"Pay-what-you-want" bei Software, Payment-Anbieter?
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Hallo zusammen,
ich hoffe ich bin im richtigen Forenbereich, wusste nicht wo ich es hätte sonst unterbringen können.
Seit ca. 2 Jahren entwickel ich nebenbei in meiner Freizeit an einer recht umfangreichen Software und würde die nun in Kürze gerne releasen.
Anfangs dachte ich noch das ich das ganze über Share-It abwickeln würde mit der Bezahlung, wäre jedenfalls ein bequemer Weg für beide Seiten. Nun habe ich aber vor kurzem von dem Prinzip "Pay-what-you-want" gelesen und bin da recht begeistert von.
Und zwar aus den folgenden Gründen: wer nichts für die Software zahlen kann oder will nutzt ja eh ne Raubkopie. Wozu den Kopf zerbrechen über Gegenmaßnahmen die am Ende des Tages sowieso nichts bringen?
Dann gibt es sicherlich die Leute die zwar gerne was zahlen, die aber jeden Euro 2-mal umdrehen müssen und für die ein Fix-Betrag vielleicht viel mehr ausmacht als für andere die eben besser verdienen.
Und dann die "Fans" die ganz gut verdienen und so ein Projekt gerne unterstützen.
Ich habe dies früher auch mal praktisch erlebt, da ich schon mal selbstständig war und damals ein Hardware-Produkt von mir vertrieben hatte, weltweit. Da waren die Unterschiede in den Verdiensten echt enorm spürbar und ich habe da oft ein Auge zugedrückt bei Bestellern aus Russland z.B. und denen eben mehr Rabatte eingeräumt als z.B. bei Bestellern aus der Schweiz oder Kanada. Meine Haltung kam damals übrigens überwiegend gut an und ich hatte damals viele Spenden erhalten - aber das war eben Hardware und keine Software.
Die Frage wäre nun: gibt es sowas wie ShareIt überhaupt für das PWYW-Konzept? Oder ginge sowas praktisch nur über PayPal? Oder sollte ich einfach von vorne herein sagen "kost nix, aber ist Donation-Ware"? Da bin ich mir mangels Erfahrung einfach unsicher ob da überhaupt jemand was spenden würde.
Der Umfang der Software ist einfach zu enorm die komplett zu verschenken und ich bin selbst auch immer klamm, mir würden da auch geringfügige Beträge sicherlich helfen.
Vielleicht mag mir ja jemand eine Einschätzung geben der/die in dem Bereich vlt. schon ein bisschen Erfahrungen hat sammeln können.
Achja, noch etwas: wie erklärt man dem Finanzamt: "bei mir können die Kunden bezahlen was sie wollen"? Da ist doch überhaupt kein gescheiter Forecast möglich und die unterstellen mir doch schneller unsinnige Liebhaberei als ich Gucken könnte
Danke für alle Antworten im voraus,
GuruMeditation
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Gute Idee!
D'accord was die Begründungszusammenhänge angeht. Zur Umsetzung habe ich allerdings seit Jahren ein anderes Konzept im Auge:
Pay what both individual sides have on-fly neogotiated is appropiated!*
*powered by nmanBill Gates (übersetzt) schrieb:
"Wenn sie schon Raubkopien ziehen müssen, dann gefälligstens unser!"
Hier soll, wie auch von Dir vorgeschlagen, progessiv ein Preis/Leistungsniveau festzulegen, das den wirtschaftlichen Verhältnissen und Zielsetzungen beider Parteien angemessen ist.
Z.B. kann man dann ein Harzer die SW oder Musik umsonst geben, weil bei Ihm ehe nichts zu holen wäre, weil er sich das Produkt eh nicht leisten kann, während man bei einem Neureichen den doppelten Preis veranschlagt.
