Berufswahl: Informatik?



  • earli schrieb:

    F98 schrieb:

    earli schrieb:

    Wie soll ein Beleg für sowas aussehen? Schau einfach an die Unis. Die Unis haben das Problem, dass sie die besten Leute nicht als Professoren gewinnen, weil sie von der Industrie mit viel höheren Gehältern weggeschnappt werden.

    Wieviel höher sind denn die Gehälter in der Industrie als an einer Uni/HS?

    Das ist stark unterschiedlich, vor allem in Deutschland sind die Uni-Gehälter ziemlich niedrig, was vor allem daran liegt, dass die Unis so staatsabhängig sind.

    Was bedeutet den "ziemlich niedrig"?



  • Bashar schrieb:

    Nochmal zur Klarstellung, bei der Bundesdruckerei werden Leute gesucht, die von Berechenbarkeit und Komplexität Ahnung haben, und denen zahlt man dann 20k€ im Monat? 240k€ im Jahr? Wo muss ich unterschreiben?

    Gibt es wohl nicht ständig, hatte was mit dem neuen Personalausweis zu tun. Der ist auch das erste IT-Projekt der Bundesregierung, das nicht total lächerlicher Klumpen konzentierter Anfängerfehler.

    Schlecht wird es aber auch hier wieder dort, wo gespart wird: Die Ausweis-App für den PC ist grottig.

    Oder ein anderes, total aktuelles Beispiel: Schaut euch mal den Staatstrojaner an, den der CCC analysiert hat. Die Fehler in dem zeigen genau das, was ich meine: Die Leute verstehen nicht das Problem, das sie lösen wollen.

    Und genau das ist oft das Fatale: Was nützt es mir, die Tricks der Programmierung zu kennen, wenn ich das Problem nicht verstehe? AES verwenden ohne Blockverkettung? Keine Authentifizierung? Willkommen 1990.

    Und es mag sein, dass ein Theoretiker nicht weiß, wie er den Compiler austrickst, um ein Register zu sparen. So what? Bei Programmen, die über Karnevalsvereinbuchhaltung hinaus gehen, gewinnt man Performance, indem man das Problem analysiert und den Lösungsansatz optimiert.



  • F98 schrieb:

    earli schrieb:

    F98 schrieb:

    earli schrieb:

    Wie soll ein Beleg für sowas aussehen? Schau einfach an die Unis. Die Unis haben das Problem, dass sie die besten Leute nicht als Professoren gewinnen, weil sie von der Industrie mit viel höheren Gehältern weggeschnappt werden.

    Wieviel höher sind denn die Gehälter in der Industrie als an einer Uni/HS?

    Das ist stark unterschiedlich, vor allem in Deutschland sind die Uni-Gehälter ziemlich niedrig, was vor allem daran liegt, dass die Unis so staatsabhängig sind.

    Was bedeutet den "ziemlich niedrig"?

    Na, die werden wie entsprechende Beamte eingestuft und kriegen den dazugehörigen Beamtensold.



  • µ schrieb:

    Stimmt. Ich glaubs nicht.
    Die Theoretiker die ich im Studium kennengelernt habe wären für "praktische Projekte" nicht zu gebrauchen.
    Wenn die Industrie harte Probleme zu lösen hat, greift sie zu Mathematikern oder Physikern. Ich sehe null Raum für Theoretische Informatiker.

    Bin mir nicht sicher, aber waren Raj Reddy oder Edward Feigenbaum
    auch nicht Informatiker (als Theoretiker) ?
    Warum sollte die Industrie auf Theoretiker verzichten wollen ?

    (Verstehe aber gleichzeitig immer noch nicht, in welchem Bereich ein Informatiker
    einem Mathematiker überlegen ist :D)



  • prof_kai schrieb:

    (Verstehe aber gleichzeitig immer noch nicht, in welchem Bereich ein Informatiker
    einem Mathematiker überlegen ist :D)

    Ein theoretischer Informatiker und ein Mathematiker machen ziemlich ähnliche Dinge, aber sie kennen sich mit verschiedenen Strukturen aus. Ein Mathematiker weiß halt bescheid über Zahlentheorie, Geometrie, Analysis, ein th. Informatiker hingegen über Berechenbarkeit, Komplexitätsklassen, Korrektheit von Algorithmen usw.

    Das ist so, als würdest du fragen: "Ich weiß nicht, wo ein Chemiker einem Physiker überlegen ist."



  • Dieser Thread wurde von Moderator/in rüdiger aus dem Forum Neuigkeiten aus der realen Welt in das Forum Beruf und Ausbildung verschoben.

    Im Zweifelsfall bitte auch folgende Hinweise beachten:
    C/C++ Forum :: FAQ - Sonstiges :: Wohin mit meiner Frage?

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  • F98 schrieb:

    Was bedeutet den "ziemlich niedrig"?

    Als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Uni-Diplom oder Master steigst du typischerweise mit TVÖD E13 ein, wieviel das ist findest du im Netz 😉



  • Das ist ja höchstens die Hälfte der Antwort, denn die Formulierung "gerade in Deutschland ziemlich niedrig" setzt die deutschen Gehälter ja direkt ins Verhältnis zu denen, die im Ausland gezahlt werden. Genauer gesagt, zu dem Ausland, in dem die Unis staatsferner sind. Amerika zum Beispiel. Was zahlen die?



