Abitur - und danach?



  • Hallo,

    ich werde nächstes Jahr mein Abitur (mit Mathe als Leistungskurs) machen. Ich würde danach eigentlich gerne möglichst schnell in der Softwarebranche arbeiten. Die Frage ist jetzt nur: Studium (Informatik) oder kein Studium?
    Programmieren (C / C++ (Das / steht natürlich für ein ODER liebe ewige Nörgler :p)) kann ich eigentlich mittlerweile ganz gut, sofern man so eine Aussage über sich selbst treffen kann. Soll also heißen Standard C habe ich drauf, zudem Erfahrung in C++, WinAPI, Sockets.
    Zur Mathematik habe ich irgendwie eine etwas gespaltene Meinung, das (was wir momentan in der Schule machen) ewige Ableiten, Aufleiten, Regeln dafür auswendig lernen und dann hoffen dass man keine Flüchtigkeitsfehler macht geht mir offen gesagt ziemlich auf den **** 😃
    Dagegen Beweise, etc. liegen mir eigentlich sehr. Probleme wie "wie sortiert man am schnellsten viele Daten" oder Verschlüsselung finde ich auch interessant. Ein Informatik Studium wäre also vermutlich nicht nur reine Quälerei für mich, die Frage ist nur, ob sich das auch lohnt. Ich würde das Studium als solches nämlich nicht als Ziel, sondern nur als Mittel zum Zweck ansehen wobei der Zweck hier "guten Job als Programmierer mit Aufstiegsmöglichkeiten" ist.

    Momentan würde ich mich auch besonders über einen Job in der Spielebranche freuen, aber da ich nicht weiß wie lange so was anhält (wer weiß schon wie er in 20 Jahren tickt?) und ob es sich lohnt, möchte ich lieber nicht Spieledesign oder was es da alles gibt studieren.

    Da ich einfach absolut niemanden kenne der auch nur im entferntesten Kontakte in die Softwarebranche hat, frage ich jetzt einfach mal hier im Forum.
    Lohnt sich das Informatikstudium? Bekommt man so (ohne Studium) überhaupt einen guten Arbeitsplatz und wenn ja, hat man mit Berufserfahrung dann ähnliche Aufstiegschancen wie ein Informatiker oder ist irgendwann einfach Schluss?



  • Wenn du so schnell wie möglich einsteigen willst und hauptsächlich programmieren willst, ist ein Informatikstudium wahrscheinlich eine schlechte Idee, zumindest der Master. Aber möglicherweise wäre ja vielleicht ein Bachelorabschluss oder ein FH-Abschluss das richtige? Wenn das blöde Bologna-System einen Vorteil hat, dann dass man nach dem Bachelor nicht unbedingt weitermachen muss.



  • Also, wenn du das Zeug dazu hast (und ein bisschen Geld ok, aber hey, wir sind hier in Deutschland privilegiert mit so niedrigen Studien-Gebühren!!), dann auf jeden Fall studieren! Wie Fister schon andeutete: Bist du eher der praktische Typ, dann FH-Studium, eher theoretischer Typ, dann Uni-Studium.
    Aber ohne gar nix, wirst du ewig nur der Coder-Azubi bleiben.

    Und deine kritische Einstellung zur Spieleindustrie ist gerechtfertigt.
    Das is so'n Kindheitstraum der meisten Progger (war meiner auch), aber man darf die Realität nicht aus den Augen verlieren.



  • cooky451 schrieb:

    wobei der Zweck hier "guten Job als Programmierer mit Aufstiegsmöglichkeiten" ist.

    Was genau stellst Du Dir darunter vor? Was bist Du nach dem Aufstieg? Oberprogrammierer? Wohin willst Du aufsteigen? Zumeist geht der Aufstieg auch mit einer Änderung der Tätigkeit einher. Insofern wundert es mich ein bißchen, dass Du a) unbedingt Programmierer werden willst und b) möglichst gute Chancen haben willst davon wegzukommen. Vielleicht solltest Du nochmal drüber nachdenken, was Du wirklich machen möchtest.

    Ansonsten muß man klar sagen, dass Du ohne irgendeine Art von Ausbildung nicht sehr weit kommen wirst irgendwas aus der Menge {Fachinformatiker-Ausbildung, BA-, FH-, Uni-Studium} würde ich auf jeden Fall empfehlen. Auch solltest Du nicht vergessen, dass Programmieren Dir im Moment vielleicht als super erscheint, Du aber von der Informatik vermutlich noch nicht viel anderes gesehen hast. Gerade in einem Studium entdeckt man oft noch neue Ecken des Fachgebiets, die sehr interessant sind und die man vorher schlicht nicht kannte.



