75% Steuern für Einkommen > 1 Million oder Flat Tax oder Grundeinkommen oder doch Mindestlohn?
-
Provieh-Programmierer schrieb:
Gregor schrieb:
Bei der DDR hat die Grundstruktur bzw. das Fundament nicht gepasst.
Das unsrige erodiert allerdings auch immer mehr.
Aber nicht, weil das Fundament nicht passt. Sondern weil man das Fundament nicht mehr beachtet.
Parteiendiktatur, Fraktionszwang, grundgesetzwidrige Gesetze - das ist alles nicht im Einklang mit dem GG.
-
Marc++us schrieb:
Provieh-Programmierer schrieb:
Gregor schrieb:
Bei der DDR hat die Grundstruktur bzw. das Fundament nicht gepasst.
Das unsrige erodiert allerdings auch immer mehr.
Aber nicht, weil das Fundament nicht passt. Sondern weil man das Fundament nicht mehr beachtet.
Parteiendiktatur, Fraktionszwang, grundgesetzwidrige Gesetze - das ist alles nicht im Einklang mit dem GG.
Wie wir heute gesehen haben, spielt auch das Bundesverfassungsgericht gerne bei dieser Schmierenkomödie mit.
-
... Kapital arbeitet nicht. Es tut gar nichts, es liegt als Buchungsposten oder bunt bedrucktem Papier herum.
Wer 2 oder 3 Mio gehortet, geerbt oder ergaunert hat, muß nichts mehr tun beim derzeitigen Stand der Dinge, als das Zeug in gut ausgesuchte Fonds zu stecken und lebt fürderhin von anderer Leute Arbeit.Nochmal, nicht der Hunderter putzt die Schuhe, sondern der Schuhputzer, dem man 'nen Euro dafür zusteckt.
Die Mechanismen sind seit Marx bekannt ("Das Kapital" ist eher Analyse als Kampfschrift), leider auch ziemlich bald mit dem Leninismus und dem Stalinismus, einem Brutalo- Polit- Unterdrückungssystem - verknüpft worden. Aber eigentlich sind das völlig unterschiedliche Dinge.
Wenn sich aber ein ganzes Finanzsystem ("systemisch", "sonst wandert Kapital ab", "bla, bla, blah"), immer wieder auf Kosten der Steuerzahler refinanziert, wird das schwierig.
Wenn gescheiterten Vollidioten der Hintern mit Gold ausgepudert wird, könnten manche Verständnisprobleme entwickeln, aber wenn die schlimmste Heuschrecke Europas (Firmen billig kaufen, zerhacken und filetiert mit Gewinn fast steuerfrei verkaufen), Jean Étienne Arnault jetzt mal die Staatsangehörigkeit wechseln will, dann sollte klar werden, daß es nicht mehr um die Rettung von Arbeitsplätzen geht oder um Fairness oder um die Unabhängigkeit der Politik.
Der Mann hat so viele Arbeitsplätze vernichtet und ist so vernetzt mit dem Politzirkel Frankreichs, der ist die personifizierte Unsolidarität.
Und wie ProVieh gerade richtig bemerkt hat, das BVG trägt diese abartige Komödie einfach mit.
-
pointercrash() schrieb:
... Kapital arbeitet nicht. Es tut gar nichts, es liegt als Buchungsposten oder bunt bedrucktem Papier herum.
Du hast sicherlich ein Konto, auf dem ein bisschen Geld ist. Was meinst Du, was die Bank damit macht? Das Geld in einem Tresor aufbewahren?
Mein naives Verstaendnis sieht so aus:
Natuerlich wird auch mit dem Geld, "das nur irgendwo als Buchungsposten bei einer Bank liegt" etwas sinnvolles gemacht. Die Bank hat dadurch Moeglichkeiten, anderen Leuten Kredite zu gewaehren. Damit koennen Familien Haeuser bauen oder Firmen koennen Maschinen kaufen. Es koennen Investitionen getaetigt werden.
Auch bezueglich dieser riesigen Finanzkrise, die wir in den letzten Jahren haben, sollte gesagt werden, dass das eigentlich nicht nur "die Reichen" sind. Das Geld, das da verloren gegangen ist, ist vor allem auch das Geld, das die einfachen Buerger angespart haben. Das ist das Geld, was in Rentenversicherungen und aehnlichem gesteckt hat. Das ist unser Geld. Wenn man in dem Zusammenhang die Banken rettet, dann rettet man damit nicht irgendwelche sowieso ueberreichen Leute. Man rettet den allgemeinen Wohlstand, den wir hier haben.
