Wann kommt DMark II oder Nord-Euro?



  • Kurz, habe wenig Zeit.

    Wahr ist:
    - Frankreich hat ein Haushaltsdefizit von ca. 7%
    - Eine höhere Schuldenquote als D in %
    - Ein Handelsdefitit von ca. 4%
    - Eine Arbeitslosenquote von ca.9%
    - Ist an D gekettet, wie die USA an China, im Sinne von Exporter bzw. Importer.

    Frankreich hat aber ein paar Vorzüge, den z.B. die USA nicht haben:
    - Frankreich hat eine wesentlich höhere Sparquote.
    - einen mega-fetten (sozialistischen) Sozialstaat. Die brauchen wirklich nur ein paar Schweine schlachten und wären aus dem Gröbsten raus. So eine französiche Variante von Agenda 2010 und die muss nicht so krass sein.
    - Frankreich hat eine Industrie, die auf dem Binnenmarkt auf lange Sicht bestehen kann. Obwohl sich die Wettbewerbsfähigkeit in den letzten Jahren verschlechtert hat.
    - Haben mit den Handelspartnern eine gemeinsame Währung.
    - Frankreich besitzt ein Bankensystem, dass nicht so extrem vom Kapitalimport abhängig ist.
    - Das durchschnittliche Prokopf-Einkommen ist höher als in D.
    - F und D sind Kumpel. Was man von CN und USA nicht behaupten kann.

    Der Abzug des AAA wäre sogar eine gesunde Diät für sie. Aber nicht für D, weil sie unser bester Kunde sind.



  • Zur Zeit drängt alles zu diesen Euro-Bonds. Damit wird der Euro für uns zu einer schweren Belastung, weil wir gemeinsam für die Schulden aller haften dürfen. In disem Fall dürfte der Euro als inflationäres Zahlungsmittel Bestand haben. Viellicht ist es sogar gut für den Euroraum, denn wer dazu gehört muss dann scharf überwacht werden. Das Gold wird auf jeden Fall weiter steigen. 😉



  • Was ist jetzt an Euro- Bonds besser als vor 12 Jahren? Unterm Strich heißt das doch, Deutschland (und Länder wie die Niederlande, Österreich usw.) haftet für alle und bedeutet die Aufgabe etlicher Grundprinzipien, die uns verfassungsgerichtlich garantiert wurden, damit der Euro Einzug halten kann:

    - Kein BailOut
    - Inflationssicherheit (Maastricht- Kriterien)
    - politische Unabhängigkeit der EZB

    Tatsächlich wird das alles ohne demokratische Legitimation nunmehr mit Füßen getreten, man hat uns einen Euro "hart wie die DM" garantiert, aber anscheinend ist die Garantie abgelaufen und der Schutzbrief "Verfassung" muß nurmehr bezahlt werden, ohne daß wir auch nur den geringsten Schutz davon hätten.

    Daß alle Barometer in Richtung Transferunion zeigen, will man den Euro retten, ist eine traurige Wahrheit, die auch der trotteligste Kolumnist kapiert hat, nur Politiker beleidigen nach wie vor noch auch den schlichtesten Verstand mit stumpfsinnigem Leugnen.
    Wenn sich eine Transferunion so unausweichlich abzeichnet, warum fehlt dann die gestalterische Kraft, diese halbwegs fair zu bauen, also die bekannten Fehler aus dem Länderfinanzausgleich zu vermeiden?


  • Mod

    pointercrash() schrieb:

    Wenn sich eine Transferunion so unausweichlich abzeichnet, warum fehlt dann die gestalterische Kraft, diese halbwegs fair zu bauen, also die bekannten Fehler aus dem Länderfinanzausgleich zu vermeiden?

