Gehaltserhöhung nach 1. Jahr - Dilemma
-
Hallo an Alle Kollegen und Kolleginnen
Ich bin vor fast einem Jahr als frischer Dipl.-Inf. bei meinem jetzigen Unternehmen eingestiegen (Bayern). Damals habe ich das meines Erachtens sehr geringe Startgehalt von Brutto 2775,- EUR/Monat angenommen, weil ich die Stelle ubedingt haben wollte (Dazu gibts noch 13. Monatsgehalt plus ein kleinerer Betrag Urlaubsgeld). Ich hatte auch in einem anderen Ort eine Zusage von einem Unternehmen für ein Startgehalt von 3500,- EUR/Monat anzufangen, jedoch gefielen mir die Projekte in diesem Unternehmen nicht so sehr wie da wo ich jetzt bin. Im Nachhinein tut mir diese Entscheidung ziemlich weh
Nun habe ich in 1 Monat ein Gespräch in dem ich über eine Gehaltserhöhung verhandeln werde.
Jetzt würde ich gerne eure Meinung hören.
[*]Wieviel kann/soll ich mehr fordern (Prozentual gesehen).
Wäre das 13. Monatsgehalt und das Urlaubsgeld nicht würde ich nur geringfügig mehr als mein Fachinformatiker-Cousin verdienen. Bin wirklich sehr unzufrieden - im warsten Sinne des Wortes.
Ich habe mir eine Erhöhung zwischen 10-15% vorgestellt.Zu meinen Aufgabenbereichen gehören folgende Technologien/Tätigkeiten
OOA+D/OOP/MDA
C++ / COM / .NET / C#
XSLT und fast alle XML Technologien
Javascript
Webprogrammierung
...Eingearbeitet habe ich mich sehr schnell und immer innovative Lösungsansätze für Probleme gefunden.
Was denkt Ihr?
War jemand schon in einer gleichen Situation?viele Grüße
Antoine
-
OOA+D/OOP/MDA
C++ / COM / .NET / C#
XSLT und fast alle XML Technologien
Javascript
WebprogrammierungDiese wilde Mischung sagt mir: Bleib dabei.
XML ist keine Technologie, eher eine Krankheit.
-
Scheppertreiber schrieb:
XML ist keine Technologie, eher eine Krankheit.
*hust* ... Wieso Krankheit? XML bietet eine gute Übersicht und wenn ich mich recht entsinne, wurde bei Anno 1404 mit XML einiges abgespeichert.
-
Scheppertreiber schrieb:
OOA+D/OOP/MDA
C++ / COM / .NET / C#
XSLT und fast alle XML Technologien
Javascript
WebprogrammierungDiese wilde Mischung sagt mir: Bleib dabei.
XML ist keine Technologie, eher eine Krankheit.
Was meinst du mit "bleib dabei"?
Hast du schon Erfahrungen mit dem Thema Gehaltserhöhung?XML ist ne Standardtechnologie und außer dem gößeren Overhead beim Transfer fallen mir keine negativen Aspekte ein
Aber das können wir wo anders ausdiskutierenGruß
-
Naja, ich denke bei der ersten Gehalterhöhung sollte schon ein größerer Sprung als der übliche Inflationsausgleich drin sein, da sind 10-15% wohl OK.
Betreffs deiner Unzufriedenheit mit deinem jetzigen Gehalt würde mich allerdings interessieren, ob du wirklich mehr Geld brauchst oder du dich einfach nur grundsätzlich benachteiligt fühlst...
BTW: Gehaltsangaben bitte immer als Jahres-Brutto. Keiner will den Taschenrechner rausholen, um einen sinnvollen Vergleich anzustellen.
-
Naja, also versuchen kannst du es natürlich, wobei 10-15% nicht unbedingt immer drin sind.
Ich würde dir empfehlen, über einen Wechsel nachzudenken, momentan werden in dem Bereich wirklich Leute gesucht, bei einem Wechsel solltest du locker 40k und mehr rausholen können. Berufserfahrung hast du ja jetzt schon etwas...
