Frankreich: Hollande will 75% Steuern für Einkommen > 1 Million. Bravo!!!
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GPC schrieb:
Gerade der Herr Winterkorn hat große Erfolge als Manager vorzuweisen - schau dir mal die Entwicklung von der Marke Volkswagen an. Er hat seinen Job gut gemacht, alle haben davon profitiert. Warum soll er nicht viel Geld bekommen? Kann dir doch egal sein, VW steht hervorragend da und auch die Mitarbeiter haben ordentliche Erfolgsboni kassiert. Bist du neidisch auf sein Geld oder wo drückt der Schuh? Allgemeiner Weltschmerz?
Mag sein, Toyota ist trotzdem noch größer als Volkswagen :p
SideWinder, du hast so ein realitätsfernes Weltbild, da fällt mir einfach nichts mehr zu sein. Der Merkt regelt es eben nicht. Der Markt führt wieder hin zu Sklavenarbeitsgleichen Zuständen weil sich manche Menschen eben nicht dagegen wehren können.
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Minimee schrieb:
SideWinder, du hast so ein realitätsfernes Weltbild, da fällt mir einfach nichts mehr zu sein. Der Merkt regelt es eben nicht. Der Markt führt wieder hin zu Sklavenarbeitsgleichen Zuständen weil sich manche Menschen eben nicht dagegen wehren können.
Dies mag in sehr gehaltsschwachen (meist bildungsfernen) Regionen gelten, weshalb dort auch zu Gunsten einer stabileren Gesellschaft Mindestlöhne und Mindestanforderungen an Arbeitsverträge eingeführt wurden die von Arbeitnehmervertretern ausgehandelt werden.
Hauptnotwendigkeit ist wohl, dass man in Deutschland einen gewissen Lebensmindeststandard halten möchte, der zum jetzigen Zeitpunkt weltweit gesehen noch wesentlich niedriger liegt - womit sich also auch immer günstigere Arbeitskräfte finden würden. Damit der Mindeststandard in Deutschland künstlich höher als in anderen Regionen der Welt gehalten werden kann, werden solche Markthindernisse eingeführt - weltweit gesehen nicht fair, aber der Mensch denkt nun mal immer zuerst an sich und die lokale Gruppe. Da wären also nicht nur die Mindestlöhne, sondern Einwanderungsverbote, Regeln die US-amerikanische Unternehmen verpflichten zuerst einheimsche Arbeitnehmer anzustellen, usw. usf.
Suboptimale Marktsituation auf Kosten anderer, zwar nicht fair aber wohl "für uns besser", also wieder mal die lokalen Kettenglieder vor den weit entfernen Gliedern.
Ich glaube aber kaum, dass die Marktsituation bei Herrn Winterkorn schlecht funktioniert. Wenn die Volkswagen AG nicht bereit ist ihm ein (aus seiner Sicht) angemessenes Gehalt zu bezahlen ist er bestimmt in der Lage einen anderen Job zu finden.
MfG SideWinder
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SideWinder schrieb:
Hauptnotwendigkeit ist wohl, dass man in Deutschland einen gewissen Lebensmindeststandard halten möchte, der zum jetzigen Zeitpunkt weltweit gesehen noch wesentlich niedriger liegt - womit sich also auch immer günstigere Arbeitskräfte finden würden. Damit der Mindeststandard in Deutschland künstlich höher als in anderen Regionen der Welt gehalten werden kann, werden solche Markthindernisse eingeführt - weltweit gesehen nicht fair,
Aha, du bist also für Slums und Armut in Deutschland. Interessant. Schonmal in Südafrika gewesen? Da kann man beobachten was passiert, wenn die Lebensumstände weit auseinanderklaffen. Die einen müssen sich in von Privatarmeen bewachten und umzäunten Wohlstandsgegenden einkerkern, die anderen leben im Dreck. Aber mir ist schon klar, dass jemand wie du das bevorzugt, solange er auf der richtigen Seite des Zauns steht. Das sowas auch mit einer guten Portion Glück und dem wohlhaben der Elten zusammenhängt - geschenkt. Immer schön einreden, dass die anderen einfach zu Faul sind.
