Habt ihr schon mal die Bibel komplett durchgelesen?



  • _matze schrieb:

    Der aus dem Westen ... schrieb:

    Die meisten Menschen hängen zu sehr an Sachen und Konzepten - Geld, Freunde, Leben - um ihr Leben frei und ungebunden "leben" (nicht überleben) zu können. Aber wenn du bereit bist, alles zu verlieren - damit meine ich wirklich ALLES, deinen Job, dein Haus, deine Klamotten, deine Freundin, deine Sicherheit oder dein Leben - dann bist du frei.

    Und was ist mit dir? Bist du nach dieser Definition frei?

    Geld habe ich kaum, will ich auch nicht. Freunde kann ich (mach ich auch gelegentlich) in die Wüste schicken. Vor dem Tod fürchte ich mich nicht. Job ... nun, ich habe schon einiges von der Arbeit mitgehen lassen, was mitunter ein Kündigungsgrund ist, und mache auch jetzt im Büro etwas, was weniger mit der Arbeit zu tun hat, ich lege es also auch darauf an - mein Job ist mir also auch irgendwie Latte. Haus besitze ich nicht, meine Klamotten sehen ... ich will nicht subjektiv "grässlich" sagen, also sage ich objektiv, dass sie dem allgemeinen Schönheitsideal nicht entsprechen und es mir auch egal wäre, wenn sie der letzte Schrei wären. Freundin ... hahaha - so naiv bin ich nicht, dass ich während eines gewissen Zeitraums nur mit einer Person schlafe, denn ich verstehe überhaupt nicht, warum Fremdgehen ein Vertrauensbruch ist. Selbst wenn Liebe mehr ist als das Absondern von chemischen Flüssigkeiten, ist sie nicht gleich Geschlechtsverkehr. Liebe != Ficken ... wobei ich nicht wirklich liebe, sondern einfach nur eine für mich subjektiv schöne Zeit verbringe. Und was Sicherheit und Leben angeht - falls ich einmal keine Freude mehr im Leben verspüren sollte, werde ich selbstverständlich Selbstmord begehen ... in meinem jetzigen, allerdings sehr subjektiven Kontext rechne ich damit in 5 Jahren. 😉 Und wenn ich vorher in den Kopf geschossen bekomme oder so, dann werde ich wahrscheinlich gar nicht in der Lage sein, dies zu realisieren.

    Eigentlich klebe ich nur an einer Sache, und das ist Ahornsirup. 😉 Und vielleicht noch Kaugummis.

    _-- schrieb:

    fein, ich schnapp mir dann die freundin 😃

    Such dir 'ne Trulla aus, ist mir egal.



  • in fukushima suchen sie noch helfer...



  • Klingt eher nach einer leichten Depression 😃



  • Hier wird scheinbar Anarchie propagiert 😃



  • _-- schrieb:

    in fukushima suchen sie noch helfer...

    Liest du nicht mit? Nur weil es mir nichts ausmacht, in radioaktiven Gebieten zu arbeiten, mache ich das noch lange nicht - nicht wegen der Radioaktivität, sondern weil ich generell etwas allergisch gegen Arbeit bin. Himmel, ich habe gestern wahrscheinlich mehr Strahlung abgekriegt, als ich in meinem ganzen Leben abbekommen habe, ohne zu arbeiten, und das macht mir nun überhaupt nichts aus.

    cooky451 schrieb:

    Klingt eher nach einer leichten Depression 😃

    Hmm ... ich bin eigentlich überhaupt nicht depressiv, aber wie soll ich das beurteilen können? Es ist durchaus möglich, dass ich "verrückt" geworden bin, ohne es zu merken, aber andererseits ... was ist schon "verrückt"? Hach, ich liebe diese Definitionslücken ...

    It0101 schrieb:

    Hier wird scheinbar Anarchie propagiert 😃

    Warum auch nicht? Anarchie ist die mir einzig bekannte Regierungsform, wo der Bürger umfassende Freiheiten besitzt, die ihm in einer gesetzten Regierung mit einer funktionierenden Exekutive und Judikative genommen werden. Ob das generell schlecht ist, vermag ich nicht zu beurteilen, aber ich selbst möchte lieber frei als sicher sein.



