Reines Physikstudium oder Elektrotechnik/Info



  • Ich möchte mal meinen Senf als Elektrotechniker dazugeben, dass du auch noch diese Seite hörst (es geht überhaupt nicht darum, dass das eine besser ist als das andere)

    Gregor schrieb:

    1. Unter Physikern herrscht praktisch Vollbeschäftigung.

    Bei Elektroingenieuern auch.

    Gregor schrieb:

    2. Viele Physiker arbeiten allerdings nach dem Studium bzw. nach der Promotion nicht mehr in der Physik. Es gibt viele, die danach in die Softwaretechnik oder ins Consulting gehen. Sie sind dort sehr begehrt.

    Da gibt es auch bei uns einige, Softwaretechnik liegt natürlich auf der Hand, Consulting Unternehmen nehmen gerne Leute die Physik/Mathe/Ingenieurswissenschaften studiert haben. Voraussetzung: Sehr gute Noten, genaues Studium eher nebensächlich. (Gesucht sind Leute mit analytisches Denken, etc. was man in diesen Studien lernt, auch wenn man es nicht "auf dem Fach" anwendet).

    Gregor schrieb:

    3. Dein Anfangsgehalt nach einer Promotion in der Physik ist zu einem Großteil davon abhängig, was Du dann beruflich machst. Wenn Du Dich bei einer großen Consultingfirma bewirbst, dann kann da auch ein Anfangsgehalt von 65.000€/Jahr oder mehr rauskommen. Wenn Du hingegen im akademischen Bereich bleibst, dann wird das Gehalt mager ausfallen, ebenso wie die Aufstiegschancen. Das ist allerdings unabhängig vom gewählten Studium.

    Genau. Wollte nur noch hinzufügen, dass du als promovierter Elektrotechniker nicht wirklich mehr verdienen wirst als jemand der statt zu doktorieren in der Firma einige Gehaltsstufen aufgestiegen ist. In der Physik ist ein PhD viel wichtiger.

    Ich studiere Elektrotechnik, wo mich das Studium eigtl auch reizt, aber die Jobs danach leider nicht. Das liegt daran, dass ich mir die Stellenangebote auf diversen Seiten von u.a. größeren Firmen durchgelesen habe und es hört sich für mich jedes Mal nur nach Schaltplan entwerfen von Muster A nach Muster B o.ä.

    Da hast du eine falsche Vorstellung von der Vielfalt der Arbeitsmöglichkeiten Elektrotechniker. Nur ein kleiner Teil meiner Kollegen entwirft wirklich Schaltungen (auch wenn man mixed Signal Chipdesign mitzählt). Kommt ganz darauf an, auf was du dich spezialisierst. Informier dich da am besten mal bei der Uni, bei der du Studieren willst. Da gibt es sicher auch Infotage o.ä., das hilft mehr als Stellenangebote durchzusehen.



  • lustig schrieb:

    Wollte nur noch hinzufügen, dass du als promovierter Elektrotechniker nicht wirklich mehr verdienen wirst als jemand der statt zu doktorieren in der Firma einige Gehaltsstufen aufgestiegen ist. In der Physik ist ein PhD viel wichtiger.

    Falls man es auf Karriere anlegt, sollte einem allerdings klar sein, dass ein fehlender Doktortitel die Aufstiegsmöglichkeiten begrenzt. Zumindest in großen Unternehmen wird man es relativ schwer haben, ohne Doktortitel bestimmte Karrierestufen zu erklimmen.



  • Gregor schrieb:

    lustig schrieb:

    Wollte nur noch hinzufügen, dass du als promovierter Elektrotechniker nicht wirklich mehr verdienen wirst als jemand der statt zu doktorieren in der Firma einige Gehaltsstufen aufgestiegen ist. In der Physik ist ein PhD viel wichtiger.

    Falls man es auf Karriere anlegt, sollte einem allerdings klar sein, dass ein fehlender Doktortitel die Aufstiegsmöglichkeiten begrenzt. Zumindest in großen Unternehmen wird man es relativ schwer haben, ohne Doktortitel bestimmte Karrierestufen zu erklimmen.

    Das wandelt sich glücklicherweise.



  • Tim schrieb:

    Das wandelt sich glücklicherweise.

    Falls man es auf Karriere anlegt, sollte man nicht mit Hoffnung auf Wandel in diesem Bereich auf die Promotion verzichten. IMHO.