1. Ich wollte in meinem Beitrag keine Denkverbote aussprechen. Schade, dass das so angekommen ist. Es ging mir darum, darauf hinzuweisen, dass es in dem Zusammenhang wichtige Abhaengigkeiten gibt, von denen man nicht einfach so abstrahieren kann. Zumindest ist ein "Da ging das!" IMHO zu einfach gedacht. Dann muss man den Dingen genauer auf den Grund gehen und explizit die Faktoren nennen, wegen denen das ging. Und man muss eroertern, inwiefern das auf das heutige Deutschland uebertragbar waere.
2. Ich wollte mit dem Hinweis auf die Wiedervereinigung zum Ausdruck bringen, dass sich Deutschland zu der Zeit in einem aussergewoehnlichen Zustand befand. Vor allem im Osten Deutschlands hat sich in diesem Zeitraum eine ganze Menge veraendert. Im Rahmen derartiger Veraenderungen kann es dann auch bei ganz allgemeinen Statistiken zu aussergewoehnlichen Zahlen kommen. Diese Zahlen heissen nicht unbedingt, dass in Deutschland ein genereller Trend angestossen wurde, den es nicht geben sollte. Es kann sich genausogut um einen Effekt des Aufbaus Ost handeln, der mit der Zeit abnimmt, weil Ostdeutschland aufholt.
-
pointercrash() schrieb:
Nochmal, nicht der Hunderter putzt die Schuhe, sondern der Schuhputzer, dem man 'nen Euro dafür zusteckt.
Dein Schuhputzerbeispiel versperrt dir den Blick darauf, dass die Mehrheit der Unternehmen ohne Kapital nicht arbeiten können. Wie stellst du dir das vor, alles staatlich finanziert?
-
Bashar schrieb:
pointercrash() schrieb:
Nochmal, nicht der Hunderter putzt die Schuhe, sondern der Schuhputzer, dem man 'nen Euro dafür zusteckt.
Dein Schuhputzerbeispiel versperrt dir den Blick darauf, dass die Mehrheit der Unternehmen ohne Kapital nicht arbeiten können. Wie stellst du dir das vor, alles staatlich finanziert?
Hat ja früher mal so funktioniert, warum sollte man unbedingt alles an ein privates Banksystem vergeben, das immer wieder Blasen erzeugt? Hat noch jedes Finanzsystem zumindest vor große Probleme gestellt.
Momentan leihen sich Banken Geld aus und bunkern es z.T. zu Negativzinsen rück, statt es in die Realwirtschaft zu gießen. Wenn man drei Jahre Niedrigstzinsen hat, aber das Geld nicht mehr in der Realwirtschaft ankommt, könnte man das Rezept in Zweifel ziehen. Es funktioniert schlicht und einfach nicht mehr.
Deswegen gab es mal umlaufbesicherte Währungen, nur so mal als Anmerkung ...
-
Gregor schrieb:
Natuerlich wird auch mit dem Geld, "das nur irgendwo als Buchungsposten bei einer Bank liegt" etwas sinnvolles gemacht. Die Bank hat dadurch Moeglichkeiten, anderen Leuten Kredite zu gewaehren. Damit koennen Familien Haeuser bauen oder Firmen koennen Maschinen kaufen. Es koennen Investitionen getaetigt werden.
Auch bezueglich dieser riesigen Finanzkrise, die wir in den letzten Jahren haben, sollte gesagt werden, dass das eigentlich nicht nur "die Reichen" sind. Das Geld, das da verloren gegangen ist, ist vor allem auch das Geld, das die einfachen Buerger angespart haben. Das ist das Geld, was in Rentenversicherungen und aehnlichem gesteckt hat. Das ist unser Geld. Wenn man in dem Zusammenhang die Banken rettet, dann rettet man damit nicht irgendwelche sowieso ueberreichen Leute. Man rettet den allgemeinen Wohlstand, den wir hier haben.
Zum ersten, und da wiederhole ich mich nur - frage Mittelständler und Häuslebauer, wie gut das mit den Krediten klappt derzeit. Ich muß da nix mehr wiederholen, hoffe ich. (sh. mein letzter Post).