Oder ein anderes Beispiel, wenn vom Kunden bei der Kaufentscheidung realisiert wird, das die Firma angemessene Löhne zahlt, die Umweltschutzbestimmungen und Qualitätsstandards einhält, dann wird er funktional das deutliche teuere Produkt höher raten und auch bezahlen, wenn es seine Agenda entspricht. - Denkt an Biokost, Ökostrom, Biotreibstoff etc aber eben individuell geprüft.Ich zahle doch liegen 300 € Kontoführungsgebühren und bekomme meine Zinsen als Schwundgeld, wenn dafür KMUs, Ausbildungskredite, progressive Förderungsmassnahmen und öffentliche Projekte finanziert werden, auch Renditen kurzfristig geringer und Riskien höher eingestuft werden. Aber ich kann mir eine solche Sichtweise leisten, weil ich mehr habe als der Durchschnitt.
Individuelles Skalpel-Fein-Tuning vor globale 10.000m-Perspektiven-Breitschwert-Regulierung.
Dazu sind revoltionäre IT-Techniken nötig, an denen ich, wie die Altmitglieder wissen, schon jahrelang daran arbeite die Broker-Patterns elektronisch zu bilden und auszuwerten und sensiblen mit den Profiling des Nutzers umgehen kann.
Ich bin u.a. auch dabei die ersten Konzepte den Piraten zu vermitteln, weil sie ja die selben Probleme haben bei der Urheberrechtsdebatte, Patentrechte, Markenrecht, Datenschutz, BGE, Auflösung Generationenvertrag, Basisdemokratie.
Hat MS eine weltweite Strafverfolgen gegen den privaten XP oder Office Nutzungen eingeleitet? Nein, aber bei illegaler kommerzieller Nutzung.
Haben die anwaltlichen Abmahnarmeen nie verstanden und wollen es auch nicht. Weil Streitwert = Geld.
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Bin mal gespannt, ob dein Konzept aufgeht. Es gibt ja noch eine sehr umfangreiche Gruppe von Leuten, die sich nicht auskennen und nicht wissen, wo sie an Raubkopien rankommen, bzw. Angst vor Viren haben, oder aus sonstigen Gründen lieber einfach kaufen würden, als sich auf irgendwas einzulassen. Bei "pay what you want" wärs mir schon zu umständlich, darüber überhaupt nachzudenken. Die Software hab ich ja schon, ich werd sicher nie wieder einen Gedanken daran verschwenden, dafür zu zahlen.
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Mechanics schrieb:
Bei "pay what you want" wärs mir schon zu umständlich, darüber überhaupt nachzudenken. Die Software hab ich ja schon, ich werd sicher nie wieder einen Gedanken daran verschwenden, dafür zu zahlen.
Hm.. komisch, bei mir genau umgekehrt.
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GuruMeditation schrieb:
Achja, noch etwas: wie erklärt man dem Finanzamt: "bei mir können die Kunden bezahlen was sie wollen"? Da ist doch überhaupt kein gescheiter Forecast möglich und die unterstellen mir doch schneller unsinnige Liebhaberei als ich Gucken könnte
Ähm, ist das nicht immer so mit den Kunden?
Das Problem verstehe ich jetzt gar nicht:
- wenn das Geschäft ganz neu ist und Du erstmalige Schätzungen abgeben mußt, hast Du sowieso immer das Problem, daß Du vorab nicht weißt wie oft Du etwas verkauft - da spielt das auch keine zusätzliche Rolle, daß Du den Preis nicht kennst. Da nimmst Du erwartete Verkäufe mal Mittelwert des erwarteten Preises, und dann teilst Du (Angstfaktor) das Ergebnis durch 2 - schon steht Dein Forecast.
- sobald Du mal erste Verkäufe hast, nimmst Du Ergebnisse vom letzten Quartal oder Halbjahr und rechnest die hoch
Liebhaberei hängt in erster Linie an "lange eine Tätigkeit mit hohen Kosten ohne entsprechende Einnahmen, so daß keine Gewinnerzielungsabsicht oder Gewinnerzielungsmöglichkeit erkennbar ist" - das sind schon 5, 6, 7 Jahre...
