Charakteristisches Röntgenspektrum



  • Hallo nochmal! 🙂

    Ich habe noch eine Frage zum Röntgenspektrum. Ich glaube, dass ich eben einiges verstanden habe, aber bekanntlich kommt zu einem gelösten Problem mindestens eine neue Frage dazu:

    Ich beschleunige Elektronen und lasse sie auf eine Anode treffen. Dort treffen die schnellen Elektronen auf Atome und reißen Elektronen aus dem Energieniveau n = 1 raus, sodass Elektronen aus höheren Energieniveaus "nachfallen" können. Dadurch entsteht wohl das charakteristische Röntgenspektrum, die beiden Peaks.

    Über einen Drehkristall (Bragg Reflexion) erhalte ich das Röntgenspektrum.

    1.) Warum steigt das kontinuierliche Spektrum erst ganz stark an und fällt dann wieder ab? Erst dann kommt das charakteristische Spektrum.

    2.) Kann das charakteristische Spektrum auch enstehen, wenn die beschleunigten Elektronen Elektronen aus n>1 herausschlagen?

    3.) Ist das Moseley'sche Gesetz also nur für das charakteristische Röntgenspektrum zuständig?

    Ich danke euch vielmals 😃
    lg, freakC++



  • Also, ich packe mal mein grandioses Physik-Leisungskurswissen aus 😉 *Schublade öffne, Staub runterwisch*

    Kann das charakteristische Spektrum auch enstehen, wenn die beschleunigten Elektronen Elektronen aus n>1 herausschlagen?

    Also soweit ich mich erinnere enstehen ja gerade 2 Peaks weil Elektronen aus dem 1. und 2. Energieniveau rausgeschlagen werden.

    Warum steigt das kontinuierliche Spektrum erst ganz stark an und fällt dann wieder ab? Erst dann kommt das charakteristische Spektrum.

    Das kontiniuerliche Spektrom entsteht ja weil die durch die Anode gebremsten Elektronen beschleunigte Ladungen darstellen. Und diese Strahlen nunmal irgendetwas ab. Die Wellenlänge dieser Strahlung ist damit nur von der Energie/Geschwindigkeit abhängig mit der die Elektronen auf die Anode treffen. (Mag sein dass das Anodenmaterial auch einen Einfluss hat, ich will mich da jetzt nicht festlegen lassen)
    Wenn man das kontinuierliche Spektrum linear aufträgt meine ich zu wissen dass es ungefähr die Form einer Gausschen Glockenkurve hat, da die Energien mit der die Elektronen auftreffen einer gewissen (Gausschen-) Streuung unterliegt. Dass dein Anstieg am Anfang sehr steil ist könnte an einer logaritmischen Auftragung der Wellenlänge auf der x-Achse liegen?

    Zum dritten Punkt öffnest du am besten mal einen Browser deiner Wahl und gehst auf Wikipedia. Aus folgendem Link geht eigentlich eindeutig hervor dass das Moseleysche Gesetz sich nur um Röntgenstrahlen dreht:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Moseleysches_Gesetz

    //EDIT: Muss mich korrigieren, aus diesem:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bremsstrahlung
    Artikel geht hervor: "Die Form des Spektrums hängt von der Geschwindigkeitsverteilung der Elektronen und dem verwendeten Metall ab."
    Die Geschwindigkeit muss also irgendwie so oder so ähnlich verteilt sein wie die Kurve. Welchen Einfluss da jetz das Material drauf hat, keine Ahnung.



  • freakC++ schrieb:

    2.) Kann das charakteristische Spektrum auch enstehen, wenn die beschleunigten Elektronen Elektronen aus n>1 herausschlagen?

    3.) Ist das Moseley'sche Gesetz also nur für das charakteristische Röntgenspektrum zuständig?

    2. Die hochenergetischen Elektronen können selbstverständlich auch Elektronen aus höheren Schalen herausschlagen. Auch in diesem Fall fallen andere Elektronen aus noch höheren Schalen runter, wobei Strahlung emittiert wird. Auch dies trägt zur charakteristischen Röntgenstrahlung bei. Man kriegt praktisch für jede Schale eine Serie von Peaks durch Elektronen aus verschiedenen höheren Schalen, die in diese Schale herunterfallen.

    3. Das Moseley'sche Gesetz bezieht sich offensichtlich nur auf die charakteristische Röntgenstrahlung. Guck Dir den Wikipedia-Artikel diesbezüglich an.



  • Hallo,

    danke für die Antworten. Ich habe noch eine Frage. Das charakteristische Spektrum besteht aus der K alpha und der K beta Linie. Die K alpha Linie ensteht, wenn ein Elektron von der L Schale auf die K Schale fällt. K beta entsteht, wenn ein Elektron von der M Schale auf die K Schale fällt.

    Müsste es dann nicht auch einen K gamma Peak geben, wenn ein Elektron von der N Schale auf die K Schale fällt?

    Danke
    lg, freakC++



  • freakC++ schrieb:

    Hallo,

    danke für die Antworten. Ich habe noch eine Frage. Das charakteristische Spektrum besteht aus der K alpha und der K beta Linie. Die K alpha Linie ensteht, wenn ein Elektron von der L Schale auf die K Schale fällt. K beta entsteht, wenn ein Elektron von der M Schale auf die K Schale fällt.

    Müsste es dann nicht auch einen K gamma Peak geben, wenn ein Elektron von der N Schale auf die K Schale fällt?

    Es gibt viel mehr Peaks. Wobei die Anzahl der Peaks natürlich von der Anzahl der besetzten Schalen abhängt.



  • Ok! Danke!


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