Reines Physikstudium oder Elektrotechnik/Info
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Hallo liebe Forenmitglieder,
ich bin fast mit der 12.Klasse durch und seit geraumer Zeit beschäftigt mich die Frage, was ich denn letztendlich studieren soll. Da ich mich sehr für Physik und Mathematik interessiere, tendiere ich zu einem Physikstudium oder einem ingenieurswissenschaftlichen Studium. Mein Problem ist jetzt, dass ich mich einfach nicht entscheiden kann aufgrund der Zukunftsaussichten. Welche Vorstellungen ich bis jetzt habe sind folgende:
1. Ich studiere Physik, was mir sehr viel Freude bereiten würde, und finde nach dem Studium dann lange Zeit erstmal keine Arbeit beziehungsweise nur eine die schlecht honoriert wird und wo es schlechte Aufstiegschancen gibt sowohl auf hierarchischer Ebene als auch Gehaltsebene. Außerdem komme ich mir bei diesem Studium so vor, als würde ich irgendwie nichts "handfestes" lernen, wie Architekten o.ä., die nach ihrem Studium richtig was vorzuweisen haben, wie z.B. unterschiedliche Techniken in verschiedenen Programmen etc.
2. Ich studiere Elektrotechnik, wo mich das Studium eigtl auch reizt, aber die Jobs danach leider nicht. Das liegt daran, dass ich mir die Stellenangebote auf diversen Seiten von u.a. größeren Firmen durchgelesen habe und es hört sich für mich jedes Mal nur nach Schaltplan entwerfen von Muster A nach Muster B o.ä.
Eine Promotion würde ich in beiden Fällen anstreben, da ich mich in mein zukünftiges Themengebiet richtig reinknien möchte und ein richtiger Experte auf meinem Gebiet sein will.
Da ich jedoch eigtl FORSCHUNG & ENTWICKLUNG betreiben will, ist mir das irgendwie zu anspruchslos, weshalb ich das ET Studium nicht so toll finde. Ich würde sehr gerne im Bereich rund um die Quantenphysik sachen erforschen(am liebstgen Quantencomputerkram :D)weil ich denke, dass das ein noch relativ
unerforschtes Gebiet ist. Doch irgendwie kann man da in keinem Unternehmen tätig werden, so dass es eigentlich ziemlich brotlos ist.
Ich habe das Gefühl echt in einer Zwickmühle zu sein: Entweder das machen was spaß macht oder ordentlich Geld verdienen.
(Nur um es festzuhalten: Mein Gehaltsschema wäre gerne folgendes: Zu Anfang(ca.0 - 2 Jahren BE) Gehalt von 55.000 EUR/a und später iwo bei 100.000EUR/a, doch ich glaube da komme ich halt mit Physik nie hin :(:( )Ich entschuldige mich für einen derart langen Thread doch diese Umstände bereiten mir in letzter Zeit echt Kopfschmerzen :(.
Euer,
Ambitious
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Ambitious_One schrieb:
1. Ich studiere Physik, was mir sehr viel Freude bereiten würde, und finde nach dem Studium dann lange Zeit erstmal keine Arbeit beziehungsweise nur eine die schlecht honoriert wird und wo es schlechte Aufstiegschancen gibt sowohl auf hierarchischer Ebene als auch Gehaltsebene. Außerdem komme ich mir bei diesem Studium so vor, als würde ich irgendwie nichts "handfestes" lernen, wie Architekten o.ä., die nach ihrem Studium richtig was vorzuweisen haben, wie z.B. unterschiedliche Techniken in verschiedenen Programmen etc.
[...]
(Nur um es festzuhalten: Mein Gehaltsschema wäre gerne folgendes: Zu Anfang(ca.0 - 2 Jahren BE) Gehalt von 55.000 EUR/a und später iwo bei 100.000EUR/a, doch ich glaube da komme ich halt mit Physik nie hin :(:( )
1. Unter Physikern herrscht praktisch Vollbeschäftigung.
2. Viele Physiker arbeiten allerdings nach dem Studium bzw. nach der Promotion nicht mehr in der Physik. Es gibt viele, die danach in die Softwaretechnik oder ins Consulting gehen. Sie sind dort sehr begehrt.
3. Dein Anfangsgehalt nach einer Promotion in der Physik ist zu einem Großteil davon abhängig, was Du dann beruflich machst. Wenn Du Dich bei einer großen Consultingfirma bewirbst, dann kann da auch ein Anfangsgehalt von 65.000€/Jahr oder mehr rauskommen. Wenn Du hingegen im akademischen Bereich bleibst, dann wird das Gehalt mager ausfallen, ebenso wie die Aufstiegschancen. Das ist allerdings unabhängig vom gewählten Studium.
