Die Qual der (Berufs-)Wahl...



  • Hallo zusammen,

    ich habe nun noch ca. 1,5 Jahre Schule vor mir, danach möchte ich Studieren...
    Naja, soweit der Plan, nur konkreter wird es schwierig.

    Anfangs wollte ich einfach nur Programmierer werden, am besten beim großen Microsoft. Inzwischen hat sich das Vorhaben aber gelegt und das liegt nicht nur an Windows 8 😉 Es erscheint mir jetzt schon ziemlich eintönig (wenn es Routine wird).
    Deshalb tendiere ich jetzt eher in richtung IT-Sicherheit oder irgendwas in der Hardwareentwicklung...

    Aber wirklich entscheiden kann ich mich nicht.
    Hat/hatte jemand evtl. schon das gleich Problem? Denn in meinem Bekanntenkreis gibt es wirklich niemanden, der auch nur indirekt etwas mit Informatik zu tun hat...

    Fest steht auf jedenfall, dass es irgendetwas im IT-Bereich werden soll, da ich mich schon lange mit dem Thema (hobbymäßig) befasse.

    Außerdem habe ich keinen Schimmer, wie ich mich am besten auf das Studium vorbereite.
    Meine Kenntnisse bis jetzt:
    - Visual Basic
    - C#
    - C/C++
    - Assembler
    - VBS/Batch (Nur Grundkenntnisse für "Standard-Anwendungszwecke")
    Außerdem habe ich Bücher zum Thema "Spieleprogrammierung", "Moderne Betriebssysteme", "Reversing", "Hacking" durch.

    Momentan versuche ich mich an einem eigenen OS, da ich in diesem Bereich (Architektur) noch größere Lücken habe. Außerdem überlege ich, mir einen Microkontroller(Atmel) anzuschaffen, um ein wenig zu experimentieren...

    Ich hoffe mir kann da jemand helfen, oder mich in die "richtige" Richtung lenken, ich kann es nämlich nicht 🙄

    Vielen dank für´s lesen schonmal... 😉



  • Eigentlich würde ich dir ja jetzt gerne sagen, dass dieses unselbstständige Verhalten nicht zu einem Studium passt, aber nachdem ich die Tage erfahren habe, dass es jetzt sogar schon Elternabende an den Universitäten gibt, kann ich von dir ja kaum verlangen, dass du dein Studienfach selber wählst.

    Bei deinen Neigungen bietet sich Elektrotechnik oder Informatik an. Die Berufswahl und die Wahl deines Studiengangs sind allerdings zwei paar Schuhe. Du kannst als E-Techniker nachher in der IT-Branche arbeiten, oder als Informatiker bei einer Hardwareschmiede.

    Ja die Studienfachwahl ist schwer, aber bis vor einigen Jahren waren die Studienanfänger auch noch voll geschäftsfähig und damit in der Lage zu wählen.

    Am besten ist es wohl, wenn du einfach mal zum Tag der offenen Tür ein oder mehrerer Unis/FHs gehst und dir da die E-Technik- und Info-Studiengänge anschaust. Und deine Eltern zum Elternabend schickst 😉



  • Informatikker schrieb:

    aber nachdem ich die Tage erfahren habe, dass es jetzt sogar schon Elternabende an den Universitäten gibt,

    Im Ernst? 😮



  • Informatikker schrieb:

    Am besten ist es wohl, wenn du einfach mal zum Tag der offenen Tür ein oder mehrerer Unis/FHs gehst und dir da die E-Technik- und Info-Studiengänge anschaust.

    Werde ich auf jedenfall machen.

    Informatikker schrieb:

    Und deine Eltern zum Elternabend schickst 😉

    Da sehe ich schwarz 😃



  • Fuer mich hoerst Du Dich auch nach einem Kandidaten fuer ein Informatikstudium an. Dir sollte aber klar sein, dass so ein Studium kein Programmierkurs ist. Es ist gut, dass Du jetzt schon Programmieren kannst, denn es ist eine sehr nuetzliche Faehigkeit fuer ein Informatikstudium (und auch fuer aehnliche Studiengaenge). Das Programmieren ist im Informatikstudium aber nicht so zentral, wie man vielleicht als Aussenstehender denken mag.

    Du musst also auch Interessen fuer informatikrelevante Themen entwickeln koennen, die nicht sooo nah an der Programmierung liegen. In dem Zusammenhang muss natuerlich als erstes Mathe erwaehnt werden. Kommst Du mit Mathematik klar? Und kannst Du Dich auch fuer Themen der theoretischen Informatik begeistern?

