Bewerbung
-
Es wird nirgends so viel gelogen wie bei den IT-Kenntnissen.
Wenn Du in einem Gebiet ein paar Grundlagen hast und Dir darüber hinaus zutraust, Dir relativ zügig praxisrelevantes Wissen dazu anzueignen, dann führe es als Punkt unter "Kenntnissen" auf.
Ich war damals in einem ähnlichen Gewissenskonflikt. Aber die Firmen verlangen teilweise unmögliches und da draußen gibt es genügend Aufschneider, die von sich behaupten, 15 Sprachen zu können. Auch wenn sie bei dem ersten Problem einbrechen und manchmal nichts wissen was über "Hello World" hinausgeht.
DU hast dieses leidige Spiel nicht angefangen, bist aber im Zugzwang es mitzuspielen wenn Du Arbeit willst.
ravenheart schrieb:
Andererseits möchte ich auch nicht zu wenig angeben und so WIRKLICH kenn ich mit eigentlich gar nix aus^^
Fast keiner hat Ahnung wenn er ins Berufsleben einsteigt. Das ist normal.
Und Einige nach ein paar Jahren immer noch nicht. Das ist inakzeptabel.
-
Gibt es keine Einstufung wie Grundkenntnisse, Erweiterte bzw. Experte? Darueber hinaus wuerde ich als Kenntnis nur zaehlen lassen, wenn du es mindestens schon einmal etwas nicht ganz triviales gemacht hast. Es hilft auch nichts alles anzukreuzen. Auch wird es nur deine Einladung zum Vorstellungsgespraech verbessern oder verschlechtern. Je nachdem ob die Firma sich Muehe gibt, faellt dein Mangel dann auf. Deswegen solltest du zwar grosszuegig in deiner Einschaetzung sein (wer will sich schon selbst herauskatapulieren) aber immer noch ehrlich.
-
pumuckl schrieb:
Dein Bonus als grade-nicht-mehr-Student ist nicht umfangreiches Vorwissen, sondern die Fähigkeit, dich in diverse Dinge einzuarbeiten. Damit wirst du für den Android-Datenbanken-Job eher genommen als der 55-Jährige HOST-Entwickler, der jede Macke kennt, die eine AIX-Maschine haben kann.
Naja, stimmt ein bißchen, aber das Problem von den älteren Herren ist wohl oft auch, dass sie nicht so herumprollen, wie viele Studenten das machen.
Die Onlinebefragung, wie ravenheard sie beschreibt, fördert so eine Prollerei eigentlich nur, und ist voll daneben.
Und wenn ravenheart jetzt anklickt bzw. nicht anklickt, "Keine Kenntnisse" dann stimmt das ja auch nicht.
Also: so ehrlich wie möglich bleiben und falls Vorstellungsgespräch, dann kann man sich genau darüber unterhalten, (eventuell mit leichem, vorsichtigem, indirektem Wink dass du eine bessere/ Onlinebefragung programmiert hättest. Und mal ehrlich, die meisten guten Leute erkennt man doch oft gerade an solchen Überlegungen, wenn schon nicht an Code/Output/Performance
Aber es gibt auch Personalentscheider, die auf Blender reinfallen, keine Frage, genau wie es Blenderprogramme oder Blenderprogrammiersprachen gibt.
-
nachtfeuer schrieb:
(eventuell mit leichem, vorsichtigem, indirektem Wink dass du eine bessere/ Onlinebefragung programmiert hättest.
Ja, das ist natürlich ideal im Vorstellungsgespräch, wenn man gleich mal auf die Inkompetenz in der Firma hinweist
Es ist normal, dass man seine Fähigkeiten in der Bewerbung etwas optimiert.. aber aus "Ich hab mal Hello World in Python gemacht" sollte kein "Detaillierte und langjährige Erfahrung in Python-Programmierung" werden. Wenn man sich mal was oberflächlich angeschaut hat und dementsprechend schnell reinfindet, kann man das unter "Grundlegende Kenntnisse" verbuchen.
In dem konkreten Fall würde ich die Technologien auswählen, in denen man halbwegs sattelfest ist. Gerade als Student ist es normal, dass man keinen Riesenrucksack an Erfahrung mitschleppt.