4. Es gibt durchaus auch ein paar Firmen, die starke physikalische Forschung betreiben. Zum Beispiel betreibt IBM mit dem Watson Research Center ein großes Forschungsinstitut. Ich weiß, dass dort auch Forschung bezüglich Quantencomputern betrieben wird. Aber es gibt natürlich nur sehr wenige Stellen in dieser Art.
5. Wenn Du Karriere machen möchtest, wirst Du im Beruf später relativ schnell nicht mehr das machen, was Du im Studium gelernt hast. Unabhängig vom Studium. Sonst kommst Du kaum an Stellen mit einem Jahresgehalt von 100k€.
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Ich würde einfach das studieren, was mir am meisten Spaß macht. Besonders, wenn du in der Forschung bleiben willst, können dir die normalen Stellenausschreibung in der Industrie ziemlich egal sein.
Zu dem "unerforschten Quantencomputerkram": In jedem größeren Teilgebiet wirst du Legionen von Leuten finden, die sich 1. schon 10x länger damit beschäftigt haben, als du es im Rahmen einer Promotion könntest, und 2. dabei 10x klüger sind als du. Der Trick liegt eher darin, sich ein winziges spezial-spezial Gebiet zu suchen, das zwar noch interessant ist, aber trotzdem noch recht unerforscht ist.
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Ambitious_One schrieb:
Ich studiere Elektrotechnik, wo mich das Studium eigtl auch reizt, aber die Jobs danach leider nicht. Das liegt daran, dass ich mir die Stellenangebote auf diversen Seiten von u.a. größeren Firmen durchgelesen habe und es hört sich für mich jedes Mal nur nach Schaltplan entwerfen von Muster A nach Muster B o.ä.
Auf meiner Etage sitzen Ingenieure und programmieren. Andere Kollegen dokumentieren. Wieder andere watscheln in unregelmäßigen Abständen runter ins Labor und probieren die neuste Version im Versuchsstand aus. Im Gebäude gegenüber bauen sie an neuer Hardware herum. Direkt dabei sitzen Einkäufer.
Ich weiß ja nicht, was für Stellenanzeigen du da gelesen hast, aber dein Bild scheint mir, vorsichtig formuliert, etwas eingeengt zu sein.
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Vielen Dank für eure zahlreichen und sehr aufschlussreichen Antworten.
5. Wenn Du Karriere machen möchtest, wirst Du im Beruf später relativ schnell nicht mehr das machen, was Du im Studium gelernt hast. Unabhängig vom Studium. Sonst kommst Du kaum an Stellen mit einem Jahresgehalt von 100k€.
So etwas habe ich schon erwartet :(. Und wie schauts aus mit den Ergänzungsfächern, die man nehmen kann? Wenn ich da Informatik nehme, bin ich dann "dazu verdammt" nur im Software bereich herumzutreiben?(Gleiches gilt natürlich für andere Richtungen gleichermaßen)
Und kann mir jemand evtl. einen Einblick in diese Consulting Firmen geben, weil ich einfach nicht verstehe, was man da macht vor allem nicht als Physiker
Im Grunde hätte ich kein Problem mit einer artfremden Branche nur habe ich Angst, dass ich keine Herausforderungen dann im Beruf habe und nur so etwas ganz stumpfes die ganze Zeit machen muss. Dann würde einem selbst das viele Geld nicht mehr glücklich machen.
Jaja, die Qual der Wahl...
Euer,
Ambitious_One
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Ambitious_One schrieb:
Und kann mir jemand evtl. einen Einblick in diese Consulting Firmen geben, weil ich einfach nicht verstehe, was man da macht vor allem nicht als Physiker
Also ich war noch nicht in so einem Bereich tätig, deshalb habe ich keine Ahnung davon, aber...
Finance. Du denkst Dir möglichst komplizierte Finanzierungskonzepte aus, die keiner außer Dir versteht, mit denen Du aber nur den Kunden übers Ohr haust und nicht Dich selbst.
So, ich lass einfach mal offen, wie viel oder wenig Wahrheit in der Aussage da oben steckt, aber der zentrale Punkt ist, dass man Dich dort nicht wegen Deinem physikalischen Verständnis der Welt haben will, sondern weil Du Dir nach einer Promotion in der Physik eine Denk- und Arbeitsweise angeeignet hast, die man in vielen Bereichen sinnvoll einsetzen kann.