    Aber für den Threadersteller ist es ja eh noch nicht so weit. Der muss in den nächsten Jahren erstmal zeigen, dass er nicht zu den 65% gehört, die ihr Studium abbrechen. Danach kann er sich dann überlegen, ob er promoviert.



  • Gregor schrieb:

    lustig schrieb:

    Wollte nur noch hinzufügen, dass du als promovierter Elektrotechniker nicht wirklich mehr verdienen wirst als jemand der statt zu doktorieren in der Firma einige Gehaltsstufen aufgestiegen ist. In der Physik ist ein PhD viel wichtiger.

    Falls man es auf Karriere anlegt, sollte einem allerdings klar sein, dass ein fehlender Doktortitel die Aufstiegsmöglichkeiten begrenzt. Zumindest in großen Unternehmen wird man es relativ schwer haben, ohne Doktortitel bestimmte Karrierestufen zu erklimmen.

    Das ist als Elektrotechniker definitiv nicht so, falls du nicht in einem Forschungszentrum wie z.B. dem IBM Labor arbeitest.



  • lustig schrieb:

    Gregor schrieb:

    lustig schrieb:

    Wollte nur noch hinzufügen, dass du als promovierter Elektrotechniker nicht wirklich mehr verdienen wirst als jemand der statt zu doktorieren in der Firma einige Gehaltsstufen aufgestiegen ist. In der Physik ist ein PhD viel wichtiger.

    Falls man es auf Karriere anlegt, sollte einem allerdings klar sein, dass ein fehlender Doktortitel die Aufstiegsmöglichkeiten begrenzt. Zumindest in großen Unternehmen wird man es relativ schwer haben, ohne Doktortitel bestimmte Karrierestufen zu erklimmen.

    Das ist als Elektrotechniker definitiv nicht so, falls du nicht in einem Forschungszentrum wie z.B. dem IBM Labor arbeitest.

    Naja, ich weiß nicht, was Du unter "Karriere" verstehst. Gucken wir doch mal auf die Leute ganz oben: AFAIK haben etwa 2/3 aller DAX-Vorstände eine Promotion hinter sich. Um das in Relation zu setzen: Die Akademikerquote liegt in Deutschland bei vielleicht 20%, die Promotionsquote bei vielleicht 2%.

    Ich kann Deine Antwort auch nicht so ganz einordnen. Aus meiner Sicht hat "Karriere machen" etwas damit zu tun, sich weiterzuentwickeln. Man übernimmt Verantwortung, zum Beispiel Personalverantwortung, man übernimmt repräsentative Aufgaben, man übernimmt organisatorische Aufgaben und so weiter. Mit anderen Worten: Egal was man im Studium gelernt hat, man macht dann etwas anderes. Wenn Du sagst, als E-Techniker kann man in diesem Sinne in einem Unternehmen aufsteigen, ohne einen Doktortitel zu benötigen, dann denke ich mir irgendwie, dass man keine Karriere gemacht hat, solange man sich als E-Techniker sieht oder als ein Absolvent eines beliebigen anderen Studiengangs.

    Der Punkt ist doch folgender: Auch wenn der Doktortitel durch die Guttenberg-Affaire in letzter Zeit etwas in den Dreck gezogen wurde, ist damit dennoch ein gewisser Ruf verbunden. Diesen Ruf brauchen gerade große Unternehmen bei Mitarbeitern in gewissen Positionen.



  • Gregor schrieb:

    Naja, ich weiß nicht, was Du unter "Karriere" verstehst. Gucken wir doch mal auf die Leute ganz oben: AFAIK haben etwa 2/3 aller DAX-Vorstände eine Promotion hinter sich. Um das in Relation zu setzen: Die Akademikerquote liegt in Deutschland bei vielleicht 20%, die Promotionsquote bei vielleicht 2%.

    Ich kenne diese Statistik selbst nicht, kann daher wenig dazu sagen.

    Gregor schrieb:

    Aus meiner Sicht hat "Karriere machen" etwas damit zu tun, sich weiterzuentwickeln. Man übernimmt Verantwortung, zum Beispiel Personalverantwortung, man übernimmt repräsentative Aufgaben, man übernimmt organisatorische Aufgaben und so weiter. Mit anderen Worten: Egal was man im Studium gelernt hat, man macht dann etwas anderes. Wenn Du sagst, als E-Techniker kann man in diesem Sinne in einem Unternehmen aufsteigen, ohne einen Doktortitel zu benötigen, dann denke ich mir irgendwie, dass man keine Karriere gemacht hat, solange man sich als E-Techniker sieht oder als ein Absolvent eines beliebigen anderen Studiengangs.