  • Der aus dem Westen ... schrieb:

    Hach, ich liebe diese Definitionslücken ...

    In dem Fall ist es eigentlich ganz einfach, Lebewesen und ganz besonders Säugetiere wollen natürlicherweise leben bzw. überleben (klar, sonst wärn sie ja ausgestorben :D). Wenn dieser Trieb bei dir nicht mehr vorhanden ist (was ich stark bezweifle), dann bist du krank. (Oder "verrückt", wie auch immer.)

    Interessant dazu vll:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Motivation


  • Mod

    cooky451 schrieb:

    Der aus dem Westen ... schrieb:

    Hach, ich liebe diese Definitionslücken ...

    In dem Fall ist es eigentlich ganz einfach, Lebewesen und ganz besonders Säugetiere wollen natürlicherweise leben bzw. überleben (klar, sonst wärn sie ja ausgestorben :D). Wenn dieser Trieb bei dir nicht mehr vorhanden ist (was ich stark bezweifle), dann bist du krank. (Oder "verrückt", wie auch immer.)

    Es gibt durchaus Situationen, in denen es biologisch Sinn macht, sich zu opfern. Und dann machen Tiere (auch Säugetiere) und Menschen das auch. Zum Beispiel, wenn man sich schon fortgepflanzt hat und so die Kinder retten kann. Oder wenn man sich nicht mehr fortpflanzen kann und so dem ganzen Stamm helfen kann*. Oder wenn die Situation ohnehin hoffnungslos ist und man so anderen aus dem Stamm helfen kann.

    Eigentlich wieder ein Argument für die Alten :p .

    *: Staatenbildende Insekten machen das sogar im großen Stil.



  • Der aus dem Westen ... schrieb:

    Geld habe ich kaum, will ich auch nicht.

    Das sagt sich allzu leicht. Ich bin auch nicht sonderlich geldgeil, doch ich sehe ein, dass Geld in unserer Welt nunmal in manchen Situationen notwendig ist, um Freude zu empfinden. Wenn für dich feststeht, dass dein Leben besser ist, wenn du ein Auto oder eine Wohnung oder einen Computer oder ein Buch hast, brauchst du Geld. So einfach isses. Und bitte sage mir jetzt nicht, dass du komplett auf materielle Güter verzichten könntest. Dann müsstest du schon nackt im Wald rumlaufen und Beeren sammeln. Und da du wahrscheinlich dann den ganzen Tag mit der Nahrungsbeschaffung zu tun hättest, bin ich mir nicht sicher, ob du wirklich soviel Freude empfinden würdest.

    Der aus dem Westen ... schrieb:

    Freunde kann ich (mach ich auch gelegentlich) in die Wüste schicken.

    Das sagt sich auch einfach. Viele Freunde sind eher Bekannte. Gute, echte Freunde sind selten. Und diese schickt man nicht so leicht in die Wüste, wenn man sie denn hat.

    Der aus dem Westen ... schrieb:

    Vor dem Tod fürchte ich mich nicht.

    Die Rechnung ist einfach: Leben bedeutet für mich Freude, also ist das Leben erstrebenswerter als der Tod, der keine Freude beinhaltet (dass er wahrscheinlich nichts Negatives bringt, sondern nur Positives beendet, ist irrelevant). Ergo halte ich am Leben fest. Wirkliche Angst habe ich allerdings auch nicht. Es gab schon ein paar lebensbedrohliche Situationen (na ja, eigentlich nur eine, die ich bewusst mitbekommen habe, eine unbewusste und zwei, bei denen ich dachte, dass es nun zuende sein könnte). Ich war selbst überrascht, dass ich keine Angst hatte. Eher ein gewisses Bedauern, dass es zuende geht. Wie gesagt, der Tod bringt mir nichts, also ist das Leben wertvoller. Ich möchte also nicht sterben. Eine dermaßen gleichgültige Haltung, wie du sie repräsentieren willst, teile ich überhaupt nicht.