  • prof_kai schrieb:

    µ schrieb:

    Stimmt. Ich glaubs nicht.
    Die Theoretiker die ich im Studium kennengelernt habe wären für "praktische Projekte" nicht zu gebrauchen.
    Wenn die Industrie harte Probleme zu lösen hat, greift sie zu Mathematikern oder Physikern. Ich sehe null Raum für Theoretische Informatiker.

    Bin mir nicht sicher, aber waren Raj Reddy oder Edward Feigenbaum
    auch nicht Informatiker (als Theoretiker) ?
    Warum sollte die Industrie auf Theoretiker verzichten wollen ?

    Ich glaube das µ damit sagen wollte das du bei "praktischen Projekten" Theoretiker nicht sinnvoll ( oder gar nicht ) einsetzen kannst. Wenn dann eher in Forschungsprojekten.



  • Bashar schrieb:

    Das ist ja höchstens die Hälfte der Antwort, denn die Formulierung "gerade in Deutschland ziemlich niedrig" setzt die deutschen Gehälter ja direkt ins Verhältnis zu denen, die im Ausland gezahlt werden. Genauer gesagt, zu dem Ausland, in dem die Unis staatsferner sind. Amerika zum Beispiel. Was zahlen die?

    Ja, genau das wollte ich sagen. Mit ein bisschen Google fand ich folgendes:

    Hessen 82.500 Euro bis Schleswig-Holstein 65.902 Euro.

    http://www.sueddeutsche.de/karriere/professorengehalt-einkommensluecke-1.254148

    Dagegen von der University of Virginia:

    If you're a law professor earning less than $200,000, please stand up!

    http://www.thefacultylounge.org/2009/03/university-of-virginia-faculty-salaries-.html

    University of Virginia ist vielleicht kein schlechter Vergleich, die Uni wurde von Thomas Jefferson zur Zeit der Aufbruchstimmung der USA gegründet. Es handelt sich nicht um eine Privatuni a la Harvard oder Stanford.

    http://en.wikipedia.org/wiki/University_of_Virginia



  • earli schrieb:

    Hessen 82.500 Euro bis Schleswig-Holstein 65.902 Euro.

    OK, Professoren waren gefragt. Hatte ich glatt überlesen. Normale wissenschaftliche Mitarbeiter verdienen vielleicht die Hälfte.



  • phcn.fraggle schrieb:

    prof_kai schrieb:

    µ schrieb:

    Stimmt. Ich glaubs nicht.
    Die Theoretiker die ich im Studium kennengelernt habe wären für "praktische Projekte" nicht zu gebrauchen.
    Wenn die Industrie harte Probleme zu lösen hat, greift sie zu Mathematikern oder Physikern. Ich sehe null Raum für Theoretische Informatiker.

    Bin mir nicht sicher, aber waren Raj Reddy oder Edward Feigenbaum
    auch nicht Informatiker (als Theoretiker) ?
    Warum sollte die Industrie auf Theoretiker verzichten wollen ?

    Ich glaube das µ damit sagen wollte das du bei "praktischen Projekten" Theoretiker nicht sinnvoll ( oder gar nicht ) einsetzen kannst. Wenn dann eher in Forschungsprojekten.

    Dies.

    Und: Die meisten Informatiker würde ich mal nicht als Theoretiker bezeichnen. Dazu gehört etwas mehr, als mal ein paar Vorlesungen über Komplexität und Berechenbarkeit gehört zu haben.



  • Was aktuelles, was zum Thema passt:

    Laut heise sucht der britische Geheimdienst Informatiker per Kryprorätsel.

    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Britischer-Geheimdienst-sucht-Nachwuchs-per-Kryptoraetsel-1388839.html

    Laut dem Telegraph verdient ein Mitarbeiter beim GCHQ 25.000 Pfund jährlich. In der freien Wirtschaft würde man mit diesen Fähigkeiten 80.000 Pfund verdienen.

    Das sind 93k Euro im Jahr, beziehungsweise 7760 im Monat. (Nach alten Pfund-Euro-Kursen eigentlich noch mehr.)



  • Ich weiss nicht mehr, um was es in diesem Thread eigentlich ging, aber ich poste einfach mal das da:

    http://graphicsweb.wsj.com/documents/NILF1111/#term=

    Es ist ganz interessant, die Tabelle nach dem Median des Einkommens zu ordnen. Dann sieht man, dass Leute mit einem Informatikhintergrund durchaus ganz gut dastehen. Wobei natuerlich die Frage ist, inwiefern derartige Zahlen und Reihenfolgen auf den heimischen Arbeitsmarkt uebertragbar sind.



  • Ich habe gerade erfahren, dass ich eine Umschulung beginnen muss, weil ich aufgrund einer Allergie meinen Beruf als Koch nicht mehr ausüben kann, kennst sich jemand über die Grundqualifikationen aus die man für eine Informatikausbildung mindestens mitbringen muss?



  • Grundqualifikationen für eine Informatikausbildung? Interesse!


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