Versteckt verschränkte Kopenhagener Zwillinge
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Ich kenne mich mit Physik quasi gar nicht aus, aber manche Dinge interessieren mich irgendwie. Ich bitte also um Verzeihung falls ich hier grobe Verständnis- oder Denkfehler widergebe, bzw. einfach dumme Fragen stelle
(Bzw. ich kann auch allgemein nur hoffen bestimmte Begriffe überhaupt richtig verstanden zu haben, so ganz sicher bin ich mir da nicht):xmas2:
Also... wenn ich das richtig verstehe, dann ist z.B. das EPR-Paradoxon ja nur paradox, wenn man z.B. von der Kopenhagener Interpretation ausgeht (mit wave function collapse etc.). Weil halt der "Kollaps" der Wellenfunktion sich sozusagen überlichtschnell ausbreitet. Was zwar nicht direkt beobachtbar ist, aber trotzdem ein überlichtschneller Effekt, der manchen etwas schwer im Magen liegt.
Mit z.B. einer passenden hidden variables Theorie gäbe es hier nichts paradoxes, weil die Teilchen in ihren "hidden variables" von Anfang an genug Informationen rumschleppen, um zu wissen wie sie zu tun haben wenn sie später mal gemessen werden. Soweit noch richtig?Und dann gibt's die (Un)gleichungen von Herrn Bell, die diesbezügliche jetzt eine sinnvolle Aussage möglich machen sollen. Und zwar indem man bestimmte Experimente macht, und dann je nach Ausgang entweder sagen kann
a) Die Kopenhagener Interpretation ist falsch
b) Die hidden variables Theorien sind falsch
c) Pech gehabt, wir können keine Aussage treffenNun liest man auf Wikipedia dass es hier unabhängig reproduzierte Ergebnisse in Kategorie (b) gibt, also pro Kopenhagen kontra hidden variables.
Und jetzt meine Frage: ist das jetzt eine Aussage zu sehr spezifischen hidden variables Theorien mit sehr spezifischen Annahmen, oder lässt es jetzt gar keine hidden variables Theorien mehr zu?
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Und, weil der Begriff in Erklärungen dieser Themen auch oft vorkommt... was genau versteht man unter lokalem Realismus?
Ich versuch mal zu erklären wie die Begriffe für mich Sinn machen könnten...
Lokal verstehe ich als: es gibt für alle "unteilbaren" Konstrukte die eine Theorie verwendet eine grössenmässige Obergrenze. Also die müssen in ihrer Aussage ortsbeschränkt sein. Auf so eine Wellenfunktion trifft das ja nicht zu, weil es da schnell Wellenfunktion gibt, wo für jeden beliebigen Ort eine Wahrscheinlichkeit > 0 rauskommt. Gleichzeitig kann man die Wellenfunktionen auch nicht so "zerteilen", dass zwei voneinander unabhängige Dinge entstehen würden.
Ein Konstrukt dass die Kriterien erfüllt wäre dagegen ein "klassisches" Teilchen mit genau definierter Ausdehnung/Position etc., oder auch Kraftfelder deren Wirkung/Ausdehnung auf eine bestimmte maximale Distanz beschränkt sind.Und was real angeht... pfuh.
Also was man real nennt bzw. nicht, ist ja grundsätzlich nur Definitionssache. Man könnte ja sagen dass die Kopenhagener Interpretation real ist. Die Wellenfunktionen sind das was es gibt, genau das ist die Realität. Dann wäre die Kopenhagener Interpretation also real. Der Begriff wird aber oft im Gegensatz zur Kopenhagener Interpretation verwendet, d.h. das kann nicht gemeint sein.Wie ich so darüber nachdenke was ich als "real" verstehen würde, bzw. was mir an der Kopenhagener Interpretation (soweit ich diese verstehe) als "nicht real" vorkommt, bin ich auf folgendes gekommen:
"Real" heisst, dass es für jedes "unteilbaren" Konstrukt das eine Theorie verwendet, eine Obergrenze für dessen "Informationegehalt" (pro Instanz) gibt. Informationegehalt ist jetzt auch kein unproblematisches Wort. Informatiker messen das immer gerne in Bit. Nur sobald irgendwo reelle Zahlen ins Spiel kommen wäre der Informationsgehalt in Bit sofort unendlich. Und so lange man den "kontinuierlichen" Raum nicht gegen einen "diskreten" austauschen will, braucht man halt reelle Zahlen. Doof.
Die beste Definition die ich im Moment habe: die Gesamtzahl der reellen Zahlen (Skalare) plus Bits (für diverse ja/nein Entscheidungen) die man braucht. Auch nicht unproblematisch, aber mir fällt im Moment nix besseres ein.
Mit diesem Verständnis wären dann Wellenfunktionen nicht real, da sie beliebig komplex werden können wenn man sich nicht bemüht hin und wieder mal ne Messung zu machen.
Ein klassisches Teilchen wäre dagegen "real", da man bloss eine endliche Menge an Informationen braucht, um alles was das Teilchen betrifft/ausmacht zu sagen/wissen.Kann man mit dieser Definition von lokalem Realismus irgendwas anfangen?
Und (unabhängig davon): was versteht ein Physiker unter lokalem Realismus? Ich konnte dazu nicht wirklich was (für mich) brauchbares finden.
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Es ist einfach nicht sinnvoll sich diesem Thema populärwissenschaftlich zu nähern.
Da wir eine "klassische Sprache" sprechen.
MfG