Ansonsten frag mal Prof84.
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Ich möchte mal meinen Senf als Elektrotechniker dazugeben, dass du auch noch diese Seite hörst (es geht überhaupt nicht darum, dass das eine besser ist als das andere)
Gregor schrieb:
1. Unter Physikern herrscht praktisch Vollbeschäftigung.
Bei Elektroingenieuern auch.
Gregor schrieb:
2. Viele Physiker arbeiten allerdings nach dem Studium bzw. nach der Promotion nicht mehr in der Physik. Es gibt viele, die danach in die Softwaretechnik oder ins Consulting gehen. Sie sind dort sehr begehrt.
Da gibt es auch bei uns einige, Softwaretechnik liegt natürlich auf der Hand, Consulting Unternehmen nehmen gerne Leute die Physik/Mathe/Ingenieurswissenschaften studiert haben. Voraussetzung: Sehr gute Noten, genaues Studium eher nebensächlich. (Gesucht sind Leute mit analytisches Denken, etc. was man in diesen Studien lernt, auch wenn man es nicht "auf dem Fach" anwendet).
Gregor schrieb:
3. Dein Anfangsgehalt nach einer Promotion in der Physik ist zu einem Großteil davon abhängig, was Du dann beruflich machst. Wenn Du Dich bei einer großen Consultingfirma bewirbst, dann kann da auch ein Anfangsgehalt von 65.000€/Jahr oder mehr rauskommen. Wenn Du hingegen im akademischen Bereich bleibst, dann wird das Gehalt mager ausfallen, ebenso wie die Aufstiegschancen. Das ist allerdings unabhängig vom gewählten Studium.
Genau. Wollte nur noch hinzufügen, dass du als promovierter Elektrotechniker nicht wirklich mehr verdienen wirst als jemand der statt zu doktorieren in der Firma einige Gehaltsstufen aufgestiegen ist. In der Physik ist ein PhD viel wichtiger.
Ich studiere Elektrotechnik, wo mich das Studium eigtl auch reizt, aber die Jobs danach leider nicht. Das liegt daran, dass ich mir die Stellenangebote auf diversen Seiten von u.a. größeren Firmen durchgelesen habe und es hört sich für mich jedes Mal nur nach Schaltplan entwerfen von Muster A nach Muster B o.ä.
Da hast du eine falsche Vorstellung von der Vielfalt der Arbeitsmöglichkeiten Elektrotechniker. Nur ein kleiner Teil meiner Kollegen entwirft wirklich Schaltungen (auch wenn man mixed Signal Chipdesign mitzählt). Kommt ganz darauf an, auf was du dich spezialisierst. Informier dich da am besten mal bei der Uni, bei der du Studieren willst. Da gibt es sicher auch Infotage o.ä., das hilft mehr als Stellenangebote durchzusehen.
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lustig schrieb:
Wollte nur noch hinzufügen, dass du als promovierter Elektrotechniker nicht wirklich mehr verdienen wirst als jemand der statt zu doktorieren in der Firma einige Gehaltsstufen aufgestiegen ist. In der Physik ist ein PhD viel wichtiger.
Falls man es auf Karriere anlegt, sollte einem allerdings klar sein, dass ein fehlender Doktortitel die Aufstiegsmöglichkeiten begrenzt. Zumindest in großen Unternehmen wird man es relativ schwer haben, ohne Doktortitel bestimmte Karrierestufen zu erklimmen.
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Gregor schrieb:
lustig schrieb:
Wollte nur noch hinzufügen, dass du als promovierter Elektrotechniker nicht wirklich mehr verdienen wirst als jemand der statt zu doktorieren in der Firma einige Gehaltsstufen aufgestiegen ist. In der Physik ist ein PhD viel wichtiger.
Falls man es auf Karriere anlegt, sollte einem allerdings klar sein, dass ein fehlender Doktortitel die Aufstiegsmöglichkeiten begrenzt. Zumindest in großen Unternehmen wird man es relativ schwer haben, ohne Doktortitel bestimmte Karrierestufen zu erklimmen.
Das wandelt sich glücklicherweise.
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Tim schrieb:
Das wandelt sich glücklicherweise.
Falls man es auf Karriere anlegt, sollte man nicht mit Hoffnung auf Wandel in diesem Bereich auf die Promotion verzichten. IMHO.
