Ausbildung: Bewerbung als Fachinformatiker Anwendungsentwicklung



  • Hallo, ich möchte gerne eine Ausbildung als Fachinformatiker Anwendungsentwickler bewerben.

    Kenntnisse in Programmiersprachen wie C++ und Assembler sind bei mir vorhanden.
    Jedoch Programmiere ich nicht nur, denn Reverse Code Engineering macht mir auch spass.

    Jetzt ist nur die Frage, ist es eine gute oder ehr eine schlechte Idee sowas in eine Bewerbung zu schreiben? Manche Leute meinen ja Reverse Code Engineering wäre Illegal was natürlich quatsch ist, es kommt halt immer drauf an was man da untersucht.

    Mich interessiert z.b. wie bestimmte Windows Funktionen internt funktionieren daher untersuche ich diese auch mal ganz gerne.

    Könnte ich damit vielleicht manche Arbeitgeber abschrecken und sollte das Thema Reverse Code Engineering lieber nicht erwähnen?



  • schreib einfach rein, dass du das fertige programm mit ollydbg/idapro debuggen kannst. sollte für jeden der sich auskennt reichen.



  • Die Frage ist, wen das interessiert, dass du das kannst. Wenn du dann bei einem Antivirenhersteller arbeiten willst und Viren analysieren, gut. Für 99% der anderen Firmen ist es völlig uninteressant.



  • Unsere Azubis müssen in ihren Bewerbungen vor allem gute Schulnoten haben.
    Dann werden sie zu einem Treffen eingeladen. Da gibt es dann ein Gespräch mit jemandem von der Personalabteilung usw. um festzustellen, was der Bewerber für eine Persönlichkeit ist. Einer, der kaum was sagt oder so ist natürlich nicht von Interesse. Und was Reverse Code Engineering ist, wissen die Personen, die das Bewerbungsgespräch mit dir führen oder die deine Bewerbung lesen, vermutlich gar nicht, weil das keine Programmierer sind. Das einzige, was die mit Computern zu tun haben, ist Personaldaten eintippen (mal ganz grob gesagt).
    Später gibt es noch einen schriftlichen Test, da geht es um Allgemeinbildung, Politik, Geographie, Mathematik, Rechtschreibung usw.

    Wenn jemand schon programmieren kann zeigt das höchstens das Interesse für das Thema ist aber eigentlich uninteressant, weil genau das ja erst im Laufe der Ausbildung gelernt werden soll.



  • Der Fachinformatiker-Azubi hat leider wirklich ein Problem diesbezüglich, bei vielen Azubis ist das von isabeau genannte Verfahren ok, aber beim FI trifft man da oft keine Auswahl. Für Azubis führt man eben kein normales Bewerbungsgespräch, sondern hat er so eine Art schulisches Eingangsverfahren - aber viele FI-Bewerber kommen mit viel mehr Kenntnissen rein. Das wird dann oft nicht erkannt.

    Da gilt dann das Zitat aus einem anderen Thread von prof84s letztem Beitrag:

    Tipp: Die Personalabteilung ist immer das Sekundärziel. Suche den Angriff über Fachabteilungen und Networking und lass die PAbt später nur abnicken.

    http://www.c-plusplus.net/forum/299602



  • isabeau schrieb:

    Unsere Azubis müssen in ihren Bewerbungen vor allem gute Schulnoten haben. ... Wenn jemand schon programmieren kann zeigt das höchstens das Interesse für das Thema ist aber eigentlich uninteressant, weil genau das ja erst im Laufe der Ausbildung gelernt werden soll.

    spätestens wenn sie im job (ausbildung) am compu sitzen, müssen sie buckeln wie alle anderen auch. wo bleibt da die ausbildung? dachtest du dabei an die paar stunden in der schule mit veralteter technik, mit lehrer, die wenns richtig krass drauf hätten, sicher was anderes machen würden statt sich mit lernunwilligen rumzuschlagen - ich hoffe nicht 🙄

    @Bassmaster: schau doch mal nach einer schulischen 'weiterbildung' 😉



  • Hallo, ich habe nochmal eine Frage. Auf die Stelle wo ich mich drauf bewerbe steht:

    Anforderungen:
    Erste Erfahrungen in C++

    Ich habe bereits Erfahrungen mit der Objektorientierten Programmierung (C++), Datei Verwaltung (Dateien lesen, erstellen, bearbeiten etc.) WIN API, Netwerkprogrammierung gemacht.

