Projektmanagement - Umweltanalyse
-
Hallöle,
In der Schule sollen wir gerade ein Projekt durchführen, ein Teil davon besteht aus der Projektumweltanalyse. Da ich keine Ahnung habe, ob es irgendwie eine Standard-Vorgehensweise dafür gibt, erkläre ich erstmal, wie wir das machen sollen. Wir habe 3 Gruppen von Faktoren, die das Projekt beeinflussen können: Intern, Extern und Technisch. Unter den Internen Faktoren haben wir u.a. den Projektleiter sowie die Projektmitarbeiter, unter technischen Faktoren die Software. Diese Faktoren sollen wir als positiv und/oder negativ kennzeichnen. So weit so gut.
Nun kamen wir heute zu einer Streitdiskussion bzgl. positiv und negativ. Meiner Meinung kann eine Software keinen positiven Einfluss auf das Projekt haben, sondern nur negative. Entweder sie tut genau das, was der User von ihr verlangt, oder eben nicht. Einer unserer Lehrer meinte nun, die Software könnte mehr leisten, als der User von ihr erwartet, beispielsweise eine praktische Funktion o.ä.. Dies ist jedoch aus meiner Sicht nicht richtig, sondern hängt ganz alleine vom Projektmitarbeiter ab, der die Software bedient.
Etwas Anderes ist das bei Projektmitarbeitern. Sie können mehr leisten, als von ihnen verlangt, im Gegensatz zur Software. Ein einfaches Beispiel wäre, für jeden im Projektteam einen Kaffee zu machen. Ein weiterer positiver Einfluss wäre die Beratung des Lehrers, der Hilfestellung bei der Durchführung des Projektes geben kann.
Zusammengefasst: Ein positiver Einfluss ist für mich eine Zusatzleistung, die über das verlangte Maß an Arbeit hinausgeht. Aus diesem Grund kann dies nur von einem Mensch und nicht von einer Software geleistet werden.
Was meint ihr dazu?
Grüße,
PI
-
314159265358979 schrieb:
[...] Da ich keine Ahnung habe, ob es irgendwie eine Standard-Vorgehensweise dafür gibt, [...]
http://www.karboul.com/wp-content/projektumweltanalyse.pdf bietet einen guten Überblick - wenn auch sehr Oberflächlich.
pi schrieb:
Meiner Meinung kann eine Software keinen positiven Einfluss auf das Projekt haben, [...] hängt ganz alleine vom Projektmitarbeiter ab, der die Software bedient.
Software kann die Anforderungen
a) nicht/unzureichend erfüllen -> negative Auswirkung
b) voll und ganz erfüllen -> keine Auswirkung
c) übertreffen -> keine allgemein gesicherte Aussage über eine Auswirkung möglich. In diesem Fall sind sowohl positive als auch negative Auswirkungen denkbar. Stichwort: Mit Kanonen auf Spatzen schließen und währenddessen selbst von Komplexität erschlagen werden.
-
Swordfish schrieb:
c) übertreffen -> keine allgemein gesicherte Aussage über eine Auswirkung möglich. In diesem Fall sind sowohl positive als auch negative Auswirkungen denkbar. Stichwort: Mit Kanonen auf Spatzen schließen und währenddessen selbst von Komplexität erschlagen werden.
Auch: Übertreffen erzielt zwar punktuell erhöhte Freude bei den Benutzern. Da das zur Verfügung stehende Geld- und Zeitbudget fix ist, wird das Übertreffen oftmals durch eine Untererfüllung von Funktionalität an anderer Stelle oder Überschreitung von Zeit/Kosten erkauft. Damit wird die Positivwirkung durch Negativwirkung bei anderen Funktionen oder Zeit/Kosten aufgefressen. Positivwirkung ist also auch lokal auf bestimmte Nutzergruppen begrenzt.
Es muß sich um reine "Mitnahmeerfolge" handeln, um die Positivwirkung wirklich zu erzielen. Boshaft gesagt handelt es sich hier um Spezifikationsfehler, die allerdings positive Auswirkungen haben.
-
Swordfish schrieb:
a) nicht/unzureichend erfüllen -> negative Auswirkung
Das klingt irgendwie so nach ausprobieren. Ich lege aber vorher Anforderungen fest und wähle erst danach eine passende Software aus.
Swordfish schrieb:
c) übertreffen -> keine allgemein gesicherte Aussage über eine Auswirkung möglich. In diesem Fall sind sowohl positive als auch negative Auswirkungen denkbar. Stichwort: Mit Kanonen auf Spatzen schließen und währenddessen selbst von Komplexität erschlagen werden.
Auch hier meine Meinung: Ich lege Anforderungen fest. Diese werden erfüllt, oder eben nicht. Wenn die Software etwas tolles kann, das in den Anforderungen nicht festgehalten wurde, sind die Anforderungen falsch und nicht die Software toll. Idealerweise gibt es eine Liste an "nice to have"-Features.
-
Marc++us schrieb:
[...] Damit wird die Positivwirkung durch Negativwirkung bei anderen Funktionen oder Zeit/Kosten aufgefressen. Positivwirkung ist also auch lokal auf bestimmte Nutzergruppen begrenzt.
ACK
314159265358979 schrieb:
Swordfish schrieb:
a) nicht/unzureichend erfüllen -> negative Auswirkung
Das klingt irgendwie so nach ausprobieren. Ich lege aber vorher Anforderungen fest und wähle erst danach eine passende Software aus.
Theorie != Praxis.
a) Was machst Du, wenn Du Deine tollen Anforderungen in einer noch tolleren Mindmap und sogar Konsens im Team hast und es par tout keine Software geben will, die zu 100% passt?
b) Solltest Du ausreichende Ressourcen (Zeit nicht vergessen!) haben, um die passende(tm) Software zu entwickeln bzw. entwickeln zu lassen, ist das noch lange kein Garant dafür, dass das Ding deine Anforderungen wenn es fertig ist auch zu 100% erfüllen wird. Im schlimmsten Fall geht dann eben das Projekt "Softwareentwicklung" (ob in-house out outsourced is wurscht) schief und Pustekuchen.
c) (soll vorkommen) Bei 70% stellt sich heraus, daß die Anforderung Käse war.314159265358979 schrieb:
Swordfish schrieb:
c) übertreffen -> keine allgemein gesicherte Aussage über eine Auswirkung möglich. In diesem Fall sind sowohl positive als auch negative Auswirkungen denkbar. Stichwort: Mit Kanonen auf Spatzen schließen und währenddessen selbst von Komplexität erschlagen werden.
Auch hier meine Meinung: Ich lege Anforderungen fest. Diese werden erfüllt, oder eben nicht. Wenn die Software etwas tolles kann, das in den Anforderungen nicht festgehalten wurde, sind die Anforderungen falsch und nicht die Software toll. Idealerweise gibt es eine Liste an "nice to have"-Features.
siehe oben.
-
Ihr wollt wohl alle ma BWL studieren, wa?