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Eisflamme schrieb:
Ja klar. Wenn es keinen Anreiz für Millionäre gibt ihr Geld weitestgehend in neue Projekte und Unternehmungen zu investieren, weil der Mehrwert für sie selbst ja durch die hohe Steuer deutlich schwächer wird, geht zunächst Mal das Wachstum der Unternehmen zurück, es gibt weniger Gründungen, weniger Expansionen, weniger Leute haben Lust sich selbstständig zu machen, wenn sie das wissen; weniger Manager in Firmen sind bestrebt in noch höhere Positionen zu kommen, weil das Aufwand/Nutzen-Verhältnis sinkt usw. usf.
Hey, kann es eigentlich sein, dass in diesem Thread alles in einem Topf geworfen und umgerührt wird?
Es ging doch ursprünglich darum, dass Jahreseinkommen von über 1Mio Euro mit 75% besteuert werden. Sprich die Summe, die der Unternehmer sich selber (auf sein privates Konto) als Gehalt auszahlt sofern die Summe 1 Mio pro Jahr übersteigt. Inwiefern dies das Unternehmen betrifft, ist mir rästelhaft.
Die Steuer trifft doch nicht das Unternehmen, sondern den Teil den sich der Unternehmer als Lohn abzwackt. Innerhalb des Unternehmens kann der Gewinnüberschuss doch z.B. in neue Produktionsanlagen, neue Arbeitsplätzeu nd neue Maschinen fließen. All das wird von dem 75%-Steuersatz nicht berührt und all das wirkt unmittelbar auf das Wirtschaftswachstum.Zum Thema "weniger Leute haben Lust sich selbstständig zu machen":
Ok lasst uns mal realistisch bleiben: Wenn eine Branche SO GUT läuft, dass man sich einfach mal so > 1Mio Euro pro Jahr als Einkommen auszahlen lassen kann, dann wird es IMMER Leute geben, die versuchen werden in dieser profitablen Branche tätig zu werden. Mal ein Test: Wer hier im Forum hätte Lust ca 1 Mio Jahreseinkommen zu erzielen, bitte die Hand heben. *Hand heb*Zum Thema "Manager nicht mehr bestrebt": Ein Manager ist nichts anderes als ein außerordentlich gut bezahler Angestellter, der sich demnentsprechend für das Unternehmen hingeben muss. Wenn sich da einer auf die faule Haut legt weil er meint, es lohne sich nicht bei 500k pro Jahr sich anzustrengen -> feuern. So einfach ist das. Arbeitsverweigerung wird nirgendwo geduldet. Und noch weniger in dem Lohnbereich.
Eisflamme schrieb:
Und wenn es eben weniger Firmen oder Wachstum in der Firmenlandschaft gibt, dann gibt es automatisch auch weniger Beschäftigung oder anders gesagt: Möglichkeiten für die Menschen ihre Zeit in Geld umzuwandeln. Und ohne Geld gibt es auch weniger Konsum. -> Wirtschaftswachstum sinkt
Das stimmt, jedoch betrifft der 75% Steuersatz (siehe oben) das Unternehmen doch garnicht. Wir reden doch nicht von einer 75% Unternehmenssteuer auf den Umsatz.. Wenn du von einem Teil des Umsatzes in den Ausbau deines Unternehmens investierst, dann zahlst du doch von dem was an Überschuss übrig bleibt die Unternehmenssteuern (nein keien 75%). Investitionen sind doch eh Steuerabzugsfähig oder etwa nicht? Korrigiert mich wenn ich falsch liege.
ps: Wenn man sich mehr als 1 Mio pro Jahr an Lohn auszahlt, kann man sich evtl. überlegen ob man nicht einen Teil davon benutzt um die Löhne zu erhöhen.
Eisflamme schrieb:
Das alles setzt natürlich ein paar Dinge Voraus, z.B. dass den Leuten das niedrigere Aufwand/Nutzen-Verhältnis nicht trotzdem noch reicht oder Geld gar nicht so eine starke Anreizrolle spielt. Trotzdem glaube ich, dass so etwas Extremes wie 75% Steuer da definitiv einen Einfluss haben würde.
Also mal eine simple Rechnung:
Für gewöhnlich optimieren die Unternehmen. D.h. wenn der Aufwand auch nur einen Euro Gewinn mehr ergibt, wird man den Aufwand auf sich nehmen. Warum? Weil wenn man dies nicht tut, dann befindet man sich nicht im Optimum, erzielt WENIGER Gewinn und das wird die Anteilseigner seeehr ärgern.