    Meint ihr das wäre vielleicht zu Umfangreich wenn ich das so genau beschreibe WAS ich nun schon in C++ gemacht habe? Wobei die WIN API mit Standard C++ natürlich nix zu tun hat genauso wenig wie die Netzwerkprogrammierung(Habe ich auch mit der WIN API gemacht .. ). Aber vielleicht kann sich so der Arbeitgeber ein genaueres Bild über einen Bewerber machen.

    Wenn ich einfach schreibe das ich bereits erste Erfahrungen in C++ gemacht habe dann ist das denke ich mal etwas zu wenig. Ich vermute mal das es einen Arbeitgeber doch schon interessieren würde was man da genau in C++ gemacht hat.

    Und meint ihr es wäre sinnvoll zu beschreiben das ich z.b. bereits einen eigenen Server und Client Programmiert habe welcher eine Dateiübertragung unterstützt? Oder interessiert das die Arbeitgeber sowieso nicht?

    Auf eine Anwendungsentwickler Stelle zu bewerben finde ich irgendwie ziemlich kompliziert. (Ich hab bereits eine Ausbildung in einem anderen IT-Beruf, da viel mir die Bewerbung nicht so schwer)

    Was meint ihr dazu?



  • Bassmaster schrieb:

    (Ich hab bereits eine Ausbildung in einem anderen IT-Beruf, da viel mir die Bewerbung nicht so schwer)

    sag mal bist du blöd und machst jetzt noch eine? steig doch einfach quer ein 🙄

    @edit: also für mich wärst spätestens jetzt raus...



  • Ich glaub einfach so Quereinsteigen ist nicht so leicht. Einfach schreiben das ich Kentnisse in der Programmierung habe wird wohl nicht so viel nützen. Man kann das ganze auch über Kurse machen also ohne eine weitere Ausbildung (Hab mich schon informiert) aber die sind zu teuer für mich die kosten so 15000€ bis 20000 €. Das Problem ist auch bei den meisten C++ Programmier Jobs wird irgendein Studium vorausgesetzt aber ich hab halt nichts studiert.



  • Bassmaster schrieb:

    Das Problem ist auch bei den meisten C++ Programmier Jobs wird irgendein Studium vorausgesetzt aber ich hab halt nichts studiert.

    naja, ganz so ists ja dann doch nicht, in den firmen wo ich 'gastauftritte' hatte, war das verhältnis 1:5 bzw. 1:10...

    Bassmaster schrieb:

    Man kann das ganze auch über Kurse machen also ohne eine weitere Ausbildung (Hab mich schon informiert) aber die sind zu teuer für mich die kosten so 15000€ bis 20000 €.

    zu sowas versucht mich mein vater schon seit jahren zu überreden... der will es einfach nicht verstehen, dass man anständig programmieren nicht in ein paar tagen/wochen lernen kann 🙄

    Bassmaster schrieb:

    Einfach schreiben das ich Kentnisse in der Programmierung habe wird wohl nicht so viel nützen.

    nö, du brauchst schon etwas handfestes zum vorzeigen. musst ja nicht den quelltext rausrücken, aber iwas musst du schon haben z.b. eine gute webseite oder ein compiliertes programm, hängt natürlich auch vom posten ab, eine webdesign klitsche wirst mit einem kleinen c tool kaum beeindrucken.

    @edit: btw. ich bewerb mich auch auf posten, wo studium draufsteht und dann codemonkey drin ist 😃



  • @KingKarl: wie meinst du das mit 1:5 bzw. 1:10?
    1 Studierter und 5 nicht Studierte, oder umgekehrt?

