Lernen , Lernen , Lernen



  • Gregor schrieb:

    In Deiner Aussage hört sich das ungefähr so an: Entweder Du hast einen gewissen IQ oder Du musst das kompensieren.

    Das trifft es eigentlich schon ganz gut.(Der Rest, den Du geschrieben hast, empfinde ich als schwammig und bezieht sich nicht wirklich auf das, was ich geschrieben habe.)

    Vielleicht kann man das anhand eines Beispiels besser verdeutlichen.

    Im Fach Informatik dürfte man im Schnitt so um die 25 Semesterwochenstunden für Vorlesungen aufwenden, mit Nacharbeit sollte es dann vielleicht auf ca. 40 Stunden/Woche hinauslaufen.

    Bei jemandem, der z.B. mehr als 50 Stunden braucht, um den Stoff zu bewältigen,
    scheint es doch dann so zu sein, daß bestimmte Fähigkeiten in nicht ausreichendem Maße vorhanden sind, um das Studium nicht schwierig werden zu lassen.

    Und an der Stelle kann man vielleicht wieder den Bezug zu der "Frage" des TE herstellen, wenn absehbar ist, daß man für das Studium überdurchschnittlich viel Zeit aufwenden muß, sollte man sich überlegen, ob ein Studium die richtige Wahl ist.



  • @redrew99: In der Informatik gibt es natürlich schwer zu verstehende Anteile. Zum Beispiel die Mathevorlesungen. Aber genauso gibt es zum Beispiel eine Vorlesung über Netzwerke, wo man Stoff wie das ISO/OSI-Schichtenmodell lernen darf. In derartigen Vorlesungen ist das Verständnis nicht das Problem, sondern die Stoffmenge. Man wird am Schluss eben schnell mal über den Stoff von zwei 1000-Seiten-Büchern geprüft, während man in den Mathevorlesungen nur über Stoff von 200 Seiten geprüft wird. In Mathe kannst Du vermutlich viel gewinnen, wenn Du eine hohe Auffassungsgabe hast. In der anderen skizzierten Vorlesung musst Du einfach Fleiß zeigen. Und fehlenden Fleiß kannst Du dort nichtmal durch einen hohen IQ kompensieren.



  • Gregor schrieb:

    Fleißig musst Du für ein Studium zum Beispiel so oder so sein.

    Würde ich so jetzt nicht unterschreiben. Es gibt Leute, die davon ausgehen, dass man in den Vorlesungen nicht alles verstehen kann und deshalb abends und am Wochenende alles nochmal im Buch nacharbeiten muss - es gibt aber auch Leute, die in der Vorlesung gleich so ziemlich alles verstehen, beim Mittagessen nebenbei die Aufgaben für die Übungen rechnen und bis zu den Abschlussprüfungen kein Buch anfassen brauchen.



  • redrew99 schrieb:

    Bei jemandem, der z.B. mehr als 50 Stunden braucht, um den Stoff zu bewältigen,
    scheint es doch dann so zu sein, daß bestimmte Fähigkeiten in nicht ausreichendem Maße vorhanden sind, um das Studium nicht schwierig werden zu lassen.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es vor allem in den ersten Semestern enorm darauf ankommt, wie viel Vorwissen bereits vorhanden ist. Die Stoffdichte ist vor allem in den ersten Semestern so extrem, dass man das kaum mit schneller Auffassung alleine bewältigen kann. Ich hatte kein Problem, weil ich vieles bereits kannte, was über Schulstoff hinaus ging. Andere waren da viel stärker im Zugzwang. Allein schon die Programmierkurse. Wer noch nie programmiert hatte, hatte richtig stress. Alle anderen hatten in der Woche 6h mehr Freizeit, was sich natürlich auch positiv auf die anderen Fächer auswirkt..

    Ausserdem halte ich eine 40h Woche ausserhalb der Geisteswissenschaften für utopisch. Bei uns machen bereits die Arbeitsblätter locker 15-20h pro Woche, einfach durch die Menge. Als Faustregel galt bei uns immer: Ein Mathe arbeitsblatt dauert in etwa so lange wie Vorlesung+Übung zusammen. Vom zeitaufwand werden dir eigentlich alle Naturwissenschaften was husten. Die Chemiker zum Beispiel die zu ihren Vorlesungen nochmal 10h im Labor stehen und nicht <60h die Woche kommen.
    Vielleicht war dein Studiengang doch einfacher als du dachtest?