-
Ich verstehe auch nicht, wie solche Dipl. Informatiker wie du sich für solche "Lala"-Bereiche entscheiden:
OOA+D/OOP/MDA
C++ / COM / .NET / C#
XSLT und fast alle XML Technologien
Javascript
WebprogrammierungDurch dein Studium hast du viel mehr Möglichkeiten zB in Richtung Technische Informatik oder Kommunikationstechnik, wo du durchaus mehr verdienen würdest. Du solltest mehr Ingenieurtätigkeiten durchführen statt nur Anwendungen zu programmmieren. Mein Tipp: Such dir einen neuen Job.
Edit: Mod bitte nach Beruf und Ausbildung verschieben
-
Wie kommst du darauf, dass man als Dipl. Inf. so wahnsinnig toll für Ingenieurstätigkeiten qualifiziert ist? Bei technischer Informatik wird dir jeder E-Techniker das Wasser abgraben.
-
maximAL schrieb:
Wie kommst du darauf, dass man als Dipl. Inf. so wahnsinnig toll für Ingenieurstätigkeiten qualifiziert ist? Bei technischer Informatik wird dir jeder E-Techniker das Wasser abgraben.
Wieso muss du so wahnsinnig pauschalisieren!? Die Erfahrung und Denkweise eins guten Dipl. Inf. ermöglicht ihm ohne Zweifel gut als Ingenieur zu sein. Du willst mir doch nicht wirklich erzählen, ein Dipl. Informatiker ist für die Anwendungsentwicklung verdammt?
-
KasF schrieb:
Die Erfahrung und Denkweise eins guten Dipl. Inf. ermöglicht ihm ohne Zweifel gut als Ingenieur zu sein.
Nunja, das gilt andersrum auch.
KasF schrieb:
Du willst mir doch nicht wirklich erzählen, ein Dipl. Informatiker ist für die Anwendungsentwicklung verdammt?
Was heisst hier verdammt? Das ist nunmal ein sehr typisches Betätigungsfeld für Informatiker und inhaltlich weit von anderen Ingenieurstätigkeiten entfernt.
Letztendlich hängt das auch von den Interessen und Fähigkeiten von Mercutio88 ab. Wenn er leidenschaftlicher Softwareentwickler ist, wird er vielleicht auch keine Schaltungen entwerfen wollen. Würde ich auch nicht - könnte ich auch gar nicht, dafür bin ich als Dipl.Inf(FH), der genau zwei ET-Fächer im Studium hatte (und die auch nicht mochte), nicht im geringsten qualifiziert.
-
Finde den Tipp mit dem "mach was Ingenieurmäßiges" etwas weltfremd. Informatiker sind absolut keine Ingenieure. Es wird zwar immer gesagt Informatiker sind auch keine Programmierer (was auch stimmt), aber am Anfang landen fast alle erstmal bei Programmiertätigkeiten. Zumindest kenne ich keinen einzigen Kollegen, bei dem das nicht so war.
Wenn dir die Arbeit einigermaßen Spaß macht und vor allem das Arbeitsklima passt, würde ich versuchen eine Gehaltserhöhung raus zu schlagen aber wohl eher bleiben.
-
maximAL schrieb:
Schaltungen entwerfen
Ach das ist hier vermutlich das Problem. Du denkst also ingenieurmäßiges Arbeiten und Technische Informatik seien "Schaltungen entwerfen".
Was ist dann mit digitaler Singalverarbeitung, maschinelles Sehen, Bussysteme und Regelungstechnik. Alles Hardwarenahe und auch in der Welt der Programmierung. Statt "PC-Anwendungen" zu entwickeln, kann er auch was in Software-Defined-Radio, Bildverarbeitung, Kommunikationsprotokolle oder auch einfache Regelungen programmieren. Das sind auch Ingenieurstätigkeiten und gar nichtmal soweit von Anwendungsentwicklung entfernt und vorallem werden diese (insbesondere im Raum Stuttgart) ordentlich bezahlt.
Es ist immernoch Programmieren, nur in einem anderen Spektrum. Und das soll ein Dipl. Informatiker nicht können? Wenn dem so ist, dann habe ich vermutlich vollkommen falsche Vorstellungen von Informatikern.
