Was im Raumfahrtbereich studieren



  • Ich möchte etwas im Bereich Raumfahrt studieren. Studienort soll Stuttgart sein.
    Beginnen soll's nächstes Jahr - 2013.

    Primär gibt's: Luft- und Raumfahrttechnik in Stuttgart. Aber auch Alternativen wie Mathe mit Nebenfach LRT oder Physik als Hauptfach.

    Problem bei LRT (und evtl. Mathe) ist, dass ich evtl. vom Auswahlverfahren ausgeschlossen werden kann wegen dem NC!

    Es bleibt dann noch Physik, das laut Wikipedia für seine hohe Durchfall- bzw. Abbrecherquote (über 50%) bekannt ist und dieser Studiengang sehr Zeitintensiv ist und man kaum Freizeit hat.

    Ich war mal auch an der Uni Stuttgart, um mich über den Studiengang Physik und LRT zu informieren. Mir wurde mitgeteilt, dass der Studiengangswechsel von Physik nach LRT angerechnet wird (wg. Experimentalphysik z.B.), aber umgekehrt nicht. Ich verschwende demzufolge 2 Semester! Außerdem denke ich, dass der Physiker ehh nicht wie ein Ingenieur gleichgestellt wird, d.h. das ein Physiker genau das macht was auch ein Ingenieur tut, nämlich wie komme ich mit dem Fahrzeug zum Weltall, welche Materialien sind dafür geeignet, wie müssen die Triebwerke der Rakete dimensioniert werden usw.

    Zur Information, ich werde fast ein viertel Jahrhundert alt sein, wenn ich mit dem Studium beginne!

    Momentan habe ich Mathe LK 11 und Physik LK 9. Und im Technik LK (Maschinenbau und Elektrotechnik oder Schmalspuringenieurwesen für Abiturienten) deprimierende 3 NP - also kann man sich gleich denken, hä? Warum will der noch was mit Ingenieurwesen machen?!

    Nun ja, erstens, weil ich schon etwas machen will, was ich auch sehen und spüren kann. Zweitens, weil Raumfahrttechnik mich interesiert. Drittens wegen dem Geld und vorallem wg. den Werkstudentenjobs/Praktikantenstellen, wo Ingenieure und WiWi-Leute stärker gebraucht werden. Ich will nicht einen Nebenjob bei Burger King oder McDonalds und dergleichen haben (d.h. Finanziell muss ich für mich selbst sorgen)!

    Ich denke Mathematiker (mit Nebenfach LRT) und Physiker haben's schwerer solche Praktikas/Werkstudentenjobs zu finden.

    Ich impliziere übrigens nicht, dass LRT oder Mathe leichter sind!

    Nun ja, ich würde gerne auch mal eine Auszeit nehmen wollen, aber wenn man 1/4 Jahrhundert alt sein wird, ist das keine so gute Idee... (ich wünschte ich wäre jünger).

    Klärt mich bitte auf 😕



  • Ich würde an deiner Stelle nicht länger warten. Wenn es dir, wie du schreibst, so sehr ums Geld geht, dann verlierst du pro Jahr X-zehn-tausend Euro Gehalt, die du nach deinem Studium bekommen könntest.

    Du musst prinzipiell entscheiden: magst du es mehr, dir Gedanken über Natur zu machen, du gerne verstehen möchtest, wie sie funktioniert, es z.T. nicht aushälst, in einer Welt zu leben, die du nicht annähernd verstehst, dann ist Physik evtl. besser.
    Wenn du hingegen schon im Studium etwas lernen möchtest, was man später direkt technsich anwenden kann, dann wird ein Ingenieursstudium (etwa LRT) eher das richtige sein.

    Da du zum Ingenieursstudium tendierst, dann solltest du damit auch anfangen. An Abbrecherquoten solltest du dich nicht orientieren, die sind in diesen Fächern eh allesamt recht groß, generell ist sie in Mathematik höher als in Physik, und in Physik höher als in den Ingenieurswissenschaften. Hartnäckig musst du nun mal in jedem Studium sein, egal welches Fach.
    Wenn du Physik studieren solltest, ist das auch nicht die Katastrophe. Damit kannst du später trotzdem in der LRT arbeiten, im Grundstudium lernt eh jeder das gleiche (wobei du an Mathematik im Physikstudium evtl. noch etwas mehr bekommen könntest). Und wenn man in Physik sattelfest ist, macht es keine Mühen auch LRT zu verstehen, da die Grundlagen (Mathematik) eh die gleichen sind.



  • Falls ich wirklich nicht zum LRT-Studium komme, weil evtl. mein Abischnitt zu schlecht ist (schlimmstenfalls 3,0) und mir demzufolge nur Physik bleibt, dann frage ich mich wie ich die 10 oder mehr Semester bis zu meinem Master aushalten bzw. überleben soll?!

    Da ich gerne Praktikas im Ingenieurbereich möchte, von mir aus kann es darum gehen einen Ottomotor effizienter mitzuentwickeln, aber auf keinen Fall das Gesamte Studium über bei Burger King als Kassierer oder so abarbeiten zu müssen um mich über Wasser zu halten!

    Das ist auch meiner Meinung nach wichtig für die (Lern-)Motivation, also der Frage: wozu mache ich das alles überhaupt?

    Ich kenne keinen Physiker, der solche Praktikas oder Werkstudententätigkeiten gemacht hat und ich denke Physikstudenten haben auch nicht viel Zeit dafür weil das Studium wahrscheinlich ordentlich reinhaut!