  • otze schrieb:

    Bei uns machen bereits die Arbeitsblätter locker 15-20h pro Woche, einfach durch die Menge.

    Du musst aufpassen, was Du sagst. Nach redrew99 lässt so eine Aussage Rückschlüsse über Deinen IQ zu. 😉 Der erzählt Dir bestimmt gleich von wem, der für die Arbeitsblätter nur 2 Stunden / Woche gebraucht hat, weil er einen IQ von 123 oder so hatte. 😉



  • otze schrieb:

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es vor allem in den ersten Semestern enorm darauf ankommt, wie viel Vorwissen bereits vorhanden ist.

    keine Frage. (Wer so intelligent war, sich Vorwissen anzueignen, hat vermutlich einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. :))

    otze schrieb:

    Die Stoffdichte ist vor allem in den ersten Semestern so extrem, dass man das kaum mit schneller Auffassung alleine bewältigen kann.

    Ja, auch da stimme ich gerne zu. (Wüßte auch nicht, daß ich das behauptet hätte.)

    Die Frage ist halt, wieviel Gewicht dem "IQ" zukommt, wenn es um die Bewältigung des Studiums geht. Daß die Höhe des "IQ" (und der damit verbundenen Fähigkeiten) eine Rolle spielt, steht wohl ausser Frage.

    Meiner Ansicht wird das oft unterschätzt. Aber da kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein.



  • redrew99 schrieb:

    Die Frage ist halt, wieviel Gewicht dem "IQ" zukommt, wenn es um die Bewältigung des Studiums geht. Daß die Höhe des "IQ" (und der damit verbundenen Fähigkeiten) eine Rolle spielt, steht wohl ausser Frage.

    Meiner Ansicht wird das oft unterschätzt. Aber da kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein.

    Ja, weil es unschick ist, die eigene Intelligenz hervorzuheben. Dafür kann ja keiner was. Wir zeigen lieber auf den Fleiß.



  • Bashar schrieb:

    Ja, weil es unschick ist, die eigene Intelligenz hervorzuheben. Dafür kann ja keiner was. Wir zeigen lieber auf den Fleiß.

    Ich sehe das so: Natürlich ist ein IQ von 80 keine gute Voraussetzung, um ein Studium in der Informatik anzufangen. Aber man sollte seine Eignung für so ein Studium auch nicht an diesem einen Wert festmachen. Für mich ist jemand für das Informatikstudium geeignet, wenn er...

    1. ...ein Abi hat, in dem er in Mathematik, den Naturwissenschaftlichen und technischen Fächern recht gut war und auch in Englisch nicht total versagt hat.

    2. ...Interesse für die Thematik zeigt. Darunter verstehe ich vor allem Eigeninitiative bezüglich der Beschäftigung mit der Thematik. Zumindest mit irgendeinem Teilaspekt daraus.

    Der IQ tritt bei mir als Auswahlkriterium nicht auf, aber natürlich steckt der in den anderen Kriterien drin. Zumal man seinen IQ eh trainiert, wenn man in seiner Freizeit zum Beispiel etwas programmiert. Der IQ ist keine fixe, angeborene Größe.

    Ein Studium ist ein großes Projekt, in dem man auch selbst noch eine persönliche Entwicklung durchmacht. Es gibt viele Faktoren, die bezüglich dieses Projektes zu einem Erfolg oder zu einem Misserfolg führen. Mir sind zum Beispiel auch höchstintelligente Menschen bekannt, die in der Schule hohe mathematische Fähigkeiten gezeigt haben, die ein entsprechendes Studium aber nicht zu einem Erfolg führen konnten. Vermutlich, weil jenseits vom IQ andere Faktoren zum Misserfolg geführt haben. Der IQ ist also kein Erfolgsgarant für das Studium. In dem Fall, an den ich jetzt gerade denke, hat vermutlich einfach der Enthusiasmus bzw. das wirkliche Interesse gefehlt.

    BTW: Mir ist es schleierhaft, warum sich intelligente Menschen auf einen einzigen Wert reduzieren lassen und meinen, an diesem Wert könne man derart komplexes, wie die Eignung zu einem bestimmten Studium ablesen. Als ob ein Studium nur ein Intelligenztest in groß ist.



  • Also meiner Meinung nach ist es immer eine Frage des eigentlich Willen, man kann wirklich nicht immer alles auf andere schieben. Einer meiner Freunde hatte den Willen C++ lernen,er war vorher Industriemechaniker. Wer den willen hart daran zu arbeiten kommt auch zum Ziel.


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