Sag nein zu Deutschland



  • Hi Chrische5,

    auch wenn Deutschland in der Vergangenehit das Land der Dichter und Denker war, auf Goethe kann ich nur wiel er eben hier gelbt hat genau so wenig stolz sein wie ich mihc für einen Hitler schämen muss (der im Übrigen Östreicher war, wer von den schämt sich für Hitler).
    Mit Goethe kann ihc mich nur identifizieren, wenn ich seine Werke lese, anschaue, anhöre... Und wenn ich nicht grölend mit zum Gruß erhobenem Arm rumlaufe, muss ich mich auch nicht mit Hitler identifizieren.

    Es sind beides Personen der Geschichte, und ich selber entscheide inwieweit ich mich mit ihnen identifizieren will, in dem ich ihre Werke lese... oder nicht.

    Grußß Mümmel



  • chrische5 schrieb:

    btw.: wenn man auf goethe stolz ist, sollte man auch hitler nennen. oder man macht beides nicht. geht ja auch, nur leider sind es doch immer die gleichen, die einerseits das land der dichter und denker beschwören, aber andererseits von dingen oder personen nichts mehr wissen wollen, weil die ja schon vor 70 jahren aktuell waren.

    👍 👍 👍

    Es gibt zu viele Leute die einfach nur stolz sind Deutscher/Franzose/Italiener etc. zu sein und nicht weil sie irgendetwas bedeutendes geleistet haben. Gleichzeitig sind sie sehr unkritisch dem eigenen Land gegenüber, wo Dinge nicht so gut laufen.



  • hallo

    Jester schrieb:

    chrische5 schrieb:

    btw.: wenn man auf goethe stolz ist, sollte man auch hitler nennen. oder man macht beides nicht.

    Warum?

    okay, so klingt der satz komisch. wenn man stolz ist, ein deutscher zu sein und als beispiel goethe anführt, dann sollte man auch den rest zur kenntnis nehmen. wenn man einfach nur literatur mag, muss man sich natürlich nicht als ausgleich permanent mit "mein kampf" beschäftigen... 😃

    chrische



  • Hi Chrische5,

    chrische5 schrieb:

    muss man sich natürlich nicht als ausgleich permanent mit "mein kampf" beschäftigen...

    ich denke schon, dass jeder Deutsche auch mal ein Stückchen Mein Kampf gelesen haben sollte. (ich bisher noch nicht). Wie will man die Vorgänge von damals sonst objektiv bewerten, wenn man nicht weis, womit das deutsche Volk in die gewünschte Richtung gebracht wurde. Aus dieser Sicht begrüße ich es, dass die Schwarte nach Ablauf der Schutzfrist in den Schulen behandelt werden soll.

    Auch sollte man sich mal ein wenig mit der Bibel sowie dem Koran, aber auch mit Konfuzius und Lao-Tse, aber auch den Werken von Marx und Lenin... beschäftigt haben. Mir hat es mich Sicherheit nicht geschadet, mal ein wenig über den Tellerand gesehen zu haben. So kann ich mir über vieles eine eigene Meinung bilden (auch wenn die sicher auch nicht fehlerfrei ist) und bin nicht auf das vordenken anderer angewiesen.
    Sicher fehlt mir da noch die Mao-Bibel, die ja jetzt auch erwerbbar ist, aber auch da werde ich noch reinsehen, um auch das Geschehen da ein wenig besser zu verstehen.

    Gruß Mümmel



  • Hi Steffo,

    Steffo schrieb:

    Es gibt zu viele Leute die einfach nur stolz sind Deutscher/Franzose/Italiener etc. zu sein...

    Ich könnte mich immer kringeln, wennes z.B. immer heist, wir Griechen sind ein stolzes Volk...

    Man kann nicht stolz an sich sein (höchstens überheblich), sondern immer nur stolz auf etwas.
    Laut Wikipedia ist Stolz:

    Stolz [von mnd..: stolt = prächtig, stattlich] ist das Gefühl einer großen Zufriedenheit mit sich selbst, einer Hochachtung seiner selbst – sei es der eigenen Person, sei es in ihrem Zusammenhang mit einem hoch geachteten bzw. verehrten „Ganzen“.

    Der Stolz entspringt der (subjektiven) Gewissheit, etwas Besonderes, Anerkennenswertes oder Zukunftsträchtiges geleistet zu haben oder daran mitzuwirken...

    Alwo kann ich auch nicht stolz an sich sein, ja nicht mal stolz auf Goethe oder Hitler oder Thälmann oder Bebel oder sonstwen...

    Aber ich kann sehr wohl stolz darauf sein, mir etwas zu eigen zu machen und daran anzuknüpfen und weiter zu machen.