-
KasF schrieb:
Was ist dann mit digitaler Singalverarbeitung, maschinelles Sehen, Bussysteme und Regelungstechnik. Alles Hardwarenahe und auch in der Welt der Programmierung.
Abgesehen vom maschinellen Sehen alles Dinge, von denen der durchschnittliche Informatiker nicht viel Ahnung haben dürfte. Das Niveau der Programmierung ist da i.d.R. auch nicht übermäßig hoch, soll heissen: weder wahnsinnig anspruchsvolle Algorithmen, noch komplexe Architekturen. Das sind eher die Bereiche, in denen die Ings. mit ihren monolithischen, goto-verseuchten C-Programmen wüten
KasF schrieb:
Statt "PC-Anwendungen" zu entwickeln, kann er auch was in...
den Bereichen Informationssicherheit, Rechnernetze oder Administration reissen. Und auch die Software-Entwicklung ist nicht auf der Erstellung von 08/15 "PC-Programmen" beschränkt. Es gibt da genug Bereiche, die einen theoretischen Background erfordern, die ein Ing nicht unbedingt hat.
Maschinelles Sehen hast du ja schon genannt.
Kleine Anekdote am Rande: ich hatte einen Kommilitonen, der bei einem wissenschaftlichen Institut ein Praktikum gemacht hat. Er sollte ein Programm entwickeln (oder eher weiterführen), welches die "Einschmutzung" von Oberflächen anhand eines Fotos bestimmen kann. Das man sowas aber nicht mal eben über einfache Farbwert-Vergleiche machen kann, sondern man da schon irgendwelche Softcomputing-Ansätze von Nöten sind, wollten die Nicht-Infs. dort nicht einsehen. Die konnte wahrscheinlich ein bisschen programmieren, hatten aber von solchen Werkzeugen keine Ahnung.
Und ich hab auch schon meinen Spass mit diversen Ings. und Naturwissenschaftlern gehabt, die einfach keinen Stich von der Entwicklung einer komplexen Softwarearchitektur hatten (aber sich auch nichts sagen lassen wollten).Ein Problem sehe ich allerdings tatsächlich darin, dass man den Großteil des im Informatik-Studium vermittelten Wissens praktisch wenig anwenden kann. Ganz viel über Softwareengineering zu wissen hilft halt auch nicht viel, wenn man als einer von vielen ein ettliche Jahre altes, verfrickeltes Projekt weiterbearbeitet.
-
maximAL schrieb:
Ganz viel über Softwareengineering zu wissen hilft halt auch nicht viel, wenn man als einer von vielen ein ettliche Jahre altes, verfrickeltes Projekt weiterbearbeitet.
Wie wahr. Und das ist meistens die Realität.
Finds schon irgendwie ironisch (und traurig).. da hörst du Semester für Semester Vorlesungen zu Software Engineering, Entwurfsmuster, Design etc. Und am Ende landest du vor einem riesen Haufen grottigem Frickelcode aus den 90ern:/
-
this->that schrieb:
Finds schon irgendwie ironisch (und traurig).. da hörst du Semester für Semester Vorlesungen zu Software Engineering, Entwurfsmuster, Design etc. Und am Ende landest du vor einem riesen Haufen grottigem Frickelcode aus den 90ern:/
Sitzt du mir etwa auf Arbeit gegenüber?
-
maximAL schrieb:
this->that schrieb:
Finds schon irgendwie ironisch (und traurig).. da hörst du Semester für Semester Vorlesungen zu Software Engineering, Entwurfsmuster, Design etc. Und am Ende landest du vor einem riesen Haufen grottigem Frickelcode aus den 90ern:/
Sitzt du mir etwa auf Arbeit gegenüber?
Vielleicht. Falls ja, wäre das jetzt peinlich;P
Aber ich glaub so gehts einfach den meisten...
