Wie stellen sie sich die Arbeit als Software-Entwickler vor?



  • Mit Beleidigungen wirst du wohl keine Antworten herauskitzeln.



  • Eine Frage, die dir wohl kein Personaler stellen wird, aber die du gerade bravourös beantwortet hast: Wie sorge ich effektiv dafür, keine vernünftigen Antworten mehr zu bekommen?

    Student83 schrieb:

    Wahrscheinlich ist µ der einzige hier der als Softwareentwickler arbeitet und die anderen nur Wichtigtuer.



  • Student83 schrieb:

    Hi, wie würdet ihr in einem Bewerbungsgespräch auf oben genannte Frage antworten bzw. wie schaut der Alltag eines Softwareentwicklers aus?

    "Ich ziehe meine Bewerbung zurück.
    Wir passen nicht zueinander."



  • Student83 schrieb:

    CStoll schrieb:

    Ich muß sie mir nicht vorstellen - ich arbeite bereits als Software-Entwickler 😃

    Dann erzähl bitte mal ein wenig.

    Nicht nötig, die wichtigsten Punkte hat µ schon zusammengefasst.

    Wir haben ein gewachsenes System, das inzwischen so komplex ist, daß man sich teilweise überhaupt nicht daran traut, etwas anzufassen (eine einheitliche Grundstruktur gibt es zwar, aber die Hälfte des Systems stammt noch aus der Zeit, bevor diese eingeführt wurde). Es existieren zwar Pläne, eine saubere Struktur aufzubauen, aber Bug-Fixing und Weiterentwicklungen haben Vorrang (für die Neu-Entwicklung gibt's kein Geld ;)).

    Besonders nett ist es, wenn man den Datenaustausch mit einem anderen Programm erledigen darf, das vom Kunden selber gebaut wurde. Wir haben zwar eine halbwegs akurate Spezifikation des Übertragungsformat, aber trotzdem regelmäßig Problemmeldungen vom Kunden, die sich auf unterschiedliche Interpretation dieses Formats zurückführen lassen.



  • CStoll schrieb:

    Ich muß sie mir nicht vorstellen - ich arbeite bereits als Software-Entwickler 😃

    👍

    Ganz simpel: Man entwickelt relativ wenig selbst, man programmiert hauptsächlich an den bereits existierenden Schrott und debuggt und versucht dumme Deadlines einzuhalten. Wenn man endlich mal dazu kommt, selbst etwas aus dem Boden stampfen zu können, stösst man unerwartet auf Probleme mit den Libraries und ist wieder nur am Debuggen. Repeat...

    Ich liebe es.



  • So wie es mein Bruder in den 90ern bei Lufthansa in FFM erlebte:

    Monatelang, 8 Std./Tag entweder den Kopf oder die Füße auf dem Schreibtisch weil die Verantwortlichen den Plan verloren haben.

    Bis es dir vor Langeweile auf den Keks geht und du dir was Neues suchst.
    Kohle war ok: so um die 9000 DM für Warten, daß was passiert...



  • Um mal ein positives Statement zu bringen:
    Mein Alltag als Entwickler ist toll. Kein Softwarehaus, sondern in der Maschinenbaubranche (internationales Unternehmen). Es geht hier inbesondere um die Automatisierung der Kerngeschäftsprozesse.

    Um es mal zusammenzufassen:

    - Ich erstelle viele Konzepte und Modelle. Für die Vorarbeit wird viel Zeit eingeräumt.

    - Ich halte Schulungen zu Entwicklerthemen. Wie jetzt 18 Stunden Netto für domänengetriebenes Design.

    - Die Projekte sind eher automar, sie werden relativ losgelöst in Prozessarchitekturen eingebunden

    - Man legt Wert auf Verifikation, testgetriebene Entwicklung und Werkzeuge des Software Lifecycle-Managements

    - Man arbeitet interdisziplinär. Ich als Informatiker brüte schonmal über einem Optimierungsproblem mit den Ingenieuren oder helfe, den Organisationsablauf in anderen Abteilungen mitzuplanen

    - Bezahlung ist top und es gibt so gut wie keine Zwangsüberstunden aufgrund kranker Deadlines

    - Man kann auch mal ein paar Wochen etwas tun, was nicht direkt zum sichtbaren Endergebnis beiträgt. Zum Beispiel die Grundarchitektur nochmal überarbeiten.

    /Glücklich. 🙂



  • marco.b: Gefällt mir gut, nur klingt "Kerngeschäftsprozesse" schnarchlangweilig 😉



  • Das sind teils hochkomplexe Probleme und Algorithmen, bedingt durch die international gegebenen Werksstrukturen und Anforderungen wie Ausfallsicherheit.
    Darüber hinaus bin ich aber zugegebenermaßen auch ein Fanboy der Geschäftsprozessmodellierung.



  • Geschäftsprozessmodellierung

    Kannst du das bitte erläutern? Interessiert mich aus QSGU-Sicht im Sinne eines integrierten Managementsystems. Kannst Du anonymisierte Beispiele zeigen?



