Logische Ausdrücke vereinfachen



  • Ist das hier richtig?

    \begin{math}(\bar B \wedge C) \wedge (\bar A \vee C) = ((\bar B \wedge C)) \wedge \bar A) \vee C = (\bar B \wedge C \wedge \bar A) \vee C = C \end{math}

    danke



  • Nein. Der linke Ausdruck impliziert B=false, der rechte offensichtlich nicht. Wie ist deine Begründung für das erste Gleichheitszeichen?



  • freakC++ schrieb:

    Ist das hier richtig?

    \begin{math}(\bar B \wedge C) \wedge (\bar A \vee C) = ((\bar B \wedge C)) \wedge \bar A) \vee C = (\bar B \wedge C \wedge \bar A) \vee C = C \end{math}

    danke

    Du kannst nicht einfach Klammern wegnehmen und setzen wie du gerade Lust hast!
    Und bindet stärker als oder:
    \begin{math}(\bar B \wedge C) \wedge (\bar A \vee C) = \bar B \wedge C \wedge (\bar A \vee C) \end{math}
    Du kennst ja das Absorbtionsgesetz (diesmal in der anderen Version), das kannst du einfach anwenden:
    \begin{math}\bar B \wedge \underbrace{C \wedge (\bar A \vee C)}_{=C} = \bar B \wedge C \end{math}

    Um zu überprüfen, ob deine Rechnungen stimmen, kannst du ja einfach alle möglichen Kombinationen von A,B,C überprüfen (ich nehme an die sind alle 0 oder 1):

    A B C  (not B v C) (not A ^ C) (not B v C) v (not A ^ C)
    0 0 0       0           1                  0
    0 0 1      ...         ...                ...
    0 1 0
    0 1 1
    ...
    1 1 1       0            1                 0
    

    Das sind nur 8 Kombinationen, wenn das nicht stimmt, kannst deine Lösung nicht stimmen!



  • ich dachte an das Assoziativgesetz.



  • Ich schreibe am besten mal die ganze Aufgabe hin: Man sollte folgenden Term vereinfachen:

    \begin{math}\overline{B \vee (A \oplus B)} \wedge \overline{A \wedge (A \oplus B)}\end{math}

    \begin{math} = (\bar B \wedge \overline{A \oplus B}) \wedge (\bar A \vee \overline{A \oplus B})\end{math}

    \begin{math} C = \overline{A \oplus B}\end{math}

    \begin{math} = (\bar B \wedge C) \wedge (\bar A \vee C) \end{math}

    \begin{math} = \bar B \wedge C = \bar B \wedge (A \oplus 😎 = \bar B \wedge ((A \wedge 😎 \vee (\bar A \wedge \bar B))\end{math}

    Und nun? Irgendwie komme ich auf keine Vereinfachung.

    Vielen Dank
    lg, freakC++



  • freakC++ schrieb:

    ich dachte an das Assoziativgesetz.

    Das gilt nur zwischen gleichen Operatoren.

    Irgendwie komme ich auf keine Vereinfachung.

    Distributivgesetz (aka "Ausmultiplizieren"). Dann sollten einige Terme wegfallen.



  • Kann ich hier das B_quer auf beide "Summanden" in der Klammer anwenden? Also zweimal das Distributivgesetz verwenden?

    Ich habe mir mal eine Wahrheitstabelle gemacht:

    A B Term
    0 0 1
    1 0 0
    0 1 0
    1 1 0



  • \begin{math} \bar B \wedge ((A \wedge 😎 \vee (\bar A \wedge \bar B)) = (\bar B \wedge (A \wedge B)) \vee (\bar B \wedge (\bar A \wedge \bar B)) = (\bar A \wedge \bar 😎 \end{math}

    (der erste Teilausdruck wird durch Komplementärgesetz und neutralem Element eliminiert, beim zweiten kannst du die beiden ‾B zusammenfassen)

    *nachsieht* das passt zu deiner Wertetabelle



  • jupp! Darauf bin ich jetzt auch gekommen. Danke.

    Wie komme ich aber von

    (B¯C)(A¯C)(\bar B \wedge C) \wedge (\bar A \vee C)

    auf

    B¯(C(A¯C))\bar B \wedge (C \wedge (\bar A \vee C))

    Ist das das Azzosiativgesetz? Warum geht dann aber nicht das hier:

    \begin{math}((\bar B \wedge C)) \wedge \bar A) \vee C \end{math}

    Liegt das am UND? Ich habe doch das stäker bindende UND zusammengefasst?!

    Gute Nacht
    lg, freakC++



  • freakC++ schrieb:

    jupp! Darauf bin ich jetzt auch gekommen. Danke.

    Wie komme ich aber von

    (B¯C)(A¯C)(\bar B \wedge C) \wedge (\bar A \vee C)

    auf

    B¯(C(A¯C))\bar B \wedge (C \wedge (\bar A \vee C))

    Ist das das Azzosiativgesetz?

    Ja, das ist es

    Warum geht dann aber nicht das hier:

    \begin{math}((\bar B \wedge C)) \wedge \bar A) \vee C \end{math}

    Liegt das am UND? Ich habe doch das stäker bindende UND zusammengefasst?!