    Aus dem gleichen Grund, warum alle anderen Ausgleichssysteme nicht reformierbar sind:

    1. Zunächst braucht man kein Transfersystem.
    2. Dann benötigt die Mehrheit einen Transfer.
    3. Man stimmt ab für die Einführung eines Transfersystems und hat - oh Wunder - eine Mehrheit.
    4. Das Transfersystem wird eingeführt.
    5. Da der Empfang einfacher ist als die Abgabe, erhöht sich die Zahl der Transferempfänger.
    6. Das Transfersystem gerät in eine Schieflage und gefährdet die Existenz der Transfergeber.
    7. Es wird festgestellt, daß das Transfersystem reformbedürftig ist.
    8. Eine Kommission erstellt einen Maßnahmenplan, der inhaltlich sehr vernünftig ist.
    9. Die Mehrheit der Transferempfänger lehnt die Reform ab.
    10. gehe zu 5)


  • Ich sehe das Problem der Transfergemeinschaft aka Solidargemeinschaft mehr über die Form der Gestaltung:
    a) durch Zwang (Gesetze, Fachmodelle & Institutionen)
    b) durch freiwillige Leistung (Allmosen)
    c) durch gegenseitigen Nutzen

    Ein stabiles, nachhaltiges System kann nur durch c) funktionieren.
    Die Nachhaltigkeit von b) führt dazu, dass die Löcher immer größer, die Mäuler immer mehr und die Sponsoren immer ärmer werden (s. Marc++us).
    Eine Nachhaltigkeit von a) im fortschreitenen Transferprozess führt zu Aufständen, Revolutionen, Bürger- und Unabhängigkeitskriegen. (Der Resessionskrieg zur D-Mark Einführung 2014-2016. Keine Abspaltung von der Union. Keine weitere Sklavenhaltung 🤡).

    Warum funktioniert c) in der EU nicht?! - Weil nichts aufmodelliert, vernetzt, analysierbar und deshalb für jeden einzelnen Bürger nachvollziehbar ist... 💡
    Deshalb wählen die Bürger Personen und nicht Konzepte. Was dann wieder zu a) führt ... 🙄

    Traurig, wenn man bei fähigen Politikern immer nur auf Tote kucken muss:
    http://www.kas.de/upload/ACDP/HPM/HPM_07_00/HPM_07_00_11.pdf

    Formierte Gesellschaft
    Im Denken von Ludwig Erhard spielte der Begriff Formierte Gesellschaft eine beachtliche Rolle. Ursachen hierfür waren Erhards Realismus gegenüber dem Wirtschaftsgeschehen und seine Einschätzung sozialpsychologischer Zusammenhänge. Er war überzeugt, dass sich arbeitsteilige Wirtschaftsprozesse nur dann reibungslos vollzögen, wenn jede Entscheidung in der Wirtschaft vom Bewusstsein „der schicksalhaften Verbundenheit aller mit allen” getragen werde. Modernes Wirtschaften erfordere Arbeitsteilung und Spezialisierung, und das heiße: Jeder sei vom anderen abhängig; jeder sei darauf angewiesen, dass sämtliche Teilnehmer am Wirtschaftsgeschehen ihre Leistungen bereitwillig erbringen und anderen zur Verfügung stellen würden. Auf Vorschlag des Publizisten Rüdiger Altmann brachte Erhard die unausweichliche Verbundenheit aller einzelnen in der modernen Wirtschaftsgesellschaft auf den Begriff der Formierten Gesellschaft. Der mit diesem gefasste Sachverhalt ist von immenser politischer Bedeutung. In der modernen Wirtschaft entstehen marktgängige Produkte und Leistungen nur im Zusammenwirken vieler. Damit verfügt aber jeder Einzelne über Machtmittel, denn jeder kann durch Leistungsverweigerung den Wirtschaftsprozess lähmen und die Gesellschaft erpressen. Für Erhard war die Formierte Gesellschaft kein Konzept für eine neu zu schaffende oder „moralisch aufzurüstende“ Gesellschaft, sondern Mahnung, in einer Zeit zunehmender Verteilungskämpfe die Abhängigkeit aller von allen zu beachten. Etymologisch hat die Formel zwei Wurzeln: Sie erscheint erstmals 1790 bei Friedrich von Schiller; 1929 wurde sie von Friedrich Dessauer in einer Auseinandersetzung mit Erhards Doktorvater, Franz Oppenheimer, verwendet.