Aber für den Threadersteller ist es ja eh noch nicht so weit. Der muss in den nächsten Jahren erstmal zeigen, dass er nicht zu den 65% gehört, die ihr Studium abbrechen. Danach kann er sich dann überlegen, ob er promoviert.
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Gregor schrieb:
lustig schrieb:
Wollte nur noch hinzufügen, dass du als promovierter Elektrotechniker nicht wirklich mehr verdienen wirst als jemand der statt zu doktorieren in der Firma einige Gehaltsstufen aufgestiegen ist. In der Physik ist ein PhD viel wichtiger.
Falls man es auf Karriere anlegt, sollte einem allerdings klar sein, dass ein fehlender Doktortitel die Aufstiegsmöglichkeiten begrenzt. Zumindest in großen Unternehmen wird man es relativ schwer haben, ohne Doktortitel bestimmte Karrierestufen zu erklimmen.
Das ist als Elektrotechniker definitiv nicht so, falls du nicht in einem Forschungszentrum wie z.B. dem IBM Labor arbeitest.
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lustig schrieb:
Gregor schrieb:
lustig schrieb:
Wollte nur noch hinzufügen, dass du als promovierter Elektrotechniker nicht wirklich mehr verdienen wirst als jemand der statt zu doktorieren in der Firma einige Gehaltsstufen aufgestiegen ist. In der Physik ist ein PhD viel wichtiger.
Falls man es auf Karriere anlegt, sollte einem allerdings klar sein, dass ein fehlender Doktortitel die Aufstiegsmöglichkeiten begrenzt. Zumindest in großen Unternehmen wird man es relativ schwer haben, ohne Doktortitel bestimmte Karrierestufen zu erklimmen.
Das ist als Elektrotechniker definitiv nicht so, falls du nicht in einem Forschungszentrum wie z.B. dem IBM Labor arbeitest.
Naja, ich weiß nicht, was Du unter "Karriere" verstehst. Gucken wir doch mal auf die Leute ganz oben: AFAIK haben etwa 2/3 aller DAX-Vorstände eine Promotion hinter sich. Um das in Relation zu setzen: Die Akademikerquote liegt in Deutschland bei vielleicht 20%, die Promotionsquote bei vielleicht 2%.
Ich kann Deine Antwort auch nicht so ganz einordnen. Aus meiner Sicht hat "Karriere machen" etwas damit zu tun, sich weiterzuentwickeln. Man übernimmt Verantwortung, zum Beispiel Personalverantwortung, man übernimmt repräsentative Aufgaben, man übernimmt organisatorische Aufgaben und so weiter. Mit anderen Worten: Egal was man im Studium gelernt hat, man macht dann etwas anderes. Wenn Du sagst, als E-Techniker kann man in diesem Sinne in einem Unternehmen aufsteigen, ohne einen Doktortitel zu benötigen, dann denke ich mir irgendwie, dass man keine Karriere gemacht hat, solange man sich als E-Techniker sieht oder als ein Absolvent eines beliebigen anderen Studiengangs.
Der Punkt ist doch folgender: Auch wenn der Doktortitel durch die Guttenberg-Affaire in letzter Zeit etwas in den Dreck gezogen wurde, ist damit dennoch ein gewisser Ruf verbunden. Diesen Ruf brauchen gerade große Unternehmen bei Mitarbeitern in gewissen Positionen.
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Gregor schrieb:
Naja, ich weiß nicht, was Du unter "Karriere" verstehst. Gucken wir doch mal auf die Leute ganz oben: AFAIK haben etwa 2/3 aller DAX-Vorstände eine Promotion hinter sich. Um das in Relation zu setzen: Die Akademikerquote liegt in Deutschland bei vielleicht 20%, die Promotionsquote bei vielleicht 2%.
Ich kenne diese Statistik selbst nicht, kann daher wenig dazu sagen.
Gregor schrieb:
Aus meiner Sicht hat "Karriere machen" etwas damit zu tun, sich weiterzuentwickeln. Man übernimmt Verantwortung, zum Beispiel Personalverantwortung, man übernimmt repräsentative Aufgaben, man übernimmt organisatorische Aufgaben und so weiter. Mit anderen Worten: Egal was man im Studium gelernt hat, man macht dann etwas anderes. Wenn Du sagst, als E-Techniker kann man in diesem Sinne in einem Unternehmen aufsteigen, ohne einen Doktortitel zu benötigen, dann denke ich mir irgendwie, dass man keine Karriere gemacht hat, solange man sich als E-Techniker sieht oder als ein Absolvent eines beliebigen anderen Studiengangs.