Zum Zweiten: Das mit den Rentenversicherungen wird gerne vorgegeben, aber das ist auch falsch - die haben viel in Staatsanleihen gegeben, sogar Volks- und Genossenschaftsbanken. Sprich: Stellt sich im Nachhinein als Zocken raus.
Ein Laden, der pleite ist, ist pleite und wenn er das so nicht mag, nimmt er besser die Tragfähigeren aus.
Oder willst Du eine Art Neofeudalismus als Alternative?
-
pointercrash() schrieb:
Hat ja früher mal so funktioniert, warum sollte man unbedingt alles an ein privates Banksystem vergeben, das immer wieder Blasen
erzeugt?Das derzeitige Banksystem kann man schwerlich noch als privat bezeichnen. Was ist denn derzeit das Geschäftsmodell der Banken? Einfach das Geld in das Geschäft mit der höchsten Rendite reinwerfen, wenn es schief geht, übernimmt der Staat. Früher hat man Rendite gegen Risiko abgewogen mit der berühmten Risiko-Rendite-Matrix, aber als Bank ist man inzwischen außen vor, der Staat übernimmt jedes Risiko, also geht man nur in Hochrendite- (und damit Hochrisiko-) Geschäfte. Was ist denn daran privat?
Und besonders schlimm war dies doch bei den staatlichen Banken, Landesbanken oder HypoReal, die waren sich schon länger ihrer Unantastbarkeit sicher und haben nur auf die Rendite geschaut.
Das Problem begann doch erst richtig seit Beginn der Bankenrettung.
Lässt man einige der Läden mal absaufen, dann erkennen die Banken auch wieder, daß ein Geschäft mit einer Firma und einem Investkredit für einen neue Fertigungslinie eigentlich ein gutes Geschäft war...
Solange der Staat den Banken aber den God-Modus garantiert, laufen die eben Amok.
-
pointercrash() schrieb:
Zum ersten, und da wiederhole ich mich nur - frage Mittelständler und Häuslebauer, wie gut das mit den Krediten klappt derzeit. Ich muß da nix mehr wiederholen, hoffe ich. (sh. mein letzter Post).
Vor einiger Zeit war es sehr medienpraesent, dass Mittelstaendler nur sehr schwer an Kredite gekommen sind. Ist ja auch logisch: Trotz all der Bankenrettung wurde eine enorme Menge an Geld in den Sand gesetzt. Die Banken haben eben aufs falsche Pferd gesetzt und anschliessend war von dem ganzen Geld nicht mehr viel da. Wie will man dann noch Kredite vergeben? Die Bankenrettung muss man auch tatsaechlich als "Rettung" sehen. Da wurden die Banken mit dem noetigsten ausgestattet, dass sie ueberleben konnten. Die Banken sind dadurch nicht in Geld geschwommen, auch wenn immer sehr grosse Summen im Gespraech waren.
Ich weiss nicht, wie das mit den Krediten inzwischen aussieht. Ich gehe davon aus, dass sich das langsam wieder etwas entspannt.
-
Marc++us schrieb:
Das derzeitige Banksystem kann man schwerlich noch als privat bezeichnen. Was ist denn derzeit das Geschäftsmodell der Banken? Einfach das Geld in das Geschäft mit der höchsten Rendite reinwerfen, wenn es schief geht, übernimmt der Staat. Früher hat man Rendite gegen Risiko abgewogen mit der berühmten Risiko-Rendite-Matrix, aber als Bank ist man inzwischen außen vor, der Staat übernimmt jedes Risiko, also geht man nur in Hochrendite- (und damit Hochrisiko-) Geschäfte. Was ist denn daran privat?
Und besonders schlimm war dies doch bei den staatlichen Banken, Landesbanken oder HypoReal, die waren sich schon länger ihrer Unantastbarkeit sicher und haben nur auf die Rendite geschaut.
Das Problem begann doch erst richtig seit Beginn der Bankenrettung.
Lässt man einige der Läden mal absaufen, dann erkennen die Banken auch wieder, daß ein Geschäft mit einer Firma und einem Investkredit für einen neue Fertigungslinie eigentlich ein gutes Geschäft war...
Solange der Staat den Banken aber den God-Modus garantiert, laufen die eben Amok.