    Da stimme ich dir zu. Was ich sage ist: Es ist genauso leicht aufzusteigen, wenn man 3 Jahre Berufserfahrung hat und sich dabei bewährt hat (bei den eigenen Projekten etc.) wie wenn man die 3 Jahre dazu verwendet hat einen Doktortitel zu erarbeiten.

    Gregor schrieb:

    Der Punkt ist doch folgender: Auch wenn der Doktortitel durch die Guttenberg-Affaire in letzter Zeit etwas in den Dreck gezogen wurde, ist damit dennoch ein gewisser Ruf verbunden. Diesen Ruf brauchen gerade große Unternehmen bei Mitarbeitern in gewissen Positionen.

    Ich persönlich glaube, dass z.B. zusätzlich zum Ingenieursstudium und Berufserfahrung ein MBA mehr bringt als ein Doktortitel...

    Ich will das Doktorat nicht schlecht reden (doktoriere ja selbst auch :P). Es gibt bestimmt Stellen, wo man ohne nicht hinkommt.



  • Hmm,

    ich muss sagen, dass mich die Posts zum Teil sehr irritieren und noch mehr zweifeln lassen: Es kommt mir so vor, als wäre - unabhängig davon ob E-Technik oder Physik - das Studium nur Nebensache, da man gelerntes ja im Unternehmen nicht anwendet sondern nur analytisches Denkvermögen etc. eine Rolle spielt.
    So eine sichtweise demotiviert mich aber stark so ein MINT-Studium anzufangen, weil ich mir dann immer denke: Ach das wirst du eh nie wieder anwenden oder brauchen, obwohl mich viele Phänomene in der Physik interessieren.

    Zum Thema Softwareentwicklung: Irgendwie liest man in einigen Foren immer wieder, dass das ein Gebiet sei, indem man eh nicht studierte Leute bräuchte und viele Hobby Progs das eh viel besser könnten etc., weil mich das ansonsten auch reizen würde, da ich C/C++ in grundzügen beherrsche.

    Und wenn es um Karriere geht(auch mit berücksichtigung des Gehalts) kann man denn nicht Karriere, in dem machen, das man gelernt hat? Bsp.: Als Physiker beispielsweise Forschungsabteilungsleiter in einem Unternehmen, welches Lasertechnologien erforscht/(weiter)entwickelt. Oder F&E Abteilungsleiter bei AUDI oder so in unterschiedlichen Sachen, wie z.B Aerodynamik etc. Und wie würden die Gehälter hier aussehen, also ca. ?

    Auf eure nächsten Antworten freu ich mich schon

    Euer,
    Ambitious 🙂



  • Ambitious_One schrieb:

    ich muss sagen, dass mich die Posts zum Teil sehr irritieren und noch mehr zweifeln lassen: Es kommt mir so vor, als wäre - unabhängig davon ob E-Technik oder Physik - das Studium nur Nebensache, da man gelerntes ja im Unternehmen nicht anwendet sondern nur analytisches Denkvermögen etc. eine Rolle spielt.

    Naja, ganz so krass ist es vielleicht nicht. Allerdings sollte man sich schon von dem Gedanken verabschieden, dass das Studium das fachliche Rüstzeug für den späteren Beruf mitbringt. Nach dem Studium ist vor dem Studium. Aber die Denkweise, die man dort eingeprügelt bekommt, ist ziemlich wichtig um schnell in neue Gebiete einzulesen und der bereits gelernte Stoff wird einem ziemlich oft auch als ganz praktisch erscheinen. Allerdings ist eher die Art, wie man an Probleme herangeht die eigentliche Qualifikation und weniger der Haufen Stoff, den man sich irgendwann mal drauf geschafft hat um Klausuren zu bestehen.,

    Ambitious_One schrieb:

    Und wenn es um Karriere geht(auch mit berücksichtigung des Gehalts) kann man denn nicht Karriere, in dem machen, das man gelernt hat? Bsp.: Als Physiker beispielsweise Forschungsabteilungsleiter in einem Unternehmen, welches Lasertechnologien erforscht/(weiter)entwickelt. Oder F&E Abteilungsleiter bei AUDI oder so in unterschiedlichen Sachen, wie z.B Aerodynamik etc.

