Bummelstudent Guttenberg auch noch Plagiator?



  • Hi rüdiger,

    ich kann damit leben, das das einige anders sehen. Aber im Gegensatz zu Unis geht es an ner FH ein wenig praxisbezogener zu. Da würde mann wahrscheinlich mit dem theoretischen Beweis das eine Hummel nicht fliegen kann nicht unbedingt bestehen, egal wie perfekt die theoretische Herleitung ist, denn jede draußen vor dem Fenster fliegende Hummel beweist schließlich dass die Theorie Schwachsinn ist.

    Gruß Mümmel



  • Diesen Beweis gibt es gar nicht. Hättest du mal ordentlich recherchiert, statt hier wieder mal die FH zu lobhudeln. 😉



  • Klar ist es theoretisch erwiesen, dass eine Hummel Aufgrund ihres körpervolumens eigentlich nicht fliegen können sollte.



  • inflames2k schrieb:

    Klar ist es theoretisch erwiesen, dass eine Hummel Aufgrund ihres körpervolumens eigentlich nicht fliegen können sollte.

    Das hast du dir gerade ausgedacht.



  • Dieses Gerücht hält sich leider hartnäckig. Dass es nicht stimmt, ist offensichtlich. Und nein, die Physik ist nicht falsch.
    Konkret gab es wohl tatsächlich mal einen Aerodynamiker, der das so ausgerechnet hat. Der hat Maße und Gewicht der Hummel auf ein Flugzeug extrapoliert und festgestellt, dass ein solches Flugzeug nicht flugfähig ist. Dabei hat er aber übersehen, dass das Flugverhalten einer Hummel gänzlich anders als das eines Flugzeuges ist.
    Wie man inzwischen weiß, erzeugt der Flügelschlag der Hummel (oder allgemein der von Insekten) Wirbel, die für den nötigen Auftrieb sorgen. Ein Flugzeug schlägt nicht mit den Flügeln, da geschieht das nicht.



  • Siehe auch das Lexikon der populären Irrtümer und das Video von Quarks&Co auf Yutube (leider ein wenig verstümmelt).



  • Lexikon der populären Irrtümer schrieb:

    Wahr an dieser Geschichte ist, dass die Physik bis Mitte der neunziger Jahre tatsächlich nicht erklären konnte, warum Hummeln und zahlreiche andere Insekten fliegen können.

    Auch Blödsinn. Das ist ein uralter Scherz unter Aerodynamikern. Dass man stark vereinfachte physikalische 'Faustregeln' nicht auf einen x-beliebiges Fluggerät, bzw. Tier übertragen kann, sollte wohl auch in den 90ern klar gewesen sein. Immerhin gab es da auch schon Hubschrauber, welche auch kein besonders tolles Verhältnis zwischen Flügelfläche und Gewicht haben und trotzdem 'auf wundersame Weise' fliegen.



  • Das heißt aber nicht, dass sie den Hummelflug erklären konnten. Dass eine Hummel fliegt und damit ihre Flugzeuggesetze bei dieser nicht gelten, war ihnen auch klar, aber es kann schon sein, dass sie die genauen Gesetze und Ursachen für den Hummelflug (vorwiegend die Wirbel) lange nicht wussten bzw. nicht nachweisen konnten.



  • Man hatte schon lange recht plausible Theorien, nur hat man erst spät eine experimentelle Bestätigung dafür bekommen. Irgendwer hat sich dann mal geopfert und die Sache experimentell untermauert. Es ist aber mitnichten so, als dass der Hummelflug bis in die Neunziger etwas unerklärliches gewesen wäre.

    edit: Lustig, wie sich so ein Thread entwickeln kann 😃



  • muemmel schrieb:

    Hi rüdiger,

    ich kann damit leben, das das einige anders sehen. Aber im Gegensatz zu Unis geht es an ner FH ein wenig praxisbezogener zu. Da würde mann wahrscheinlich mit dem theoretischen Beweis das eine Hummel nicht fliegen kann nicht unbedingt bestehen, egal wie perfekt die theoretische Herleitung ist, denn jede draußen vor dem Fenster fliegende Hummel beweist schließlich dass die Theorie Schwachsinn ist.

    Gruß Mümmel

    Du meinst wohl, an der FH werden so dünne Bretter gebohrt, dass man nichtmal auf anderen Arbeiten aufbauen muss. Selbst Newton sagte schon einst: "Wenn ich weiter sehen konnte, so deshalb, weil ich auf den Schultern von Giganten stand."