-
Ich habe eigentlich nur einen Haufen griffiger BWL-ler Abkürzungen
mit 3-4 Buchstaben gelesen. Ich hatte auch schon genug "Informatiker"
als Kunden weil sie's mal wieder nicht hinbekommen haben.Die Entwicklung von Computerprogrammen (dh Algorythmen) ist etwas kreatives,
davon habe ich kein Wort gelesen. Rechner sind kleine dumme Kisten denen
ich meine Ideen einpflanze, wenn's geht, etwas "Unmögliches" oder Neues.Wenn ich schon so Sachen lese, "ich verdiene zu wenig, was mache ich falsch"
geht mir der Hut hoch. Dann muß ich mich auf meinen Hintern setzen und
loslegen - nicht nur jammern. Egal was ich studiert habe.Ich habe nach 3-jähriger Suche (auch hier) endlich jemanden gefunden, der
mir für die Mitarbeit tauglich erscheint. Mit Bits und Bytes per Du und
auch so ok. Nicht in einem Computerforum, im Guzziforum. Über Umwege.Grüße Joe.
-
Scheppertreiber schrieb:
Ich habe eigentlich nur einen Haufen griffiger BWL-ler Abkürzungen
mit 3-4 Buchstaben gelesen.Was zur Hölle haben Abkz. wie OOP, C++ oder COM mit BWL zu tun?
Scheppertreiber schrieb:
Ich hatte auch schon genug "Informatiker"
als Kunden weil sie's mal wieder nicht hinbekommen haben.Aha.
-
KasF schrieb:
Ich verstehe auch nicht, wie solche Dipl. Informatiker wie du sich für solche "Lala"-Bereiche entscheiden:
OOA+D/OOP/MDA
C++ / COM / .NET / C#
XSLT und fast alle XML Technologien
Javascript
WebprogrammierungDurch dein Studium hast du viel mehr Möglichkeiten zB in Richtung Technische Informatik oder Kommunikationstechnik, wo du durchaus mehr verdienen würdest. Du solltest mehr Ingenieurtätigkeiten durchführen statt nur Anwendungen zu programmmieren. Mein Tipp: Such dir einen neuen Job.
Edit: Mod bitte nach Beruf und Ausbildung verschieben
Du kannst doch anhand der von mir aufgezählten (Standard-) Technologien überhaupt nicht wissen was ich mache bzw. was meine Funktion im Unternehmen ist.
btw: Du weißt über die Komplexität und der Umfang des .NET-Frameworks bescheid?!Das ganze schweift mir hier zu sehr ab. Ich danke euch für eure Beiträge aber ich würde mir mehr wünschen wenn Ihr mir mit dem eigentlichen Problem hilft.
Gruß
Antoine
-
Scheppertreiber schrieb:
Ich habe eigentlich nur einen Haufen griffiger BWL-ler Abkürzungen
mit 3-4 Buchstaben gelesen. Ich hatte auch schon genug "Informatiker"
als Kunden weil sie's mal wieder nicht hinbekommen haben.Die Entwicklung von Computerprogrammen (dh Algorythmen) ist etwas kreatives,
davon habe ich kein Wort gelesen. Rechner sind kleine dumme Kisten denen
ich meine Ideen einpflanze, wenn's geht, etwas "Unmögliches" oder Neues.Wenn ich schon so Sachen lese, "ich verdiene zu wenig, was mache ich falsch"
geht mir der Hut hoch. Dann muß ich mich auf meinen Hintern setzen und
loslegen - nicht nur jammern. Egal was ich studiert habe.(...)
Grüße Joe.Ich finde es sehr schade, aber ich denke das Ganze hier macht wohl keinen Sinn mehr und ist Meilenweit von meinem eigentlichen Problem entfernt.
Es ging die ganze Zeit nur darum ob man bei der 1. Gehaltsverhandlung 15% fordern kann (auf Grund des zu geringen Einstiegsgehalts) oder ob dies nominal gesehen zu viel verlangt wäre. Dann würde ich mich nämlich (nach dem Gehaltsgespräch versteht sich) nach einer neuen Stelle umschauen.
Es ging nur darum ob jemand von euch schonmal ähnliche Probleme hatte.
Ich kann es außerdem nicht fassen, dass hier Dinge so pauschalisiert werden. Viele von euch haben wohl das Bild eines "klassischen Programmierers" im Kopf wenn sie Diplom Informatiker hören.viele Grüße
Antoine
-
Ich halte das Gehalt für erheblich zu niedrig. Du solltest da
erheblich mehr herausholen können.