Bummelstudent Guttenberg auch noch Plagiator?



  • Also das, was ich gelesen habe, erweckt in mir den Eindruck, daß diese Doktorarbeit keinen roten Faden hat, keine These herausarbeitet, keinen Neuigkeitswert hat, nur belanglose Einzeldetails aneinanderreiht.

    Man hätte bei Durchsicht fragen sollen "Was soll das?", und nicht gerade die Bestnote vergeben.

    Daß aus Gefälligkeit der Titel vergeben wird, naja, war schon zu erwarten, aber das hier ist ja bodenlos.



  • Dass Guttenberg eine Nullnummer ist, wusste der NDR schon zu seinem Antritt vor 2 Jahren:

    http://www.youtube.com/watch?v=Sb4Qkg0ihlM



  • Guttenberg eine Nullnummer

    Dass das "Volk" ihn mag, macht die Sache richtig kritisch. Er redet ständig wie ein Ehrenmann, aber wenn es zum Schwur kommt, muss man ihm sagen, ob er bleiben oder zurück treten soll. Er hat gar kein Gefühl dafür, was er da angestellt hat. Das grenzt an Verachtung der Wissenschaft. Die wahre Schuld hat aber ganz klar Professor Häberle! Sein ansonsten makelloser Wiki-Eintrag hat nun einen sehr dunklen Punkt.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Guttenberg eine Nullnummer

    Dass das "Volk" ihn mag, macht die Sache richtig kritisch. Er redet ständig wie ein Ehrenmann, aber wenn es zum Schwur kommt, muss man ihm sagen, ob er bleiben oder zurück treten soll. Er hat gar kein Gefühl dafür, was er da angestellt hat. Das grenzt an Verachtung der Wissenschaft. Die wahre Schuld hat aber ganz klar Professor Häberle! Sein ansonsten makelloser Wiki-Eintrag hat nun einen sehr dunklen Punkt.

    Das Volk mag ihn nicht. Selbst die Bild-Leser haben mehrheitlich gegen ihn gestimmt. Die Bild behauptet nur das Gegenteil.

    Die Bild macht dazu Umfragen nur noch mit kostenpflichtiger Telefonnummer, damit nur noch Vollidioten anrufen.

    http://www.spiegelfechter.com/wordpress/5142/die-pro-guttenberg-kampagne-im-zwielicht



  • Marc++us schrieb:

    Daß die KT einfach durchgewunken haben ist doch mehr als wahrscheinlich, aber nicht weil er KT war, sondern weil er ein hoher Politiker ist.

    Gut möglich. Vielleicht hat aber auch dieses eine Rolle gespielt:

    Laut "Tagesspiegel" hat sich Guttenberg jedoch während der Arbeit an seiner Promotion an der Universität Bayreuth durchaus als Sponsor betätigt. Zwischen 1999 und 2006 seien für einen neuen Lehrstuhl an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät insgesamt 747.764,36 Euro überwiesen worden, bestätigte die Rhön Klinikum AG. Guttenberg saß von 1996 bis 2002 im Aufsichtsrat der Rhön Klinikum AG, seine Familie hielt dort ein Aktienpaket. Der CSU-Politiker studierte von 1992 bis 1999 in Bayreuth Rechtswissenschaften und promovierte dort im Jahr 2007.

    Quelle



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  • Erhard Henkes schrieb:

    ... und der nächste Tiefschlag für KT naht: http://www.welt.de/politik/deutschland/article12648593/Marine-Bericht-soll-Gorch-Fock-Kapitaen-entlasten.html
    Offenbar hat er kein glückliches Händchen im Umgang mit Offizieren.

    Das ist doch auch schon alt. Das ist jetzt nur schon so weit fortgeschritten, dass die Springer-Presse, die diesen Guttenberg aufgebaut hat, es nicht mehr leugnen kann.



  • Erhard Henkes schrieb:

    ... und der nächste Tiefschlag für KT naht: http://www.welt.de/politik/deutschland/article12648593/Marine-Bericht-soll-Gorch-Fock-Kapitaen-entlasten.html
    Offenbar hat er kein glückliches Händchen im Umgang mit Offizieren.

    Naja, das ist natürlich ein Fall gewesen, in dem sich zu Guttenberg nur falsch verhalten konnte. Es hat Kritik gegeben, dass er dem Kapitän vorerst die Verantwortung entzogen hat und es hätte auch Kritik gegeben, wenn er das nicht gemacht hätte. Aber soviel ich weiß war das damals sowieso nur eine vorübergehende Sache, bis die Vorwürfe geklärt sind. Insofern würde ich in dem Zusammenhang kein wirkliches Fehlverhalten bei Guttenberg sehen.

    Erhard Henkes schrieb:

    Die Wissenschaft muss sich nun die Frage stellen, wie sie solche Betrügereien weitgehend sicher erkennt und bestraft.

    Ich finde eigentlich, dass es vor allem erstmal ein zwingendes Open Access Modell für Dissertationsschriften geben sollte. Ok, es gibt schon eine Veröffentlichungspflicht, aber letztendlich begrenzt man die Anzahl der Leser durch die Art, wie das gemacht wird. Wenn man mit einem Verlag veröffentlicht, dann kostet das Werk plötzlich Unsummen, wenn man nur die Pflichtexemplare für die Bibliotheken drucken lässt, dann schränkt man den Leserkreis praktisch gesehen sehr ein. Da muss mehr Transparenz geschaffen werden und das erreicht man, wenn derartige Arbeiten für jeden durch ein paar Klicks frei erhältlich sind.