    Lies doch mal ein Buch ueber Komplexitaetstheorie oder aehnliches. Die ist als theoretischer Hintergrund vor allem auch fuer Bereiche wie die Kryptographie relevant. Da Du Dich fuer IT-Sicherheit interessierst, koennte das also auch interessant fuer Dich sein.



  • Das Programmieren ist im Informatikstudium eher beiläufig. Bin ab April im 4ten Semester (FernUni) und habe da erste den 2ten Kurs in dem etwas programmiert wird. Und selbst in diesen Kursen ist Programmieren ein sehr geringer Anteil und es hat viel mehr mit Mathematik zu tun. Im Sinne von Wähle den passenden Algorythmus, implementieren kann in dann ja der "einfache" Programmierer (nicht angegriffen füllen, ist etwas überspitzt ausgesagt aber so in etwa ist es gemeint).

    Und so wird das auch weitergehen, soweit ich mir die Studienhefte anschauen konnte.

    Eins ist noch zu empfehlen, an einigen Unis gibt es die Möglichkeit, Probe-Studienbriefe zu downloaden, damit kann man sich schon mal einen kleinen Einblick schaffen was einen erwartet.

    MfG Marco



  • Gregor schrieb:

    Kommst Du mit Mathematik klar?.

    Mathe-Leistungskurs 😉

    Allerdings denke ich, dass IT-Sicherheit interessanter, weil abwechslungsreicher, ist und man immer auf dem neusten Stand sein muss.

    24/7 im Büro zu sitzen und immer wieder irgendwelche 08/15 Programme zu schreiben, wäre so ziemlich mein Albtraum 😉



  • Marc-O schrieb:

    Im Sinne von Wähle den passenden Algorythmus, implementieren kann in dann ja der "einfache" Programmierer (nicht angegriffen füllen, ist etwas überspitzt ausgesagt aber so in etwa ist es gemeint).

    Letztendlich wird man auch mit einem abgeschlossenen Informatikstudium viele Dinge selbst implementieren muessen. Zumindest in den ersten Karrierestufen nach dem Studium, wenn man in die entsprechenden Branchen geht. Als Informatiker muss man deshalb auch programmieren koennen. Auch wenn es einem im Studium nicht so weit vermittelt wird, dass man das wirklich von sich behaupten kann. Man muss sich das jenseits des Studiums beibringen. Zumindest eine Programmiersprache sollte man gut beherrschen.

    ...IMHO.

    Und das gilt auch fuer diverse andere Studiengaenge.



  • Hey,

    stehe gerade vor einer ähnlichen Entscheidung. Habe gerade meine schriftl. Abiprüfungen hinter mir und denke auch die ganze Zeit darüber nach, ob Informatik das ist, was ich wirklich will. Ich habe nämlich auch angst davor 24/7 im Büro zu sitzen und 0815-Software zu schreiben und so wie ich das bis jetzt sehe, sind die meisten Jobs für Informatiker so. Ich denke die wirklich spannenden Sachen, die mich(wahrscheinlich auch dich) interessieren, sind eher Themengebiete der Unis.

    Es kam der Vorschlag, dass du dir iwas über Komplexitätstheorie durchlesen solltest, halte ich nicht für sinnvoll, da man meist fast nichts versteht und sich nur verunsichert fühlt, also ging mir jedenfalls so.

    Aber ich glaube in der freien Wirtschaft ist das meiste sowieso Routine, also so richtige herausforderungen a la finde einen effizienteren Algo. o.ä. wirste fast nirgends haben.

    Ansonsten habe ich auch von vielen im Bekanntenkreis gehört, dass sie nicht mehr da arbeiten, wo für sie ursprünglich mal ausgebildet wurden^^.

    mfg
    ambitious



  • Nunja, wenn man in die Sicherheitsbrance geht, wird man schon einige Herausforderungen haben, da es jeden Tag neue Probleme gibt...von daher halte ich das für recht interessant...
    Ansonsten bleibt meiner Meinung nach nur noch die Hardwareentwicklung...

    Keine Ahnung ob es wirklich so ist, ich stelle es mir jedenfalls (noch) interessant vor 😉

    Hab glaube ich sogar eine Uni in der Nähe von wegen IT-Sicherheit...



  • Wie waers mit Technische Informatik ?



  • Ja...genau sowas meine ich... 😉
    Hört sich jedenfalls interessant an...



  • __username schrieb:

    Ansonsten bleibt meiner Meinung nach nur noch die Hardwareentwicklung...

    Sei nicht naiv! Meinst du da sieht das anders aus?

