Vögel auf Hochspannungsleitungen


  • Mod

    Ich habe in meinem Post oben noch ein bisschen rumeditiert, während du geantwortet hast.



  • Wird nicht am Feld liegen sondern daran dass ein Vogel auf einer Wechseltromleitung eine gewisse Kapazität hat. Der Vogel wird also 50 mal in der Sekunde positiv und wieder negativ geladen. Bei kleinen Spannungen macht das aufgrund der relativ kleinen Kapazität eines solchen Vogels nichts aus. Bei großen Spannungen allerdings fließt beim umpolen sehr viel Ladung in den Vogel rein und wieder raus und vielleicht kribbelt ihm das schon ein wenig in den Beinen 😉



  • Ein Vogel ist doch kein Kondensator. Eher ein parallel geschalteter Widerstand. Und das Stueck Draht zwischen seinen Beinchen hat einen um Groessenordnungen geringeren Widerstand, sodass am Vogel praktisch keine Spannung abfaellt. Der wird da nicht viel merken.



  • Mr.Fister schrieb:

    Ein Vogel ist doch kein Kondensator. Eher ein parallel geschalteter Widerstand. Und das Stueck Draht zwischen seinen Beinchen hat einen um Groessenordnungen geringeren Widerstand, sodass am Vogel praktisch keine Spannung abfaellt. Der wird da nicht viel merken.

    Genau so wie ein Mensch, solange er nicht geerdet ist.



  • Natürlich hat der Vogel auch eine kapazitive Eigenschaft. Mangels konkreter Zahlenwerte bleiben die konkreten Auswirkungen, insbesondere die Frage, ob der Vogel das merkt, aber leider Spekulatius.



  • Mr.Fister schrieb:

    Ein Vogel ist doch kein Kondensator. Eher ein parallel geschalteter Widerstand. Und das Stueck Draht zwischen seinen Beinchen hat einen um Groessenordnungen geringeren Widerstand, sodass am Vogel praktisch keine Spannung abfaellt. Der wird da nicht viel merken.

    Man hat bei Hochspannungsleitungen die über weitere Entfernungen gehen das Problem dass der kapazitive Wiederstand der Leitung bzw der Isolatoren sehr groß wird, insbesondere bei Seekabeln welche mit besonders viel Isolatormaterial umschlossen sind. Deswegen tendiert man dazu bei sehr großen Entfernungen Gleichspannung zu verwenden.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungs-Gleichstromübertragung

    Machen wir mal ein Rechenbeispiel mit einem Menschen. Ein Mensch hat laut Wikipedia eine Kapazität von 100 bis 300 pF. Der kapazitive Wiederstand beträgt demnach 1/(2*pi*f*C), also 1/(2*pi*50*20010^(-12)) = 15,92 MΩ.
    Bei 400 kV macht das also nach I = U/R = 400000V/(15,92
    10^6) = 25,1 mA. Das währe schon weit über dem "spürbaren" Strom der bei ca. 1-2 mA liegt, allerdings spielt hier auch noch der "normale" Wiederstand des menschlichen Körpers eine Rolle den ich hier nicht mitgerechnet habe weil ich grad nicht so recht weis wo ich den einbauen sollte. Wenn ich den auf den kapazitiven Wiederstand draufrechne dann sollte das eigentlich fast keinen Unterschied machen.

    Das würde auch erklären warum Hochspannungstechniker welche z.B. in den USA Leitungen im Betrieb per Helikopter warten trotz mangelnder Erdung und Ladungsausgleich durch eine "Zange" am Helikopter immer noch dicke Handschuhe tragen.



  • RedPuma schrieb:

    Machen wir mal ein Rechenbeispiel mit einem Menschen. Ein Mensch hat laut Wikipedia eine Kapazität von 100 bis 300 pF. Der kapazitive Wiederstand beträgt demnach 1/(2*pi*f*C), also 1/(2*pi*50*20010^(-12)) = 15,92 MΩ.
    Bei 400 kV macht das also nach I = U/R = 400000V/(15,92
    10^6) = 25,1 mA. Das währe schon weit über dem "spürbaren" Strom der bei ca. 1-2 mA liegt, allerdings spielt hier auch noch der "normale" Wiederstand des menschlichen Körpers eine Rolle den ich hier nicht mitgerechnet habe weil ich grad nicht so recht weis wo ich den einbauen sollte. Wenn ich den auf den kapazitiven Wiederstand draufrechne dann sollte das eigentlich fast keinen Unterschied machen.

    kann deine Rechnung nicht nachvollziehen.

    1. Woher hast du den Wert für die menschliche Kapazität?
    2. Du nimmst wohl an, dass der Mensch in Reihe geschalten ist? Dann wird er aber bereits durch den kleineren Ohmschen Widerstand gebruzelt.
    Eine gewöhnliche Parallelschaltung Kondensator-Kabel führt wieder zu verschwindend kleinen Ladeströmen.

    Man muss sich vielleicht das Feld Kabel-Erde genauer anschauen.
    Bei 400kV auf 100m wären das immerhin 4kV/m. Wenn ein Mensch mit 2m dranhängt macht evtl. deine Kapazitätsrechnung mit einer Spannung von 8kV Sinn.
    Wäre dann aber nur noch 0.5 mA Ladungsstrom.



  • 1. Woher hast du den Wert für die menschliche Kapazität?
    2. Du nimmst wohl an, dass der Mensch in Reihe geschalten ist? Dann wird er aber bereits durch den kleineren Ohmschen Widerstand gebruzelt.

    1. http://de.wikipedia.org/wiki/ESD-Simulationsmodelle siehe HBM
    2. Nein, dass ein Mensch in Reihe gebrutzelt wird ist mir klar.



  • Der Mensch/Vogel kann ja noch so ein guter Kondensator sein, was aber wird die
    beiden Individuen entladen?
    Solang sie auf einer einzigen Kabel sitzen passiert nix und sie spüren auch nichts.
    Aber die Wärme der Leitung gefällt den Vögeln bestimmt 🙂


  • Mod

    Neuling888 schrieb:

    Der Mensch/Vogel kann ja noch so ein guter Kondensator sein, was aber wird die
    beiden Individuen entladen?
    Solang sie auf einer einzigen Kabel sitzen passiert nix und sie spüren auch nichts.
    Aber die Wärme der Leitung gefällt den Vögeln bestimmt 🙂

    Elektrische Leiter haben auch Felder die sich über sie hinaus erstrecken. Das kann man bei derart hohen Spannungen kaum mehr vernachlässigen. Zudem das Feld auch noch 50x in der Sekunde umgepolt wird. Oder salopp gesagt: Hochspannungsleitung -> Radiosender, Vogel -> Radioempfänger


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