    Der aus dem Westen ... schrieb:

    Job ... nun, ich habe schon einiges von der Arbeit mitgehen lassen, was mitunter ein Kündigungsgrund ist, und mache auch jetzt im Büro etwas, was weniger mit der Arbeit zu tun hat, ich lege es also auch darauf an - mein Job ist mir also auch irgendwie Latte. Haus besitze ich nicht, meine Klamotten sehen ... ich will nicht subjektiv "grässlich" sagen, also sage ich objektiv, dass sie dem allgemeinen Schönheitsideal nicht entsprechen und es mir auch egal wäre, wenn sie der letzte Schrei wären. Freundin ... hahaha - so naiv bin ich nicht, dass ich während eines gewissen Zeitraums nur mit einer Person schlafe, denn ich verstehe überhaupt nicht, warum Fremdgehen ein Vertrauensbruch ist. Selbst wenn Liebe mehr ist als das Absondern von chemischen Flüssigkeiten, ist sie nicht gleich Geschlechtsverkehr. Liebe != Ficken ... wobei ich nicht wirklich liebe, sondern einfach nur eine für mich subjektiv schöne Zeit verbringe. Und was Sicherheit und Leben angeht - falls ich einmal keine Freude mehr im Leben verspüren sollte, werde ich selbstverständlich Selbstmord begehen ... in meinem jetzigen, allerdings sehr subjektiven Kontext rechne ich damit in 5 Jahren. 😉 Und wenn ich vorher in den Kopf geschossen bekomme oder so, dann werde ich wahrscheinlich gar nicht in der Lage sein, dies zu realisieren.

    So, ich fasse zusammen: du gehst arbeiten, und das scheinbar auch so im Rahmen, dass du nicht gekündigt wirst (ob du ein wenig surfst und mal einen Tacker hast mitgehen lassen, ist ziemlich egal), hältst dich also halbwegs an die Regeln. Du besitzt kein Haus, wie die meisten in deinem Alter. In einer Wohnung lebst du aber sicher. Du trägst irgendwelche Klamotten (welch Argument 😃 ). Du schläfst gerne mit verschiedenen Frauen, wie außergewöhnlich mit 20 Jahren. Und du hast in deinem jugendlichen Denken die Einstellung, dass das Leben mit 25 quasi gelaufen ist. Sag mal, wo genau unterscheidest du dich eigentlich von anderen in deinem Alter? Und wieso bist du freier? Ich denke langsam, dass jeder Penner auf der Straße freier ist als du. 😉 Zumal du immer davon sprichst, dass man bereit sein muss, alles zu verlieren, und dass dir dies völlig egal wäre. Aber ich lese nie, dass du mal was Großes verloren hast. Wie kannst du dir sicher sein, dass es dir wirklich egal wäre?



  • Sich zu

    SeppJ schrieb:

    opfern

    ist noch mal ein ganz anderes Thema 😃



  • cooky451 schrieb:

    In dem Fall ist es eigentlich ganz einfach, Lebewesen und ganz besonders Säugetiere wollen natürlicherweise leben bzw. überleben (klar, sonst wärn sie ja ausgestorben :D).

    Evolutionstheorie, noch kann ich dir folgen.

    cooky451 schrieb:

    Wenn dieser Trieb bei dir nicht mehr vorhanden ist (was ich stark bezweifle), dann bist du krank. (Oder "verrückt", wie auch immer.)

    Nun, sagen wir einfach mal, solange ich noch Freude empfinden kann, werde ich mein Leben nicht beenden. Das kann heißen, dass ich nach der allgemeinen Definition alles in den Sand setze, was mein Leben nach von der Gesellschaft erdachten Konzepten erstrebenswert macht, wenn ich es will, solange ich glücklich bin - denn meine Ziele sind nicht die der meisten Menschen. Kurzrum, während die meisten einem Studium nachrennen und jahrelang Theorie pauken, um dann einen Dr.Dr.Prof. der asdjhklhasjklh!!!!!!!!$$$$$$$$$$$$$ASDLhkj in der Tasche zu haben, mit dem sie hinterher einen Job finden, der es ihnen erlaubt, eine Familie zu gründen, verspüre ich keine Intention, eine Familie zu gründen, also bin ich mit einer gewöhnlichen Fachinformatiker/Anwendungsentwickler-Ausbildung zufrieden, die es mir erlaubt, das zu tun, was ich will, und nicht das, um Geld zu verdienen.