-
Frag doch einfach mal wie tief deine Kentnisse seien müssen um dort ein Häckchen zu machen. Oder frag ob du Ihnen eine Liste zusammenstellen kannst, mit deinen Fähigkeiten aufgelistet?!
-
Hallo,
den Konflikt beim Bewerben habe ich auch immer wieder. Und da ich davon immer wieder höre, denke ich, dass er relativ branchenunabhängig ist, also egal, ob man sich in der IT Branche oder bei Ikea Berlin bewirbt.
Allerdings versuche ich mir die Rechtfertigung immer auszulegen und zu begründen. Ich denke, dass die Kategorien in die man sich packen muss, recht flexibel sind.
Das heißt, für den einen sind bessere Grundkenntnisse schon erweiterte Kenntnisse. Viel wichtiger finde ich dabei, dass man weiß, warum man sich jeweils einordnet und das dann auch begründen kann mit irgendwelchen Projekten oder Kursen.
Ein allzu dick auftragender Auftritt wirkt sich auch wieder nachteilig aus, aber man sollte sich eher in ein etwas günstigeres Licht stellen, damit man wenigstens die Möglichkeit bekommt, sich persönlich vorzustellen. Da bekommst Du auch einen Wind davon, worauf es den Personalchefs wirklich ankommt. Das schult für weitere Bewerbungen.
-
Ich war auch schon zweimal in der gleichen Situation während meines Bewerbungsverfahrens für eine Praktikumsstelle. Du solltest auf jeden Fall ehrlich bleiben, dann bist du auf der sicheren Seite. Ob sich das jemand ernsthaft durchliest ist eine andere Frage. Bei meinem Vorstellungsgespräch habe ich festgestellt das die Firma meine Online Bewerbung ( war dieses e-Recruiting von SAP ) überflogen und nur darauf geachtet hat ob ich geeignet bin oder nicht. Weitere Details bzw. meinen eigentlichen Kenntnisstand habe ich dann im Gespräch erwähnt und das würde ich an deiner Stelle auch machen, wenn es dann soweit kommt.
Manchmal hat man auch erst gar nicht die Möglichkeit seine fachlichen Kenntnisse auszuwählen ( stattdessen halt nur das typische Softskills Zeug ), da dann am besten Ausschau halten ob es Felder gibt in denen man zusätzliche Informationen eingeben kann.
-
Sie zählen sollte alles, was Sie getan haben, egal ob es einfach war oder nicht - es ist die Erfahrung, und Erfahrung ist nützlich und wird immer bemerkt werden. Sie zählen sollte alles, was Sie sind zuversichtlich, als Fertigkeit.
-
Hi,
ich achreibe immer Dinge mit rein, mit denen ich mich mal eine zeitlang beschäftigt habe. Ich bin auch kein Programmierer, habe aber durchaus grundlegende C++ Kenntnisse, daher schreib ich das rein. Ich weiss dabei auch, dass, sollte es erforderlich sein, ich mich da recht schnell recht tief einarbeiten könnte. Solange ein technisches Grundverständnis und Interesse vorhanden ist, ist das immer möglich.
Beim Thema Datenbanken z.B. ist so eine DB Vorlesung ja meist überwiegend relationale Algebra und/oder ER-Diagramme. Das ist zwar ganz nett, aber so richtig auskennen sollte man sich dann doch mit einem Produkt, d.h. Praxiserfahrung haben.
-
Ey, ganz ehrlich, in so einer Bewerbung übertreibt doch jeder. Schließlich willst du dich ja verkaufen. Solange du dich irgendwann mal mit einer dieser Sachen beschäftigt hast, finde ich es legitim, das in dieser Liste aufzuzählen. Die Firma wird ja anhand deiner Bewerbungsunterlagen sehen, dass du gerade erst mit dem Studium durch bist und noch gar nicht sooo wahnsinnig tiefe Kenntnisse über unzählige Themenbereiche haben kannst. Und wie schon vorher mal erwähnt: als Berufsanfänger bist du noch formbar und lernfähig! Dadurch kostest du am Anfang zwar etwas Einarbeitungszeit, bis aber viel flexibler, als jemand, der eine bestimmte Sache jahrelang ausgeübt hat. Das ist im IT-Bereich genauso wie in der Finanzbranche. Da hat man als Neuling auch keine Ahnung von Musterportfolio mit ETFs und so weiter. Also keine Hemmungen, setzt die Kreuzchen ruhig großzügig!