  • EOP schrieb:

    So wie es mein Bruder in den 90ern bei Lufthansa in FFM erlebte:

    Monatelang, 8 Std./Tag entweder den Kopf oder die Füße auf dem Schreibtisch weil die Verantwortlichen den Plan verloren haben.

    Bis es dir vor Langeweile auf den Keks geht und du dir was Neues suchst.
    Kohle war ok: so um die 9000 DM für Warten, daß was passiert...

    Das waren die golden 90er... damals war es schlichtweg unglaublich als Softwareentwickler tätig zu sein.

    1. Niemand verstand was man tat.
    2. Man war wichtig, weil ohne einem nichts ging.1
    3. Die Projektleiter trauten sich nicht einem auf die Füsse zu treten, wg 1) und 2)
    4. Wenn Du dann noch ein Arbeitspaket in einem Y2k-Projekt hattest, war alles geklärt.2

    Das ist heute ein bißchen anders geworden.

    Auch weil der eine oder andere Softwareentwickler von damals heute als Chef oder Projektleiter unterwegs ist.

    ------
    [1] Das galt auch für sämtliche privaten Computerprobleme (DSL-Anschluß, CDs brennen, Cracks, etc). Wer beim Chef zuhause erst mal eine ISDN-Karte im PC installiert und Internet mit T-Online eingerichtet hatte, war danach in ganz anderen Verhandlungspositionen.

    [2] 2-3 Stunden Q2 als Ersatz für die Mittagspause waren angemessen. Stört mich nicht, ich spiele gerade.



  • _stamper schrieb:

    auch studenten sollten tools, libs und arbeitsabläufe kennen! eigentlich erübrigt sich deine frage... die kann höchstens ein 16 jähriger stellen, der sich für einen fi ausbildungsplatz bewirbt. damit ist das thema für mich durch! solche typen wie du bleiben besser in der uni oder bewerben sich bei der dab-bank, die können für ihren internetauftritt solche loser gut gebrauchen 😃

    Mal ehrlich _stamper. Warum postest du eigentlich in einem thread wenn du eh nichts zu sagen hast außer ich bin so toll und alle anderen Loser. Schließlich hast du mit deinem 🙄 angefangen zu provozieren. Ich bin natürlich auch drauf angesprugen. Und natürlich kenne ich Tools, Libs aber wie gesagt, ich wollte einfach mal ein wenig über den Tellerrand hinausschauen. Welche Tools werden in Unternahmen für z.B. Dokumentation genutzt usw.

    knivil schrieb:

    Mit Beleidigungen wirst du wohl keine Antworten herauskitzeln.

    Damit habe ich auch nicht gerechnet. Schließlich kam schon zuvor keine vernünftige Antwort von µs mal abgesehen.

    Bashar schrieb:

    Eine Frage, die dir wohl kein Personaler stellen wird, aber die du gerade bravourös beantwortet hast: Wie sorge ich effektiv dafür, keine vernünftigen Antworten mehr zu bekommen?

    Mir wurde diese Frage aber eben schon gestellt und da ich Informatik nur als Nebenfach belegt hatte und damit quasi ein Quereinsteiger bin und keine praktische Erfahrung außer im privaten Bereich gesammelt habe auch eine irgendwo berechtigte Frage.

    Prof84 schrieb:

    "Ich ziehe meine Bewerbung zurück.
    Wir passen nicht zueinander."

    Naja, das wäre vielleicht ein wenig übertrieben ;).

    @Mods
    Ich denke der Thread kann geschlossen werden.



  • Student83 schrieb:

    Welche Tools werden in Unternahmen für z.B. Dokumentation genutzt usw.

    wenn du libs kennst und die dazugehörige dokumentation gelesen hast, erübrigt sich die frage.

    Student83 schrieb:

    ...wenn du eh nichts zu sagen hast außer ich bin so toll und alle anderen Loser.

    also über mich und den rest hab ich nichts gesagt, aber meine meinung über dich steht!



  • Student83 schrieb:

    Hi, wie würdet ihr in einem Bewerbungsgespräch auf oben genannte Frage antworten bzw. wie schaut der Alltag eines Softwareentwicklers aus?

    Ich denke, die Arbeit eines Softwareentwicklers kann sehr spannend, wie auch sehr öde sein. Zudem: manch einer mag lieber Routinetätigkeiten und pünktlichen Feierabend, ein anderer sucht intellektuelle Herausforderungen, die seine grauen Zellen zum Kochen bringen. Langer Rede kurzer Sinn: man kann diese Frage unmöglich pauschal beantworten.

    Richtige Antwort? Bin ich genommen, oder eher doch nicht? 😃



  • Erhard Henkes schrieb:

    Geschäftsprozessmodellierung

    Kannst du das bitte erläutern? Interessiert mich aus QSGU-Sicht im Sinne eines integrierten Managementsystems. Kannst Du anonymisierte Beispiele zeigen?

