Warum geht es uns so gut?
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Selbstverständlich haben auch alte Daten einen Meßfehler.
Das ist bei einem einfachen U=R*I-Stromkreis so, da ist das natürlich bei einer ganzen Volkswirtschaft umso schlimmer. Das Fehlerfortpflanzungsgesetz gilt ja generell bei jeder Art der Messung.
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Marc++us schrieb:
Selbstverständlich haben auch alte Daten einen Meßfehler.
Das ist bei einem einfachen U=R*I-Stromkreis so, da ist das natürlich bei einer ganzen Volkswirtschaft umso schlimmer. Das Fehlerfortpflanzungsgesetz gilt ja generell bei jeder Art der Messung.
Das dürfte ziemlich vielen Klar sein aber es ist doch noch was anderes, wenn man Hintenherum einfach faket und Vorne nur stolz das Ergebnis präsentiert aber nichts von dem Nachteil berichtet, wie viele mit Teiljob dann plötzlich zusätzlich vom Arbeitsamt stütze brauchen.
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Marc++us schrieb:
Selbstverständlich haben auch alte Daten einen Meßfehler.
Das ist bei einem einfachen U=R*I-Stromkreis so, da ist das natürlich bei einer ganzen Volkswirtschaft umso schlimmer. Das Fehlerfortpflanzungsgesetz gilt ja generell bei jeder Art der Messung.
Warum wird dann so ein Hype darum gemacht, wenn das Wirtschaftswachstum um 2% zurück geht, aber es eigentlich auch um 1% gestiegen sein könnte und wir nur falsch gemessen haben?
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@MrBurns: bitte genau auf die Formulierung achten, es liegt nicht an "falscher Messung", sondern daran, daß die Messung nicht genauer möglich ist. Meßfehler ist nicht fehlerhafte Messung.
Aber allgemein: tja nun. Wann und wo hat jemals Exaktheit in der Politik eine Bedeutung gehabt?
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Ich würde mal sagen, dass eine riesige Bedeutung hat, ob wir 0% Wachstum oder 2% Wachstum hätten. Aktien würden fallen, Deutschland würde wahrscheinlich einige Milliarden mehr für neue Kredite an Zinsen zahlen... Und das alles, obwohl wir garnicht wissen, ob wir wirklich 0% Wachstum haben oder vlt doch 2-3% Wachstum.
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Es gibt trotzdem einen Mittelwert, um den es sich herum dreht. Wenn wir den Mittelwert mit noch weniger Varianz hätten, würden die von Dir beschriebenen Auswirkungen ja noch viel größer sein. Ich behaupte Mal, dass die Messfehler zu einem gewissen Grad auch mitbedacht werden (nicht von Politikern, aber vermutlich Ökonomen).
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MrBurns schrieb:
Warum geht es uns (Deutschland) so gut? Warum haben wir so niedrige Arbeitslosenzahlen und Wirtschaftswachstum, obwohl überall Krisen sind?
IMHO wurden in der Vergangenheit einfach die Weichen richtig gestellt, so dass sich die Wirtschaft gut entwickeln kann. Es wurden zum Beispiel einige unpopuläre Regelungen in die Wege geleitet, von denen wir heute profitieren. Zum Beispiel die Regelungen der damaligen Agenda 2010 Politik. Zudem wurden die Steuersätze für Unternehmen abgesenkt und bei den Löhnen gab es von den Arbeitnehmern in den letzten Jahrzehnten recht moderate Forderungen. Mit anderen Worten: Der Standort Deutschland hat in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen. Davon profitieren wir jetzt. Ein weiterer Punkt ist natürlich der Euro. Es gibt einige Länder im Euroraum, denen es nicht so gut geht. Das hat die Konsequenz, dass der Euro schwächer bewertet ist als es eine "D-Mark" wäre. Dadurch ist die deutsche Wirtschaft am Weltmarkt wettbewerbsfähiger, was natürlich gerade für eine exportorientierte Wirtschaft sehr gut ist.