    Spannende Jobs gibt es natürlich. Es liegt an dir ob du dir einen spannenden Job aussuchst oder den erstbesten nimmst 😉

    @Markus, ja, leider war das meiner völliger ernst 😞



  • Marc++us schrieb:

    Im Ernst? 😮

    Tja. In einer Leistungsgesellschaft, wo Kinder in immer jüngeren Jahren eingeschult werden und pasend dazu so lustige Reformversuche wie G8 in Massen minderjährige Studenten ausspucken ... wen wundert's?



  • __username schrieb:

    Ja...genau sowas meine ich... 😉
    Hört sich jedenfalls interessant an...

    Ich habe selbst TI studiert und denke es ist genau das was du suchst. Alternativ bietet sich vielelicht Mechatronik für dich an. Schaus dir mal an!

    Kann ich vllt die nächste große Stadt in deiner Nähe erfahren, um dir ein paar Studienstandorte vorschlagen zu können?



  • árn[y]ék schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Im Ernst? 😮

    Tja. In einer Leistungsgesellschaft, wo Kinder in immer jüngeren Jahren eingeschult werden und pasend dazu so lustige Reformversuche wie G8 in Massen minderjährige Studenten ausspucken ... wen wundert's?

    Ok, das mit dem Alter ist richtig, das wurde zwischenzeitlich massiv verringert.



  • Marc++us schrieb:

    árn[y]ék schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Im Ernst? 😮

    Tja. In einer Leistungsgesellschaft, wo Kinder in immer jüngeren Jahren eingeschult werden und pasend dazu so lustige Reformversuche wie G8 in Massen minderjährige Studenten ausspucken ... wen wundert's?

    Ok, das mit dem Alter ist richtig, das wurde zwischenzeitlich massiv verringert.

    Demnächst findet man wohl statt Studentenzimmern Mutter-Kind-Wohnungen 😃



  • @Gregor: Ich studieren neben den Beruf und die Fachinformatiker-Ausbildung hab ich abgeschlossen und als Programmierer tätig.

    Ein Punkt, denn man im Studium bzw durch Studium lernen sollte, ist das selbständige lernen. Da wird einem nicht alles durchgekaut und vorgesetzt, sondern es wird das Theam angerissen und vertiefen muss man es selbst.

    Aber das es Elternabenden in der Uni gibt finde ich schon sehr Krass, aber wenn wundert es denn wirklich.

    MfG Marco



  • Marc-O schrieb:

    @Gregor: Ich studieren neben den Beruf und die Fachinformatiker-Ausbildung hab ich abgeschlossen und als Programmierer tätig.

    Oh, meine Aussage hatte im Prinzip nichts mit Dir persoenlich zu tun. Mir ist bewusst, dass einem leicht vermittelt wird, dass sich ja andere um die Implementierung kuemmern koennen. So etwas hoert man hin und wieder mal von Leuten, die an einer Hochschule sind. Ich wollte nur sagen, dass man dieser Aussage nicht so viel Beachtung schenken sollte und sich auch selbst dazu in die Lage versetzt, Dinge am Rechner zu realisieren.

    Du persoenlich scheinst ja alles richtg zu machen.



  • Informatikker schrieb:

    Marc++us schrieb:

    árn[y]ék schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Im Ernst? 😮

    Tja. In einer Leistungsgesellschaft, wo Kinder in immer jüngeren Jahren eingeschult werden und pasend dazu so lustige Reformversuche wie G8 in Massen minderjährige Studenten ausspucken ... wen wundert's?

    Ok, das mit dem Alter ist richtig, das wurde zwischenzeitlich massiv verringert.

    Demnächst findet man wohl statt Studentenzimmern Mutter-Kind-Wohnungen 😃

    gibt's doch schon. bisher hat von beiden die mutter studiert - jetzt das kind. 🕶



  • __username schrieb:

    Es erscheint mir jetzt schon ziemlich eintönig (wenn es Routine wird).

    Ich denke, dass voellig unabhaengig vom konkreten Studienfach in den meisten beruflichen Stellungen nach einer gewissen Zeit die Routine ueberwiegt. Es gibt glaube ich nur wenige Ausnahmejobs, bei denen das nicht so ist.

    Ich denke auch nicht, dass Du das mit der Wahl des Schwerpunktes "IT Sicherheit" deutlich vermeiden kannst. Dieses Themengebiet ist halt etwas, was fuer Dich noch neu ist und deshalb sehr interessant. Aber irgendwann hast Du auch dort das meiste schon gesehen.

    Routine kannst Du wahrscheinlich nur dann vermeiden, wenn Du Dich staendig weiterentwickelst. Das betrifft Dein Wissen, Deine Interessen und auch Deine Jobs.

    ...IMHO.


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