    Literatur
    H. Schott: Die Formierte Gesellschaft und das deutsche Gemeinschaftswerk (1982); R. Altmann/K. Biedenkopf (Mitarb.): Ludwig Erhard und seine Politik (1985).
    http://www.kas.de/wf/de/71.8787/



  • Passt dazu:

    Angela Merkel war bisher nicht in der Lage, die moralischen Folgen der Krise in der Eurozone zu thematisieren. Das ist schlimm genug. Undenkbar, dass zu Zeiten Erhards nicht ein Selbstverständigungsprozess eingesetzt hätte. Dafür fehlt der Partei augenscheinlich das Personal. Denn die Macht dazu fehlt ihr keinesfalls.

    Quelle: http://www.faz.net/artikel/C30351/buergerliche-werte-ich-beginne-zu-glauben-dass-die-linke-recht-hat-30484461.html





  • rüdiger schrieb:

    Deutsche Ökonomen: Rückkehr zur D-Mark brächte wirtschaftliche Katastrophe

    Ich sehe nichts Schrecklicheres als was sich jetzt über eine Transferunion abzeichnet, die durch nichts geregelt ist.
    Es gibt zwei Katastrophen, das Zerbrechen des Euro- Konstrukts und Rückkehr zur DM oder den Umbau der EU zur Transferunion.
    Welche ist schlimmer? Fällt noch jemand was ein? Für welche Variante wollt ihr blechen, denn blechen werdet ihr dafür!
    Griechenland, Italien, Spanien, Portugal&Co für immer und ewig sponsern oder einige zeit lang mit Exporteinbrüchen leben?
    Die EU steht am Scheideweg und die Politiker sind eigentlich gefordert, Perspektiven zu eröffnen, sie tun nichts, außer Beamte zu entlassen bzw. deren Gehälter zu kürzen. Ist zwar populär, aber nicht sachgerecht.



  • Es gibt zwei Katastrophen, das Zerbrechen des Euro- Konstrukts und Rückkehr zur DM oder den Umbau der EU zur Transferunion.

    Nö, das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun. Wovor hat man derzeit Angst? Dass die Pleite Welle einfach die Banken, Pensionsfonds und Versicherungen mit nimmt. Was sollte ein Wechsel zur DMark daran ändern? Nichts. Es würde nur genau die gleiche Situation herbeiführen. Die ganzen Kredite, Bonds und Anleihen wären auf einmal nichts mehr wert und die Banken, Pensionsfonds und Versicherungen wären alle ruiniert.

    Sinnvoller wäre es natürlich, wenn man bei Ländern wie Griechenland direkt überlegt hätte, wie man eine "sanfte" Umschuldung angehen könnte. Italien sollte sich ja sogar selbst helfen können, wenn sie eine sinnvolle Politik betreiben würden und nicht ständig diesen selbstbereichernden Playboy wählen würden.



  • pointercrash() schrieb:

    Welche ist schlimmer? Fällt noch jemand was ein? Für welche Variante wollt ihr blechen, denn blechen werdet ihr dafür!
    Griechenland, Italien, Spanien, Portugal&Co für immer und ewig sponsern oder einige zeit lang mit Exporteinbrüchen leben?
    Die EU steht am Scheideweg und die Politiker sind eigentlich gefordert, Perspektiven zu eröffnen, sie tun nichts, außer Beamte zu entlassen bzw. deren Gehälter zu kürzen. Ist zwar populär, aber nicht sachgerecht.

    Dann hast Du Erhard und mich immer noch nicht verstanden.

    Die Politik sollte nichts tun, als der Wirtschaft und dem Bürgern die Mittel in der Hand zu geben ihren optimalen Weg selbst zu finden ohne Direktive von oben. "Macht ist was Böses, Gefährliches und Brutales!" (Erhard)- Hätte die Politik von Anfang an ihre Griffel von dem System gelassen - keine Bailouts, kein Rettungsschirm, keine EZB Aufkäufe, kein Griechenlandtransfer etc hätten wir es schon längst hinter uns. Das Einzige was ich befürwortet hätte, ist die Einlagensicherung des Bundes.