    Natürlich, aber ich finde man sollte zumindest erstmal fertig studieren und ein paar Jahre arbeiten, bevor man sich Gedanken um Führungspositionen macht.



  • Ambitious_One schrieb:

    Und wie würden die Gehälter hier aussehen, also ca. ?

    Bei Microsoft Research liegt das Durchschnittsgehalt laut glassdoor.com z.B. bei ca. 118000$ pro Jahr (min. 78k,max.141k, max. 141k).



  • Ambitious_One schrieb:

    Und wenn es um Karriere geht(auch mit berücksichtigung des Gehalts) kann man denn nicht Karriere, in dem machen, das man gelernt hat? Bsp.: Als Physiker beispielsweise Forschungsabteilungsleiter in einem Unternehmen, welches Lasertechnologien erforscht/(weiter)entwickelt. Oder F&E Abteilungsleiter bei AUDI oder so in unterschiedlichen Sachen, wie z.B Aerodynamik etc. Und wie würden die Gehälter hier aussehen, also ca. ?

    Klar, Dir steht da vieles offen. Allerdings sollte Dir auch klar sein, dass ein Forschungsabteilungsleiter nicht forscht, sondern organisiert und koordiniert.

    Weißt Du, vielleicht ist dieser Thread zu sehr in Richtung "Karriere" abgedriftet. Es gibt eine ganze Menge Leute, die ihre Karriere bewusst gar nicht so weit treiben wollen oder die bewusst in Bereichen bleiben, in denen sie nicht soooo gute Verdienstmöglichkeiten haben. Das machen sie zum Beispiel, weil sie das, was sie in ihrer Position machen, gerne machen, weil sie Spaß daran haben. Es ist sehr wichtig, einen Beruf auszuführen, der einen erfüllt. Viel wichtiger als 100.000€ Jahresgehalt zu haben.



  • nur am Rande, es ist meineserachtens ne sehr schlechte Vorbedingung in ein Studium zu gehen mit dem Vorsatz "arbeite danach nicht unter xxx.xxx euro und alles andere als führungsebene ist für mich gar nix".

    Zum Thema Softwareentwicklung: Irgendwie liest man in einigen Foren immer wieder, dass das ein Gebiet sei, indem man eh nicht studierte Leute bräuchte und viele Hobby Progs das eh viel besser könnten etc., weil mich das ansonsten auch reizen würde, da ich C/C++ in grundzügen beherrsche.

    softwareentwicklung ist auch deutlich mehr als ein bissi c/c++ in grundzügen, man redet sich das ganz gerne eine, dass dieses ach so versnobbte akademikerpack doch sein geld eh nicht wert ist, ohne auch nur ansatzweise begriffen zu haben, was ein studium der mint fächer überhaupt von den jeweiligen absolventen fordert.

    genauso ist es meiner meinung nach völlig vermessen, wie die "besseren" mint studenten immer, mehr oder minder, abfällig über die bwl studenten (auch die anderen) lachen.

    ein studium ist nicht dafür da um programmiersprache x bis zum exzess zu können, sondern dafür sich die methoden anzueignen und auch lernen sich mal durch etwas völlig abstraktes und wirklich schweres einfach durchbeißen zu können.



  • Das machen sie zum Beispiel, weil sie das, was sie in ihrer Position machen, gerne machen, weil sie Spaß daran haben. Es ist sehr wichtig, einen Beruf auszuführen, der einen erfüllt. Viel wichtiger als 100.000€ Jahresgehalt zu haben.

    Dann habe ich aber immer Angst, dass das relativ niedrige Gehalt mich irgendwann frustriert. Genauso wie eine Arbeit, die mir wenig Spaß macht aber das Gehalt groß ist.

    Wenn/Als ihr vor der Wahl stündet/stand/steht E-Technik oder Physik wofür würdet ihr euch entscheiden oder habt ihr euch entschieden und mit welcher Begründung?

    Euer,
    Ambitious



  • Wenn/Als ihr vor der Wahl stündet/stand/steht E-Technik oder Physik wofür würdet ihr euch entscheiden oder habt ihr euch entschieden und mit welcher Begründung?

