführt wird. Deshalb brauche ich bezeichner() nur noch für funktion().
Und der Konstruktor von Parser erwartet eine Referenz auf eine map, sodass dort dann die variablen eingetragen werden.
Wie hättet ihr das gemacht, oder kann bei mir noch etwas verbessert werden?Ach ja, ich habe meinen Parser noch um den Potenzoperator erweitert. Nur ist der bei mir jetzt linksassoziativ und nicht rechtsassoziativ. Wie kann ich das ändern?
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henriknikolas schrieb:
Ach ja, ich habe meinen Parser noch um den Potenzoperator erweitert. Nur ist der bei mir jetzt linksassoziativ und nicht rechtsassoziativ. Wie kann ich das ändern?
Ich habe das jetzt auch alleine gelöst, war eigentlich "voll trivial" wie unser alter Mathematiklehrer zu sagen pflegte, einfach die EBNF so ändern:
Potenz = Klammer {^ Potenz}
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In dem Beitrag wurde ja schön gezeigt, wie man einen Mathe "Interpreter" baut. Ein echtes Program besteht ja aber meistens nicht nur aus einem Befehl, sondern aus mehreren. Legt ein echter Interpreter also ein Array von ASTs an und führt die der Reihe nach aus? Und was für einen Syntaxbaum bekommt eine While-Schleife, in deren Body mehrere Befehle stehen?
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SomeRandomGuy schrieb:
In dem Beitrag wurde ja schön gezeigt, wie man einen Mathe "Interpreter" baut. Ein echtes Program besteht ja aber meistens nicht nur aus einem Befehl, sondern aus mehreren. Legt ein echter Interpreter also ein Array von ASTs an und führt die der Reihe nach aus? Und was für einen Syntaxbaum bekommt eine While-Schleife, in deren Body mehrere Befehle stehen?
Wenn man die Grammatik entsprechend festlegt, dann ergibt sich das von alleine. Dann gibt es z.B. einen AST namens Block und der hat wiederum Äste. Diese Äste sind dann entweder vom Typ Assignment, FuncCall oder wie auch immer. Wenn man dann noch eine Schleif drum rum packt und ein Ast Condition auswertet, dann kann man so eine Schleife, Abfrage, etc. implementieren.
Es ist nicht mehr ganz so trivial, aber es ist auch nicht wirklich schwierig.
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Das ganze Programm ist also später ein großer AST? Dann geh ich mal Grammatik entwerfen
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SomeRandomGuy schrieb:
Das ganze Programm ist also später ein großer AST? Dann geh ich mal Grammatik entwerfen
so wie im Beispiel oben beliebig viele Multiplikationsterme addiert werden können, so kannst du das noch weiter verallgemeinern.
Original:
Start = (Multiplikation) { ("+" | "-") (Multiplikation) } ;
...wird noch erweitert sodass du beliebig viele Berechnungen hintereinander machen kannst (mit ";" getrennt)
GesamtesProgram = {(Start) (";")}
Start = (Multiplikation) { ("+" | "-") (Multiplikation) } ;Zuerst ging nur: 3*(4+5)
Jetzt geht auch: 3*(4+5) ; 3*(99-1) ; 4+5 ; 4 ;Der Baum besteht jetzt also zuerst mal aus der Wurzel, und dann aus den 4 Knoten "Start", und die wiederum setzen sich zusammen aus Knoten "Multiplikation" usw...