gitarre und voodoo
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Hi Chrische5,
ich denke, dass Du mit Deiner Wahl keinen Fehler gemacht hast. Ibanez baut für bezahlbares Geld recht ordentliche Gitarren, und man kann mit den Instrumenten gut spielen.
Auf jeden Fall würde ich Dir zu einem Lehrer raten. Aus meiner Sicht ist für den Anfang eine Teilnahme an einem Volkshochschulkurs nicht die schlechteste Lösung. Ich gehe mal davon aus, dass Du wie 99% aller Menschen nicht zu den Wunderkindern gehörst. Aber selbst für die ist lediglich die rein musikalische Sache ein Selbstläufer. Gitarre spielen ist jedoch mehr als nur der künstlerische Anteil. Gitarre ist vor allem auch ein ganz ernsthaftes Handwerk. Wenn man nur für sich übt, schleichen sich schnell mal kleine Fehler ein, die man später nur mit sehr großer Mühe wieder weg bekommt. Ein guter Lehrer ist hier die Garantie dafür, dass man es gleich richtig lernt und frustrierende Umwege vermeidet.
Ich selbst nehme immer noch an der Volkshochschule teil, und bin da sehr zufrieden damit. Sicher kann man zu einem späteren Zeitpunkt mit Privatstunden mehr Fortschritt erreichen. Aber der Vorteil an der Volkshochschule ist, dass man nicht allei ist, sondern Teil einer Gruppe, die alle mit den gleichen Schwierigkeiten kämpfen. Man sieht, dass man mit seinen Problemen nicht allein da steht und dass die anderen auch die gleichen Schwierigkeiten haben, es also nicht daran liegt, dass man zu dämlich oder ungeeignet ist. Außerdem ist das zusammen spielen wesentlich motivierender. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich nicht mehr nur wegen des Spielens hingehe, sondern weil wir eine ganz dufte Truppe sind, wo das zusammen spielen einfach Spaß macht (auch wenn ich meist für die falschen Töne zuständig bin).
Neben der richtigen Technik beim Handhaben des Instruments ist es auch eine Frage der Auswahl geeigneter Stücke zum lernen. Gerade Anfänger neigen immer dazu das spielen zu wollen, was sie gar nicht bewältigen können. Danach ist dann die Frustration groß, wenn nichts klappt. Durch einen geeigneten Lehrer ist gesichert, dass die Stücke so gewählt werden, dass man in kurzer Zeit einen schönen Lernerfolg hat. Aber auch da gibts letztlich keine Wunder. Gut Gitarre spielen basiert darauf, das Du irgendwann dahin kommst, dass Du ein Notenblatt siehst, und automatisch die Finger wissen, was sie zu tun haben. Und vor allem, das die Finger die entsprechenden Bewegungsabläufe automatisieren. Das geht nicht von jetzt auf gleich, aber jeden Tag ein bisschen ist besser als einmal in der Woche einen Gewaltritt. Für den Anfang jeden Abend 5-10 Minuten das was im Unterricht dran gekommen ist ein bisschen üben. Eventuell auch früh bevor die Kaffeemaschine heiß ist noch mal kurz die Gitarre in die Finger nehmen.
Es kommt weniger darauf an wie lange Du insgesamt übst, sondern vor allem wie oft Du übst.Ich hab mal bei Euch in Leipzig bei der VHS nachgeguckt, und ich denke, dass ich Dir diesen Lehrgang empfehlen kann:
http://www.vhs-leipzig.de/index.php?id=52&kathaupt=11&knr=F71280G
Der ist nicht einseitig auf Effekthascherei ausgelegt, sondern zielt auf solide Grundlagen, dass Du nach ein bis 2 Semestern notfalls auch in der Lage bist allein produktiv weiterzumachen.Zu den Unterschieden zwischen den einzelnen Gitarren, im Augenblick hast Du dafür noch kein Ohr. Aber wenn Du regelmäßig übst, und auch mit den anderen zusammen, dann wird Dir sehr schnell auffallen, dass jede Gitarre etwas anders klingt. Deine Ohren lernen sehr schnell kleine Unterschiede und klangliche Eigenheiten zu unterscheiden. Und dann wirst Du merken, dass es für Dich richtig war was anständiges zu kaufen.
Profis suchen sich übrigens auch Brettgitarren nach dem Klang ohne Verstärker aus. Denn entscheidend ist das was das Holz liefert. Die Tonabnehmer können nur das weiterverarbeiten was mechanisch da ist. Was da ist kann man immer noch filtern dämpfen... aber nicht vorhandenes lässt sich nicht wie das Kaninchen aus dem Zylinder zaubern. Daher das Primat beim Holz. Notfalls werden dann die Tonabnehmer getauscht oder umgewickelt. Das sind nur austauschbare Anbauteile.Falls Du dazu noch weitere Fragen hast, hier mal eine Seite von einem der speziell zu den Brettern und dem Spiel darauf ne Menge zu sagen hat:
http://www.justchords.de/guitar/index.htmlUnd hier zum Schluss noch ein kleines bild, zu was Hände mit "ein bisschen" Übung fähig sind.
http://digilander.libero.it/chitarristi/foto%20chitarristi/Emilia%20Segovia.jpgGruß Mümmel
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@Threadstarter:
Das mit Abstand Wichtigste: Mach es! Spiel einfach drauf los, probier viel aus. Lies dich nicht durch 1000e Foren und Ratschlägen. Finde deinen Weg. Ein guter Lehrer kann dich hier vor manchen Irrwegen bewahren, aber im Endeffekt musst du alles selbst erfahren und dabei auch Irrwege in Kauf nehmen. Und das ist gut so und das ist ja das Schöne daran, es ist ein ständiger Prozess.
Verschwende nicht wertvolle Zeit hier und da zu schauen, wie es andere machen. Jeder macht es sowieso anders. Es gibt für dich kein Richtig oder Falsch. Wenn es dir Spaß macht und dir es gefällt, ist es richtig. Wenn du wo nicht weiterkommst: experimentieren! Bis du das Richtige gefunden hast.
Und: Hab immer Spaß daran, was du tust. Keine Lust auf Tonleitern üben? Dann gibt es eben heute keine Tonleiterübungen! Früher oder später kommt ein Stück, dessen Tonleiter du nicht kannst aber unbedingt lernen willst. Dann bist du so weit, denn jetzt hat dich der Ehrgeiz gepackt. Das mit der Tonleiter ist natürlich nur ein Beispiel.
Am besten jetzt Computer aus und ran an die Saiten :p
Viel Spaß!!!
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Und falls man nicht das nötige Kleingeld für den Gitarrenuntericht hat bzw. keinen nehmen will, empfehle ich:
http://www.justinguitar.com/en/BC-000-BeginnersCourse.php
(sehr leichtes Englisch)So habe ich angefangen Gitarre zu lernen (Hatte weder Geld noch gab es einen Lehrer in der nähe
). Dort werden die Grundlagen recht gut beschrieben und gezeigt.
Natürlich kein vergleich zu einem Lehrer der auf persönliche Fehler eingehen kann, aber besser als die meisten Youtube Tuts.mfg