    1. Dann hätten wir nur noch ein staatliches Bankensystem in D zum selben Preis.
    2. Hätten wir eine von Spekulanten und unfähigen Managern ohne Boni und Abfindung in den Arsch getreten und nach China vertrieben ➡ Golgafrincham Entledigung.
    3. Griechenland und ggf. auch Irland wären jetzt längst Pleite und wir hätten jetzt ein klares Auf- und Abstiegsregelwerk für die Euroliga - oder wie wir Informatiker sagen würden einen C-tor und D-tor.
    4. Jede europäische und IWF Intervention wäre dann nicht mehr Bestandteil der Konkursmasse des Landes und Griechenland könnte einer rosigen Zukunft entgegen sehen, nachdem sie ihren Golgafrincham-Anteil endlich loswerden können.

    Neues schaffen braucht halt Zerstörung - Let's burn, Nero! - Asche ist fruchtbar. Dann wäre unsere Staatsverschuldung vielleicht um 10% höher und vielleicht hätten wir auch ein Jahr länger gebraucht um aus den Puschen zu kommen, aber wir hätten endlich eine saubere Schlußabrechnung und es würde sogar danach um Faktor drei heftiger bummen, weil wir das einzige Land wären, bei dem endlich alles feuerfest, flut- und erdbebensicher gebaut ist.

    Erhard hatte diesen Kampf unzählige Male fechten müssen - Aufhebung der Marktwirtschaft, Preisregulierung, Inflation, Überhitzung etc. und blieb glücklicherweise hartneckig bis zu Letzt bei seinem Konzept. Solange die existenzielle Grundsicherung, wie sie in der sozialen Marktwirtschaft manifestiert wurde, gewährleistet ist, stand bei Erhard immer die Eigenverantwortung von Bürgern und Wirtschaft im Vordergrund mit der Zuversicht das man das untereinander irgendwie effizient regeln würden ohne Einmischung von oben.



  • pointercrash() schrieb:

    Die EU steht am Scheideweg und die Politiker sind eigentlich gefordert, Perspektiven zu eröffnen, sie tun nichts, außer Beamte zu entlassen bzw. deren Gehälter zu kürzen. Ist zwar populär, aber nicht sachgerecht.

    Darf man dem LOCUS trauen, tun Sie nicht mal das. Das System wird als 'mexikanische Armee' bezeichnet - wenig Soldaten, aber viele Generäle. Konkret bedeutet dies, dass man sich viele, viele Beamte leistet, deren Gebiete sich gegenseitig nicht schließen oder ergänzen, sondern oft überlagern. Würde man sparen wollen, könnte man dies locker tun, der Bund der Steuerzahler hat eine schöne Menge an Posten aufgelistet ...

    Prof84 schrieb:

    Hätte die Politik von Anfang an ihre Griffel von dem System gelassen - keine Bailouts, kein Rettungsschirm, keine EZB Aufkäufe, kein Griechenlandtransfer etc hätten wir es schon längst hinter uns.

    Warum bewirbst du dich dann nicht als Politiker, hm? Offensichtlich weißt du ja, wie's geht ...

    Prof84 schrieb:

    1. Jede europäische und IWF Intervention wäre dann nicht mehr Bestandteil der Konkursmasse des Landes und Griechenland könnte einer rosigen Zukunft entgegen sehen, nachdem sie ihren Golgafrincham-Anteil endlich loswerden können.

    Hast du die Geschichte zu Ende gelesen? Dort sind sie nach der Abschiebung der Telefondesinfizierer alle aufgrund eines Keims gestorben. 😃

    Prof84 schrieb:

    Neues schaffen braucht halt Zerstörung - Let's burn, Nero! - Asche ist fruchtbar. Dann wäre unsere Staatsverschuldung vielleicht um 10% höher und vielleicht hätten wir auch ein Jahr länger gebraucht um aus den Puschen zu kommen, aber wir hätten endlich eine saubere Schlußabrechnung und es würde sogar danach um Faktor drei heftiger bummen, weil wir das einzige Land wären, bei dem endlich alles feuerfest, flut- und erdbebensicher gebaut ist.

    Jetzt wirst du aber leicht unrealistisch. Es gibt eben keine 100%-ige Sicherheit, es wird wohl immer etwas geben, dass uns treffen kann.

    "Das Finanz- und Bankensystem bräche komplett zusammen", sagte Gros. "Die Banken würden sich untereinander kein Geld mehr leihen, die Unternehmen bekämen keine neuen Kredite mehr und die Institute würden die ausstehenden Kredite einfordern. Die deutsche Volkswirtschaft würde massiv einbrechen, vielleicht nur um 20 Prozent, vielleicht aber auch um 30 Prozent."

