Ratschläge gesucht - Schulausbildung (9te Klasse)

Hallo,

erstmal will ich sagen, dass ich nicht weiß ob das jetzt in dieses Forum gehört, aber ich suche ein paar ernstgemeinte Ratschläge. Ich stehe vor einem kleinem Problem mit der Schule, meinen Eltern und mir.

Ich lebe in Luxemburg, d.h. ich bin in einem Lycée Technique. Ich bin in der Unterstufe (nicht wie Realschule!) in einer Technikklasse 9^ièmePO. Jedoch will ich dieses Jahr fertig machen und dann nochmals die 9te Klasse machen jedoch auf der höchsten Stufe (9 TE). Ich lerne ehrlich gesagt nicht gerne - ich war schon mal auf einer TE wo ich wirklich auch fleißig gelernt habe. Aber dann habe ich immer weniger Lust gehabt zum Lernen und und bin dann schlußendlich auf einer PO gelandet. Jedoch will ich jetzt wieder fleißig lernen und den ganzen Mist nochmal auf einer höheren Klasse durchmachen.

Das eigentliche Problem dabei ist, dass mir jeder ausredet, dass ich es vermutlich noch auf eine TE schaffe, aber da würde ich dann anscheinend durchfallen. Ich bin aber wirklich davon überzeugt, dass ich das schaffe - hab auch meine Pläne/Ziele fürs Leben. Mathe und Informatik hab ich fast die Höchstpunktzahl auf dem Zeugnis. Die anderen Fächer sind auch recht gut, jedoch hasse ich es für Nebenfächer zu lernen. Ich muss das noch nachholen und dann würde es für einen Neustart auf einer TE klappen. Aber jeder sagt mir dann wieder, dass ich auf eine 10te Informatikklasse (jedoch Unterstufe!) gehen sollte. Somit müsste ich mir sozusagen nach meinem 13ten Schuljahr eine Arbeit suchen. Ich will aber in eine Universität - ich sage nicht dass ich es schaffen werde (es dauerd ja auch noch ein wenig), jedoch will ich alles dazu versuchen. Meine Lehrer versuchen es mir auch alle auszureden, aber ich bleibe stur!

Gibts dabei vielleicht einige Ratschläge, habe wirklich keine Ahnung wie ich sie einfach davon überzeugen kann. Jetzt schicken die in der Schule mich in ein Beratungsgespräch, jedoch bin ich mir sicher, dass ich da auch stur bleibe und in eine 9TE will.

freakC++

Minispiri schrieb:

Ich lerne ehrlich gesagt nicht gerne [...] wo ich wirklich auch fleißig gelernt habe.

Muss ich das verstehen?

Das wichtigste ist, dass Du dir nicht vormachst und dich klar einschätzt. Es bringt nichts, eine höhere Schulform (oder wie man das nennt) zu besuchen, wenn es zu einem nicht passt. Wenn Du es dennoch willst, dann fang ganz schnell an zu lernen wie man lernt! Du musst Freude am Lernen haben - auch wenn es nur ein Nebenfach ist, denn überall, egal in welchem Studium, wird es Abschnitte geben, die Du überhaupt nicht magst!

lg, freakC++

Guybrush* 0

Muss ich das verstehen?

Was gibt es daran nicht zu verstehen? Er hat nicht gerne für das Fach gelernt, es aber trotzdem gemacht...

Du musst Freude am Lernen haben - auch wenn es nur ein Nebenfach ist

Nein, man muss nicht bei jedem Fach Freude am Lernen haben. Wenn dich ein Fach nicht interessiert, wird dir auch das Lernen keine Freude bereiten - wichtig ist hier das Durchhaltevermögen.

Zum Thema:
Bleib stur. Wenn du der Meinung bist es versuchen zu wollen, lass es dir nicht ausreden, sonst ärgerst du dich später nur, warum du es nicht versucht hast. Wenn es nicht klappt, kannst du ja immer noch zurückwechseln. Aber du hast es wenigstens versucht.

freakC++

Ein Versuch ist es immer wert!