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  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Das empfinde ich als völliges Versagen der wissenschaftlichen Institutionen. Wer ist in der Regierung eigentlich für Bildung und Forschung zuständig? Warum vernehme ich keine Rücktrittsforderungen an KT von Prof. Dr. Annette Schavan?

    Das kannst Du Dir doch denken... wenn ein Politiker einen Dr hat, dann doch fast immer Geschichte, Soziologie, am Ende sogar noch Politologie, wenn es hochkommt Jura. Also meistens Geistes"wissenschaften". Die können ihren Doktor doch ganz gut einschätzen.

    Soweit ich das zur Zeit im Bekanntenkreis sehe regen sich aber vor allem die Doktoren auf, die ihn in Ingenieurwissenschaften, Physik, Chemie, Medizin, etc, gemacht haben...



  • Marc++us schrieb:

    Soweit ich das zur Zeit im Bekanntenkreis sehe regen sich aber vor allem die Doktoren auf, die ihn in Ingenieurwissenschaften, Physik, Chemie, Medizin, etc, gemacht haben...

    Ja, das beobachte ich auch. Witzigerweise nehmen die ihren Titel aber meist nicht wichtig.



  • Tim schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Soweit ich das zur Zeit im Bekanntenkreis sehe regen sich aber vor allem die Doktoren auf, die ihn in Ingenieurwissenschaften, Physik, Chemie, Medizin, etc, gemacht haben...

    Ja, das beobachte ich auch. Witzigerweise nehmen die ihren Titel aber meist nicht wichtig.

    Ja, das Ganze ist irgendwie pervertiert durch die Akademikerschwemme.



  • Aber es gibt Hoffnung, denn KT hat eine Welle der Empörung los getreten, die ihn doch noch medial hinweg spülen könnte.
    Der frühere DFG-Präsident Ernst-Ludwig Winnacker sieht Guttenberg wissenschaftlich „für immer am Pranger“.



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  • Marc++us schrieb:

    Soweit ich das zur Zeit im Bekanntenkreis sehe regen sich aber vor allem die Doktoren auf, die ihn in Ingenieurwissenschaften, Physik, Chemie, Medizin, etc, gemacht haben...

    Stimmt, aber ich versteh überhaupt nicht, wie man sich darüber aufregen kann. Heck, jeder, der irgendwann mal eine Uni von innen gesehen hat, weiß, daß etwa ca. 3 Prozent aller Doktortitel erschlichen sind. Wieso sollte man sich da jetzt speziell darüber aufregen, wenn es mal eine semi-bekannte Persönlichkeit erwischt hat? Versteh ich nicht (und ich versuche mich selber gerade an einer Dissertation).

    Guttenberg ist weder der erste, noch der letzte, noch der bekannteste Plagiator. Weiterhin verstehe ich auch nicht, warum das negativ für alle anderen Lebens- und Arbeitsbereiche von Guttenberg abfärben sollte. Es würde doch auch niemand sagen, daß Martin Luther King ein notorischer Lügner war, dem man nicht vertrauen kann, nur weil er seine Diss abgeschrieben hat. Stattdessen bleibt von ihm, daß er ein Mensch mit Fehlern, aber auch einer der wichtigsten und positivsten Gestalten des letzten Jahrhunderts war. Daß von Guttenberg nicht viel mehr bleibt, als ein aufgeblasenes Ego, das ist eine ganz andere Diskussion.

    BTW: Medizin? Das ist doch der Schmalspurdoktortitel schlechthin.



  • jeder, der irgendwann mal eine Uni von innen gesehen hat, weiß, daß etwa ca. 3 Prozent aller Doktortitel erschlichen sind.

    Beweis? Ist das heute wirklich so? Ich habe zu meiner Zeit in der Chemie (achtziger Jahre) niemanden erlebt, der seinen "Dr.-Ing." (wegen TH) geschenkt bekam. So langsam geht's aber echt los hier. Wenn Du jemanden kennst, der seinen Titel erschlichen hat, dann zeige ihn doch einfach beim Dekan und bei allen Professoren des Instituts an. Ein Aufrechter wird sich doch wohl noch finden lassen. ⚠



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  • Erhard Henkes schrieb:

    jeder, der irgendwann mal eine Uni von innen gesehen hat, weiß, daß etwa ca. 3 Prozent aller Doktortitel erschlichen sind.

    Beweis? Ist das heute wirklich so?

    Die Zahl konnte ich eben nicht ergoogeln, aber siehe zB http://www.zeit.de/online/2009/35/betrug-doktortitel-promotion usw. Irgendwie schwirren mir die 3 Prozent im Kopf rum.

    BTW, nein, ich kenne niemanden, der seinen Doktor erschlichen hat. Ich kenne mehrere Leute, deren Doktorarbeiten ich für wissenschaftlich irrelevant halte, aber das ist eine andere Diskussion, nicht?


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