    Die anonymen Beispiele sind mir um ehrlich zu sein zeitlich zu aufwendig. Strukturtechnisch setzen wir insbesondere auf eine WCF-SOA-Architektur, angebunden an Prozesse, abgebildet in der Windows Workflow Foundation - also kein fertiges BPM-System. Subprozesse sind in SAP implementiert.
    Modellierung erfolgt, was die formalen Anteile angeht, mittels UML und EPK.
    Was interessiert dich ansonsten?



  • marco.b schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Geschäftsprozessmodellierung

    Kannst du das bitte erläutern? Interessiert mich aus QSGU-Sicht im Sinne eines integrierten Managementsystems. Kannst Du anonymisierte Beispiele zeigen?

    Die anonymen Beispiele sind mir um ehrlich zu sein zeitlich zu aufwendig. Strukturtechnisch setzen wir insbesondere auf eine WCF-SOA-Architektur, angebunden an Prozesse, abgebildet in der Windows Workflow Foundation - also kein fertiges BPM-System. Subprozesse sind in SAP implementiert.
    Modellierung erfolgt, was die formalen Anteile angeht, mittels UML und EPK.
    Was interessiert dich ansonsten?

    Sowas finden manche Leute echt interessant? Bei der Hälfte des Textes war mein Hirn schon im Tiefschlaf:/



  • Aha, wieso? Ich habe doch zum eigentlichen System garnichts gesagt. Nur, dass einzelne Komponenten in einer WCF/Workflow Foundation integriert werden.
    Die Komponenten selbst lösen teils komplexe Probleme, zu denen ich aber zu viel im Vorfeld schreiben müsste, damit man die Sache nachvollziehen kann.

    Ist aber interessant, wie manche Informatiker ablehnend reagieren, sobald etwas in irgendeiner Weise nach "Enterprise" riecht 😉



  • Mit einer solchen Frage will der Fragesteller im Bewerbungsgespräch nicht deine Fähigkeiten abfragen - die weiss er schon oder er hätte dich nicht zum Gespräch eingeladen. Er möchte einfach über deine Motivation und deine Ziele im Beruf mehr erfahren und wissen, ob du Interesse hast und für neues lernfähig bist.

    Bleibe als frischer Absolvent völlig cool. Sage vielleicht so etwas wie: "Ich habe einiges gelernt - Software-Entwicklung interessiert mich - da will ich mich in Ihrer Firma einbringen - bieten Sie mir bitte eine Chance zu zeigen, was ich kann".

    Und vor allem: Mache dich selbst vor dem Gespräch damit vertraut, was die Firma macht und ob du meinst, dort einen geeigneten Job für den Berufseinstieg oder mehr zu finden. Wenn die Firma z.B. spezielle Dinge wie Landwirtschaftsmaschinen herstellt, musst du auch mit einer Frage wie: "Was interessiert Sie gerade an Landwirtschaftsmaschinen?" rechnen und antworten können.



  • berniebutt schrieb:

    Wenn die Firma z.B. spezielle Dinge wie Landwirtschaftsmaschinen herstellt, musst du auch mit einer Frage wie: "Was interessiert Sie gerade an Landwirtschaftsmaschinen?" rechnen und antworten können.

    Das wäre einfach. Landmaschinen begeistern Männer automatisch. Das können wir mal als Naturgesetz annehmen.
    http://www.youtube.com/watch?v=ceScNvvfbaQ
    http://www.youtube.com/watch?v=2uIFDFMpU2c
    Wobei ich im Besonderen immer wieder fasziniert bin, um welchen Faktor mehr so eine dicke Maschine machen kann, als der Mensch nur mit Ochsen und Pferden schaffen würde.
    Ich stimme natürlich zu, daß man vor dem Gespräch drei Stunden zum Unternehmen googeln sollte.



  • volkard schrieb:

    Das wäre einfach. Landmaschinen begeistern Männer automatisch. Das können wir mal als Naturgesetz annehmen.
    http://www.youtube.com/watch?v=ceScNvvfbaQ
    http://www.youtube.com/watch?v=2uIFDFMpU2c
    Wobei ich im Besonderen immer wieder fasziniert bin, um welchen Faktor mehr so eine dicke Maschine machen kann, als der Mensch nur mit Ochsen und Pferden schaffen würde.
    Ich stimme natürlich zu, daß man vor dem Gespräch drei Stunden zum Unternehmen googeln sollte.

    Schöne Videos!

    @Fragesteller: Wichtigste Regel = Interesse am Unternehmen zeigen und gut vorbereitet sein. Die wollen dich zum Wohle des Unternehmens und wollen wissen, ob du für deren Arbeit motiviert bist. Dein Fachwissen und die Bereitschaft zum weiteren Lernen wird vorausgesetzt. Viel Glück, auch wenn du nichts mit Landmaschinen machen wirst! 🙂


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