    Hört sich doch geil an. "Alle sollen zur Hölle fahren, bis auf Höhle 76" ... oder, um es anders zu formulieren, "das Universum in die Luft jagen, nur um den Knall zu hören".



  • Der aus dem Westen ... schrieb:

    Darf man dem LOCUS trauen, tun Sie nicht mal das. Das System wird als 'mexikanische Armee' bezeichnet - wenig Soldaten, aber viele Generäle. Konkret bedeutet dies, dass man sich viele, viele Beamte leistet, deren Gebiete sich gegenseitig nicht schließen oder ergänzen, sondern oft überlagern. Würde man sparen wollen, könnte man dies locker tun, der Bund der Steuerzahler hat eine schöne Menge an Posten aufgelistet ...

    Exacto! 🙂 - Ich bin sogar der festen Überzegung, es wird in der Summe viel mehr daneben gegoßen, als im Topf landet.
    Also Topziel: Das erst mal alles transparent machen und verlinken, um Anomalien und Synergien zu finden. 💡

    Der aus dem Westen ... schrieb:

    Warum bewirbst du dich dann nicht als Politiker, hm? Offensichtlich weißt du ja, wie's geht ...

    Hää? - Die mächtigste Position ist die des Overnerds. Die wahre Macht ruht immer hinter dem Tron. Taugt der Overnerd nichts, geht das Land unter. Deshalb gab es unter Erhard auch den sog. Sonderkreis.
    http://books.google.com/books?id=9ysvkx2DKJcC&pg=PA156&lpg=PA156&dq=Sonderkreis+erhard+ludwig&source=bl&ots=VqrapqtSES&sig=0Y8EUCgCPnCnyWa-y8k9rxJHB1E&hl=en&ei=tjBKTuCXEM2SOtn9wa4I&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&sqi=2&ved=0CC0Q6AEwAw#v=onepage&q=Sonderkreis erhard ludwig&f=false
    Merkel hat nur das Kanzleramt. Politiker sind nur Show Man/Woman, den man die Illusion lassen muss, als hätten sie irgendwas zu sagen und von irgendwas eine Ahnng, weil 95% der Bevölkerung daran glauben und es hoffen wollen, dass es irgend jemanden gibt, der ihr Leben richten kann.

    "Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten!" (Kurt Tucholsky)

    Schöner Link von Andreas XXL der irgendwie auch hierher passt:
    http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/Der-rechte-Abschied-von-der-Politik/story/22710602

    Der aus dem Westen ... schrieb:

    Hast du die Geschichte zu Ende gelesen? Dort sind sie nach der Abschiebung der Telefondesinfizierer alle aufgrund eines Keims gestorben. 😃

    Genau, deshalb hat jeder heute sein eigenes Handy.

    Prof84 schrieb:

    Jetzt wirst du aber leicht unrealistisch. Es gibt eben keine 100%-ige Sicherheit, es wird wohl immer etwas geben, dass uns treffen kann.

    Was glaubst Du, wie oft man das Erhard gesagt hat?! - Zu extrem, zu irrelatistisch, zu riskant. Wohl total verrückt geworden, was?!

    "... Erhard verstand von diesen immensen Schwierigkeiten die ein Staatsapparat mit sich brachte nichts und deshalb hatte er auch überhaupt keine Skruppel einfach darauf los zu marschieren." (sein Doktorvater)

    Warum waren Erhard und Brandt die einzigen deutschen Politiker die wirklich massive Veränderungen in der Gesellschaft und dem Staat erzielen konnten?! - Weil sie mehr Nerd waren als Politiker und deshalb auch als Kanzler irgendwann scheitern mussten. Zu gut für diese Welt ... 😞

    Nerd, erkenne Dich und bleibe an Deinem Platz!



  • Prof84 schrieb:

    Exacto! 🙂 - Ich bin sogar der festen Überzegung, es wird in der Summe viel mehr daneben gegoßen, als im Topf landet.
    Also Topziel: Das erst mal alles transparent machen und verlinken, um Anomalien und Synergien zu finden. 💡

    Viel Spaß dabei. Es gibt Leute, die versuchen das (mit Ablösungen) seit 2000 Jahren, und in der Zeit ist noch mehr Dreck hinzugekommen. Mein Urgroßvater hatte einen genialen Spruch parat: 'Garnich drum kümmern ...'