Trotzdem finde ich, dass Du Freude am Lernen haben solltets. Sonst ist das Unileben nichts für dich! Das ist nun mal so!

lg, freakC++

Mario Sandler

Minispiri schrieb:

Meine Lehrer versuchen es mir auch alle auszureden, aber ich bleibe stur!

Mit welcher Begründung wollen deine Lehrer dir dies ausreden?
Du solltest auch mal die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass du kein verkanntes Genie bist und deine Lehrer einfach recht haben.

Ich hab in meinem Bekanntenkreis (unter anderem bei meinem Bruder) diese Einstellung: Ich besuche jetzt doch eine höhere Schulform und hänge mich da wirklich rein und lerne, schon öfters beobachtet. Das Problem ist, dass von dem
anfänglichen Enthusiasmus im Alltag (so nach 1-2 Monaten) meist nicht mehr viel übrig bleibt. Du kannst von heute auf morgen nicht ändern wer du bist.

So wie du die Situation beschreibst, bist du geistig übergewichtig und möchtest
nächstes Jahr einen Marathon laufen und dafür auch dann jeden Tag fleißig trainieren. Ist das realistisch?

Guybrush* 0

Du solltest auch mal die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass du kein verkanntes Genie bist und deine Lehrer einfach recht haben.

Stimmt, um das Gymnasium (bzw. das luxemburgische Äquivalent) zu schaffen, muss man ein Genie sein...

So wie du die Situation beschreibst, bist du geistig übergewichtig und möchtest nächstes Jahr einen Marathon laufen und dafür auch dann jeden Tag fleißig trainieren. Ist das realistisch?

Du übertreibst. Zum einen geht es nicht um eine Veränderung von heute auf morgen, zum anderen geht es nur (!) um die neunte Klasse. Wenn er es tatsächlich nicht schafft, so what? Hat er damit irgendewas verloren? Im Gegenteil, er hat eine Erfahrung mehr gewonnen.

Ich hatte einen Mitschüler, der wurde von seinen Lehrern für die Realschule empfohlen. Die Eltern wollten das aber nicht, haben ihn auf ein Gymnasium gesteckt und jetzt studiert er Informatik. Die wären schön blöd gewesen, wenn sie auf die Lehrer gehört hätten.

Mario Sandler

Guybrush schrieb:

Du übertreibst. Zum einen geht es nicht um eine Veränderung von heute auf morgen, zum anderen geht es nur (!) um die neunte Klasse. Wenn er es tatsächlich nicht schafft, so what? Hat er damit irgendewas verloren? Im Gegenteil, er hat eine Erfahrung mehr gewonnen.

Ich hatte einen Mitschüler, der wurde von seinen Lehrern für die Realschule empfohlen. Die Eltern wollten das aber nicht, haben ihn auf ein Gymnasium gesteckt und jetzt studiert er Informatik. Die wären schön blöd gewesen, wenn sie auf die Lehrer gehört hätten.

Exakt das meinte ich mit verkanntes Genie. Ich gehe einfach mal vom wahrscheinlichsten Fall aus, dass seine Lehrer (und Eltern) seine Leistungsfähigkeit richtig einschätzen.

Es ist auch egal in welcher Klassenstufe sich das ereignet. Ich empfinde den
Uni-Stoff als nicht schwerer als die Grundschule, oder das Gymnasium. Meine Fähigkeiten sind in der Zwischenzeit nur einfach gewachsen.

Außerdem sollte man ein freiwilliges wiederholen nicht unterschätzen. Falls er sich wirklich übernimmt mit der höheren Stufe, bleibt er dann ein weiteres mal unfreiwillig sitzen.

Ich kenne mich in Luxemburg nicht aus, aber in Deutschland hätte man dann
auf dem Gymnasium de-fakto keinen Schulabschluss

Guybrush* 0

Ich gehe einfach mal vom wahrscheinlichsten Fall aus, dass seine Lehrer [...] seine Leistungsfähigkeit richtig einschätzen.

