Bummelstudent Guttenberg auch noch Plagiator?
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Die Leute die sich hier aufregen, sind wohl die, die noch nächste Woche an der roten Ampel stehen, weil sie nicht umschaltet.
Komischerweise hab ich so jemanden noch nie gesehen. Muss wohl auch wieder so eine Verallgemeinerung von mir sein.
Oder belügen sich die Leute in erster Linie selbst, mit ihrer angeblich weißen Weste?
Fragen über Fragen, die wohl nie beantwortet werden. Weil die meisten Leute im Spruch „Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu.“ das keinem mit jedem verwechseln. Mein persönlicher Eindruck dazu ist, dass das umso vertiefter gelebt wird, je weißer, als weiß man seine eigene Weste ansieht.
Ich habe auch meine Fehler im Leben gemacht, vielleicht ist auch dieser Post ein Fehler, aber ich bin glücklich, dass ich in meinem Leben bisher immer wieder die Möglichkeit bekommen habe es wieder in die rechte Bahn rücken zu können. Und ich bin nicht so naiv zu glauben, dass es irgend jemanden anders nicht genauso geht. Fehler gehören zum Leben dazu, man ist maximal zu blind sie zu erkennen.
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Haben die Guttenberg-Verteidiger überhaupt das Ausmaß des Betrugs gesehen?
Es geht nicht nur um zwei vergessene Fußnoten.Zur Erinnerung oder Vertiefung:
http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate
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volkard schrieb:
Sorry, aber diese Seite strahlt nach außen maximal soviel Seriosität aus, wie sie der Doktorarbeit zugestehen will. Man braucht sich in der FAQ nur mal die Arbeitsweise anschauen. Diese hat mit wissenschaftlicher Vorgehensweise genauso wenig zu tun.
Solange nicht von ordentlicher Stelle bewiesen ist, dass es sich um einen Betrug handelt, ist es kein Betrug. Diese Beweise kannst du gerne selbst anfertigen. Aber dann doch bitte an den Originalquellen und mit Begründung, warum es sich nicht nur um ein Versehen handeln kann. Es gilt immer noch im Zweifel für den Angeklagten. Nur scheinbar nicht für Wetterfrösche und Adlige.
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Der Herr Dr. zu Guttenberg scheint ja einiges an krimineller Energie aufgebracht zu haben. Das finde ich das erschreckende an dem Fall. Mit menschlichem Versagen hat das nichts mehr zu tun.
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Nick Unbekannt schrieb:
Fehler gehören zum Leben dazu, man ist maximal zu blind sie zu erkennen.
Ok, aber eine Promotionsschrift in dem Maße zusammenzukopieren ist kein Fehler, sondern ein sehr durchdachtes Vorgehen, mit dem man andere Täuschen will. Eine Dissertationsschrift ist nicht wie eine Klassenarbeit aus der Schule, da ist es keine Bagatelle, wenn man die massiv fälscht. Du musst Dir überlegen, da ist etwas, was nach seiner Auskunft 7 Jahre zum Entstehen braucht. Und in den 7 Jahren nutzt er als System zur Erstellung der Arbeit die Copy&Paste-Methode. Das ist kein Fehler, der einem mal passiert, weil man zufällig etwas unreflektiertes macht. Wenn so etwas über einen derart langen Zeitraum geschieht, dann ist das System. Ich meine, Du bist in der Lage, über Deine Handlungen zu reflektieren und Fehler zu sehen. Meinst Du nicht, Herr zu Guttenberg hätte in den 7 Jahren mal sagen müssen "Moment, was mache ich hier eigentlich?". Ok, wollen wir realistisch sein, die Dissertationsschrift ist sicherlich erst in den letzten Monaten dieses Zeitraums entstanden, aber selbst da ist bei weitem genug Zeit, sich diese Frage zu stellen.
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Nick Unbekannt schrieb:
Solange nicht von ordentlicher Stelle bewiesen ist, daß die Erde rund ist, ist sie flach.
Helau und willkommen in der Neuzeit.