Zu den Arbeitslosenzahlen, die hier angesprochen wurden... Klar, da werden eine ganze Menge Arbeitslose nicht mitgezählt. Aber das macht man in den anderen Ländern ja genauso. Wir haben hier in Deutschland zumindest keine Jugendarbeitslosigkeit von 50% wie in Spanien. Und in Deutschland sieht man tatsächlich einen leicht positiven Trend bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung:
Zugegeben, an der Kritik, dass vor allem die Teilzeitbeschäftigung zunimmt, ist nach der Statistik etwas dran. Man sieht dort ein stärkeres Wachstum als bei der Vollzeitbeschäftigung. Aber auch die Vollzeitbeschäftigung wächst ganz leicht an. Auch die geringfügige Beschäftigung, sprich 400€-Jobs und ähnliches, nimmt zu. Aber ich kann den Statistiken einfach nicht entnehmen, dass die Zunahme in der Teilzeitbeschäftigung und der geringfügigen Beschäftigung auf Kosten der Vollzeitbeschäftigung stattfindet. Insofern muss man durchaus sagen, dass wir in den letzten Jahren einen generell positiven Trend am Arbeitsmarkt sehen.
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Gregor schrieb:
IMHO wurden in der Vergangenheit einfach die Weichen richtig gestellt, so dass sich die Wirtschaft gut entwickeln kann. Es wurden zum Beispiel einige unpopuläre Regelungen in die Wege geleitet, von denen wir heute profitieren. Zum Beispiel die Regelungen der damaligen Agenda 2010 Politik.
Vielleicht hätte ich zwei Punkte machen sollen: "Wegen unserer guten aktuellen Regierung" und "Wegen unserer guten vorigen Regierung".
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Vergangenheit hin oder her, mit dem Fiskalpakt ist dann mit dem Wohlstand in Deutschland doch wohl ganz klar Schluss, richtig?
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UNS geht es gut, weil wir C++ können.
D hat die Illusion, dass es dem Volk gut geht. Wie in der DDR.
Wir gekommen unsere Rechnung nur später und dann wirken die Plazebos nicht mehr.
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Weil wir auf extrem hohem Niveau klagen und alles immer schlechter reden als es wirklich ist. Wobei Punkt 2 auch was für sich hat: Uns geht es schlecht, wenn es anderen signifikant besser geht. So kann man auch vor die Hunde gehen, wenn man satt, gesund, und in Sicherheit lebt.
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Um den notleidenden Banken dieser Welt unsere helfende Hand zu reichen.
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Produktivität, Export, Infrastruktur.
Allerdings gibt es in Deutschland eine massive Überalterung und zu hohe Bevölkerungsdichte. Die zentrale Lage in Europa ist ebenfalls gefährlich.
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Erhard Henkes schrieb:
Die zentrale Lage in Europa ist ebenfalls gefährlich.
Kannst du das näher ausführen?
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MrBurns schrieb:
Warum wird dann so ein Hype darum gemacht, wenn das Wirtschaftswachstum um 2% zurück geht, aber es eigentlich auch um 1% gestiegen sein könnte und wir nur falsch gemessen haben?
Weil die Opposition dann mal wieder schwarz auf weiß hat, dass die anderen nur Scheiße bauen
Einfache Vergleiche zum Vorjahr sind müßig und dank Messfehlern wie schon gesagt wurde nur bedingt aussagekräftig. Wenn man den Trend über mehrere Jahre anschaut, tendieren solche Messfehler gottseidank dazu, sich rauszumitteln, da siehts dann schon verlässlicher aus.
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scrontch schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
Die zentrale Lage in Europa ist ebenfalls gefährlich.
Kannst du das näher ausführen?Begehrende Nachbarn.
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scrontch schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
Die zentrale Lage in Europa ist ebenfalls gefährlich.
Kannst du das näher ausführen?Wenn man einen Weltkrieg plant, stimmt das. Aber das sollte zumindest in Deutschland nach 2 Versuchen kein Thema mehr sein.
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Wenn man einen Weltkrieg plant, stimmt das. Aber das sollte zumindest in Deutschland nach 2 Versuchen kein Thema mehr sein.
Warum ? Früher haben wir die Länder militärisch erobert. Heute kaufen wir sie zurück. :p
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Heute kaufen wir sie zurück.
Interessante Idee. Was kostet denn ein Land?
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Ich denke das was wir aktuell erleben ist eine vorübergehende Begleiterscheinung. Der demografische Wandel wird bald dafür sorgen das es besonders in Deutschland wirtschaftlich zimelich düster aussieht