Lassen wir mal für einen Moment den Unsinn mit Personengesellschaften. Wenn ich mich nicht irre sind die GmbH und die AG am relevantesten und führen auch die meisten Steuern ab (absolut).
Die in Deutschland am weiteste verbreitete Rechtsform ist die GmbH. Dort bestellt die Gesellschafterversammlung den Geschäftsherrn. Wenn der Geschäftsherr nicht optimal handelt, weil er meint dass es sich nciht für ihn lohnt, werden die Gesellschafter ein großes Problem damit haben weil es um ihr Geld geht.Worauf ich eigentlich hinaus will:
0.75 * 100 Euro = zwar nur 25 Euro aber 25 Euro immer noch > 0
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Minimee schrieb:
Mag sein, Toyota ist trotzdem noch größer als Volkswagen :p
Schlechtes Beispiel. In Japan ist es nicht üblich, daß man Vorstände abwirbt, oder daß diese wechseln. Also gibt es keinen Markt für Vorstände, und deswegen werden die Jungs so schlecht bezahlt im internationalen Vergleich. Denn auch hier gilt eben, daß es der Markt regelt.
[Aber man sollte noch dazu sagen, daß ein Gehalt von 250TEUR in Japan nicht mit einem Gehalt in DE über die gleiche Summe vergleichbar ist - in Japan muß nämlich eine Firmenwohnung, ein Firmenwagen oder auch das Abendessen auf Firmenkosten nicht als steuerbarer Vorteil angerechnet werden. D.h. da kommen noch mal einige materielle Extras on top.]
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Schneewittchen:
Ich bin ja bei den meisten Punkten auch bei Dir und sage auch nicht, dass die Steuer auf den Umsatz geht. Trotzdem werden Firmen letztlich von den Geschäftsführern geleitet. Und wenn die von 3M brutto nur 0,75M statt 1,5M rauskriegen würden, könnten die sich denken: Klar, ich will, dass mein Unternehmen wächst, aber dafür müsste ich dies und das und jenes tun. Dann überlegen sie sich: Ich könnte meine Mehrarbeit hierzulande reinstecken oder ich könnte das im Ausland tun (für den Fall, dass es im Ausland nicht genau so geregelt ist).Oder anderes Beispiel: Okay, also CIO verdien ich gut. Die wollen mich als CEO haben? Hm, dann hätte ich nochmal mehr Stress, wie viel kriege ich dann mehr? Achso, ja, bei 50% Steuern wären das so viel, doch bei diesen 75% Steuern ist das deutlich weniger. Da bleibe ich lieber bei meiner Stelle... und vielleicht wäre er der bessere CEO gewesen, weiß man nicht.
So und da kann man jetzt zig Beispiele anführen. Klar, wenn es um Firmeninvestitionen geht, werden die eh gemacht. Aber jeder Einzelne kann ständig Entscheidungen treffen, die zwar am Ende mehr abwerfen, nicht selten aber noch mehr Arbeit für denjenigen bedeuten. Und jetzt muss man diese Mehrarbeit in Zusammenhang mit dem Mehrgeld stellen (Utlity-Funktion). Und für ein gewisses Geld wird natürlich immer mehr gemacht als für weniger.
Egal, wie man es dreht oder wendet, wenn die verantwortlichen Personen weniger kriegen, werden die auch weniger machen wollen. Und wenn solche oft hart arbeitenden und oft talentierten und fähigen Personen weniger machen, ist das nicht selten für alle schlecht.
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Eisflamme schrieb:
Egal, wie man es dreht oder wendet, wenn die verantwortlichen Personen weniger kriegen, werden die auch weniger machen wollen. Und wenn solche oft hart arbeitenden und oft talentierten und fähigen Personen weniger machen, ist das nicht selten für alle schlecht.
Wenn du auf der Arbeit ein Projekt bekommst, denkst du dann auch den ganzen Tag daran wieviel Geld du gerade verdienst und "hm, ich könnte es ja besser machen, aber meine Firma zahlt mir nur X euro, da mach ich Freitag mal um 13 Uhr Feierabend und stümper es lieber ein bischen hin".
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Ein Key Account Manager einer sehr großen Versicherung hat mir kürzlich erzählt, er fliege viele sinnlose Kilometer und verdiene viel Geld damit, das seine Frau für viele sinnlos überteuerte Schuhe ausgeben würde.