    In der Wissenschaft kann man nunmal nicht bei Null anfangen, und dann muss man eben Kollegen zitieren. Wenn einer eine Diplomarbeit in der Teilchenphysik schreibt, muss er zwangsweise auf Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten von Forschung aufbauen. Sonst müsste er ja erstmal die gesamte Quantenchromodynamik herleiten, was ich für hochgradig nicht-trivial halte.



  • Hi,

    ich denke schon, das es der Wissenschaftlihckeit wesenltich weniger abträglich ist, wenn man darauf verzichtet irgend was direkt zu zitieren und statt dessen nur die Quellen angibt, als wenn wie heutezutage an manchen ach so tollen Unis üblich die Diplome bzw. Masterarbeiten gar nicht mehr verteidigt werden müssen. Da geht dann eine "Fremdarbeit" völlig unbesehen und kritiklos durch, ohne auch nur im geringsten nachzuhaken, ob der Deliquent überhaupt weiss, was in seiner Arbeit steht. Mich haben sie bei der Verteidigung wie uns alle ordentlich wie sich das gehört auf die Zitronenpresse gesetzt und ich musste zu allen Ecken meiner Arbeit und den Quellen Rede und Antwort stehen. Da wäre ich ganz schön baden gegangen, wenn ich mein Literaturverzeichnis nur hingeschrieben hätte ohne das wirklich gelesen zu haben, oder wenn meine Arbeit ein anderer geschrieben hätte.

    Im übrigen halte ich auch heute noch nicht allzuviel von Zitaten. Ich will nicht wissen, was Müller, Meier und Schulze dazu für eine Meinung hatten, sondern ich will nachvollziehbar aufgezeigt haben um was es geht. Und gegebenenfalls eine Quellenangabe wo ich wenn ich interessiert bin weiterführend nachlesen kann.

    Und nun aber auch von mir noch ein Zitat:
    "Frage dich immer was der Endnutzen deiner Arbeit sein wird" (Weizenbaum).

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    ich denke schon, das es der Wissenschaftlihckeit wesenltich weniger abträglich ist, wenn man darauf verzichtet irgend was direkt zu zitieren und statt dessen nur die Quellen angibt, als wenn wie heutezutage an manchen ach so tollen Unis üblich die Diplome bzw. Masterarbeiten gar nicht mehr verteidigt werden müssen.

    Wenn man fremdes Wissen verwendet und bei wichtigen Resultaten keine Referenzen angibt, dann ist das minderwertige wissenschaftliche Arbeit, selbst wenn man die Quellen hinten versteckt aufführt. Was offensichtlich aus bereits Geschriebenem folgt und unterhalb einer gewissen Schaffenshöhe angesiedelt ist, das untermauere ich auch nicht unbedingt mit Quellen, aber wenn bei Dir tatsächlich auf den paar Seiten alles umfassend von null auf erklärt werden konnte, dann hast Du anscheinend wirklich ziemlich dünne Bretter gebohrt. Und zum anderen Thema: Ich habe meine Diplomarbeit verteidigt. Ich bin zu faul um nachzuschauen, ob das jetzt eine formale Voraussetzung zur Erlangung des Diploms war, aber zumindest bei uns an der 'ach so tollen' Uni ist das durchaus üblich. Warum Du hier aus heiterem Himmel gegen Unis und theoretische Arbeit an sich stänkerst ist mir auch nicht so ganz klar, aber hier riecht es plötzlich ziemlich stark nach Minderwertigkeitskomplexen.



  • hallo

    also ich musste meine arbeit nicht mündlich verteidigen, aber denke nicht, dass das zu einer verschlechterung der qualität führt.

    chrische



  • Hi chrische5,

    chrische5 schrieb:

    hallo

    also ich musste meine arbeit nicht mündlich verteidigen, aber denke nicht, dass das zu einer verschlechterung der qualität führt.

    chrische

    wenn in ganzen Studiengängen die Verteidigung komplett abgeschafft wird, dann führt das definitiv zu einer Verschlechterung. Dann muss man nämlich nichts mehr selber machen, sondern kann einen finden ders für eien macht und man muss die Arbeit nicht mal mehr selber durchlesen.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    wenn in ganzen Studiengängen die Verteidigung komplett abgeschafft wird, dann führt das definitiv zu einer Verschlechterung. Dann muss man nämlich nichts mehr selber machen, sondern kann einen finden ders für eien macht und man muss die Arbeit nicht mal mehr selber durchlesen.