    Hersch, ist jetzt doch länger geworden. Meine Intention ist, im jeden Preis glücklich zu bleiben, auch wenn mich das mein Leben kostet. Das kann man verrückt nennen, aber wie alles, was der Mensch definiert, ist dies eine aller Wahrscheinlichkeit nach unzureichende Definition.

    _matze schrieb:

    Das sagt sich allzu leicht. Ich bin auch nicht sonderlich geldgeil, doch ich sehe ein, dass Geld in unserer Welt nunmal in manchen Situationen notwendig ist, um Freude zu empfinden. Wenn für dich feststeht, dass dein Leben besser ist, wenn du ein Auto oder eine Wohnung oder einen Computer oder ein Buch hast, brauchst du Geld. So einfach isses. Und bitte sage mir jetzt nicht, dass du komplett auf materielle Güter verzichten könntest. Dann müsstest du schon nackt im Wald rumlaufen und Beeren sammeln. Und da du wahrscheinlich dann den ganzen Tag mit der Nahrungsbeschaffung zu tun hättest, bin ich mir nicht sicher, ob du wirklich soviel Freude empfinden würdest.

    Wer sagt denn, dass ich das will? Hmmm, jetzt muss ich wieder was erklären ... ich bin bereit, andere zu töten (und eventuell selbst getötet zu werden), um das zu bekommen, was ich will. Das heißt nicht, dass ich bereits getötet habe, aber der Gedanke und die Situation (wo es durchaus möglich gewesen wäre, was mir allerdings keinen Gewinn erbracht hätte) lassen mich kalt.

    _matze schrieb:

    Das sagt sich auch einfach. Viele Freunde sind eher Bekannte. Gute, echte Freunde sind selten. Und diese schickt man nicht so leicht in die Wüste, wenn man sie denn hat.

    Ich schon. Vielleicht liegt es daran, dass ich tatsächlich verrückt bin - oder dass ich nicht so emotional bin wie andere, das kann man halten, wie man will.

    _matze schrieb:

    Die Rechnung ist einfach: Leben bedeutet für mich Freude, also ist das Leben erstrebenswerter als der Tod, der keine Freude beinhaltet (dass er wahrscheinlich nichts Negatives bringt, sondern nur Positives beendet, ist irrelevant). Ergo halte ich am Leben fest. Wirkliche Angst habe ich allerdings auch nicht. Es gab schon ein paar lebensbedrohliche Situationen (na ja, eigentlich nur eine, die ich bewusst mitbekommen habe, eine unbewusste und zwei, bei denen ich dachte, dass es nun zuende sein könnte). Ich war selbst überrascht, dass ich keine Angst hatte. Eher ein gewisses Bedauern, dass es zuende geht. Wie gesagt, der Tod bringt mir nichts, also ist das Leben wertvoller. Ich möchte also nicht sterben. Eine dermaßen gleichgültige Haltung, wie du sie repräsentieren willst, teile ich überhaupt nicht.

    Natürlich, wenn man noch leben kann, dann sollte man leben. Aber hier geht es wohl eher um die Definition von "leben" als um die Definition von "tot" - wenn man beispielsweise nicht mehr "leben" kann, sollte man es auch nicht tun.

    Und wenn einem alles gleichgültig ist, ist einem alles gleich gültig (bei mir ist allerdings nichts gültig im Sinne von wert). Ist zwar redundant, aber besser beschreiben kann ich es nicht.

    _matze schrieb:

    So, ich fasse zusammen: du gehst arbeiten, und das scheinbar auch so im Rahmen, dass du nicht gekündigt wirst (ob du ein wenig surfst und mal einen Tacker hast mitgehen lassen, ist ziemlich egal), hältst dich also halbwegs an die Regeln.

    Nö, die Chefs bemerken es nur einfach nicht. Und es war kein Tacker, sondern ein Stick, ein Server, ein Mainboard mit 3 GHz-Prozessor und massig RAM und natürlich sämtliche Kennwörter der Server, die wir hosten. Ehrlich, würde ich plaudern ... allerdings mache ich das nicht, wenn nichts für mich dabei rausspringt, wenn ihr also was wissen wollt, müsst ihr blechen.