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Prof84 schrieb:
Pay what both individual sides have on-fly neogated is appropiated!
Wow, das hast du direkt von http://engrish.com, oder?
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Also welche Verkaufsmethode am besten ist, kann man so pauschal überhaupt nicht beantworten. Was ist die Zielgruppe (bzw. die Zielgruppen), wie viel sind die wohl bereit dafür auszugeben? Gibt es ähnliche Produkte, mit denen deine Software in Konkurrenz steht, und von denen Du schon Preise und Verkaufsmethoden kennst? Sind in der Branche bestimmte Zahlungsmethoden üblich, woran Kunden gewöhnt sind?
Es ist oft auch total okay einen fixen Preis anzusetzen, wenn die Leute z.B. sowieso gewohnt sind für andere Produkte so viel auszugeben, man also die Zahlungsbereitschaft ganz gut abschätzen kann. Das steigert sich damit, wenn Deine Software als Investition angesehen werden kann und die Zielgruppe ohnehin genug Geld hat, sich das auch leisten zu können.
Und soweit ich PWYW aufs erste Lesen verstanden habe, ist das doch quasi dasselbe wie ein Spendesystem, nur dass man vor Verkauf explizit die 0 als Preis eintippen muss, oder nicht? Dann hat man hier aber das gleiche Problem, dass auch zahlungsfreudige Leute wohl lieber auf "kostenlos" klicken als Geld dafür auszugeben, man also nicht abschöpft, was man abschöpfen könnte. Hat hier jemand Studien dazu, dass so ein System mehr Geld bringt?
Ein wenig anders ist es, wenn Du auch Netzwerkeffekte mit dem Produkt hast. Dann haben mehr Kunden automatisch einen Wert und es ihnen potenziell kostenlos anzubieten bringt Dir eben trotzdem Wert. Und wenn die Plattform dann riesig ist, kann man ja noch anders Geld abschöpfen oder eben künftig den Preis anheben.
Also imo kommt es auf deutlich mehr Infos an, um sagen zu können, ob das Preismodell für Dich am Besten ist... Leuten etwas kostenlos anzubieten ist zwar irgendwie so eine neue Mentalität, aber dass das wirklich mehr Geld abwirft, bezweifle ich Mal stark. Außer man kann es in gleichem Maße mit Werbung zupflastern, was ja auch die meisten tun. Aber das geht mit PWYW ja nicht.
Was auch immer gut geht, und was auch extrem viele Anbieter nutzen, ist eben Versionierung. Z.B. kannst Du Dein Produkt in einer Light- und einer Premiumversion anbieten. Mehr als drei Versionen würde ich aber nicht anbieten, das verwirrt Leute nur. Und wenn es wichtig ist, dass Leute es austesten, muss die Trialversion natürlich auch her (wenn Du nicht ohnehin eine kostenlose Version anbietest).
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Eisflamme schrieb:
[...] man also nicht abschöpft, was man abschöpfen könnte. Hat hier jemand Studien dazu, dass so ein System mehr Geld bringt?
"Mehr Geld abschöpfen" als Lebensmaxime?
Beim HumbleBundle kann über PayPal, Amazon oder Google bezahlt werden.
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Das kommt jetzt auf die Fragestellung an. Ich dachte, es wäre für TE auch interessant zu wissen, wie er Geld machen kann. Wenn man zwei Jahre lang an einem Projekt arbeitet, ist es in meinen Augen absolut vertretbar den Verkauf auch so zu gestalten, dass man damit eben so viel Geld wie möglich machen kann.
Wenn das aber völlig uninteressant ist und TE wirklich so sozial ist, dass er zwei Jahre arbeitet, um etwas dann für 'n Appel und 'n Ei anzubieten, soll mir das reicht sein und mein Beitrag kann ignoriert werden.