Was würde passieren wenn die Sonne aufeinmal weg wäre?



  • SeppJ schrieb:

    Du legst ein Gewicht auf eine Waage. Was passiert, wenn das Gewicht verschwindet? Kannst du das Ergebnis berechnen oder bricht die klassische Mechanik mathematisch zusammen?

    das Gewicht verschwindet nicht, sondern wird durch Einwirkung äußerer Kräfte - sobald sie die Reibungs- und Haftkräfte überschreiten - aus dem Ruhezustand beschleunigt und bewegt sich dabei gemäß F=m*s'' von der Waagschale weg.

    SeppJ schrieb:

    Das wird dadurch überhaupt nicht impliziert. Unstetigkeiten, Unendlichkeiten, Punktmechanik, das ist das kleine Einmaleins der Physik schon in der Schule.

    im Kleinen ist die klassische Physik aber linear.

    Natürlich kannst du einen 1 GHz Rechteckimpuls idealisiert mit heaviside modellieren. Auf der sub-pikometer-Skala ist der Impuls aber nicht mehr unstetig, sondern schön kurvig und damit differenzierbar, und in noch kleinerem Maßstab betrachtet ist er näherungsweise linear:

    delta(f(x)) = df(x)/dx * delta(x) = const * delta(x)


  • Mod

    Du machst wieder den Fehler, Realität und Modell zu verwechseln. Nirgendwo folgt aus der grundlegenden mathematischen Formulierung der Mechanik, dass die Welt stetig differenzierbar sein muss. Du kannst ganz wunderbar Modellsysteme durchrechnen, bei denen das Gewicht plötzlich verschwindet. Deine Forderung, dass das Gewicht nicht plötzlich verschwinden kann, kommt aus ganz Annahmen, die vielleicht in deinem Labor gelten, aber nicht in dem Modellsystem.



  • natura non facit saltus



  • Nochmal konkreter zur Schwarzschildlösung (obwohl covdiv T = 0 schon Argument genug sein sollte):

    SeppJ schrieb:

    Du gehst hier fälschlicherweise von einer stationären Schwarzschildlösung aus. Dies ist jedoch ganz sicher nicht die Lösung für eine Masse die ganz plötzlich verschwindet. Es wird sicherlich die Lösung vor dem Verschwinden sein, aber die eigentliche Frage ist doch, ob es eine Lösung gibt, bei der eine Masse einfach verschwinden kann, nicht ob eine bekannte Lösung das Verschwinden einer Masse erlaubt.

    Man steckt in die Schwarzschildlösung nicht explizit die Zeitunabhängigkeit
    sondern die kommt aus Rotationssymmterie (die sollte ja wohl erhalten bleiben) und den EFG automatisch heraus.
    Die Schwarzschildlösung ist die allgemeine Lösung für eine rotationssymmetrische Raumzeit.
    Siehe z.B. die Herleitung hier: http://page.mi.fu-berlin.de/sfroehli/RelTheorie/kapitel07.pdf

    Wenn man verschiedene Raumzeiten aneinanderpappt, ists eben unphysikalisch an den Randstellen.
    Physikalisch glätten kann man nicht.
    Sobald man diffbare Funktionen hat, muss obiges gelten und die Raumzeit ist wieder statisch.


  • Mod

    C14 schrieb:

    Man steckt in die Schwarzschildlösung nicht explizit die Zeitunabhängigkeit
    sondern die kommt aus Rotationssymmterie (die sollte ja wohl erhalten bleiben)

    Wohl kaum, denn wenn wir geschickt drehen, ist die Masse weg. Das System ist nicht mehr symmetrisch, daher ist die Lösung auch nicht die Schwarzschildlösung.

    Sobald man diffbare Funktionen hat, muss obiges gelten und die Raumzeit ist wieder statisch.

    Dann gäbe es überhaupt keine nicht-statischen Lösungen. Die gibt es aber.



  • Es ist echt interessant euch bei der Diskussion zu beobachten. Anfänglich war das noch verständlich nun ist es fachlich auf hohem Niveau 😃

    Ihr seid nicht zufällig Physiker oder Physikstudenten?^^

    Infty



  • SeppJ schrieb:

    C14 schrieb:

    Man steckt in die Schwarzschildlösung nicht explizit die Zeitunabhängigkeit
    sondern die kommt aus Rotationssymmterie (die sollte ja wohl erhalten bleiben)

    Wohl kaum, denn wenn wir geschickt drehen, ist die Masse weg. Das System ist nicht mehr symmetrisch, daher ist die Lösung auch nicht die Schwarzschildlösung.

    Drehen und die Masse ist weg? 😕
    Muss man dazu den Thread "Das Wissen um die wahre Physik" gelesen haben? 😉
    Es geht hier um die idealisierte Beschreibung der Sonne als rotationssymmetrisch.
    Wäre doch seltsam, wenn die Lösbarkeit von kleinen Asymmetrien abhängt, oder?
    (aber deswegen ja auch das allgemeinere Argument von Mr. Fister)

    SeppJ schrieb:

    C14 schrieb:

    Sobald man diffbare Funktionen hat, muss obiges gelten und die Raumzeit ist wieder statisch.

    Dann gäbe es überhaupt keine nicht-statischen Lösungen. Die gibt es aber.

    Es geht um rotationssymmetrische Lösungen.
    Nochmal der Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Birkhoff-Theorem



  • zunächst mal ist nach Occam diejenige Erklärung besser, die mit weniger Annahmen auskommt. Also mein klassisches Argument.

    es gibt aber eine noch einfachere Begrüng, daß es Mumpitz ist. wenn eine Masse wie die Sonne plötzlich verschwinden könnte, dann könnten - unter Ablehnung von Fehlschlüssen durch das anthropische Prinzip - genausogut auch mehrere Sterne plötzlich verschwinden, oder gleich das ganze Universum.



  • Mechanics schrieb:

    Sonne schrieb:

    Alles natürlich nur rein theoretisch.

    Komm hier nicht auf dumme Gedanken.

    Höhöhöhöhö....



  • @buchstaben
    Du checkst es immer noch nicht, oder?
    Keiner behauptet dass es wirklich passieren kann.
    Nur dass man im Modell trotzdem damit rechnen kann.



  • und jetzt ?


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