    (Kein Witz, ich verkaufe Informationen.)

    _matze schrieb:

    Du besitzt kein Haus, wie die meisten in deinem Alter. In einer Wohnung lebst du aber sicher.

    Nö, kann ich nicht sagen, dass es sicher ist.

    _matze schrieb:

    Du trägst irgendwelche Klamotten (welch Argument 😃 ).

    Ich kann auch nackt rumrennen, aber das ist bei dem Wetter doch ein wenig kühl, zumindest bei uns.

    _matze schrieb:

    Du schläfst gerne mit verschiedenen Frauen, wie außergewöhnlich mit 20 Jahren. Und du hast in deinem jugendlichen Denken die Einstellung, dass das Leben mit 25 quasi gelaufen ist.

    1. Ja, die meisten sind "gefühlvoll" und kriegen keine ab. Wunder, was?
    2. Naja, noch. Ich schrieb bereits, in meinem derzeitigen Kontext, der ebenso falsch sein kann wie deiner, sehe ich mit 25 die Lebensqualität schwinden, aber wenn du einmal meine sämtlichen Beiträge liest, erkennst du, dass ich immer wieder "Man steckt nicht drin ..." schreibe. Ich werde nie wissen, wie es ist, 25 zu sein, und ich werde wahrscheinlich nur glauben zu wissen, wie es mit 25 ist, wenn ich das Alter erreicht habe, aber es kann durchaus sein, dass ich mich irre und das Leben dann auch noch was zu bieten hat.

    Kann es sein, dass du mir einen Stempel aufdrücken willst? 😉

    _matze schrieb:

    Und wieso bist du freier? Ich denke langsam, dass jeder Penner auf der Straße freier ist als du. 😉

    Weil ich bereit bin, das zu tun, was andere nicht bereit sind? Ich sage doch nur, dass ich glücklicher bin, wenn ich frei bin, das heißt doch nicht, dass ich extra "besondere" Sachen mache, um freier zu werden. Mir reicht es, wenn ich in der Lage bin, alle Seile zu kappen und bis zum äußersten zu gehen, um mein Ziel zu erreichen - und jetzt lies ganz genau mit, denn ich habe das schon etliche Seiten zuvor geschrieben - wenn ich will. Ich bin nett zum Kater, weil ich es will, das heißt nicht, dass ich alle Katzen der Gegend zusammentrommele und umbringe, um ihre Felle zu verkaufen, obwohl es natürlich möglich wäre (OK, blödes Beispiel mit dem Fell, aber der Kater musste wieder rein :D).

    _matze schrieb:

    Zumal du immer davon sprichst, dass man bereit sein muss, alles zu verlieren, und dass dir dies völlig egal wäre. Aber ich lese nie, dass du mal was Großes verloren hast. Wie kannst du dir sicher sein, dass es dir wirklich egal wäre?

    Einiges, meine ich zumindest, habe ich schon verloren. Meinen Vater (ist nicht tot, aber verschwunden, nach Was-Weiß-Ich-Wohin), meinen Onkel, viele Freunde, meinen Glauben an Gott (ja, früher habe ich tatsächlich an Gott geglaubt, stellt euch vor), meine Naivität (nicht in Bezug auf die Naivität anderer Leute, sondern dass ich beispielsweise keine großartigen Gefühle mehr entwickle, wenn etwas schlimmes/gutes passiert - ist schon ein bisschen traurig, allerdings nicht soweit, dass die Wirkung verschwindet), meine Sicherheit und mein Glauben an Gut und Böse - es ist saueinfach, sich selbst als der Nabel der Welt zu sehen (aber ich bin einfach schon froh, morgens liegenzubleiben, wenn ich will - dass ich es nicht tue, zeigt mir, wie viel Freude mir mein Job mach) und alle anderen, die nicht mit mir einer Meinung sind, als realitätsfremde Idioten anzusehen, die ihre Existenzberechtung allein schon dadurch verloren haben, dass ich sie sehen muss. Ach ja, und massig Geld habe ich auch schon verloren, teilweise sogar welches, dass ich gar nicht habe ... 😕



  • hallo

    ich glaube, dass du noch mitten in pubertät steckst. dieses pseudogequatsche hat jeder mal, geht vorbei.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    hallo

    ich glaube, dass du noch mitten in pubertät steckst. dieses pseudogequatsche hat jeder mal, geht vorbei.

    chrische

    Verzeih mir, wenn ich dich schon ohnehin nicht wirklich ernst nehme, weil du ein Mensch bist, aber wieso sollte ich dich ernster nehmen, wenn du eine für dich wichtige Grammatik (entnehme ich zumindest dem Kontext, nachdem du mich für einen Pseudoquatscher hälst) nicht beherrschst?