    @Bassmaster: Was ich so mitbekommen habe bei der Personalauswahl, kommt es vor allem drauf an wie du dich verkaufst. Klar, die Hard-Facts sollten schon zum Teil erfüllt sein. Aber ich hatte das Gefühl, die nehmen eher einen, der einen (sozial) soliden Eindruck hinterlässt, aber vielleicht nicht gerade der Voll-Guru ist, als jemanden, der zwar die Win API auswendig weiß, aber nicht im Stande ist, normal zu kommunizieren bzw. dem die halben Zähne fehlen oder so in der Art 😉

    Und wegen der in der Freizeit angeeigneten Fähigkeiten: Versuche halbwegs objektiv zu beurteilen, wie gut du C/C++/Java oder was auch immer beherrscht. Das schreibst du dann in die Bewerbung rein. Natürlich kannst du auch noch reinschreiben, dass du dich auch in der Freizeit mit dem Thema beschäftigst.
    Aber ganz so im Detail interessiert das sowieso keinen. Also verschwende nicht zu viel Zeit damit, zu überlegen, wie du deine privaten Mini Projekte nun darstellst. Schau lieber, dass dein Bewerbungsschreiben insgesamt einen runden Eindruck hinterlässt. Sieh zu, dass du ein gutes Bewerbungsfoto drinnen hast.
    Und dann sieh zu, dass auch das Bewerbungsgespräch gut verläuft und du dich sozial gibst (also nicht nur schüchtern dasitzen, auf den Boden starren und maximal mit ja/nein antworten). Was ich so mitbekommen habe kann man gerade in der Branche mit Soft Skills sehr stark punkten!



  • Mein C++ Account schrieb:

    Was ich so mitbekommen habe kann man gerade in der Branche mit Soft Skills sehr stark punkten!

    tja, jedem sind andere sachen wichtig...

    Mein C++ Account schrieb:

    1 Studierter und 5 nicht Studierte, oder umgekehrt?

    die antwort ergibt sich doch aus dem kontext...



  • KingKarl schrieb:

    Mein C++ Account schrieb:

    1 Studierter und 5 nicht Studierte, oder umgekehrt?

    die antwort ergibt sich doch aus dem kontext...

    hab schon gehört, dass das bei google anders war/ist. scheinbar haben sie das in letzter zeit geändert, als sie um ihr wachstum zu erreichen keine einser absolventen mehr gefunden haben... und sicher wird die mieserable qualität, welche seit einiger zeit abgeliefert wird, auf die unstudierten abgewälzt... ich hoffe bei google arbeiten nicht nur... warte... mir fällt das wort gleich ein 'akademiker'



  • KingKarl schrieb:

    Mein C++ Account schrieb:

    Was ich so mitbekommen habe kann man gerade in der Branche mit Soft Skills sehr stark punkten!

    tja, jedem sind andere sachen wichtig...

    Mein C++ Account schrieb:

    1 Studierter und 5 nicht Studierte, oder umgekehrt?

    die antwort ergibt sich doch aus dem kontext...

    Leider ergibt sich die Antwort für mich nicht aus dem Kontext, daher fragte ich ja nach.
    Schätze mal du meintest 1 : 5 = 1 Nichtstudierter : 5 Studierte? Richtig?

    Bei uns in Österreich ist der Unterschied nicht ganz so krass, denn bei uns gibts einen Schultyp namens HTL (technischer Schwerpunkt, mit Abitur), und der wirft viele Softwareentwickler ab.
    Generell findet man viele Quereinsteiger und Self-Made Typen. Das finde ich an der Branche auch recht schön, dass es vor allem auf den Fleiß ankommt, und nicht nur auf irgendeinen Titel. Bei meinem Studenten-Nebenjob als SW Entwickler zum Beispiel war der HTL Kollege dem Uni Kollegen programmiertechnisch meilenweit voraus, obwohl sie beide etwa gleichzeitig angefangen haben.



  • Doch was bringt einem Wissen zur Programmierung, wenn man nicht weiß, wie man ein Problem löst? Die Programmiersprache ist nur das Werkzeug, wenn man nicht weiß was man damit machen soll, ist es unnütz.
    Wenn man mal von trivialen Dingen (GUI Programmierung, solche Dinge halt) absieht, dann fehlt solchen Leuten doch sicher die Kompetenz, um viele Probleme lösen zu können.



