Frankreich: Hollande will 75% Steuern für Einkommen > 1 Million. Bravo!!!
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Eisflamme schrieb:
Lohnnebenkosten bestehen ja nun nicht nur aus der Lohnsteuer (hat der AG daran überhaupt Anteil?)
1. Hat GPC ja eben _nicht nur_ von Lohnsteuer gesprochen.
2. Zwischen Lohnsteuer und Wert des Nettogehaltes gibt es genauso keinen Zusammenhang.
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Aber zu 1: Du sagst, die Aussage sei Quatsch, weil es keinen Zusammenhang zwischen Lohnnebenkosten und Kaufkraft gibt. Das widerlegt aber überhaupt nichts, wenn die Lohnnebenkosten eben noch aus anderen Dingen bestehen...
Und zu 2: ? Wenn die Lohnsteuer geringer ist, ist die Höhe des Nettogehalts höher.
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Eisflamme schrieb:
Und zu 2: ? Wenn die Lohnsteuer geringer ist, ist die Höhe des Nettogehalts höher.
Sicher, dass der AG nicht einfach weniger auszahlen würde?
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árn[y]ék schrieb:
Eisflamme schrieb:
Und zu 2: ? Wenn die Lohnsteuer geringer ist, ist die Höhe des Nettogehalts höher.
Sicher, dass der AG nicht einfach weniger auszahlen würde?
Dir ist klar, was die Lohnsteuer ist? Das ist einfach die Einkommenssteuer die der AG der Einfachheit für den AN im Voraus zahlt. Da gibts keine Verschleierungsmöglichkeit für den Arbeitgeber um Entlastungen nicht weitergeben zu müssen - anders als bei den Lohnnebenkosten, die dank der paritätischen Zahlung ziemlich anfällig für solche Machenschaften sind.
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Vertraglich vereinbart wird in der Regel (Ausnahme vielleicht im absoluten Niedriglohnbereich, weiß ich nicht) das Bruttogehalt. Aber der Arbeitnehmer interessiert sich am Ende für sein Netto, und so ist es plausibel, dass er unter sonst identischen Bedingungen bei geringeren Einkommenssteuern einen Arbeitsvertrag mit geringerem Bruttogehalt eingehen würde.
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Wie ich bereits sagte:
Steuern auf Arbeit senken, Steuern auf Kapitaleinkünfte erhöhen. Das sollte allerdings europaweit geschehen, was aber unrealistisch ist, der neoliberalen britischen Regierung sei Dank.
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Provieh-Programmierer schrieb:
Wie ich bereits sagte:
Steuern auf Arbeit senken, Steuern auf Kapitaleinkünfte erhöhen. Das sollte allerdings europaweit geschehen, was aber unrealistisch ist, der neoliberalen britischen Regierung sei Dank.
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Bashar schrieb:
Vertraglich vereinbart wird in der Regel (Ausnahme vielleicht im absoluten Niedriglohnbereich, weiß ich nicht) das Bruttogehalt. Aber der Arbeitnehmer interessiert sich am Ende für sein Netto, und so ist es plausibel, dass er unter sonst identischen Bedingungen bei geringeren Einkommenssteuern einen Arbeitsvertrag mit geringerem Bruttogehalt eingehen würde.
Der Punkt ist aber doch, dass so eine Entlastung dann automatisch weitergereicht wird - es sei denn, der AG macht einen neuen Vertrag mit niedrigerem Bruttogehalt (dein Szenario).
Provieh-Programmierer schrieb:
Wie ich bereits sagte:
Steuern auf Arbeit senken, Steuern auf Kapitaleinkünfte erhöhen. Das sollte allerdings europaweit geschehen, was aber unrealistisch ist, der neoliberalen britischen Regierung sei Dank.Ich würde es noch allgemeiner formulieren:
Steuern auf Besitz erhöhen und auf Einkünfte allgemein dramatisch reduzieren.
Das würde die kompletten bestehenden Strukturen aufweichen, ist aber natürlich auch schwierig umzusetzen, siehe Erbschaftssteuer, die am Ende der Kette stehen würde. (Gibt es da bereits vernünftige Ansätze?)
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Rodney schrieb:
Ich würde es noch allgemeiner formulieren:
Steuern auf Besitz erhöhen und auf Einkünfte allgemein dramatisch reduzieren.Leider geht unsere neoliberale Regierung genau in die andere Richtung:
http://www.tagesschau.de/inland/besteuerung100.htmlAblehnend äußerte sich die Ministerpräsidentin zu Vorschlägen einer schärferen Besteuerung von Vermögen. "Die geballten Forderungen nach höherer Erbschaftsteuer, Vermögensabgaben oder Reichensteuer bergen die Gefahr, dass das positive und wichtige Streben der Menschen, sich Eigentum aufzubauen, darüber in Misskredit gerät",
Da frage ich mich wie man Vermögen aufbauen soll wenn man immer mehr zur Kasse gebeten wird. Durch Arbeit sicher nicht. Wer hingegen Vermögen geerbt oder geschenkt bekommen hat soll verschont bleiben? Komische Logik!