Ich glaube, der war nicht gut drauf, aber zudem glaube ich, der hätte dem französischen Staat das Geld eher gegönnt als seiner Frau.
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SideWinder schrieb:
Einführung einer einzelnen Einkommenssteuer. Umfasst jegliches Einkommen (selbständig, unselbständig, aus Kapital, aus Aktiengewinnen, etc.) und ist einheitlich groß für jede Person (= bspw. x% flat tax).
Das Gesetz wäre für jedermann verständlich (auf einer A4-Seite locker unterzubringen) und absolut fair (keine Unterscheidungen zwischen Personen).
das Gesetz ist nicht fair. Ganz und gar nicht. Nur weil alle prozentual gleich viel abgegeben müssen bedeutet das nicht, dass alle den Verlust auch gleich empfinden. Von einem utilitaristischen Standpunkt wäre es für den Reichen fast egal, wenn das Einkommen das über 1 Million euro hinaus geht zu 75% vom Staat kassiert wird. Er kann sich noch immer fast alles leisten, in einem großen Haus leben und so gut wie alle seine Wünsche erfüllen. Wenn du aber in deinem flat-tax Beispiel dem Menschen mit 1000€ Verdienst 50% nimmst, dann geht es für ihn Objektiv um das überleben. Also, was ist an deinem Beispiel "fair", wenn du Menschen damit über die Klippe springen lässt, und an meinem Beispiel "unfair", wenn es so gut wie keinen Effekt auf die Lebensqualität der Reichen hat?
//edit ich könnte sogar noch weiter gehen und sagen, dass meine Regelung fairer ist, wenn das zusätzliche Geld verwendet wird, um zum Beispiel Freibeträge zu erhöhen. In der Summe geht es allen besser, weil diejenigen Menschen, die die kleinsten Einkommen haben fairer belastet werden.
//edit2 nebenbei verbitte ich mir, dass meine Position mit der der Bildzeitung verglichen wird. Wenn meine Position etwas ist, dann diametral zur Stoßrichtung der Bildzeitung.
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Minimee:
Nicht immer und nicht ständig, aber ich halte es für extrem naiv zu glauben, dass 75% Steuer keinen Einfluss auf Entscheidungen von Führungspersönlichkeiten bzgl. ihres künftigen Arbeitsverhaltens haben.Aber da hier eh keine neuen Argumente kommen, würde ich sagen, wir belassen es hier einfach Mal dabei, dass das meine Meinung ist, die niemand teilen muss, wenn er ein anderes Weltbild als ich hat.
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Minimee schrieb:
Wenn du auf der Arbeit ein Projekt bekommst, denkst du dann auch den ganzen Tag daran wieviel Geld du gerade verdienst und "hm, ich könnte es ja besser machen, aber meine Firma zahlt mir nur X euro, da mach ich Freitag mal um 13 Uhr Feierabend und stümper es lieber ein bischen hin".
So nicht direkt, aber ich würde es auch nicht einsehen, dass ich für gleiche Bezahlung mehr Verantwortung (z.B. für Menschenleben, dadurch auch persönlich Haftbar) übernehme wie andere Kollegen.
Und wenn ich in meinem Betrieb für höhere Leistung gleich viel wie andere bekommen würde, würde ich ganz einfach wechseln. Wieso soll ich Überstunden machen und kompliziertere Aufgaben lösen, wenn ich einfach für das selbe Geld nach 38,5h nach Hause gehen kann und mich in der Zeit auch nicht anstrengen müsste?Edit: Quote Tag repariert
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GPC schrieb:
Gerade der Herr Winterkorn hat große Erfolge als Manager vorzuweisen - schau dir mal die Entwicklung von der Marke Volkswagen an. Er hat seinen Job gut gemacht, alle haben davon profitiert. Warum soll er nicht viel Geld bekommen? Kann dir doch egal sein, VW steht hervorragend da und auch die Mitarbeiter haben ordentliche Erfolgsboni kassiert. Bist du neidisch auf sein Geld oder wo drückt der Schuh? Allgemeiner Weltschmerz?
Falls Herr Winterkorn nicht auch noch alle Autos selbst zusammengeschraubt hat, müßte es ja noch ein paar andere Leute geben, die "ihren Job gut gemacht" haben. Nach Kapitalistenlogik muß es da aber gewaltige Unterschiede in der "Leistung" geben, denn wieso sonst sollte Winterkorn so viel mehr bekommen als einer dieser anderen Leute?