  • Diamond schrieb:

    Wenn man mal von trivialen Dingen (GUI Programmierung, solche Dinge halt) absieht, dann fehlt solchen Leuten doch sicher die Kompetenz, um viele Probleme lösen zu können.

    ich denke für 99% reicht der 'normale' programmierer, denn so oft kommen keine neuen algorithmen raus. komplexe software besteht sowieso aus viel mehr, da kommt es auf solche feinheiten meist nicht an, denn es geht viel mehr um sauberkeit und einfachheit. zumindest letzteres ist etwas, was ich einer hochgezüchteten denkmaschiene nicht zutraue.

    kompetenz und trivial sind in dem kontext immer blöd, weil das impliziert, dass das nur studenten hinbekommen, was natürlich totaler quatsch ist. 🙄



  • Mein C++ Account schrieb:

    Leider ergibt sich die Antwort für mich nicht aus dem Kontext, daher fragte ich ja nach.
    Schätze mal du meintest 1 : 5 = 1 Nichtstudierter : 5 Studierte? Richtig?

    das wär ja ziemlicher unsinn, was sollte z.b. ich mit 4 studenten an einem projekt, da ist doch die katastrophe vorprogrammiert 😕

    @edit: es wär auch totale geldverschwendung, die sind ja meist teurer und ob sie das dann wert sind? also ich mein man muss die lieben ja nicht unterfordern und wenn ich z.b. an mein aktuelles projekt denke, da fallen mir nicht so viele stellen ein, wo hochschulwissen nötig wär!



  • Die Firmen haben eh keine große Wahl. Es gibt etwa doppelt so viele Studierte, wie Fachinformatiker.
    Es geht auch nicht um die Frage, ob neue Algorithmen entwickelt werden müssen. Es ist einfach so, dass Informatiker gewöhnlich doch eher zu den intelligenteren Menschen gehören, und die gehen studieren, weil es keinen Grund gibt, nicht zu studieren, und allein schon, weil sie dann gleich ein viel höheres Gehalt bekommen. Wenn jemand "nur" Fachinformatiker ist, ist da eher was faul. Und ich kann aus Erfahrung sagen, dass es wirklich viele sehr gute Fachinformatiker gibt, aber es gibt auch viele grottenschlechte, die gar nichts können.



  • Mechanics schrieb:

    Die Firmen haben eh keine große Wahl. Es gibt etwa doppelt so viele Studierte, wie Fachinformatiker.

    ich hab schon nach statistiken gesucht, aber keine gefunden. wie kommst du auf solche zahlen 😕

    @edit: ich hoffe du zählst jetzt nicht einfach alle studiengänge mit...



  • KingKarl schrieb:

    Mechanics schrieb:

    Die Firmen haben eh keine große Wahl. Es gibt etwa doppelt so viele Studierte, wie Fachinformatiker.

    ich hab schon nach statistiken gesucht, aber keine gefunden. wie kommst du auf solche zahlen 😕

    @edit: ich hoffe du zählst jetzt nicht einfach alle studiengänge mit...

    Nein, das stand vor paar Monaten in der c´t. Ich glaube, letztes Jahr gab es 23000 Uni/FH Absolventen und 14 000 Fachinformatiker. Wegen den Zahlen bin ich mir nicht so sicher, aber das dürfte in etwa das Verhältnis sein.



  • Bassmaster schrieb:

    Könnte ich damit vielleicht manche Arbeitgeber abschrecken und sollte das Thema Reverse Code Engineering lieber nicht erwähnen?

    Ich würds mit reinschreiben.
    Selbst wenn ich dich nicht im low-lvl Bereich einsetzen würde sagt es mir, dass du Interesse hast zu verstehen wie die Dinge funktionieren 👍.

    Wenn du ein wenig Erfahrung gesammelt hast ist es dann vielleicht mal in RFC oder ein ISO Standard der dich interessiert, um zu verstehen wie ein Protokoll oder eine Schnittstelle funktioniert.

    D.h. meiner Meinung nach sind das gute Voraussetzungen für einen Fachinformatiker.


Anmelden zum Antworten