Da stimme ich dir zu. Was ich sage ist: Es ist genauso leicht aufzusteigen, wenn man 3 Jahre Berufserfahrung hat und sich dabei bewährt hat (bei den eigenen Projekten etc.) wie wenn man die 3 Jahre dazu verwendet hat einen Doktortitel zu erarbeiten.
Gregor schrieb:
Der Punkt ist doch folgender: Auch wenn der Doktortitel durch die Guttenberg-Affaire in letzter Zeit etwas in den Dreck gezogen wurde, ist damit dennoch ein gewisser Ruf verbunden. Diesen Ruf brauchen gerade große Unternehmen bei Mitarbeitern in gewissen Positionen.
Ich persönlich glaube, dass z.B. zusätzlich zum Ingenieursstudium und Berufserfahrung ein MBA mehr bringt als ein Doktortitel...
Ich will das Doktorat nicht schlecht reden (doktoriere ja selbst auch :P). Es gibt bestimmt Stellen, wo man ohne nicht hinkommt.
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Hmm,
ich muss sagen, dass mich die Posts zum Teil sehr irritieren und noch mehr zweifeln lassen: Es kommt mir so vor, als wäre - unabhängig davon ob E-Technik oder Physik - das Studium nur Nebensache, da man gelerntes ja im Unternehmen nicht anwendet sondern nur analytisches Denkvermögen etc. eine Rolle spielt.
So eine sichtweise demotiviert mich aber stark so ein MINT-Studium anzufangen, weil ich mir dann immer denke: Ach das wirst du eh nie wieder anwenden oder brauchen, obwohl mich viele Phänomene in der Physik interessieren.Zum Thema Softwareentwicklung: Irgendwie liest man in einigen Foren immer wieder, dass das ein Gebiet sei, indem man eh nicht studierte Leute bräuchte und viele Hobby Progs das eh viel besser könnten etc., weil mich das ansonsten auch reizen würde, da ich C/C++ in grundzügen beherrsche.
Und wenn es um Karriere geht(auch mit berücksichtigung des Gehalts) kann man denn nicht Karriere, in dem machen, das man gelernt hat? Bsp.: Als Physiker beispielsweise Forschungsabteilungsleiter in einem Unternehmen, welches Lasertechnologien erforscht/(weiter)entwickelt. Oder F&E Abteilungsleiter bei AUDI oder so in unterschiedlichen Sachen, wie z.B Aerodynamik etc. Und wie würden die Gehälter hier aussehen, also ca. ?
Auf eure nächsten Antworten freu ich mich schon
Euer,
Ambitious
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Ambitious_One schrieb:
ich muss sagen, dass mich die Posts zum Teil sehr irritieren und noch mehr zweifeln lassen: Es kommt mir so vor, als wäre - unabhängig davon ob E-Technik oder Physik - das Studium nur Nebensache, da man gelerntes ja im Unternehmen nicht anwendet sondern nur analytisches Denkvermögen etc. eine Rolle spielt.
Naja, ganz so krass ist es vielleicht nicht. Allerdings sollte man sich schon von dem Gedanken verabschieden, dass das Studium das fachliche Rüstzeug für den späteren Beruf mitbringt. Nach dem Studium ist vor dem Studium. Aber die Denkweise, die man dort eingeprügelt bekommt, ist ziemlich wichtig um schnell in neue Gebiete einzulesen und der bereits gelernte Stoff wird einem ziemlich oft auch als ganz praktisch erscheinen. Allerdings ist eher die Art, wie man an Probleme herangeht die eigentliche Qualifikation und weniger der Haufen Stoff, den man sich irgendwann mal drauf geschafft hat um Klausuren zu bestehen.,
Ambitious_One schrieb:
Und wenn es um Karriere geht(auch mit berücksichtigung des Gehalts) kann man denn nicht Karriere, in dem machen, das man gelernt hat? Bsp.: Als Physiker beispielsweise Forschungsabteilungsleiter in einem Unternehmen, welches Lasertechnologien erforscht/(weiter)entwickelt. Oder F&E Abteilungsleiter bei AUDI oder so in unterschiedlichen Sachen, wie z.B Aerodynamik etc.
Natürlich, aber ich finde man sollte zumindest erstmal fertig studieren und ein paar Jahre arbeiten, bevor man sich Gedanken um Führungspositionen macht.