    Prof84 schrieb:

    Hää? - Die mächtigste Position ist die des Overnerds. Die wahre Macht ruht immer hinter dem Tron. Taugt der Overnerd nichts, geht das Land unter. Deshalb gab es unter Erhard auch den sog. Sonderkreis.
    http://books.google.com/books?id=9ysvkx2DKJcC&pg=PA156&lpg=PA156&dq=Sonderkreis+erhard+ludwig&source=bl&ots=VqrapqtSES&sig=0Y8EUCgCPnCnyWa-y8k9rxJHB1E&hl=en&ei=tjBKTuCXEM2SOtn9wa4I&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&sqi=2&ved=0CC0Q6AEwAw#v=onepage&q=Sonderkreis erhard ludwig&f=false
    Merkel hat nur das Kanzleramt. Politiker sind nur Show Man/Woman, den man die Illusion lassen muss, als hätten sie irgendwas zu sagen und von irgendwas eine Ahnng, weil 95% der Bevölkerung daran glauben und es hoffen wollen, dass es irgend jemanden gibt, der ihr Leben richten kann.

    Wer redet denn von Macht? Ich rede von Geld und Sex. 😕

    Prof84 schrieb:

    Genau, deshalb hat jeder heute sein eigenes Handy.

    😃 Worauf ich anspielen will: wird man was los, wird man merken, dass es einem fehlt.

    Prof84 schrieb:

    Warum waren Erhard und Brandt die einzigen deutschen Politiker die wirklich massive Veränderungen in der Gesellschaft und dem Staat erzielen konnten?! - Weil sie mehr Nerd waren als Politiker und deshalb auch als Kanzler irgendwann scheitern mussten. Zu gut für diese Welt ... 😞

    Ich sach nich, dat es extrem irrelatistisch is, ich sach, dass es leicht unrealistisch is. Und eine 100%-ige Wahrscheinlichkeit kann es kaum geben, und wenn es ein Meteor ist, der auf Deutschland zurast und die Wirtschaft in Stücke reißt. Du kriegst das System nicht sicher, höchstens sicherer - im Vergleich kann Deutschland also eine Insel des Wohlstandes, der stabilen Mark und der Sicherheit sein, aber es ist ohne weiteres möglich, diese Eigenschaften relativ schnell in Stücke zu hauen. Hackfleisch, Hackfleisch ...



  • Hi,

    hier mal eine interessante Sicht des Chef-Volkswirts der ongkong and Shanghai Banking Corporation:
    http://www.focus.de/finanzen/doenchkolumne/schuldenkrise-die-eurozone-zerbricht-so-wie-die-sowjetunion_aid_655842.html

    Gruß Mümmel





  • Klassisches "Winner takes all!" Zenario

    Es werden eher 2-3 Länder aus dem Euro fliegen, als das der Euro abgeschafft wird. - Die Wette halte ich. Der deutsche Mittelstand wird ihn bis zum Äußerstem verteidigen.

    Das Ausland hat ähnliche Meinungen:
    http://business.blogs.cnn.com/2012/05/24/the-mittelstand-germanys-family-secret/?hpt=ibu_t2
    http://www.youtube.com/watch?v=WW9q4S1xSgE
    http://www.youtube.com/watch?v=Uad1Ma5DSMA
    http://www.youtube.com/watch?v=1CRDcqkHLE4



  • Prof84 schrieb:

    Der deutsche Mittelstand wird in bis zum äußersten verteidigen.

    Welcher deutsche Mittelstand?



  • Ich denke auch, dass eher einzelne Länder fliegen werden. Allerdings frage ich mich, ob es für eine Exportnation so gut ist eine so teure Währung zu haben...