Mal größtenteils d'accord!
Ein Finanzsystem, das für sich Renditen unter 20% als Trash ansieht im Vergleich mit einer Realwirtschaft, die so, naja 1-3% wachsen kann (von Apple mal abgesehen ) ist ein Modell, das zwangsläufig einen Riesenfurz erzeugen muß.Die Frage ist, wo und wie man die überschüssige Geldmenge wieder abschöpft. Momentan beim einfachen Volk unterer bis mittlerer Einkommensschichten.
Wer mag das als OK empfinden
-
Gregor schrieb:
Vor einiger Zeit war es sehr medienpraesent, dass Mittelstaendler nur sehr schwer an Kredite gekommen sind. Ist ja auch logisch: Trotz all der Bankenrettung wurde eine enorme Menge an Geld in den Sand gesetzt. Die Banken haben eben aufs falsche Pferd gesetzt und anschliessend war von dem ganzen Geld nicht mehr viel da. Wie will man dann noch Kredite vergeben? Die Bankenrettung muss man auch tatsaechlich als "Rettung" sehen. Da wurden die Banken mit dem noetigsten ausgestattet, dass sie ueberleben konnten. Die Banken sind dadurch nicht in Geld geschwommen, auch wenn immer sehr grosse Summen im Gespraech waren.
Ich weiss nicht, wie das mit den Krediten inzwischen aussieht. Ich gehe davon aus, dass sich das langsam wieder etwas entspannt.
Es wurden Banken gerettet, die weiter wüst rumzocken oder bunkern, keine Mittelständler. Das Projekt: "Kippe Geld in die Banken und alles wird gut!" ist gescheitert.
@edit: Das Konzept: "Kippe noch mehr Geld in die Banken und alles wird geil!" ist auch schon gescheitert.
-
Hi Marc++us,
Marc++us schrieb:
Da kannst Du nix machen, 40 Jahre Mißerfolg, Umweltverschmutzung (war jemand mal in den Braunkohleregionen Anfang der 90er??? Du lieber Gott...), Republikflucht, Versorgungsknappheit, militärische Früherziehung, Zerfall der Häuser (schon mal einen Bildband mit Fotos der DDR der 80er angesehen?) - das wird alles durch die Kindergärten egalisiert.
Der Kindergarten der DDR ist die Autobahn von Adolf.Eigentlich hatte ich bei Dir immer den Eindruck, dass es bei Dir eine nicht zu unterschreitende Niveauuntergrenze gibt...
Dass Du auch sooooo verbohrt bist, das alles aus dem Staat des absolut Bösen das absolut Böse ist hatte ich nicht erwartet.Eigentlich sollten wir doch nun langsam begriffen haben, dass zwar Menschen und Systeme ideologiebehaftet sein können, aber nicht Lösungswege. Die sind nur entweder zielführend oder nicht zielführend. Jede bisherige Gesellschaft baut auf den vorigen auf und übernimmt das beste daraus und läst das schlechte weg. Nur in der Frage von der DDR lernen stehen da ideologische Gräben tiefer als der Marianengraben dazwischen. Wenn man aber nicht jedes Fahrrad neu erfinden will, ist es gut, sich in allen Gesellschaften umzusehen, was gut und was schlecht war und für das neue die besten Ideen aller Zeiten zu nutzen, nicht die politisch korrektesten.
Im übrigen musste das bundesdeutsche Wirtschaftssystem seine Überlegenheit nie unter solchen Bedingungen wie das ostdeutsche beweisen. Auch wenn das vielleicht hier alle negieren, aber auch Ostdeutschland hat gewaltige Leistungen erbracht. Das die schon vor erreichen des Bodens von anderen (RGW...) abgefischt wurden ändert daran nichts:
- Trotz einer bis nahe Null gehenden Deindustrialisierung (Reparationen, abbau hier und verfrachtung nach der SU) wieder aufgebaut und zu einem leistungsfähigen Industriestaat aufgebaut.
- Als kleines von der Größe her mit Griechenland vergleichbares Land alleine an harten Deviesen über 60 Milliarden DM an die SU abgeliefert und ein mehrfaches davon an Maschinen und Gütern.