    Aber du hast Recht jedes Studium ist hart! Ich werde mich ehh bei allen angesprochenen Studiengängen bewerben, nur wäre es für mich besser, wenn ich schon früh ins Berufsleben einsteigen könnte (mit Physik oder Mathe mit Nebenfach LRT), da wie gesagt, ich komplett auf mich alleine gestellt bin!
    Aber Physiker werden nicht so oft wie Ingenieure und vorallem WiWi-Leute gesucht bezüglich Werkstudentenjobs.



  • > von mir aus kann es darum gehen einen Ottomotor effizienter mitzuentwickeln

    Ich glaube nicht, dass man als Praktikant solche Aufgaben bekommt.

    > aber auf keinen Fall das Gesamte Studium bei Burger King als Kassierer oder so abarbeiten zu müssen

    Für einen Minijob hast du in einem MINT-Studium die ersten paar Semester alles andere als viel Zeit. Wenn du nichts erspart hast und keinerlei Darlehen bekommst, kannst du eigentlich nicht studieren. Einen Job, der dich ohne andere Einkünfte über Wasser hält, wäre nach meiner Einschätzung neben dem Grundstudium einfach nicht möglich, zumindest in Physik.
    Bist du sicher, dass du keinerlei staatliche Finanzierung für ein Studium bekommst? Kredit bei der KfW?

    > Das ist auch meiner Meinung nach wichtig für die (Lern-)Motivation, also der Frage: wozu mache ich das alles überhaupt?

    Der Weg ist das Ziel, dir muss dein Studium gefallen, und wenn es die Herausforderung ist. Wenn du erst im kommenden Jahr ABI machst, dann solltest du jetzt klotzen klotzen klotzen.

    > Ich kenne keinen Physiker, der solche Praktikas oder Werkstudententätigkeiten gemacht hat und ich denke Physikstudenten haben auch nicht viel Zeit dafür weil das Studium wahrscheinlich ordentlich reinhaut!

    Die DPG hat dafür eine ganz nette Praktikumsbörse:
    http://www.dpg-physik.de/service/praktikum/plaetze/index.html
    Konkret LRT ist momentan nicht dabei, aber genug Ingenieursthemen. Im Bachelorstudium wirst du eh am Anfang keine tollen Praktika machen, weil dir einfach so lange noch know-how fehlt bzw. du keine Zeit hast. So ab dem 5. Semester/im Masterstudium sieht das dann anders aus.

    > Aber du hast Recht jedes Studium ist hart! Ich werde mich ehh bei allen angesprochenen Studiengängen bewerben, nur wäre es für mich besser, wenn ich schon früh ins Berufsleben einsteigen könnte

    Was meinst du mit früh? Mit einem B.Sc. findest du wahrscheinlich keinen Job in der Branche, die Industrie wird wohl eher Master nehmen.
    Wenn du so schnell unter Dach und Fach willst, musst du evtl. nach dualen Studiengängen schauen (aber auch da gilt: du brauchst gute Noten, also streng dich an!). Dort bestünde auch die Chance, das Studium finanziert zu bekommen.





  • Da du hier in einem Informatiker-Forum fragst, vermute ich, dass du auch etwas damit zu tun hast? Vielleicht gibt es ja auch irgendeine Nebenfachkombination Informatik + LRT, die dir zusagt?

    Ansonsten habe ich die Erfahrung gemacht, dass man als Informatikstudent bzw. als Student mit Programmiererfahrung sehr gut an berufsbezogene Nebenjobs kommt (zumindest im Raum Berlin). Ich kann mir vorstellen, dass ein solcher Nebenjob auch für einen Raumfahrt-Beruf nützlich sein kann -- gerade wenn du nebenher etwas im technischen Bereich, Hardware, eingebettete Systeme, Mikrocontroller oder auch CAD usw. arbeiten könntest.

    Solltest du mit Informatik nix am Hut und deine Frage hier nur zufällig gestellt haben, erübrigt sich das natürlich.



  • Na ja, es ist ja nicht so das mich Informatik überhaupt nicht interessiert, aber in Stuttgart ist Informatik nicht so gut wie wo anders. Und das mit dem dualem Studium, da muss ich mich wirklich sputen! Ich möchte halt unbedingt in Stuttgart studieren, weil mir die Stadt einfach zusagt und mir vertraut ist.
    Ich werde mich jetzt nach weiteren Alternativen umschauen, und Jodocus du hast Recht es sind 10 verd***** Monate und ich könnte noch viel Bewegen! Und das mit dem Physikstudium, wenn Du sagst ich werde keine Zeit haben einen Nebenjob zu bedienen, dann wird das wirklich schwer für mich!

    Wie sieht's mit Fachhochschulen aus? Ich weis, dass FH-Absolventen meistens geringer verdienen als Ihre Unikollegen und ich weis das es nicht so Mathematiklastig ist bei den FHlern (da zum Beispiel "Höhere Mathematik 3" entfällt) und ich weis, dass es praktisch unmöglich ist für einen FHler einen Dr-Titel zu bekommen (obwohl gesagt wird, dass man es theoretisch machen könnte hängt halt vom Professor ab, aber mal ganz ehrlich wie viele FHler promovieren schon?). Vor allem Denke ich persönlich das ein FH-Abschluss generell schlechter ist als ein Uniabschluss, da wie gesagt Uni einfach höher bewertet wird und anspruchsvoller ist.



  • Das mit der Nebenfachkombination ist glaube ich in Stuttgart mit Informatik nicht möglich, jedoch mit Mathematik, aber das ist mit NC!

    Ich glaub ich hab mein Traumstudiengang gefunden (NC-FREI!!!):

    http://www.luft-und-raumfahrt.informatik.uni-wuerzburg.de/startseite/

    Auch wenn's nicht Stuttgart ist, blub drauf! Danke euch beiden!


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