Bummelstudent Guttenberg auch noch Plagiator?
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wobei die letzteren beiden schon aelter als das doktorthema sind.
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CarstenJ schrieb:
Soviel zum Thema Naivität. Genauso hätte er sie widerlegen können, wären sie völlig aus der Luft gegriffen.
Und wie willst du das anstellen? Die einzige Aussage, die zwar nicht stimmen muss, aber die Untersuchung beenden würde, wäre die Bestätigung, dass er betrogen hat. Das wären aber Zustände wie im Mittelalter, wo man die Leute gefoltert hat, bis sie ein Geständnis abgelegt haben.
Das wäre wohl so deine Vorstellung von einem fairen aber nicht naiven Prozess? Die Hetzjagd kann man durchaus mit einer Folter gleich setzen.
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Nick Unbekannt schrieb:
Und mal ehrlich, meinst du nicht der Guttenberg hätte mittlerweile gestanden, wenn die Vorwürfe wasserdicht wären?
Hat er doch. http://www.faz.net/s/Rub1ED0C280BBA14ACAB16800E2F760DF3E/DocEE6EA0BBE10594D58B8BE9F99FF22F6FAATplEcommonScontent.html
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Nick Unbekannt schrieb:
Ich halte es eher für bedenklich, dass viele nicht in der Lage sind, Sachverhalte differenzieren zu können.
Klar. Das Verhalten und der Charakter eines Menschen waren anscheinend noch nie entscheidend, wenn es darum ging über andere Menschen zu regieren und deren Ressourcen zu verteilen.
Nick Unbekannt schrieb:
Für den Guttenberg ist der Doktor nur ein schmückendes Beiwerk gewesen, so wie für andere eine goldene Schallplatte.
Ich (Informatiker) ziehe mir einen Arztkittel an und schreite wohlwollend durch die nächstbeste Funktionsabteilung im KKH. Vielleicht liegt ja einer Deiner Nächsten dort auf dem Tisch und will was. Aufgrund meines Auftretens und meiner durch den Kittel erworbenen Position hat er Vertrauen zu mir. Ich verschreibe ihm paar Hustenpastillen und entferne mich schleunigst.
Die Hustenpastillen haben geholfen, ich habe mich in der Praxis bewiesen. Bin ich nun qualifizierter Arzt?
Falls was rauskommen sollte, ziehe ich schnell den Kittel aus und erzähle allen, dass es ein Irrtum war und nun alle bitteschön wieder zum regulären Dienst übergehen sollten, sonst sterben noch Leute.
Im Übrigen: "Dr." ist kein Titel sondern ein akademischer Grad und damit kein Namenszusatz.
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Also ich kann da nichts von einem Betrugsgeständnis lesen. Nur das was eh schon jeder weiß, dass er Fehler bei der Bearbeitung eingestanden hat.
Ich würde das eher mit dem Verhalten einer Mutter vergleichen, die von ihrem Kind genervt ist. Die Parteikollegen sollen ihm ja zu diesem Schritt geraten haben, um die Affäre zu beenden. Ich bezweifle aber, dass die eine Auskunft darüber geben können, ob Guttenberg betrogen hat. Damit wäre die Frage also noch nicht geklärt. Btw. würde ein Schuldeingeständnis sicher deutlicher durch die Presselandschaft wandern, dafür sorgt schon die Opposition.
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Ich kann deiner Argumentation nicht folgen. Ich habe nie behauptet, dass dich der Doktor zu etwas befähigt. Ganz im Gegenteil, ich schrieb, dass ein Doktor keine Rückschlüsse über deine Fähigkeiten gibt.
Was ich aber schon interessant finde ist, dass du von Guttenberg ein faires und ehrliches Verhalten forderst, ihm aber keinen fairen Prozess zugestehen willst.
Zeichnet ein loyales und faires Verhalten nicht gerade aus, dass man zu seinem Prinzipien steht? Da kann man doch nicht einfach zur dunklen Seite der Macht überwechseln, nur weil man gleiches mit gleichem bekämpfen will? Ich sage in dem Moment stellst du dich auf eine Stufe mit ihm, wo du so wirfst wie er.
Das ganze hat etwas von, wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Sobald er den Stein geworfen hat, hat er seine Reinheit verspielt.
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Nick Unbekannt schrieb:
Das ganze hat etwas von, wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
Wohl eher: wer sich selber den A...h aufgerissen hat für seinen akademischen Grad, der hat das Bedürfnis einen (sinnbildlichen) Stein zu werfen.
Für Leute mit Bildung <= Abitur hat das ganze vielleicht mehr von Hausaufgaben abschreiben oder sowas.
Keine Ahnung - ich weiss nicht wie man sich darüber nicht aufregen kann!
Erfreulicherweise hängt die Aufregung jetzt auch mal weniger von Politikzugehörigkeit ab, sondern viel mehr vom Bildungsgrad.
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Wobei die Art der Aufregung schon unterschiedlich ist.
Ich finde es für den Ruf der universitären Bildung tragisch, aber ich fordere hingegen nicht den Kopf des Ministers, weil aus meiner Sicht das eine mit dem anderen nur begrenzt zu tun hat.