  • hallo

    du musst mich nicht ernst nehmen. ich denke manchmal schneller als ich schreibe. das, was du da erzählst, klingt halt wie ein teenieroman oder hast du gerade fightclub gesehen und bist jetzt geflasht?

    chrische



  • Der aus dem Westen ... schrieb:

    ich bin bereit, andere zu töten (und eventuell selbst getötet zu werden), um das zu bekommen, was ich will.

    wenn du das tatsächlich ernst meinst, bist du spätestens nach diesem Spruch ernsthaft reif für die Geschlossene.



  • chrische5 schrieb:

    hallo

    du musst mich nicht ernst nehmen. ich denke manchmal schneller als ich schreibe. das, was du da erzählst, klingt halt wie ein teenieroman oder hast du gerade fightclub gesehen und bist jetzt geflasht?

    chrische

    Nö, geht grad nicht, der Chef ist im Raum. 😉 Zudem habe ich keine Ahnung, was Fightclub ist ...

    zwutz schrieb:

    wenn du das tatsächlich ernst meinst, bist du spätestens nach diesem Spruch ernsthaft reif für die Geschlossene.

    Und wie oft muss ich sagen, dass es deine eigene, verdammt subjektive Meinung ist? Darf ich dich fragen, was daran falsch ist, sein Leben so zu leben, wie man will? Was ist schlimm an Egoismus, was ist verwerflich am morden? Und wieso bin ich reif für die geschlossene, wenn ich genau das tue? Vielleicht, weil du Angst hast? Würde zumindest erklären, warum du dieser Meinung bist.



  • Du darfst nicht vergessen, dass die menschliche Existenz ohne einen speziellen Grund (z.B. Gott) bedeutungslos ist, somit ist nicht nur das Leben bedeutungslos, sondern auch alles, was der Mensch definiert.

    Eine einfache Behauptung ohne argumentativer Grundlagen. Die menschliche Existenz hat eine Bedeutung auch wenn sie keine "Ursache" hat

    vor allem aber moralische Regeln, an die sich andere Leute - ohne einen "wichtigen" Grund - zu halten haben. Wieso sollte ich das tun? Wenn ich jemanden töten will, warum sollte ich das dann nicht tun?

    Eine Moral/Regeln zwischen zwei Menschen habe schon vor vielen Seiten abgeleitet, ohne auf Gott zurueckzugreifen.

    Bitte, ich hänge nicht am Leben!

    Das kann jeder leicht dahersagen. Wenn alles so bedeutungslos ist, warum lebst du dann noch?

    Bitte, ich brenne darauf zu erfahren, warum ich nicht so leben sollte, wie ich will. Das meine ich nicht ironisch, das will ich wirklich wissen.

    Weil du nur eine sehr kurze Zeit so leben kannst, wie du willst, wenn du ruecksichtslos anderen gegenueber bist. Gegenfrage: Warum ueberhaupt leben?



  • knivil schrieb:

    Eine einfache Behauptung ohne argumentativer Grundlagen. Die menschliche Existenz hat eine Bedeutung auch wenn sie keine "Ursache" hat

    Gut, dann nenne sie mir.

    knivil schrieb:

    Eine Moral/Regeln zwischen zwei Menschen habe schon vor vielen Seiten abgeleitet, ohne auf Gott zurueckzugreifen.

    1. Was?
    2. Du hast eine allgemeingültige Moral abgeleitet? Eine, die immer und überall gilt und ohne Gott auskommt? Dürfte ich die bitte mal sehen?

    knivil schrieb:

    Das kann jeder leicht dahersagen. Wenn alles so bedeutungslos ist, warum lebst du dann noch?