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Ich halte nicht so viel von Vermögenssteuer. Was ist denn z.B. mit privater Rentenvorsorge? Genug, dass die gesetzliche Rente schon nichts mehr bringt, jetzt kann man sich auch privat keine mehr ansparen.
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Minimee schrieb:
Ablehnend äußerte sich die Ministerpräsidentin zu Vorschlägen einer schärferen Besteuerung von Vermögen. "Die geballten Forderungen nach höherer Erbschaftsteuer, Vermögensabgaben oder Reichensteuer bergen die Gefahr, dass das positive und wichtige Streben der Menschen, sich Eigentum aufzubauen, darüber in Misskredit gerät",
Da frage ich mich wie man Vermögen aufbauen soll wenn man immer mehr zur Kasse gebeten wird. Durch Arbeit sicher nicht. Wer hingegen Vermögen geerbt oder geschenkt bekommen hat soll verschont bleiben? Komische Logik!
Erbschaftssteuer finde ich pervers. Auf all das, was vererbt wird - z.B. ein Betrieb oder Geld - wurden bereits Steuern entrichtet. Mir ist klar, dass in der linken Logik nie genug Steuern auf Vermögen sein können, aber überleg auch mal, dass jemand u.U. sein ganzes Leben dafür gearbeitet hat, was aufgebaut hat und die Erben müssen erstmal Steuern dafür abdrücken.
Bei der privaten Rentenvorsorge trifft uns alle das Problem mit den niedrigen Zinssätzen enorm. Wenn das länger anhält, will ich will gar nicht wissen, wie sich mein Kapitalverträge entwickeln oO
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GPC schrieb:
Erbschaftssteuer finde ich pervers. Auf all das, was vererbt wird - z.B. ein Betrieb oder Geld - wurden bereits Steuern entrichtet. Mir ist klar, dass in der linken Logik nie genug Steuern auf Vermögen sein können, aber überleg auch mal, dass jemand u.U. sein ganzes Leben dafür gearbeitet hat, was aufgebaut hat und die Erben müssen erstmal Steuern dafür abdrücken.
Also in erster Linie rede ich jetzt einmal vom privaten Vermögen, wenn ein Familienbetrieb vererbt wird, ist das etwas ganz anders - da sollt es selbstverständlich Reglungen geben.
Ich finde es pervers, dass von Geburt an (durch vorhandene oder zu erwartende Erbschaft), die Chancengleichheit MASSIV verzerrt wird. Jeder sollte sein Leben selbst aufbauen können und müssen, und das ist nun einmal einfacher und vor allem gerechter, wenn die Startbedingungen ähnlich sind.
Btw: Das hat überhaupt nichts mit "links" zu tun, ich bin überzeugter Liberaler
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Rodney schrieb:
Ich finde es pervers, dass von Geburt an (durch vorhandene oder zu erwartende Erbschaft), die Chancengleichheit MASSIV verzerrt wird. Jeder sollte sein Leben selbst aufbauen können und müssen, und das ist nun einmal einfacher und vor allem gerechter, wenn die Startbedingungen ähnlich sind.
Und wie macht man sie gleich bzw. gleicht sie an? Entweder dürfen Reiche nix mehr vererben oder Kindern aus ärmeren Kindern schmeißt man erstmal 'n Haufen Geld hinterher :p
Ich finde die Diskussion über Startbedingungen ist immer extrem aufgeladen und verzerrt.
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GPC schrieb:
Erbschaftssteuer finde ich pervers. Auf all das, was vererbt wird - z.B. ein Betrieb oder Geld - wurden bereits Steuern entrichtet. Mir ist klar, dass in der linken Logik nie genug Steuern auf Vermögen sein können, aber überleg auch mal, dass jemand u.U. sein ganzes Leben dafür gearbeitet hat, was aufgebaut hat und die Erben müssen erstmal Steuern dafür abdrücken.
Ja, jemand hat sein ganzes Leben dafür gearbeitet und jemand der nicht einen Finger krumm gemacht hat dafür bekommt es nun "geschenkt" ohne etwas dafür getan zu haben. Das ist pervers. Es geht mir nicht um Firmen oder kleine Betriebe sondern Privatvermögen. Wenn jemand 10 Millionen erbt kann er ruhig 5 Mios der Allgemeinheit abdrücken. Aber wahrscheinlich ist er schon in einem Umfeld aufgewachsen in dem er gelernt hat, dass man den Hals nie voll genug bekommen kann.
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Rodney schrieb:
Der Punkt ist aber doch, dass so eine Entlastung dann automatisch weitergereicht wird - es sei denn, der AG macht einen neuen Vertrag mit niedrigerem Bruttogehalt (dein Szenario).
Und genau das wird er ab Inkrafttreten der günstigeren Steuer für sämtliche nachfolgenden Verträge versuchen. Ein paar Jahre vergehen, und deine Entlastung verpufft mit dem Wind.