Ein anderer interessiert sich einen Dreck für akademische Abschlüsse, weil er ohnehin keine Beziehung dazu hat, und will lieber die Entlassung des Ministers...
Da gibt es schon viele unterschiedliche Ansichten und Forderungen.
Damit will ich sagen, dass man auch als Akademiker nicht unbedingt gleich nach dem Erschießungskommando rufen muss
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Nick Unbekannt schrieb:
@Gregor
Dann ist es aber ein Versäumnis der Universität, wenn sie sich bescheißen lässt. Ein Siebtklässler spickt auch nicht, wenn der Lehrer guckt. Und für ihn ist ein Durchfallen mindestens genauso tragisch.Wenn jemand promoviert ist er aber kein Siebtklaessler mehr. Abgesehen davon wurde er ja jetzt erwischt. Und dann muss er auch die Konsequenzen tragen. Es ist qualitativ aber etwas voellig anderes, ob ein Siebtklaessler abguckt oder ob ein erwachsener Mensch bei einer wirklich grossen Arbeit bescheisst und auch noch unterschreibt, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sein soll. Ok, er hat praktisch nur sein Ehrenwort gegeben und keine eidesstattliche Versicherung. Aber letztendlich muss man jetzt sagen, dass sein Ehrenwort nichts wert ist. Er hat seinen ehrlosen Charakter gezeigt.
Man sollte sich auch mal fragen, warum er diesen Doktortitel eigentlich angestrebt hat. Ich meine, er hat offensichtlich nicht die Leistung erbracht, die man in dem Zusammenhang von ihm erwartet haette. Wenn man sich die Masse an zusammenkopierten Stellen ansieht, dann hat er sogar nicht ansatzweise diese Leistung gebracht. Fuer mich heisst das, dass er die auch nie bringen wolle. Ich meine, wenn er mit guten Absichten angefangen haette, dann haette man das auch in der Arbeit gesehen. Dann waeren Bereiche in der Arbeit, die frei von Plagiaten sind. Aber anscheinend ist nichts in der Art zu finden. Er wollte also nur den Titel haben und die Mittel um ihn zu bekommen waren ihm voellig egal. Taeuschung, Amtsmissbrauch, Urheberrechtsverletzung... es scheint alles moegliche in das ehrlose Verhalten von Herrn zu Guttenberg einzufliessen. Das heisst, dass es ihm ausschliesslich darum ging, dieses "Dr." vor dem Namen zu haben. Klar, viele Leute haben positive Assoziationen mit so einem Titel und fuer mich sieht es so aus, als ob er diese positiven Assoziationen auch gerne in bezug auf sich gesehen haette. Er wollte sich praktisch ein gewisses Image erschleichen. Und fuer mich stellt sich dann die Frage, inwiefern das Image, das er ansonsten hat, authentisch ist.
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Wahrscheinlich die übliche Studentenvorgehensweise.
6 Jahre nix tun und dann auf den letzten Drücker alles schnell schnell
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Du willst also damit andeuten Leute ohne Abitur hätten nicht für ihre Prüfung geschwitzt? Warum sollte diese Leute nicht noch das Abitur gemacht und damit später geschwitzt haben, wenn es ihnen so leicht fällt?
Und falls es dich interessiert, bei uns hatte damals genau einer das Abitur nicht geschafft. Der hatte aber auch rein Null Initiative gezeigt gehabt. Deswegen denke ich, dass man mit jedem versucht, soweit es möglich ist, ihn durch zu bringen. Dazu muss der Anwärter aber auch ein Minimum an Leistung zeigen.
Was die Doktorleistung des Herrn Guttenberg angeht, so sind mir da viele Punkte suspekt. Auf der einen Seite ist sie liederlich zusammen geschrieben, auf der anderen Seite soll sie aber von jemanden extra dafür angestellten geschrieben worden sein. Diese zwei Punkte passen irgendwie überhaupt nicht zusammen. Auch das eine Routine-Prüfung einer Doktorarbeit nachträglich angestellt wird, ist höchst seltsam und bei der Menge an Doktorarbeiten sicher auch kein Standard.
Möge jeder selber seine Schlüsse daraus ziehen.
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It0101 schrieb:
Ich finde es für den Ruf der universitären Bildung tragisch, aber ich fordere hingegen nicht den Kopf des Ministers, weil aus meiner Sicht das eine mit dem anderen nur begrenzt zu tun hat.
Ich will ihn. In seiner Arbeit als Minister scheint er nicht unersetzlich, nein, die Schaumschlägerei, die Ignoranz und sein Hang dazu, andere für ihn über die Klinge springen zu lassen projizieren einen Menschen zweifelhaften Charakters.
Ich finde es für den Ruf der Bundeswehr und der politischen Landschaft im Allgemeinen tragisch, so jemanden in seinem Posten zu belassen. Das ist zumindest ein imagetechnischer Totalschaden. Wir machen uns noch so lächerlich wie die Italiener.