    Also, langsam werde ich es müde, immer wieder zu sagen, dass ich dann nicht mehr leben will, wenn ich nicht mehr glücklich sein kann. Bedeutungslos ist das Leben vor- und nachher, aber ab diesem Punkt wäre das Leben nur noch eine subjektive Quälerei.

    knivil schrieb:

    Weil du nur eine sehr kurze Zeit so leben kannst, wie du willst, wenn du ruecksichtslos anderen gegenueber bist.

    Du scheinst davon auszugehen, dass ich unbedingt lange leben will. Aber wie ich schon oft geschrieben habe, mir ist es wichtiger zu leben als zu überleben. Wenn ich dadurch 25 werde, toll. Wenn ich dadurch 50 werde, fein. Wenn ich wieder erwarten 80-90 werde, schön. Mir geht es um die Qualität, nicht um die Quantität.

    knivil schrieb:

    Gegenfrage: Warum ueberhaupt leben?

    *wieausderpistolegeschossen* Weil es Spaß macht? Und sobald es keinen Spaß mehr macht, sollte man ein Spiel weglegen. Ich weiß, dass es recht unwahrscheinlich ist, dass ich nach dem Tod in der Lage sein werde, ein neues Spiel anzufangen, andererseits werde ich wohl kaum vor Langeweile umkommen. 😉



  • Freiheit != Glueck! Auch scheint deine Existenz wohl nicht bedeutungslos zu sein, da du gerne Spass hast. Du widersprichst dir also selbst.

    mehr leben will, wenn ich nicht mehr glücklich sein kann

    Und woran machst du das fest?

    Dürfte ich die bitte mal sehen?

    Du darfst sie gern in den 72 Seiten selbst suchen. 🙂



  • Der aus dem Westen ... schrieb:

    Und wie oft muss ich sagen, dass es deine eigene, verdammt subjektive Meinung ist? Darf ich dich fragen, was daran falsch ist, sein Leben so zu leben, wie man will? Was ist schlimm an Egoismus, was ist verwerflich am morden? Und wieso bin ich reif für die geschlossene, wenn ich genau das tue? Vielleicht, weil du Angst hast? Würde zumindest erklären, warum du dieser Meinung bist.

    da gibts nichts zu erklären. Du kannst nicht so leben, wie du willst und anderen dabei das gleiche Recht absprechen.
    Du kannst mit deinem Leben machen, was du willst, aber lass anderen die gleiche Entscheidungsfreiheit.
    Es gibt nunmal Regeln für ein Miteinander. Wenn du mit diesen grundlegenden Regeln nicht zurechtkommst, bist du hier falsch. Wenn du trotzdem bleibst, musst du damit leben, dass die Gesellschaft dich irgendwann zur Rechenschaft ziehen wird. Das ist wiederrum die Freiheit der anderen: wenn du ihre Freiheit mit Füßen trittst, spricht sie dir das Recht ab, frei zu sein

    An deiner Ansicht ist so ziemlich alles falsch



  • knivil schrieb:

    Freiheit != Glueck! Auch scheint deine Existenz wohl nicht bedeutungslos zu sein, da du gerne Spass hast. Du widersprichst dir also selbst.

    Meine Existenz ist (oedr zumindest vermute ich dies stark) im höchsten Grade bedeutungslos, und gerade deshalb macht es mir ja nichts aus zu sterben. Aber soll ich deswegen auf eine Menge Spaß verzichten, der mir zumindest einen Hormoncocktail liefert? Eher weil das Leben bedeutungslos ist, soll man es leben.

    knivil schrieb:

    Und woran machst du das fest?

    Ach, du weißt schon ... ständige Niedergeschlagenheit, das Gefühl, nicht mehr weiterzukommen, im Büro oder zuhause eingesperrt zu sein ... Leben eben - zumindest ein normales.

    knivil schrieb:

    Du darfst sie gern in den 72 Seiten selbst suchen. 🙂

    Das werde ich nicht tun, aber nicht, weil ich sie nicht anerkennen will - ich würde sie schon gerne sehen - sondern deshalb, weil die Faultiere noch was von mir lernen können.

    knivil schrieb:

    da gibts nichts zu erklären. Du kannst nicht so leben, wie du willst und anderen dabei das gleiche Recht absprechen.