    Das halte ich für ziemlichen Unsinn. Eine formale Verteidigung gibt es bei uns nicht, lediglich einen Abschlußvortrag, bei dem auch mal ne Frage gestellt wird. Allerdings betreue ich regelmäßig solche Arbeiten und bin dadurch auch intensiv am Entstehungsprozess beteiligt, sowohl durch Diskutieren und Einbringen von Ideen, als auch durch Korrekturen von Vorabversionen. Gerade, wenn ich mit jemandem zusammen arbeite merke ich schon deutlich, ob der versteht was er tut, oder eben nicht. Dadurch dass die Themen, die ich üblicherweise vergebe, (wenn auch manchmal nur leicht) über das bereits bekannte hinausgehen, ist auch effektiv sichergestellt, dass sich keiner irgendwo anders komplett bedient.


  • Mod

    Jester schrieb:

    Allerdings betreue ich regelmäßig solche Arbeiten und bin dadurch auch intensiv am Entstehungsprozess beteiligt, sowohl durch Diskutieren und Einbringen von Ideen, als auch durch Korrekturen von Vorabversionen.

    Damit nennst Du vermutlich genau den/die Knackpunkt(e):

    Dein Job in allen Ehren, aber Du bist kein Professor. Es gibt generell die Tendenz, daß die Professoren diese ganzen Arbeiten an ihre Assistenten abdrücken. Das schafft natürlich die Gefahr, daß Professoren bei "bestimmten" Studenten dann auch mal selbst Hand anlegen und für diese Arbeiten viel laschere Maßstäbe angelegt werden. Man kennt sich dann aus dem lokalen Parteiverband, ist am Wochenende auch mal auf einem Parteiausflug, und idealerweise steht in der Parteihierarchie der Student dann noch höher als der Prof.

    Dann kommen wieder mal alle Fehlerfaktoren in lineare Abhängigkeit (siehe GAU):

    - Prof führt aus Ehrengründen die Arbeit selbst durch
    - Assistent mit viel mehr Erfahrung ausgeschaltet
    - private Verflechtungen in Parteiorganisation
    - Student steht in außeruniversitären Verbänden in höherer Hierarchie als Professor

    Und *PENG* wissen wir was passieren wird. Summa cum laude, ohne daß das Ding gelesen wurde.



  • Ja, sowas kann passieren und passiert offensichtlich auch wirklich.

    Das ist aber nicht der Punkt bei muemmels These, er sagt dass die Qualität den Bach runter geht, wenn Abschlußarbeiten nicht verteidigt werden. Abschlußarbeiten bezieht sich hier explizit auf Studien-/Diplom-/Bachelor- und Master-Arbeiten, nicht auf Dissertationen (letztere betreue ich auch nicht, ich promoviere ja selbst). Der Fall Guttenberg bleibt hier also außen vor. Da es bei dieser Art von Arbeit meist keinen großen Ruhm zu holen gibt (man ist ja dann nicht der Diplom-Vater von xyz), ist auch die Motivation daran was zu drehen viel geringer. Außerdem werden Dissertationen ja verteidigt, was aber anscheinend auch nicht immer was nützt.

    Ich habe dargelegt, wie wir bei Abschlußarbeiten ohne Verteidigung trotzdem zu einer guten Qualitätssicherung kommen, das hat mit Guttenberg & Co. nichts zu tun.



  • Hi Jester,

    Jester schrieb:

    Das halte ich für ziemlichen Unsinn. Eine formale Verteidigung gibt es bei uns nicht, lediglich einen Abschlußvortrag, bei dem auch mal ne Frage gestellt wird. Allerdings betreue ich regelmäßig solche Arbeiten und bin dadurch auch intensiv am Entstehungsprozess beteiligt, sowohl durch Diskutieren und Einbringen von Ideen, als auch durch Korrekturen von Vorabversionen. Gerade, wenn ich mit jemandem zusammen arbeite merke ich schon deutlich, ob der versteht was er tut, oder eben nicht. Dadurch dass die Themen, die ich üblicherweise vergebe, (wenn auch manchmal nur leicht) über das bereits bekannte hinausgehen, ist auch effektiv sichergestellt, dass sich keiner irgendwo anders komplett bedient.

    Ich würde Dir gerne glauben, so ichs denne nicht besser wüsste.
    Eine öffentlihce Verteidigung halte ich schon deshalb für erforderlich, damit auch andere als nur der vorgesehene Kreis "dumme" Fragen stellen und den Prüfling abklopfen können.