- Trotz fehlendem Zugriff auf den Weltmarkt und daraus resultierender Notwendigkeit praktisch alles in allen Einzelteilen selber zu bauen statt Arbeitsteilung nutzen zu können die Produtkion am laufen gehalten und hochwertige Güter produziert.Die Perversion des Gesamtsystems sagt nichts über die Leistungen der einzelnen Menschen in diesem System und die Funtkionsfähigkeit einzelner Teilsysteme aus.
Oder um es auch für die Hartleibigen noch mal auf den Punkt zu bringen:
Wenn wir damals so gedurft hätten wie wir gewollt und gekonnt hätten, dann hätte der Westen spätestens 1970 den Anshcluss beantragt und wir würden heute mit ner Nielpferdpeitsche im Stiefelschaft im Ruhrgebiet stehen und aufpassen dass die faulen Wessis richtig arbeiten!Gruß Mümmel
-
hallo
das es um die eigene vergangenheit geht, ist ein objektiver blick einfach nicht möglich. muemmel ist mit seiner heroisierung der ddr ein gutes beispiel dafür. wie ich das kenne: kurz nach der revolution hieß es noch "es war nicht alles schlecht." heute muss man sich schon "es war nicht alles gut anhören". ich könnte kotzen.
chrische
-
Hi Gregor,
Gregor schrieb:
Auch bezueglich dieser riesigen Finanzkrise, die wir in den letzten Jahren haben, sollte gesagt werden, dass das eigentlich nicht nur "die Reichen" sind. Das Geld, das da verloren gegangen ist, ist vor allem auch das Geld, das die einfachen Buerger angespart haben. Das ist das Geld, was in Rentenversicherungen und aehnlichem gesteckt hat. Das ist unser Geld. Wenn man in dem Zusammenhang die Banken rettet, dann rettet man damit nicht irgendwelche sowieso ueberreichen Leute. Man rettet den allgemeinen Wohlstand, den wir hier haben.
Das sehe ich schon lange so, aber um unseren allgemeinen Wohlstand zu retten muss man nicht alles retten. Es wäre durchaus gegangen, dass man die ganzen maroden Banken krachen gehen gelassen hätte und gesagt hätte, wir retten pro Person 250.000 Euro für die Alterssicherung (oder irgend was anderes). Dann hätte man die gerettet die es brauchen, statt mit der Gießkann alle zu retten und die Bnaken hätte sehr schnell wieder zu einem ordentlichen System zurückgefunden.
Gruß Mümmel
-
muemmel schrieb:
Die Perversion des Gesamtsystems sagt nichts über die Leistungen der einzelnen Menschen in diesem System und die Funtkionsfähigkeit einzelner Teilsysteme aus.
Oder um es auch für die Hartleibigen noch mal auf den Punkt zu bringen:
Wenn wir damals so gedurft hätten wie wir gewollt und gekonnt hätten, dann hätte der Westen spätestens 1970 den Anshcluss beantragt und wir würden heute mit ner Nielpferdpeitsche im Stiefelschaft im Ruhrgebiet stehen und aufpassen dass die faulen Wessis richtig arbeiten!1. Ich hatte in meinem Beitag nichts zu Leistungen einzelner Menschen gesagt. Ich hoffe, das ist nicht so angekommen. Ich bin davon ueberzeugt, dass es in der DDR jede Menge Menschen gab, die wirklich viel geleistet haben. Und es gab sicherlich noch mehr Menschen, die durch das System zurueckgehalten wurden und nicht ihr volles Potential ausschoepfen konnten. Was ich anders sehe ist, dass man gesellschaftliche Teilaspekte eines Staats wie der DDR sinnvoll isoliert betrachten kann. ...bzw. dann muss man den Dingen eben auch auf den Grund gehen. Du hattest wie gesagt nur gesagt "In der DDR war das besser!". Ich habe ja weiter oben schon gesagt, dass ich mir gewuenscht haette, dass Du die Faktoren, die das besser gemacht haben, etwas genauer erlaeutert haettest.
2. Die DDR hat es sicherlich schwerer als die BRD gehabt, keine Frage. Allerdings ist nicht nur die DDR gescheitert. Der Sozialismus ist insgesamt gescheitert. Die SU gibt es heutzutage auch nicht mehr. Ich bin deshalb der Ueberzeugung, dass die DDR auch untere besseren Rahmenbedingungen kein Erfolgsmodell gewesen waere. Denn wie Du auch schon angedeutet hast: Solche Systeme fuehren dazu, dass die Menschen ihre Potentiale leider nicht voll ausschoepfen.