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Ambitious_One schrieb:
Und wie würden die Gehälter hier aussehen, also ca. ?
Bei Microsoft Research liegt das Durchschnittsgehalt laut glassdoor.com z.B. bei ca. 118000$ pro Jahr (min. 78k).
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Ambitious_One schrieb:
Und wenn es um Karriere geht(auch mit berücksichtigung des Gehalts) kann man denn nicht Karriere, in dem machen, das man gelernt hat? Bsp.: Als Physiker beispielsweise Forschungsabteilungsleiter in einem Unternehmen, welches Lasertechnologien erforscht/(weiter)entwickelt. Oder F&E Abteilungsleiter bei AUDI oder so in unterschiedlichen Sachen, wie z.B Aerodynamik etc. Und wie würden die Gehälter hier aussehen, also ca. ?
Klar, Dir steht da vieles offen. Allerdings sollte Dir auch klar sein, dass ein Forschungsabteilungsleiter nicht forscht, sondern organisiert und koordiniert.
Weißt Du, vielleicht ist dieser Thread zu sehr in Richtung "Karriere" abgedriftet. Es gibt eine ganze Menge Leute, die ihre Karriere bewusst gar nicht so weit treiben wollen oder die bewusst in Bereichen bleiben, in denen sie nicht soooo gute Verdienstmöglichkeiten haben. Das machen sie zum Beispiel, weil sie das, was sie in ihrer Position machen, gerne machen, weil sie Spaß daran haben. Es ist sehr wichtig, einen Beruf auszuführen, der einen erfüllt. Viel wichtiger als 100.000€ Jahresgehalt zu haben.
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nur am Rande, es ist meineserachtens ne sehr schlechte Vorbedingung in ein Studium zu gehen mit dem Vorsatz "arbeite danach nicht unter xxx.xxx euro und alles andere als führungsebene ist für mich gar nix".
Zum Thema Softwareentwicklung: Irgendwie liest man in einigen Foren immer wieder, dass das ein Gebiet sei, indem man eh nicht studierte Leute bräuchte und viele Hobby Progs das eh viel besser könnten etc., weil mich das ansonsten auch reizen würde, da ich C/C++ in grundzügen beherrsche.
softwareentwicklung ist auch deutlich mehr als ein bissi c/c++ in grundzügen, man redet sich das ganz gerne eine, dass dieses ach so versnobbte akademikerpack doch sein geld eh nicht wert ist, ohne auch nur ansatzweise begriffen zu haben, was ein studium der mint fächer überhaupt von den jeweiligen absolventen fordert.
genauso ist es meiner meinung nach völlig vermessen, wie die "besseren" mint studenten immer, mehr oder minder, abfällig über die bwl studenten (auch die anderen) lachen.
ein studium ist nicht dafür da um programmiersprache x bis zum exzess zu können, sondern dafür sich die methoden anzueignen und auch lernen sich mal durch etwas völlig abstraktes und wirklich schweres einfach durchbeißen zu können.
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Das machen sie zum Beispiel, weil sie das, was sie in ihrer Position machen, gerne machen, weil sie Spaß daran haben. Es ist sehr wichtig, einen Beruf auszuführen, der einen erfüllt. Viel wichtiger als 100.000€ Jahresgehalt zu haben.
Dann habe ich aber immer Angst, dass das relativ niedrige Gehalt mich irgendwann frustriert. Genauso wie eine Arbeit, die mir wenig Spaß macht aber das Gehalt groß ist.
Wenn/Als ihr vor der Wahl stündet/stand/steht E-Technik oder Physik wofür würdet ihr euch entscheiden oder habt ihr euch entschieden und mit welcher Begründung?
Euer,
Ambitious
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Wenn/Als ihr vor der Wahl stündet/stand/steht E-Technik oder Physik wofür würdet ihr euch entscheiden oder habt ihr euch entschieden und mit welcher Begründung?
Bei der Entscheidung können wir dir nicht wirklich helfen. Ausserdem sind Physik und E-Technik sehr verschiedene Studiengänge, die meisten schwanken eher zwischen verschiedenen Ingenieurwissenschaften. Oder z.B. zwischen Mathe und Physik.
Es ist wichtig, dass du dich für das was du machst interessierst und dass es dir Spass macht, sonst macht das Studium keinen Sinn.
Es gibt für beide Studiengängen genug Firmen die Absolventen suchen, dass du nach einem Elektrotechnik Studium deutlich mehr verdienst als nach einem Physikstudium glaube ich auch nicht.