  • @Steffo:
    Das ist ein Nullsummenspiel, weil wir kaum eigene Rohstoffe außer Nahrungsmittelproduktion haben, die wird aber auch durch die EU- Agrarsubventionen gestützt.
    Die Wertschaffenden sind nicht mehr die Kumpels, sondern Deutschland ist eine Produktveredelungsmaschine, vereinfacht ausgedrückt.
    Heißt, wir kaufen Rohstoffe und Halbzeug und machen was draus, das wir exportieren. Bei einer Hartwährung verringern sich aber die Einkaufspreise, ebenso kann der Lohnanstieg geringer gehalten werden, weil auch Konsumgüter relativ gesehen günstiger importiert werden können.
    Eine Hartwährungspolitik hat auch noch den Vorteil, daß Investoren nicht befürchten müssen, über Nacht mal 10% ihrer Investition verloren zu haben, weil ein Staat gerade den Gelddrucker angeschmissen hat.

    @hustbaer:
    Jo, denke auch, daß die Mittelstandsausdünnung mittlerweile sogar dem Mittelstand auffällt.



  • Hi pointercrash(),

    nein ist keine Nullsummenspiel. Man muss schon alle Kettenglieder betrachten um sich eine Meinung bilden zu können, ob die Kette was taugt.

    Klar, für die deutschen Beutelschneider ist es lohnend mit unkomplizierten Euros zu handeln und sich das ganze dann von der Bank gutschreiben zu lassen.
    Aber wenn wir für ein Produkt z.B. 3.000 Euro Materialkosten haben, (die wir unter Nicht-Euro-Bedingungenwir preiswert aus dem Ausland bekommen könnten), 6.000 Euro Fertigungskosten in Deutschland haben (die durch den Euro nicht teurer als anderswo sind), und 1.000 Euro daran verdienen, dann sieht das erst mal gut aus.
    Wenn aber von den 10.000 Euros 1.000 nicht bezahlt werden, weil die nur über Target-2-Kredite geht, die letztlich unser Steuerzahler an der Backe hat, dann haben wir damit gar nichts verdient. Klar, Firma XYZ hat jetzt die 1.000 Euro auf dem Konto und wir alle haben sie an der Backe. Da können wir aber auch gleich Produktion und Im-Export weglassen und Firma XYZ gleich aus Steuermitteln 1.000 Euros aufs Konto schieben.

    Letztlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis uns der derzeitige Euro in der einen oder anderen Form um die Ohren fliegt.

    Für die Lösung gibt es eben nur 2 Möglichkeiten:
    1. die nicht mehr zahlenkönnenden Schuldner gehen einer nach dem anderen aus dem Euro raus (am Schluss einschließlich Frankreich). Dann können sie anschließend ihre eigene Währung abwerten und wieder produktiver werden, haben aber das Problem der Kosten der Währungsrückumstellung an der Backe. Außerdem haben sie dann ihre Schulden in dem dann hoffentlich wieder härteren Resteuro.
    Am Ende bliebe Deutschland mit Luxemburg, Finnland und Östreich als Rest im Euro und hätten dann ALLE Target-2-Schulden und Garantiesummen... in dem dann wieder härteren Euro allein an der Backe.

    2. Deutschland springt aus dem Euro raus und gründet mit Luxemburg, Östreich, Finnland und dann vermutlich auch Dänemark und Schweden einen Nordeuro. Deutschland müsste nur für seinen anteiligen Schuldenanteil an Target-2 und Garantien einstehen. Diese Schulden würden dann, genau wie die der Südländer in dem alten Euro laufen, der ab dem Moment Südeuro wäre und kräftig abwerten würde. Die Schulden würden sich also automatisch verkleinern.
    Der Nordeuro wird deutlich aufgewertet. Um die Aufwertung zu begrenzen wird kräftig Geld gedruckt in dem Maße wie es nötig ist, um den Nordeuro vor zu hohem Steigen zu bewahren. Mit diesen neu geschaffenen und über alle Zweifel erhabenen Nordeuros können dann ein großer Teil der Schulden getilgt werden.
    Durch die Abwertung des Südeuros wird auch die Arbeit in den Südeuroländern wieder billiger, es rechnet sich jetzt nicht mehr alles in China machen zu lassen, man fertigt wieder in Frankreich, Spanien, Italien... und Urlaub am Mittelmeer wird auch billiger, also bringen auch Urlauber dort wieder Geld rein und allen ist geholfen.

    Wo also ist nun das Problem?

    Gruß Mümmel


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