    Viele laufen mit Che auf dem Shirt rum und glauben sie seien stolz auf ihn. In wirklichkeit verehren sie ihn aber nur, oder aber sind stolz darauf von ihm was angenommen zu haben.

    Gruß Mümmel


  • Mod

    Ähm, bedeutet "stolzes Volk" nicht automatisch "Volk, das auf sich selbst stolz ist" als Verkürzung? So wie man "selbstverliebter Hansel" als Verkürzung von "Hansel, der in sich selbst verliebt ist" anwendet?

    Und vermutlich hätte der Grieche wohl sowieso eher "Εμείς οι Έλληνες είμαστε περήφανοι άνθρωποι" gesagt (Google Translator), und wer weiß, ob "stolz (adjektiv)" im Griechischen auch genauso angewandt wird wie im Deutschen. Lost in translation und so.

    Solche Wortklaubereien halte ich für wenig hilfreich.

    Die Definition eines Worts im Duden o.ä. ist die eine Sache, die Sprachgebrauch "auf der Straße" und was man glaubt auszudrücken ist noch eine andere.



  • Marc++us schrieb:

    Ähm, bedeutet "stolzes Volk" nicht automatisch "Volk, das auf sich selbst stolz ist" als Verkürzung? So wie man "selbstverliebter Hansel" als Verkürzung von "Hansel, der in sich selbst verliebt ist" anwendet?

    Nicht unbedingt.
    Man könnte "stolzes Volk" auch als "Volk das aus stolzen Menschen besteht" verstehen. Und "stolzer Mensch" wiederrum als "Mensch der stolz auf sich selbst ist".

    muemmel schrieb:

    Ich könnte mich immer kringeln, wennes z.B. immer heist, wir Griechen sind ein stolzes Volk...

    Man kann nicht stolz an sich sein (höchstens überheblich), sondern immer nur stolz auf etwas.
    Laut Wikipedia ist Stolz:

    Stolz [von mnd..: stolt = prächtig, stattlich] ist das Gefühl einer großen Zufriedenheit mit sich selbst, einer Hochachtung seiner selbst (...)

    Dann lies dein Wikipedia-Zitat besser nochmal selber.

    Stolz ist das Gefühl einer großen Zufriedenheit mit sich selbst, einer Hochachtung seiner selbst ...

    Die Frage "stolz worauf" (bzw. richtiger wäre vermutlich "weswegen") kann man schon stellen, muss man aber nicht notwendigerweise. Die Antwort darauf verändert an der Qualität der beschriebenen Emotion/Einstellung nichts, sie gibt nur Auskunft über den "Ursprung" dieser Emotion/Einstellung.

    Zu sagen jmd. "ist stolz", ohne weitere Angaben, ist daher eine durchaus zulässige und sinnvolle Aussage.

    Genau so wie man auch sagen kann jmd. "ist traurig", ohne genauer darauf einzugehen warum er denn traurig ist.



  • hustbaer schrieb:

    Dann lies dein Wikipedia-Zitat besser nochmal selber.

    Stolz ist das Gefühl einer großen Zufriedenheit mit sich selbst, einer Hochachtung seiner selbst ...

    Wikipedia begrenzt Stolz aber nicht auf die eigene Person!

    ...einer Hochachtung seiner selbst – sei es der eigenen Person, sei es in ihrem Zusammenhang mit einem hoch geachteten bzw. verehrten „Ganzen“.



  • @Steffo
    Und was ändert das daran dass "Stolz sein" alleine eine sinnvolle und verständliche Aussage ist?



  • hustbaer schrieb:

    @Steffo
    Und was ändert das daran dass "Stolz sein" alleine eine sinnvolle und verständliche Aussage ist?

    "Ich bin stolz Deutscher/Franzose etc. zu sein" --> Bezieht sich eher auf etwas Übergeordnetes.



  • Steffo schrieb:

    hustbaer schrieb:

    @Steffo
    Und was ändert das daran dass "Stolz sein" alleine eine sinnvolle und verständliche Aussage ist?

    "Ich bin stolz Deutscher/Franzose etc. zu sein" --> Bezieht sich eher auf etwas Übergeordnetes.

    Bitte beachte den Zusammenhang wenn du antwortest.
    Lies die Aussage von "muemmel" die ich zitiert habe, darauf habe ich geantwortet ("Man kann nicht stolz an sich sein...").

    Und ich meine eben: doch, man kann natürlich "stolz an sich sein". Genau so wie man traurig an sich sein kann.

    Ob man das als Einzelperson oder als Teil einer Gruppe empfindet ist wieder eine ganz andere Frage.