Nebenbei kannst du dir dein Neidgeschrei in die Rille schieben.
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Schneewittchen schrieb:
75% Besteuerung IST ungerecht
Sind denn derart hohe Einkommen gerecht?
Unser System IST ungerecht. Die Frage ist für mich also: würde eine so hohe Steuer das System gerechter machen, bzw. wären die Auswirkungen einer so hohen Steuer wirklich das was wir damit erreichen wollen?
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scrub schrieb:
Falls Herr Winterkorn nicht auch noch alle Autos selbst zusammengeschraubt hat, müßte es ja noch ein paar andere Leute geben, die "ihren Job gut gemacht" haben. Nach Kapitalistenlogik muß es da aber gewaltige Unterschiede in der "Leistung" geben, denn wieso sonst sollte Winterkorn so viel mehr bekommen als einer dieser anderen Leute?
Nebenbei kannst du dir dein Neidgeschrei in die Rille schieben.Was wäre denn, wenn statt Winterkorn ein anderer an der Spitze stehen würde. Und VW hätte sich so entwickelt wie Opel (Mitarbeiterabbau, Standortabbau).
Ist das nicht 17 Mio im Jahr wert? Was würden die Arbeitslosen bzw. Kaufkraftverlust kosten?
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scrub schrieb:
GPC schrieb:
Gerade der Herr Winterkorn hat große Erfolge als Manager vorzuweisen - schau dir mal die Entwicklung von der Marke Volkswagen an. Er hat seinen Job gut gemacht, alle haben davon profitiert. Warum soll er nicht viel Geld bekommen? Kann dir doch egal sein, VW steht hervorragend da und auch die Mitarbeiter haben ordentliche Erfolgsboni kassiert. Bist du neidisch auf sein Geld oder wo drückt der Schuh? Allgemeiner Weltschmerz?
Falls Herr Winterkorn nicht auch noch alle Autos selbst zusammengeschraubt hat, müßte es ja noch ein paar andere Leute geben, die "ihren Job gut gemacht" haben.
Ich habe nie gesagt, dass der Herr Winterkorn alles alleine macht und die anderen alle Flaschen sind Anscheinend haben bei VW sehr viele Leute einen richtig guten Job gemacht. Und offenbar haben auch deshalb viele eine saftige Bonuszahlung bekommen.
Nach Kapitalistenlogik muß es da aber gewaltige Unterschiede in der "Leistung" geben, denn wieso sonst sollte Winterkorn so viel mehr bekommen als einer dieser anderen Leute?
Wer ist denn "einer dieser anderen Leute"? Der, der das Lenkrad montiert? Oder der, der sich den MQB ausgedacht hat?
Nebenbei kannst du dir dein Neidgeschrei in die Rille schieben.
Wunden Punkt erwischt, wa?
hustbaer schrieb:
Schneewittchen schrieb:
75% Besteuerung IST ungerecht
Sind denn derart hohe Einkommen gerecht?
Unser System IST ungerecht. Die Frage ist für mich also: würde eine so hohe Steuer das System gerechter machen, bzw. wären die Auswirkungen einer so hohen Steuer wirklich das was wir damit erreichen wollen?Ich versteh immer noch nicht, wieso ein hohes Gehalt ungerecht sein soll. Nur weil es um den Faktor 10-100 höher ist als was wir so verdienen? Na ja, ich hab auch nicht VW umstrukturiert, da kann ich keine paar Millionen für das Schreiben von normalem Business-Quellcode erwarten.
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Minimee schrieb:
Aha, du bist also für Slums und Armut in Deutschland. Interessant.
Ja, ich bin für Slums und Armut in Deutschland Jede weitere Diskussion mit dir hat sich wohl erübrigt
MfG SideWinder
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hustbaer schrieb:
75% Besteuerung IST ungerecht
Wenn die Besitzer der Volkswagen AG (und die zahlen dieses Gehalt inkl. aller Boni ja letzten Endes, es ist Geld das den Aktionären am Ende des Tages fehlt) das auch so sehen würden, hätten sie nicht Herrn Winterkorn schon längst gegen eine billigere Arbeitskraft ersetzt? Ist ja nicht so als hätten die grobe Probleme willige Nachfolger zu finden...