    Wann habe ich das gemacht? Ich sagte doch, Anarchie gibt allen eine für gewöhnlich nicht vorhandene Freiheit, nimmt allerdings die Sicherheit. Ich habe nie gesagt, dass ich alleine der ultimative King hier bin, das würde ja bedeuten, dass ich doch nicht bedeutungslos bin.

    knivil schrieb:

    Du kannst mit deinem Leben machen, was du willst, aber lass anderen die gleiche Entscheidungsfreiheit.

    Jetzt bewegen wir uns in das Reich der Fantasie. Wenn du an so etwas wie Gerechtigkeit glauben willst, bitte, aber das muss nicht viel mit der Realität zu tun haben. Im Grunde gilt selbst in ach so hochzivilisierten Ländern wie Deutschland das Recht des Stärkeren, wobei ich hier nicht explizit körperliche, sondern generell willentliche Kraft meine.

    knivil schrieb:

    Es gibt nunmal Regeln für ein Miteinander. Wenn du mit diesen grundlegenden Regeln nicht zurechtkommst, bist du hier falsch.

    S.o. Wer hat diese Regeln definiert? Menschen, die wie du und ich Fehler machen. Wieso also sollte ich mein Leben an solche Regeln klammern? Des Karmas wegen?

    knivil schrieb:

    Wenn du trotzdem bleibst, musst du damit leben, dass die Gesellschaft dich irgendwann zur Rechenschaft ziehen wird. Das ist wiederrum die Freiheit der anderen: wenn du ihre Freiheit mit Füßen trittst, spricht sie dir das Recht ab, frei zu sein

    Hier gilt wieder das Recht des Stärkeren. Ich bin wahrscheinlich nicht in der Lage, gegen die ganze Welt zu kämpfen und zu gewinnen, aber ... Himmel, du scheinst mich nicht mal ansatzweise zu verstehen. Den Regeln der Kommunikation zufolge muss ich wohl genauer werden.

    Ich kann frei sein, die Anderen können frei sein. Und daher bin ich frei, zu tun, was mir gefällt, und die Anderen auch. Ich kann versuchen, die Anderen ihrer Freiheit zu berauben, und die Anderen können das auch bei mir versuchen. Die zwei wichtigsten Fragen sind: "Wer wird gewinnen?" (die Anderen), "Wem macht es eher aus zu verlieren?" (wieder die Anderen). Wenn ich verliere, werde ich dafür sorgen, dass es mir nichts ausmacht, beispielsweise durch Selbstmord (ja, das hört sich wieder ziemlich psychopathisch an, ich weiß, aber auch das Wort Psychopath beruht auf einer Definition) oder durch Flucht. Aber wenn wieder erwarten die Anderen verlieren, wer wird dann bereuen, verloren zu haben, aber trotzdem noch in dieser Situation zu leben? Ich bin es wieder nicht.

    knivil schrieb:

    An deiner Ansicht ist so ziemlich alles falsch

    Weil du von deinem Standpunkt aus ja auch nicht zu etwas anderem in der Lage bist. Jeder erschafft sich seine eigene Realität, welche von der richtigen Realität abschweift, mal mehr, mal weniger. Wenn du einen Baum siehst, wird dieser Baum in deinem Kopf nicht dem Baum in der Realität entsprechen. Und bei Konzepten ist es genauso.

    Eine Ansicht kann demnach gar nicht falsch sein. Du kannst sie allerhöchstens nicht verstehen. Osama bin Laden, Adolf Hitler, Iossep Dschugaschwili (hoffe, ich habe Josef Stalin richtig geschrieben ;)) - das waren keine bösen Menschen mit falschen Ansichten ... glaubst du wirklich, es gibt Leute, die von sich denken, dass sie böse sind? Du liebe Güte, manchmal mache auch ich den Fehler und weiche instinktiv vor etwas zurück, bevor ich in der Lage bin, den anderen Standpunkt vorurteilsfrei zu reflektieren, wie bei dem Bulgaren und der Britin.


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