  • Also ich bin im Juni mit meiner Fachhochschulreife fertig und werde dann wohl auch Informatik studieren. Was für Möglichkeiten stehen denn einem nach einem erfolgreichen Informatik-Studium( FH, erst mal Bachelor eventuell danach Master ) offen? Ich würde mir gern mal mehr darunter vorstellen können was genau ich dann später so machen kann und wie es auch mit dem Verdienst aus sieht, wobei das wohl schwer zu sagen sein wird, da das stark Tätigkeits- und Unternehmensabghängig ist.

    Lg freeG und schonmal vielen Dank



  • cooky451 schrieb:

    Hallo,

    ich werde nächstes Jahr mein Abitur (mit Mathe als Leistungskurs) machen.

    wow!!!! Ich bin tief beeindruckt.

    Ich an deiner Stelle würde auf jeden Fall studieren. Ich bin genau in derselben Situation und bin gerade bei einem Vorsemester und sehe, dass das Studium genau das richtig ist!

    lg, freakC++



  • Jester schrieb:

    Oberprogrammierer? Wohin willst Du aufsteigen? Zumeist geht der Aufstieg auch mit einer Änderung der Tätigkeit einher. Insofern wundert es mich ein bißchen, dass Du a) unbedingt Programmierer werden willst und b) möglichst gute Chancen haben willst davon wegzukommen.

    Haha, genau das ist der Punkt. Momentan wäre ich als kleiner Codeaffe natürlich schon glücklich, aber sowas kann sich halt schnell ändern. Deshalb möchte ich wissen ob man überhaupt eine Chance hat zwar in der gleichen Branche, aber dennoch in einem etwas anderen Bereich (Projektleiter zB. (oder halt Oberprogrammierer :D)) arbeiten zu können, ohne ein Studium hinter sich zu haben.

    Aber ohne gar nix, wirst du ewig nur der Coder-Azubi bleiben.

    Das war meine Befürchtung 😉



  • cooky451 schrieb:

    Jester schrieb:

    Aber ohne gar nix, wirst du ewig nur der Coder-Azubi bleiben.

    Das war meine Befürchtung 😉

    Nur wenn man sich zum Coder-Azubi machen lässt.



  • Jester schrieb:

    Gerade in einem Studium entdeckt man oft noch neue Ecken des Fachgebiets, die sehr interessant sind und die man vorher schlicht nicht kannte.

    Zum beispiel ?



  • Sheldor schrieb:

    Jester schrieb:

    Gerade in einem Studium entdeckt man oft noch neue Ecken des Fachgebiets, die sehr interessant sind und die man vorher schlicht nicht kannte.

    Zum beispiel ?

    in Informatik: Methoden der Wissensverarbeitung, Komplexitätstheorie, Approximationsalgorithmen, algorithmische Geometrie, zum Beispiel. Das kennen die meisten, die nicht studiert haben, nämlich nicht 😉



  • lambda_0 schrieb:

    Sheldor schrieb:

    Jester schrieb:

    Gerade in einem Studium entdeckt man oft noch neue Ecken des Fachgebiets, die sehr interessant sind und die man vorher schlicht nicht kannte.

    Zum beispiel ?

    in Informatik: Methoden der Wissensverarbeitung, Komplexitätstheorie, Approximationsalgorithmen, algorithmische Geometrie, zum Beispiel. Das kennen die meisten, die nicht studiert haben, nämlich nicht 😉

    genau das sind solche Themen (drei der vier sind zum beispiel themen die mich besonders begeistert haben). Ein weiteres Beispiel ist der bereich Visualisierung von Graphen und ganz allgemein kombinatorische Optimierung und diskrete Mathematik.

    Wie viele andere auch bin ich damals zu Informatik gekommen, weil ich Freude am Programmieren hatte. Die habe ich auch immer noch, aber inzwischen interessieren mich andere Dinge eben noch weit mehr und ich programmiere nur noch selten, aber insbesondere dann, wenn es mich eben in einem meiner Haupt-Interessensgebiete voranbringt.




Anmelden zum Antworten