Zur Erinnerung: Nichtmal Einsteins Relativitätstheorie ist von ordentlicher Stelle bewiesen.Irgendwie ist die Faktenlage unabhängig davon, wer sie beurteilt! Das ist ein ganz großer Schritt in der Wissenschaftsgeschichte und erlaubt erst, von Vorgehensweisen, die stark vom Experimentator abhängen (Alchemie, Zauberei, Schamanismus, Hexerei, Wünschelrutengängerei...) überzugehen zur modernen Wissenschaft, wo ein jeder mitarbeiten kann und die Ergebnisse Anderer überprüfen kann.
Auch Du kannst Dir die im Gutteplag Wiki angemäkelte Stellen anschauen und überprüfen.
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Rainer Arnold (SPD) aus dem n-tv Artikel schrieb:
Wir können doch die Anwendung unserer demokratischen Prinzipien nicht davon abhängig machen, wie beliebt ein Politiker ist.
Interessant! Ich war immer davon ausgegangen, das Demokratie der Mehrheitswille des Volkes ist? Jetzt kann ich auch die Ängste und Sorgen der Opposition verstehen. Sie sollte lieber selber noch mal die Schulbank drücken und Definitionen der Allgemeinbildung auswendig lernen. Dann könnte sie vielleicht auch auch ihre Vorwürfe der Guttenberg und Co hätten in der Schule geschlafen ablegen.
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@Gregor
Dann ist es aber ein Versäumnis der Universität, wenn sie sich bescheißen lässt. Ein Siebtklässler spickt auch nicht, wenn der Lehrer guckt. Und für ihn ist ein Durchfallen mindestens genauso tragisch.Zur Erinnerung: Nichtmal Einsteins Relativitätstheorie ist von ordentlicher Stelle bewiesen.
Das muss sie auch nicht. Alleine deswegen, weil es eine Theorie ist.
Auch Du kannst Dir die im Gutteplag Wiki angemäkelte Stellen anschauen und überprüfen.
So wo kann man den die Originale einsehen?
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Ich würde "guttenplag" auch nicht überbewerten.
Was dort irgendwelche Freizeitjournalisten zusammenschustern, sollte man nicht so ernst nehmen, auch wenn ich davon ausgehe, dass es größtenteils zutreffen wird.Maßgeblich ist hier für mich das Urteil der Universität.
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Irgendwie ist die Faktenlage unabhängig davon, wer sie beurteilt!
Es geht auch nicht darum, wer beurteilt, sondern wie beurteilt wird. Und da stehe ich einer Beurteilung aufgrund einer Analyse des Gel-Gehalts seiner Haare sehr skeptisch gegenüber.
Mir ist es egal, was mit dem Guttenberg passiert. Dann kommt halt der Nächste dran, denn man aus dem Parlament mobbt, weil er seinen Nachtisch nicht aufgegessen hat. Wir können unsere Politik natürlich so ewig weiter treiben. Aber sich davon zu erhoffen, dass es damit endlich mal weiter geht, ist ein Schildbürgerstreich.
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Gutteplag hat auch nicht die Aufgabe, zu urteilen.
Das mußt Du selber tun und Dein Wahlverhalten anpassen.Zur eventuellen Aberkennung oder Bestätigung des Titels muß es die Universität tun. Aber die Uni hat jetzt durch Gutteplag eine enorm große und gut aufbereitete Datenmenge, die sie nach eigener Überprüfung zusätzlich heranziehen könnte.
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Hi,
TravisG schrieb:
Was würde sich ändern, wenn er Abtritt und irgendein anderer Politiker seinen Platz einnimmt?
es wäre glaubwürdiger. Man kann mit Sicherheit bei vielen Politiker jeglicher Partei irgendwelche Fehler feststellen. Ob es eine Dienstwagen-, Bonusmeilen-, oder Praktikantenaffäre ist, Fehler passieren immer und überall. Das steht völlig außer Frage. Aber damit kann ich immer alles entschuldigen.
Was mir aber richtig Sorge bereitet ist die Tatsache, dass offenbar trotz aller Indizen es dem Volk egal zu sein scheint. Wir brauchen gar kein Wikileaks, denn mit "Fehler passieren" kann ich dann sämtliche "Affären" entschuldigen.
Der Guttenberg kommt damit durch, weil er das tut, was er immer gemacht hat und damit erfolgreich war: Rumeiern, Standpunkt herausposaunen, Standpunkt revidieren, Fehler passieren halt und wird bejubelt. Er wird dadurch sogar noch menschlicher. Warum sollte er sein Verhalten ändern? Und es gibt etliche Beispiele, bei denen das so war.