MfG SideWinder
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GPC schrieb:
Ich habe nie gesagt, dass der Herr Winterkorn alles alleine macht und die anderen alle Flaschen sind
Und womit hast du dann seine Bezahlung gerechtfertigt? Wo ist denn dieser Unterschied?
GPC schrieb:
Anscheinend haben bei VW sehr viele Leute einen richtig guten Job gemacht. Und offenbar haben auch deshalb viele eine saftige Bonuszahlung bekommen.
Ui, kaum zu glauben: Bei VW arbeiten auch noch andere als Winterkorn! Gut zu wissen. Es ist auch sehr beruhigend, daß er zu seinem kargen Verdienst noch Bonuszahlungen bekommt, sonst würde seine Bezahlung vielleicht schwere Folgen haben, wie etwa Demotivation, Depressionen, Schlafmangel. Ob er da noch seine Kinder ernähren könnte? Oder seinen Chauffeur?
GPC schrieb:
Nach Kapitalistenlogik muß es da aber gewaltige Unterschiede in der "Leistung" geben, denn wieso sonst sollte Winterkorn so viel mehr bekommen als einer dieser anderen Leute?
Wer ist denn "einer dieser anderen Leute"? Der, der das Lenkrad montiert? Oder der, der sich den MQB ausgedacht hat?
Ein beliebiger anderer, der weniger als Winterkorn bekommen hat. Der muß doch weniger geleistet haben. Viel weniger. Oder?
GPC schrieb:
Wunden Punkt erwischt, wa?
Keineswegs, ich bin nur immer wieder überrascht, wie weit diese Denkweise verbreitet ist. Oft steckt einfach nur Haß dahinter. Naja, viele benutzen es auch als Selbstbeweihräucherung: Der muß ja neidisch auf mich sein, weil ich nämlich so toll bin.
Knapp daneben.Vielleicht ist ja Dravere auch nur verschnupft, weil Demokratie plötzlich auch mal anderswo funktioniert, da lobhudelt es sich nicht mehr so einfach über die tolle Schweiz. Da hat in Frankreich mal ein Politiker etwas versprochen, die Wähler haben ihn gewählt, und jetzt tut er genau das, was er tun soll. Wahnsinn!
Nur verstehe ich euer Problem nicht: Demokratie heißt, das Volk hat die Macht. Ob der Wille des Volkes dabei besonders schlau ist, ist in sehr weiten Grenzen völlig irrelevant.
Wenn es umgesetzt wird und die Folgen tatsächlich für alle Franzosen unglaublich schlimm sind, wird dann eben anders gewählt und alles wieder rückgängig gemacht.
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Und womit hast du dann seine Bezahlung gerechtfertigt? Wo ist denn dieser Unterschied?
Scheinbar blendest du einige Postings oder deren Autoren hier vollkommen aus. Es ist deshalb gerechtfertigt weil eine andere Person (bzw. in diesem Fall ein Kollektiv anderer Personen) ihm dieses Geld freiwillig und ohne Androhung von Gewalt überweist. Wenn Herr Winterkorn zu viel (also ungerechtfertigt) verdienen würde, hätte man ihn wie gesagt sicherlich schon ersetzt.
Nur verstehe ich euer Problem nicht: Demokratie heißt, das Volk hat die Macht. Ob der Wille des Volkes dabei besonders schlau ist, ist in sehr weiten Grenzen völlig irrelevant.
Ja, zum Glück ist dem aber nicht wirklich so. Minderheitenschutz wäre dann wohl genauso dahin wie die meisten Fortschritte moderner Rechtsstaaten (Aug-um-Aug/Zahn-um-Zahn wär wohl sehr schnell wieder eingeführt...vor allem wenn man hier im Forum so mitliest...)
MfG SideWinder
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SideWinder schrieb:
hustbaer schrieb:
75% Besteuerung IST ungerecht
Wenn die Besitzer der Volkswagen AG (und die zahlen dieses Gehalt inkl. aller Boni ja letzten Endes, es ist Geld das den Aktionären am Ende des Tages fehlt) das auch so sehen würden, hätten sie nicht Herrn Winterkorn schon längst gegen eine billigere Arbeitskraft ersetzt? Ist ja nicht so als hätten die grobe Probleme willige Nachfolger zu finden...
MfG SideWinder
- Bitte vollständig zitieren
- Hä? Dein Argument ist also "weil er es hinbekommt es bezahlt zu bekommen ist es auch gerecht"? Kann ich grad nicht nachvollziehen...