    Nein, das liegt nicht am UND - das liegt einfach nur daran, daß das Assoziativgesetz nur für gleiche Operatoren gilt. Bei diesem Ausdruck stehen aber zwei verschiedene Operatoren nebeneinander - die müsstest du mit dem Distribtivgesetz aufdröseln.



  • freakC++ schrieb:

    Warum geht dann aber nicht das hier:

    \begin{math}((\bar B \wedge C)) \wedge \bar A) \vee C \end{math}

    Liegt das am UND? Ich habe doch das stäker bindende UND zusammengefasst?!

    Gute Nacht
    lg, freakC++

    Überleg dir nochmal mit reelen Zahlen, was "stärker bindend" heisst:
    a*(b+c)
    * bindet stärker als +.
    Deine Aussage "Ich habe doch das stärker bindende zusammengefasst" macht überhaupt keinen Sinn. Es ist eher das Gegenteil von dem was korrekt ist:
    a*(b+c) ist NICHT gleich (a*b)+c. Das entspricht aber so in etwa der Logik, die du beim zusammenfassen angewandt hast.

    \begin{math}(\bar B \wedge C) \wedge (\bar A \vee C) \end{math}
    Assoziativgesetz: Klammern zwischen gleichen Operatoren nicht nötig:
    \begin{math}\bar B \wedge C \wedge (\bar A \vee C) \end{math}
    Assoziativgesetz heisst natürlich auch: Zusätzliche Klammern zwischen gleichen Operatoren dürfen eingefügt werden:
    \begin{math}\bar B \wedge (C \wedge (\bar A \vee C)) \end{math}



  • freakC++ schrieb:

    Liegt das am UND? Ich habe doch das stäker bindende UND zusammengefasst?!

    Der Knackpunkt ist, dass du um das tun zu können die klammern, die ja schon da waren ignoriert hast. Du darfst aber nicht einfach klammern weglassen und dann auf basis der bindungsregeln neue erfinden. wenn schon welche da sind, dann mußt du die auch nehmen und mit ihnen leben.



  • Ich glaube, ich habe es verstanden. Das Assoziativgesetz gilt nur bei gleichen Operatoren. Da kann man eigentlich Klammern setzen wie man will. Ich habe es aber zwischen zwei unterschiedlichen Operatoren angewendet, weshalb es zu einem Fehler kam.



  • gelöscht



  • Ich habe mich nochmal an einem anderen Term versucht, wo auch das Assoziativgesetz vorkam. Bist jetzt habe ich alles richtig gemacht. Nun bin ich an einer Stelle angekommen, von der ich denke, dass keine weiteren Vereinfachungen möglich sind. Seht ihr das auch so?

    ((A \wedge B \wedge \bar C) \vee (\bar A \wedge B \wedge \bar C)$$



  • Nein.

    Geh doch mal nicht stur nach Regeln vor, sondern bekomme ein Verständnis für die Terme. Dann siehst du sofort, was man vereinfachen kann.



  • freakC++ schrieb:

    keine weiteren Vereinfachungen möglich sind. Seht ihr das auch so?

    ((A \wedge B \wedge \bar C) \vee (\bar A \wedge B \wedge \bar C)$$

    Nein. Ich finde, er bettelt um Vereinfachung.



  • volkard schrieb:

    Ich finde, er bettelt um Vereinfachung.

    Ich habe an keiner Stelle eine Lösung gefordert, sondern beispielsweise hier nur nach euer Ansicht gefragt, damit ich weiß, ob ich auf der richtigen Spur bin. Solche Beiträge kannste dir also sparen.

    Michael E. schrieb:

    Geh doch mal nicht stur nach Regeln vor, sondern bekomme ein Verständnis für die Terme.

    Bis jetzt gehe ich immer stur nach den Regeln und ich sehe hier keine Möglichkeit, eine Regel anzuwenden. Was meinst Du mit "Verständnis für die Terme"? Könnt ihr mir einen Tipp geben, welches Gesetz hier angebracht ist?

    Ich habe mal folgende ausgeschlossen:

    -de Morgan
    -Distributivgesetz
    -Assoziativegesetz (ich kann zwar umklammern, aber ich sehe keinen Nutzen)



  • freakC++ schrieb:

    volkard schrieb:

    Ich finde, er bettelt um Vereinfachung.

    Ich habe an keiner Stelle eine Lösung gefordert, sondern beispielsweise hier nur nach euer Ansicht gefragt, damit ich weiß, ob ich auf der richtigen Spur bin. Solche Beiträge kannste dir also sparen.

    Ja, und ich finde, der Term bettelt nach Vereinfachung.
    Da links das A bzw -A will sich auflösen. Und rechts ist gleich, das will ausgeklammert werden.
    Ups, sorry. Ich meine nicht Dich, sondern den Term.



  • Das ist übrigens eine Anwendung des (von dir bereits ausgeschlossenen) Distributivgesetzes -- nur halt "rückwärts".


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