    @Walli
    Und nein, ich will hier nicht gegen Unis stänkern, aber wer so von oben herag auf die FHs blickt wie die Unis, der sollte es eben auch besser machen. Im übrigen war ich auch an Dis-Verteidigungen dabei (hab mehrere Jahre an ner Uni gearbeitet) wo ich selbst als fachfremder "NurFHDiplomand" sehr intensiv über Fremdschämen nachdenken musste. Und wenn selbst bei einer Habil-Verteidigung nur weichgespülte kuschelweiche Fragen kommen, dann ist da mehr als nur etwas nicht in Ordnung. Ne Habil ist der höchste wissenschaftliche Nachweis den es derzeit in Deutschland gibt, wer die verteidigt, der sollte schon auf die Zitronenpresse gesezt und ausgequetscht werden bis Blut und kleine Knochen kommen (was der Betreffende in dem Fall auch locker gemeister hätte).

    Warum sollte ich Minderwertigkeitskomplexe haben. Ich hab meinen Abschluss nicht gemacht um ihn auf die Visitenkarte zu schreiben (hab nicht mal Visitenkarten). Der Dipl-Inf (FH) war die Eintrittskarte zum Job, und das Studium selber der Werkzeugkasten um den Job in den Griff bekommen zu können. Mehr nicht.
    Wahrscheinlihc hängt das auch ein wenig mit meiner beruflichen Vergangenheit zusammen. Ich hab meine ersten Taler in ner Werkstatt in nem großen Betrieb verdient. Und da standen alle an Maschinen. Vom ungelenrnten Anlernling über Teilfacharbeiter, Facharbeiter bis hin zu Meister und sogar studierten Leuten. Aber eingebaut wurde am Schluß kein Abshchluss sondern ein Werkstück. Und da waren teilweise die angelernten mit die besten. Abschluss ist Papier um einen Job und eine bestimmte Lohn-bzw. Gehaltsgruppe bekommen zu können. Der Rest ist Können, Wollen und Erfahrung.

    Aber ich hab durch meine Tätigkeit an ner Uni einiges von meinen damaligen Illusionen über unsere Unis verloren. Sicher, es gibt auch heute noch Hochschulen, wo man für das Ergebnis fast die Hand ins Feuer legen kann. (meist nicht die ganz großen), aber gerade die Letzten Enthüllungen zeigen ja, dass ein Uni-Abschluss nicht zwangsläufig auf eigener Arbeit beruhen muss.

    Im übrigen sind FH-Diplome meist sehr viel fachspezifischer. Das theoretische Rüstzeug zum Erstellen der Arbeit hat man sich da meist schon vor dem Angehen der eigentlichen Arbeit geholt und löst mit der Arbeit dann ein ganz konkretes fachliches Nicht-Informatik-Problem mit den Mittlen der Informatik. Da weis man (zumindest ich) bei den einzelnen Schritten nicht, woher einem die nowendige Weisheit zugeflogen ist. Die Basis mit der man die Arbeit macht ist dabei die SUMME des vorher in Vorlesungen, Seminaren und Büchern gewonnenen Wissens.
    Natürlich kann man dan hinterher (so man Zeit hat) noch ein paar schöne passende Zitate raussuchen. Aber das wäre lediglich ein nachträghliches Aufhübschen.
    Was anderes ist es wenn ich z.B. über einen Compiler oder eine Sprache eine Arbeit schreibe. Da komme ich um Namen wie Backus, Ritchie, Dijkstra... nicht drum rum und muss da auch angeben, womit ich mich worauf beziehe. Aber das war es eben nicht. Meine Basis waren hunderte von Tabellen und Normativen, die aber nur Datengrundlage waren, und mit der eigentlichen Arbeit auch nicht so ganz viel zu tun hatten.
    Auch heute sehe ich mich bei meiner Arbeit nicht in erster Linie als Dip-Inf (FH) sondern als der, der die fachlichen Hintergründe in den Griff kriegt und durch das Studium günstigerweise auch das notwendige Informatik-Rüstzeug mithat. Wobei das im Studium gelernte nicht das Navi ist mit dem ich zum Ziel komme, sondern allenfalls das Wissen wie man selbständig laufen lernt. Der eigentliche fachliche Werkzeugkasten ist erst nach dem Studium gewachsen.



  • muemmel schrieb:

    Ich würde Dir gerne glauben, so ichs denne nicht besser wüsste.

    Willst Du damit sagen dass ich mir das alles ausgedacht habe und hier rumlüge?



  • Hi,

    ich will damit nur sagen, das man das eine sowenig wie das andere verabsolutieren kann. Kann sein dass es bei Dir/Euch so läuft. Aber leider weis ich, dass das bei weitem nicht die Norm ist. Auch wenn vielleicht auch nicht die Ausnahme.

    Gruß Mümmel


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