Und dass ihm versehentlich ein paar Fehler passiert, sorry, das fällt mir schon schwer zu glauben. Natürlich wird das "Beweisen" wahrscheinlich unmöglich sein, außer sein "Ghotswriter", sofern es einen gab, meldet sich. Aber ansonsten fürchte ich, wird er damit durchkommen.
Allerdings glaube ich, dass es die meisten wirklich so verstehen, als wären nur ein paar Fußnoten vergessen worden. Und offenbar ist es dabei völlig egal, wie komplex das Thema ist, selbst bei recht einfach zu verstehenden Delikten scheint die Politik damit durchzukommen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_WiesheuDieses aktuelle Thema verletzt so viele Werte, dass einem wirklich schlecht werden kann.
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volkard schrieb:
Gutteplag hat auch nicht die Aufgabe, zu urteilen.
Das mußt Du selber tun und Dein Wahlverhalten anpassen.Und da soll nun die nicht nachvollziehbare "Arbeit" von ein paar Guttenberg-hassern meine Wahlentscheidung stärker beeinflussen, als die sichtbaren Erfolge seiner politischen Entscheidungen?
volkard schrieb:
Aber die Uni hat jetzt durch Gutteplag eine enorm große und gut aufbereitete Datenmenge, die sie nach eigener Überprüfung zusätzlich heranziehen könnte.
Es steckt vielleicht viel Arbeit drin, aber sinnlos verschwendete Arbeit. Und das wird auch die Universität so sehen und nicht ein zweites Mal den Fehler begehen und ein vorschnelles unscharf begutachtetes Urteil fällen. Man braucht nur zwei Fakten von Guttenplag hernehmen, um jegliche Seriosität dieser Arbeit aberkennen zu können. Und damit will man die Seriosität einer anderen Arbeit beurteilen? Ich denke nicht. (Eine negative Eigenleistung von Gutenberg. Und die Tatsache, dass die Quellen nicht aus dem Original stammen, sondern wild nach irgend welchen Wörtern ergoogelt sind) Die angeblichen Quellen hat der Guttenberg oder sein Ghostwriter teilweise wahrscheinlich noch nie gesehen. Bei der Masse wäre das nicht verwunderlich. Und stellt die Glaubwürdigkeit dieser Untersuchung stark in Frage.
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Nick Unbekannt schrieb:
Und da soll nun die nicht nachvollziehbare "Arbeit" von ein paar Guttenberg-hassern meine Wahlentscheidung stärker beeinflussen, als die sichtbaren Erfolge seiner politischen Entscheidungen?
Du meinst nicht zufällig die Bundeswehr Reform, die ihn zuerst zum Sparweltmeister machen sollte, ihn aber 3 Tage später dazu gebracht hat um mehr Geld zu betteln?
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volkard schrieb:
Gutteplag hat auch nicht die Aufgabe, zu urteilen.
Das mußt Du selber tun und Dein Wahlverhalten anpassen.Das muss ich nicht mal tun. Weder hab ich die Chaotenbande gewählt, noch würde mir je in den Sinn kommen, die zu wählen
Trotzdem fand ich, dass der gute alte KT den Job des BmdV besser gemacht hat, als so manch anderer. ( ist natürlich eine rein subjektive Ansicht )
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Nick Unbekannt schrieb:
volkard schrieb:
Gutteplag hat auch nicht die Aufgabe, zu urteilen.
Das mußt Du selber tun und Dein Wahlverhalten anpassen.Und da soll nun die nicht nachvollziehbare "Arbeit" von ein paar Guttenberg-hassern meine Wahlentscheidung stärker beeinflussen, als die sichtbaren Erfolge seiner politischen Entscheidungen?
Deine Wahl.
Nick Unbekannt schrieb:
Und das wird auch die Universität so sehen und nicht ein zweites Mal den Fehler begehen und ein vorschnelles unscharf begutachtetes Urteil fällen. Man braucht nur zwei Fakten von Guttenplag hernehmen, um jegliche Seriosität dieser Arbeit aberkennen zu können. Und damit will man die Seriosität einer anderen Arbeit beurteilen?