Davon gehe ich bei ständig steigender Klassengröße nicht aus. Wenn er in Informatik und Mathematik die Bestnote hat, scheint er ja nicht komplett auf den Kopf gefallen zu sein.

Es ist auch egal in welcher Klassenstufe sich das ereignet. Ich empfinde den
Uni-Stoff als nicht schwerer als die Grundschule, oder das Gymnasium. Meine Fähigkeiten sind in der Zwischenzeit nur einfach gewachsen.

Er sagt ja nicht, dass er Probleme mit dem Stoff hätte. Er sagt nur, dass er Probleme mit dem Lernen von Stoff hat, der ihn nicht interessiert. Das abzulegen ist aber reine Willenssache. Und sein wir mal ehrlich, wer hat in der neuten Klasse denn gerne gelernt?

Ich kenne mich in Luxemburg nicht aus, aber in Deutschland hätte man dann
auf dem Gymnasium de-fakto keinen Schulabschluss

Er kann sicherlich jederzeit wieder zurückwechseln. Zumindest in Deutschland ist das meines Wissens möglich.

Werner Salomon

Minispiri schrieb:

Gibts dabei vielleicht einige Ratschläge, habe wirklich keine Ahnung wie ich sie einfach davon überzeugen kann. Jetzt schicken die in der Schule mich in ein Beratungsgespräch, jedoch bin ich mir sicher, dass ich da auch stur bleibe und in eine 9TE will.

Hallo Spiri,

ich meine Du solltest das tun, was Du für richtig hältst. Wenn Du eine Sache gern machst - und ich unterstelle mal, dass Dir Mathe und Informatik Spaß machen - so solltest Du genau da Deine Schwerpunkt setzen. Mit einem Uni- (oder auch FH-)Abschluss ist es später natürlich viel einfacher eine entsprechende berufliche Tätigkeit in diesem Bereich zu finden.

Du hast nicht geschrieben, welche Argumente von Deinen Lehrern und Eltern kommen. Du hast auch nicht geschrieben wo wirklich Dein Problem in der Schule liegt - einfach nur 'faul' und auch noch 'nur' in den Nebenfächern, sollte nicht wirklich das Problem sein. Wenn Du wegen Sport, Bio, Erdkunde oder Religion Deinen Jahresabschluss nicht schaffen solltest, Du andererseits aber in Mathe und in Sprachen (ist es so?) kein Problem hast, so sollte es mit ausreichend Ehrgeiz (zeigst Du ja) möglich sein, das Abitur zu bestehen.

Gruß
Werner

Werner Salomon schrieb:

[...] Du hast auch nicht geschrieben wo wirklich Dein Problem in der Schule liegt - einfach nur 'faul' und auch noch 'nur' in den Nebenfächern, sollte nicht wirklich das Problem sein. Wenn Du wegen Sport, Bio, Erdkunde oder Religion Deinen Jahresabschluss nicht schaffen solltest, Du andererseits aber in Mathe und in Sprachen (ist es so?) kein Problem hast, so sollte es mit ausreichend Ehrgeiz (zeigst Du ja) möglich sein, das Abitur zu bestehen.

Naja, es ist halt aber wirklich nur die Langeweile. Mich interessierte halt andere Dinge. Eigentlich bin ich sofort nach der Schule entweder auf dem PC gewesen oder etwas draußen. Ich hatte nie - und damit meine ich gar nicht - gelernt, bin trotzdem immer noch überdurchschnittlich gut auf dem Jahresdurchschnitt.

Als ich vor 3-4 Jahren auf der Grundschule war, hatte ich nur 1sen. Weil meine Eltern mich wirklich immer gezwungen haben. Jetzt können sie's nicht mehr (da ich so ein sturköpfiger Mensch bin :p ) aber was sie mit mir geschafft haben schaffe ich sicher noch besser allein.

War auch schon fleißig am Lernen (für Geschichte und Bio) und bin mir ziemlich sicher, dass ich eigentlich keinen Fehler gemacht habe.