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pointercrash() schrieb:
Ich will ihn. In seiner Arbeit als Minister scheint er nicht unersetzlich, nein, die Schaumschlägerei, die Ignoranz und sein Hang dazu, andere für ihn über die Klinge springen zu lassen projizieren einen Menschen zweifelhaften Charakters.
Sorry nein, das klingt mir eher noch dem typischen Politiker. Und nein ich heiße das nicht gut. Ganz davon abgesehen das dieses allgemeine Kindergarten-Niveau im Bundestag überhaupt erst für die Sticheleien verantwortlich ist.
Und diese Kindischen Sticheleien sind das was mir bei der Sache so sauer aufstößt. Man könnte eigentlich erwarten, dass diese Menschen in der Lage sind, ihre Probleme wie zivilisierte Erwachsene zu lösen. Dafür bekommen sie ja genug Geld.pointercrash() schrieb:
Ich finde es für den Ruf der Bundeswehr und der politischen Landschaft im Allgemeinen tragisch, so jemanden in seinem Posten zu belassen. Das ist zumindest ein imagetechnischer Totalschaden. Wir machen uns noch so lächerlich wie die Italiener.
Ich denke, wenn es wirklich so wäre und dieser Mann ein Imageschaden wäre, dann braucht man nicht bis zehn zählen, dann ist er abgesetzt.
Genau das selbe ist doch bei den Italienern. Die sind vielleicht sogar noch stolz da drauf, dass es bei ihnen nicht so aalglatt zugeht.
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Den Minister v. Guttenberg muß man vielleicht nicht abschiessen.
Den Politiker v. Guttenberg aber schon. Als Mitglied einer dem Selbstverständnis nach werte-konservativen Partei ist das ein absoluter Hammer. Er zeigt doch, daß all die Themen wie Leistungsstreben oder Leistung-lohnt-sich Makulatur sind.
Die Botschaft an die Bürger lautet hiermit ganz klar "raubt, plündert, brandschatzt, lasst Euch nicht erwischen, falls doch, dann tut einfach normal". Wenn das alles scheißegal ist, wieso macht hier ein Großteil der Forenmitglieder überhaupt ein Diplom? Lasst uns doch einfach via Photoshop das Studium beenden! Niemand prüft das. Wieso füllt man eine Steuererklärung überhaupt einigermaßen wahrheitsgemäß aus?
Solche Aktionen und Vorbilder sind - ein anrüchiges Wort, trotzdem wahr - GESELLSCHAFTSZERSETZEND.
Regeln, ob im Verkehr oder Rechtsgeschäft, spielen keine Rolle, nimm was geht, Moral braucht man nicht. Auf sowas kann eine Gesellschaft nicht aufbauen.
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Marc++us schrieb:
Regeln, ob im Verkehr oder Rechtsgeschäft, spielen keine Rolle, nimm was geht, Moral braucht man nicht. Auf sowas kann eine Gesellschaft nicht aufbauen.
D'accord, aber warum findest Du hier soviel Befürworter der "Ist- doch- egal- "Fraktion?
Wenn ich das Argument der "Berlusconisierung Europas" bringe, gibt's immer noch ein paar Claqueure, die auch den schlimmsten Plünderer Italiens für tragbar halten.
Italien ist umgefallen, Ungarn ist umgefallen, stehen wir auch schon so sehr auf der Kippe?
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Hi,
D'accord, aber warum findest Du hier soviel Befürworter der "Ist- doch- egal- "Fraktion?
eine Erklärung könnte sein, dass viele noch glauben er habe lediglich ein paar Fußnoten vergessen. Und vielleicht gibt es doch mehr Bild Leser als alle glauben, und der Einfluss scheint ja enorm zu sein.
Das war mir auch vorher klar, nur dass das so dramatisch ist....
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CarstenJ schrieb:
eine Erklärung könnte sein, dass viele noch glauben er habe lediglich ein paar Fußnoten vergessen.
Das hat nichts mit glauben zu tun. Gerade wenn man wissenschaftliche Werte fordert, sollte das bewusst sein, dass glauben allein nicht genügt.
CarstenJ schrieb:
Und vielleicht gibt es doch mehr Bild Leser als alle glauben, und der Einfluss scheint ja enorm zu sein.
Und da beklage sich noch mal jemand, man würde persönliche werden.
CarstenJ schrieb:
Das war mir auch vorher klar, nur dass das so dramatisch ist....
Ist gibt halt noch Menschen die den Glauben in unser System noch nicht verloren haben und davon ausgehen, dass sich schon regeln wird, was zu regeln ist.
Fakt ist, es ist noch nichts bewiesen.
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Nick Unbekannt schrieb:
Fakt ist, es ist noch nichts bewiesen.
Wie lächerlich... Brauchst du einen Vordenker der dir sagt ab wann du eine Wahrheit einsehen darfst?
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Nick Unbekannt schrieb:
Fakt ist, es ist noch nichts bewiesen.
gestern gelesen:
Fakt ist, daß bestenfalls jeder elfte Satz, der mit "Fakt ist…" beginnt, einen Fakt beinhaltet