    Bei der Entscheidung können wir dir nicht wirklich helfen. Ausserdem sind Physik und E-Technik sehr verschiedene Studiengänge, die meisten schwanken eher zwischen verschiedenen Ingenieurwissenschaften. Oder z.B. zwischen Mathe und Physik.
    Es ist wichtig, dass du dich für das was du machst interessierst und dass es dir Spass macht, sonst macht das Studium keinen Sinn.
    Es gibt für beide Studiengängen genug Firmen die Absolventen suchen, dass du nach einem Elektrotechnik Studium deutlich mehr verdienst als nach einem Physikstudium glaube ich auch nicht.



  • Ambitious_One schrieb:

    Wenn/Als ihr vor der Wahl stündet/stand/steht E-Technik oder Physik wofür würdet ihr euch entscheiden oder habt ihr euch entschieden und mit welcher Begründung?

    Ich hab mich für Physik entscheiden. Und zwar mit der Begründung, dass es mich interessiert hat. Ich wusste noch nicht sicher, ob ich promovieren würde, und/oder ob ich später in die Forschung gehen würde oder was anderes. Ich wusste nur, dass es mir erstens liegt, ich es zweitens interessant fand und man drittens mit einem abgeschlossenen Physikstudium so ziemlich überall unterkommen kann, wo es einen naturwissenschaftlich geschulten Verstand braucht.
    Zugegeben, E-Technik hat mich garnicht gereizt, ich war eher auf Astronomie aus. Meine Vorstellungen gingen ein wenig Richtung Promotion und wissenschaftliche Karriere, aber wie gesagt, sicher war ich mir nicht.
    Während des Studiums hab ich dann die Interessengebiete ein wenig gewechselt bzw. ausgeweitet: aus Astronomie wurde theoretische Physik, Kosmologie und Teilchenphysik. Während der Diplomarbeit hab ich dann naturgemäß engeren Kontakt zur Forschung gehabt und für mich beschlossen, dass weder die Promotion noch die Forschungskarriere was für mich wären.
    Nach dem Diplom bin ich dann ohne fachbezogene Referenzen ganz ohne Probleme in einer Softwareschmiede untergekommen. Die 55k Einstiegsgehalt hab ich nicht ganz erreicht (hatte aber auch keinen Dr.), darf mich aber mittelfristig wohl auf eine Karriere in hohen fünfstelligen bis sechsstelligen Bereich freuen.
    Wobei ich die Prioritäten ganz klar auf den Spaßfaktor setze - wenn ich keinen Spaß an der Arbeit hab kann auch ein sechsstelliges Gehalt mir das nicht versüßen.

    Mein Fazit für dich: Du kennst als Schulabgänger nicht absehen, wie dir der Uni-Alltag und eine Promotion schmecken, und noch weniger kannst du abschätzen, welche berufliche Karriere dir nach 8-10 Jahren schmeckt. Während des Studiums warten noch einige Veränderungen auf dich.
    Wenn dich das Physikstudium wirklich interessiert, dann mach das und nicht irgendwas anderes, nur mit Blick auf deine spätere vielleicht-Karriere. Ein naturwissenschaftliches Studium ist kein Vergleich zur popeligen Schulasubildung, und man macht sich das Leben unnötig schwer wenn man sich was aussucht was einem nicht 100%ig liegt/gefällt.
    Du kannst mit dem Physikstudium fast sämtliche Berufe ausüben, die du mit dem Etechnik-Studium ausüben kannst, vor allem wenn du in der zweiten Hälfte entscheidest, dass Etechnik dein Ziel ist und entsprechende Nebenfächer belegst.



  • Am Ende interessiert sowieso fast keine Sau, was du studiert hast.
    Es ist nur wichtig dass du studiert hast 😃

    Bei meinem ersten Vorstellungsgespräch nach dem Studium hat sich keiner für die Art und den Umfang meines Studiums interessiert. Es war nur wichtig, dass dort am Ende ein Dipl.Ing. herauskam und dass die Noten gepasst haben.

    Viel mehr haben sie mich nach meiner Herangehensweise an Problemstellungen befragt. Und diese Herangehensweise dürfte jeder Absolvent zur Genüge im Studium verinnerlicht haben.