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Minimee schrieb:
GPC schrieb:
Erbschaftssteuer finde ich pervers. Auf all das, was vererbt wird - z.B. ein Betrieb oder Geld - wurden bereits Steuern entrichtet. Mir ist klar, dass in der linken Logik nie genug Steuern auf Vermögen sein können, aber überleg auch mal, dass jemand u.U. sein ganzes Leben dafür gearbeitet hat, was aufgebaut hat und die Erben müssen erstmal Steuern dafür abdrücken.
Ja, jemand hat sein ganzes Leben dafür gearbeitet und jemand der nicht einen Finger krumm gemacht hat dafür bekommt es nun "geschenkt" ohne etwas dafür getan zu haben.
Ob jemand was dafür getan hat, weißt du ja gar nicht. Ist schließlich einzelfallabhängig. Und selbst wenn nicht: Mit welcher Begründung zwackst du ihm die 5 Mios ab? Weil etwa die Allgemeinheit die Finger krumm gemacht hat? Oder weil du's einfach nicht sehen kannst, wenn Leute viel Geld haben? Scheint bei dir echt das Blut in Wallung zu bringen.
dass man den Hals nie voll genug bekommen kann.
Aha, aber du würdest natürlich bei einer Erbschaft von 10 Mio lieber freiwillig 7 Mio an den Fiskus zahlen, weil du eh nicht weißt, was du mit dem ganzen Geld anfangen sollst?
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Rodney schrieb:
Ich finde es pervers, dass von Geburt an (durch vorhandene oder zu erwartende Erbschaft), die Chancengleichheit MASSIV verzerrt wird. Jeder sollte sein Leben selbst aufbauen können und müssen, und das ist nun einmal einfacher und vor allem gerechter, wenn die Startbedingungen ähnlich sind.
Wir leben in einem System in dem man nicht mehr durch die bloße Geburt in eine reiche Familie alle Chancen für sich gepachtet hat. Beispiele dafür, dass man es durch harte Arbeit zu etwas bringen kann, gibt es genug unter Deutschlands Reichen. Das mit den Startbedingungen ist doch haltloses Neid-Gerede von Leuten, die es unfair finden, wenn sie im TV sogenannte Reportagen über Leute sehen, die auch ohne Anstrengung die Kohle nur so rauswerfen. Sicher, derartige Gedanken sind nur menschlich, aber solche Zwangsenteignungen, wie sie hier teilweise vorgeschlagen werden, bringen doch auf Dauer niemanden ernsthaft weiter. Viel eher sollte man ordentlich den Leuten auf die Finger hauen, die unsere Gesellschaft mit Rückendeckung der Politik an der Börse ruinieren.
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Ich bin froh das manche Leute nicht in der Regierung sind...
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Walli schrieb:
Rodney schrieb:
Ich finde es pervers, dass von Geburt an (durch vorhandene oder zu erwartende Erbschaft), die Chancengleichheit MASSIV verzerrt wird. Jeder sollte sein Leben selbst aufbauen können und müssen, und das ist nun einmal einfacher und vor allem gerechter, wenn die Startbedingungen ähnlich sind.
Wir leben in einem System in dem man nicht mehr durch die bloße Geburt in eine reiche Familie alle Chancen für sich gepachtet hat. Beispiele dafür, dass man es durch harte Arbeit zu etwas bringen kann, gibt es genug unter Deutschlands Reichen. Das mit den Startbedingungen ist doch haltloses Neid-Gerede von Leuten, die es unfair finden, wenn sie im TV sogenannte Reportagen über Leute sehen, die auch ohne Anstrengung die Kohle nur so rauswerfen. Sicher, derartige Gedanken sind nur menschlich, aber solche Zwangsenteignungen, wie sie hier teilweise vorgeschlagen werden, bringen doch auf Dauer niemanden ernsthaft weiter. Viel eher sollte man ordentlich den Leuten auf die Finger hauen, die unsere Gesellschaft mit Rückendeckung der Politik an der Börse ruinieren.
Full ack
Die Startbedinungen mögen für uns alle verschieden sein.. sei es wegen der finanziellen Verhältnisse der Eltern oder unserer Gene (Leute die besser aussehen, haben's z.B. leichter im Leben). Aber man hat idR eine realistische Chance, ein gutes Leben zu führen, auch wenn die Eltern nicht im Geld schwimmen oder sogar eher arm sind.
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Walli schrieb:
Wir leben in einem System in dem man nicht mehr durch die bloße Geburt in eine reiche Familie alle Chancen für sich gepachtet hat. Beispiele dafür, dass man es durch harte Arbeit zu etwas bringen kann, gibt es genug unter Deutschlands Reichen.
Die Beispiele hatten aber vor Jahrzehnten ihren Start. Nach dem Krieg war vieles möglich, heute haben sich die Fronten wieder extrem verhärtet.
Wie soll z.B. jemand ohne jede Kohle der eine gute Idee hat eine Firma gründen? Das ist quasi unmöglich, wenn man privat keine Sicherheiten hat bekommt mon nirgendwo einen Kredit.