  • Für Leute die so korrekt sind, dass sie statt generischem Maskulinum das Binnen-I verwenden ("MigrantInnen") habe ich einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Sollen sie ein paar Fähnchen abreißen und sich ausnahmsweise mal nicht ganz unnütz vorkommen. Ihre 'Opfer' werden es überleben, im besten Fall sogar herzhaft darüber lachen.



  • okay, so klingt der satz komisch. wenn man stolz ist, ein deutscher zu sein und als beispiel goethe anführt, dann sollte man auch den rest zur kenntnis nehmen. wenn man einfach nur literatur mag, muss man sich natürlich nicht als ausgleich permanent mit "mein kampf" beschäftigen... 😃

    Oh ja, darf ich, darf ich den Spruch auch mal zünden ?

    Ist das Godwin's Law ???? 😃

    Warum sollte man bei Begriffen wie Stolz, Ehre, ... immer gleich auch die negativen Seiten Deutschlands betrachten ? Ist das nicht depressiv wenn man bedenkt dass man nicht stolz auf seine positiven Menschen sein kann, weil man auch immer die negativen Menschen zitiert ?

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    Für meinen Geschmack ist dieser neuer Nationalstolz, sofern man es so nennen kann, ein Massenhype, ausgelöst durch den weltweiten Fußball. Warum auch nicht, wir leben ja auch in Wohlstand und kein Seelenfänger ist unterwegs.

    Meldungen in den Medien über den Nationalstolz sind mir eh alle mal lieber als diese Euro-Krise Meldungen "Hurra wer springt als nächstes über die Klippe"



  • hallo

    ich war nicht der erste, der sich auf nazis berufen hat oder diese teil der argumentationskette waren. aus meiner sicht ist nationalstolz einfach kindisch und zwar in jedem land. das gleiche gilt für hymnen, fahnen und den ganzen rest. trotzdem halte ich auf deutschland, das ist komisch, aber zumindest versuche ich das verhalten noch zu reflektieren. wenn man seinen stolz aber auf große deutsche persönlichkeiten aufbaut, frage ich mich, wie man dann einfach den rest weglassen kann.

    chrische



  • Hat ja eh relativ lange gedauert, bis die Nazi-Keule ausgepackt wurde*chrische5 taetschel

    🙄



  • Ich finde Nationalstolz ebenfalls bedenklich - in jedem Land!
    Die USA sind sehr stolz und ich befürchte, dass sie damit sehr viele ihrer Kriege gerechtfertigt haben, weil sie sich für den Mittelpunkt der Welt halten. Zuvor haben sie Tyrannen in ihrem Interesse unterstützt, wichen diese vom gewünschten Kurs ab, hat man ihnen den Krieg erklärt.
    Genau das ist Nationalismus: Solange alles im Interesse des eigenen Landes geschieht und es davon profitiert, kann man wunderbar das Elend in dieser Welt ausblenden. Wird das eigene Land benachteiligt, erklärt man anderen Ländern den Krieg (ohne es evtl. diplomatisch zu versuchen (Obama ist heute etwas anders drauf, ich weiß. Hängt aber auch mit den Geldsorgen zusammen...)).
    Nationalstolz fördert einfach den Nationalismus und das allgemeine Elend dieser Welt und ich will das hier ebenfalls nicht auf Deutschland reduzieren, wie mein Beispiel zeigen sollte...



  • hallo

    this->that schrieb:

    Hat ja eh relativ lange gedauert, bis die Nazi-Keule ausgepackt wurde*chrische5 taetschel

    🙄

    lies bitte. das war ich nicht. du könntest auch mal ansatzweise versuchen, zu argumentieren. dass ich die aktion bescheuert finde, habe ich auch schon durch die blume verlauten lassen.

    btw: ich möchte mich keinesfall vor den antiamerikawagen spannen lassen.

    chrische



  • Steffo schrieb:

    [...]Solange alles im Interesse des eigenen Landes geschieht und es davon profitiert, kann man wunderbar das Elend in dieser Welt ausblenden. Wird das eigene Land benachteiligt, erklärt man anderen Ländern den Krieg (ohne es evtl. diplomatisch zu versuchen (Obama ist heute etwas anders drauf, ich weiß. Hängt aber auch mit den Geldsorgen zusammen...)).
    Nationalstolz fördert einfach den Nationalismus und das allgemeine Elend dieser Welt und ich will das hier ebenfalls nicht auf Deutschland reduzieren, wie mein Beispiel zeigen sollte...

    Tausche einfach mal Nationalismus gegen Kapitalismus aus, und alle Aussagen bleiben gültig. Und Kohle dürfte, zumindest für die Eliten, eher der Grund für die oben aufgezählten Verfehlungen sein als Nationalismus. Es geht überall nur um Kohle und Besitz.



  • @Tachyon: Das ist auch ein Faktor - womöglich ein deutlich größerer.


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