Nochmal für Dich: Die Uni soll genau und seriös prüfen. Sie soll sich die Originaltexte vornehmen. Sie darf Guttenplag als Tipgeber nehmen, wo zu suchen ist.
Vorschlag, wie Du weiter argumentieren könntest:
Guttenberg hat nur eigene Texte verwendet und die Anderen alle haben von ihm geklaut! Da das (bis auf ganz wenige Ausnahmen) nicht zu widerlegen ist, muß jeder Vorwurf fallen gelassen werden.
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Nick Unbekannt schrieb:
Und da soll nun die nicht nachvollziehbare "Arbeit" von ein paar Guttenberg-hassern meine Wahlentscheidung stärker beeinflussen, als die sichtbaren Erfolge seiner politischen Entscheidungen?
Wenn also jemand passable politische Entscheidungen trifft, dann ist jedes Mittel recht? Dann darf Dr. strgc. zu Guttenberg sich benehmen wie er will? Darf er demnächst auch noch paar Leute mit seinem Dienstwagen totfahren, Steuern hinterziehen und nackt auf der Straße onanieren?
Sehr bedenklich, sehr bedenklich.
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Nick Unbekannt schrieb:
volkard schrieb:
Sorry, aber diese Seite strahlt nach außen maximal soviel Seriosität aus, wie sie der Doktorarbeit zugestehen will. Man braucht sich in der FAQ nur mal die Arbeitsweise anschauen. Diese hat mit wissenschaftlicher Vorgehensweise genauso wenig zu tun.
Solange nicht von ordentlicher Stelle bewiesen ist, dass es sich um einen Betrug handelt, ist es kein Betrug. Diese Beweise kannst du gerne selbst anfertigen. Aber dann doch bitte an den Originalquellen und mit Begründung, warum es sich nicht nur um ein Versehen handeln kann. Es gilt immer noch im Zweifel für den Angeklagten.Er hat es doch de-facto selbst zugegeben. Warum will er wohl so schnell wie möglich seinen Doktortitel los werden?
Nick Unbekannt schrieb:
Nur scheinbar nicht für Wetterfrösche und Adlige.
Ob hätte dies etwas mit dem "Zu" an seinem Namen zu tun
Nick Unbekannt schrieb:
Und da stehe ich einer Beurteilung aufgrund einer Analyse des Gel-Gehalts seiner Haare sehr skeptisch gegenüber.
Jaja, versuch du nur den Betrug zu verharmlosen. Wir reden hier nicht, von seinem Aussehen. Das ist doch absolut irrelevant. Wir reden hier darüber, dass er bei seiner Dissertation systematisch belogen und betrogen hat!
Nick Unbekannt schrieb:
Dann kommt halt der Nächste dran, denn man aus dem Parlament mobbt, weil er seinen Nachtisch nicht aufgegessen hat. Wir können unsere Politik natürlich so ewig weiter treiben.
Wenn du keine Ehrlichkeit von den Ministern erwartest, dann tust du mir leid. Natürlich kann man Ehrlichkeit in der Politik für einen naiven Gedanken halten. Aber wenigstens eine Grundehrlichkeit sollte man doch erwarten können. Wenn jemand offen beim Lügen und Betrügen erwischt wird, dann sollte das nicht hinnehmbar sein.
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Keine Ahnung, wie da die rechtliche Lage aussieht, aber das muss man mMn so abwickeln, wie die Rechtsprechung das vorsieht. Wenn feststeht, dass er die Doktorarbeit nicht selbst geschrieben hat, dann muss man sie ihm aberkennen.
Wenn das zur Folge hat, dass er bestimmte Posten nicht bekleiden darf, weil ihm der Titel fehlt oder vorbestraft ist, dann muss man ihn da halt auch rauswerfen. Wenn es allerdings keine Vorstrafe für eine gekaufte Doktorarbeit gibt und die Posten, die er bekleidet, keine Anforderungen stellen, dann kann man nix machen.
Darauf zu hoffen, dass er freiwillig zurücktritt kann man wohl nicht, Verantwortung zu übernehmen scheint in der Politik nicht mehr groß in Mode zu sein. Hat er bei seiner Doktorarbeit ja schließlich auch keine Verantwortung gezeigt...