Ort anhand von Regengeräusch identifizieren?
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Hallo Leute!
Gerade eben bin ich auf meiner Terasse eingeschlafen... und wurde vom Regen geweckt. Als ich aufgewacht bin (ich hab keine Ahnung, wie ich darauf gekommen bin), war mein erster Gedanke "Wenn man an verschiedenen Orten das Regengeräuscht aufnimmt und mit anderer vergleicht, kann man dann feststellen, zu welchem Ort welches Geräusch gehört?"
Tja, was denkt ihr? Sind solche feinen Unterschiede mess- und auswertbar?
Grüße,
Der Kellerautomat
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Einschätzung:
Mehrere bestimmte Orte unterschieden: Sehr simpel.
Anhand eines Regengeräusches einen unbekannten Ort identifizieren (CSI-Style): Unmöglich. Aber man kann bekannte Orte jeweils ausschließen oder nicht ausschließen.
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Kleiner Nachtrag: Die Rede ist vor allem von Orten in der Natur, z.B. mein Haus am Land. Wenn ich da z.B. 10 Orte auswähle, wäre es anhand der natürlichen Gegebenheiten möglich?
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Geisterregen klingt sicherlich anders (EDIT: gar nicht? *puff* sound?), als normaler Regen und im Regenwald ist die Geräuschkulisse sicherlich auch anders.
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Systemtheoretisch ist Regen vermutlich eher gut geeignet, um eine charakteristische Audioantwort zu erzeugen, da es sich ja um ein relativ schönes Rauschen handelt. Du regst also alles eher gleichmäßig an, und bekommst eine charakteristische Antwort, die auf den jeweiligen Frequenzantworten beruht.
Daher "im Prinzip ja".
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SeppJ schrieb:
Anhand eines Regengeräusches einen unbekannten Ort identifizieren (CSI-Style): Unmöglich. Aber man kann bekannte Orte jeweils ausschließen oder nicht ausschließen.
Orte klassifizieren könnte auch halbwegs funktionieren. Also einem Sample zB. "Haus am Land" oder "Dachgeschoßwohnung" oä. zuordnen. Natürlich nicht CSI-tauglich, aber deutlich besser als zufällig wohl schon.
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nman schrieb:
SeppJ schrieb:
Anhand eines Regengeräusches einen unbekannten Ort identifizieren (CSI-Style): Unmöglich. Aber man kann bekannte Orte jeweils ausschließen oder nicht ausschließen.
Orte klassifizieren könnte auch halbwegs funktionieren. Also einem Sample zB. "Haus am Land" oder "Dachgeschoßwohnung" oä. zuordnen. Natürlich nicht CSI-tauglich, aber deutlich besser als zufällig wohl schon.
Ja, mit dieser Genauigkeit wird es sicherlich gehen. Man könnte vermutlich sogar halbwegs die Geometrie rekonstgruieren ("zwischen zwei steinernen Mauern mit ungefähr 15 Meter Abstand"), bloß gibt es einfach viel zu viele Orte auf der Welt, die sich geometrisch ähnlich sind.
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Man wird auch noch die Oberflächen bestimmen können, Wald, Holz, Stein, Sand, Wasser ...
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SeppJ schrieb:
... Man könnte vermutlich sogar halbwegs die Geometrie rekonstgruieren ("zwischen zwei steinernen Mauern mit ungefähr 15 Meter Abstand"), bloß gibt es einfach viel zu viele Orte auf der Welt, die sich geometrisch ähnlich sind.
Ja, Blinde können das auch ganz gut.
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Hi,
ich glauhbe nicht, dass man einen Ort anhand des Regengeräusches identifizieren könnte. Gerade das Regengeräusch verschleiert und übnerdeckt ja viel mehr als es aussagt. Klar, man hört ob der Regen auf was hartes oder weiches fällt. Aber alle Informationen aus größerer Entfernung werden so oft durch Reflexionen und Beugungen an Regentropfen verfälscht, bis sie letztlich überhaupt nicht mehr erkennbar sind. Auch die Wassertröpfchen im Nebel verschlucken ja fast alle Geräusche. Zusätzlich werden alle Gleiseren Geräusche vom Grundgeräuschpegel des Regens überdeckt.
Ich gehe mal davon aus, das wenn überhaupt eine Identifizierung nur bei "absoluter Stille" machbar ist. Nur dann sind die ganzen feinen Einzelheiten des Grundgeräusches ausreichend gut wahrnehmbar, dass man konkretere Aussagen treffen kann. Leise Windwirbel, Geräusche von in der ferne befindlichen Eisenbahnen und Autostraßen, Echos von Geräuschen, Schiffs- und Flugzeuggeräusche, Kirchenglocken, Marktgeräusche, Baugeräusche, Industrielärm...
Wenn man dann noch die Uhrzeit damit einrechnet müsste man schon ein wenig klarer sehen, wenn man sie mit Fahrplänen... vergleicht.Gruß Mümmel
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@Muemmel: charakteristische Frequenzen bleiben ja erhalten, die sollte man bei einer Frequenzanalyse immer noch erkennen. Der Fingerabdruck bleibt im Signal auch bei Rauschpegel erhalten.
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Hi Marc++us,
Marc++us schrieb:
@Muemmel: charakteristische Frequenzen bleiben ja erhalten, die sollte man bei einer Frequenzanalyse immer noch erkennen. Der Fingerabdruck bleibt im Signal auch bei Rauschpegel erhalten.
und was sagt uns das, dass 1741,254 Hz vorhanden ist und dass vielleicht auch 63,652 Hz vorhanden ist?
Konkrete Aussagen lassen sich doch erst aus dem Vrhältrnis vieler einzelner Frequenzen untereinander treffen. Aber gerade dieses wird vermutrlich stark durch die aktuellen Regenbedingungen (Tröpfchengröße...) verfälscht und außerdem so stark mit anderen Quellen überlagert das die erforderliche Genauigkeit nicht mehr zu erzielen ist.
Gruß Mümmel
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muemmel schrieb:
und was sagt uns das, dass 1741,254 Hz vorhanden ist und dass vielleicht auch 63,652 Hz vorhanden ist?
Alleine nichts, da es sich um eine Gleichung mit 3 Größen handelt:
Eingang
Systemfunktion
AusgangDu mußt also schon sagen "1741,254 Hz und 63,652 Hz sind vorhanden" (wobei noch jeweils die Amplitude fehlt) und "es war eine Terasse, gefliest, vor einer Hauswand und umgeben von Hecken" - und kannst dann, vergleichbar einem neuronalen Netz, als Assoziation lernen.
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muemmel schrieb:
Aber gerade dieses wird vermutrlich stark durch die aktuellen Regenbedingungen (Tröpfchengröße...) verfälscht und außerdem so stark mit anderen Quellen überlagert das die erforderliche Genauigkeit nicht mehr zu erzielen ist.
Mittelt sich raus, wenn die Datenmenge hinreichend groß ist.