    Also studier einfach was dir Spaß macht 😉



  • Halli Hallo,

    ich bins ma wieder:). Nach längeren Überlegungen, was ich denn nun letztendlich studieren soll, bin ich überhaupt nicht weitergekommen _. Aber es haben sich mir n paar Fragen bezüglich der Studiengänge gestellt:
    In Physik kann ich ja ein Ergänzungsfach wählen, ist es begrenzt wie intensiv bzw. wie weit ich in das Ergänzungsfach "hineinschauen" darf und wäre Informatik/E-Technik eine sinnvolle Ergänzung. Die letzte Frage stelle ich eher mit dem Blick auf die Informatik, denn ich befürchte das Physik und Informatik nicht wirklich viel gemeinsam haben.

    Beim E-Techstudium siehts er mager mit den Ergänzungen aus, wie ich feststellen musste^^.
    Noch eine Frage habe ich: Ist es auch als Physiker denkbar, Anwendungen bzw. (ein) elektrische(s) Gerät(e) zu entwerfen/entwickeln und zu konstruieren, sollte man vielleicht die Ideen des Jahrhunderts haben:P.

    Infos über mich: ich bin eher der Theoretiker, habe aber auch kein Problem mal mit dem Schraubenzieher zu arbeiten, sollte jedoch nicht soo viel Teil meiner Studien/Arbeitszeit ausmachen.
    Meint ihr mit so einer Interessenslage wäre man für ein E-Techstudium an einer Uni eher ungeeignet, weil Etech ja eher Anwendung bedeutet und demnach weniger Theorie insbesondere in Hinsicht auf Physikstudium. Hier würde ich am liebsten persönliche Erfahrungen hören, da ich mich über Grundlegendes selbst informiert habe.

    Das sollte es fürs erste gewesen sein, über weitere so tolle Kommentare würde ich mich weiterhin sehr freuen

    Euer,
    Ambitious



  • Ich denke, ob du Theoretiker bist oder nicht, ist zweitrangig. Mathe steht an erster Stelle. Vom Hörensagen: Im Mathestudium hast du mehr Mathe als im Physikstudium, im Physikstudium hast du mehr Mathe als im Elektrotechnikstudium. Das war's 🙂
    Ich habe Elektrotechnik an einer FH studiert. D.h., vom Hörensagen, noch weniger Mathe als an einer Uni. Trotzdem sind die meisten, die damals gescheitert sind, sind nicht etwa an Elektrotechnik gescheitert, sondern an Mathe und/oder Informatik. Gescheitert bedeutet, entweder zu BWL gewechselt oder anderes Fach, weiß nicht genau, was, auf jeden da, wo es weniger Mathe und Informatik gab. Elektrotechnik ist also gar nicht so schwer 🙂



  • E-Technik ist als Studium auch theoretisch. Bei uns kann man problemlos den Master machen ohne jemals im Studium etwas gelötet zu haben oder ähnliches.
    Das ist natürlich von Uni zu Uni unterschiedlich, aber bei uns waren in den ersten 2-3 Jahren 50% der Vorlesungen Mathevorlesungen. Einen Schraubenzieher habe ich während des Studiums noch nie gebraucht...
    Später kommte es dann auch auf die Spezialisierung an, aber ganz grundsätzlich kannst du ja auf die Homepage der Uni deiner Wahl gehen und dir mal die verschiedenen Fächer und deren Homepages ansehen. Dann bekommst du eine ganz gute Idee davon, was du im Studium machen wirst.
    Das selbe gilt natürlich auch für die Physik Vorlesungen.

    Zum Entwickeln von Geräten: Viele grosse Projekte sind interdisziplinär, Physiker arbeiten durchaus auch mit Elektrotechnikern zusammen ;). Dass z.B. Physiker und Elektrotechniker (und andere) zusammen Sensoren / Bauteile / Messapparaturen / etc. entwickeln kommt häufig vor. Sowohl an Unis wie auch in Firmen.



  • Physik und Informatik geht schon gut zusammen, in Heidelberg kann man Physik mit Zusatzzertifikat Informatik studieren. Zumindest zu Diplomzeiten noch. Info oder E-Technik ist auch durchaus ein beliebtes Nebenfach.

    Viele Physikstudenten/doktoranden helfen oft bei der Entwicklung von Detektoren und löten da selbstentwickelte Chips zusammen, oder bauen spezielle Spektrographen, da geht also einiges.

    Und wenns um Quantencomputer geht (potentiell "the next big thing" in ein paar Dekaden) braucht man unbedingt Leute, die in beidem Experten sind.


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