-
Hi Chrische5,
chrische5 schrieb:
das es um die eigene vergangenheit geht, ist ein objektiver blick einfach nicht möglich. muemmel ist mit seiner heroisierung der ddr ein gutes beispiel dafür. wie ich das kenne: kurz nach der revolution hieß es noch "es war nicht alles schlecht." heute muss man sich schon "es war nicht alles gut anhören". ich könnte kotzen.
Bitte nicht auf den Bildschirm kotzen, das schmiert immer so
Wenn man wie Du blos Student war, dann ist es leicht diese Einstellung zu haben. Da hat man möglicherweise ein bisschen an der Uni rumgelungert und sonst nicht viel in die Wege gebracht.
Aber im Gegensatz zu Dir habe ich konkret in einem Betrieb in der Produktion gearbeitet. Die Leute dort haben sich nicht den ganzen Tag an den Dingern gekrault, sondern hatten hart zu arbeiten und haben gute Arbeit abgeliefert, auch wenn vielfach die elementarsten Bedingungen dafür gefehlt haben. Da war teilweise Zaubern an der Tagesordnung. Wenn da auf ner Arbeitsbegleitkarte Export NSW oder gar Export BRD drauf stand, dann gab es kein geht nicht. Dann ging das, auch wenn es objektiv unmöglich war, es hatte zu gehen!
Und das war nicht nur in meinem Betrieb so, überall (naja zumindest fast überall) wo gearbeitet wurde, wurde gute Arbeit geleistet. Oder denkst Du die Kumpels am Hochofen haben nur weil es DDR war und laut Dir nicht sein durfte deswegen schlechte Arbeit geleistet? Stimmt, die Gussteile waren manchmal unter aller Bombe, aber ohne ordentlichen Formsand und ohne was weiß ich alles hätten auch die guten Westarbeiter nichts besseres hinbekommen.
Aus der Zeit unserer Übernahme durch einen West-Konzern kann ich mir da schon ein Urteil erlauben. Ich weiß, dass die Teile die von "drüben" kamen auch nicht besser waren als unsere, manche von denen hätten uns unsere Kontrolleure um die Ohren gehauen wenn wir die so abgegeben hätten. Und es waren auch genug Leute von uns in unserem neuen Mutterwerk um sich ein Urteil darüber bilden zu können, wo man sein geld leichter und einfacher verdient. Und nun ja, letztlich habe ich auch ne Zeitlang als Fertigungsplaner gearbeitet und konnte vergleichen, wieviel zeit unsere Leute für ein Teil bekommen haben, und welche Normzeiten in den Westlichen Betrieben auf dem Lohnzettel standen.Es gab in der DDR eben nicht nur Erich Honecker, Erich Mielke und Günter Mittag, sondern die vielen kleinen Rädchen, die jeden Tag die Maschinerie irgendwie am Laufen gehalten haben.
Gruß Mümmel
-
Hi Gregor,
also dann mal Butter bei die Fische und ein paar Beispiele.
Das was jetzt am Finnischen Bildungssystem so bewundert wird, ist letztlich bei dem der DDR abgeguckt. Von den Finnen kann man ja lernen...
Oder den Vergleich Bavög gegen Stipendium. Dass auch bei uns nicht jeder ein Stipendium bekommen hat, das weiß ich auch. Aber die meisten die eines benötigt hatten haben ienes bekommen, und hatten hinterher nicht ne Hucke voll Schulden am Hals. Nebenbei jobben und dadurch endlos studieren war da auch nicht. Ein Student war Student und ging höchstens mal zu dne Semesterferien jobben um sich was leisten zu können.
Schulbücher und Lehrpläne waren DDR-Einheitlich.
In den Schulen herrschte noch echter Leistungsdruck. Lehrer waren noch absolute Autoritätspersohnen (soweit sie ihre Autorität nicht selber untergraben hatten).
Die Standardisierung war in der DDR wesentlich weiter vorangetrieben. An den Trabbi passten auch mal zur Not Kugellager aus der Waschmaschine und an den NC-Maschinen waren die gleichen Knöpfchen wie in der Straßenbahn.
Haushaltsgeräte waren generell auf sehr hohe Lebensdauer ausgerichtet. Mein 1. Kühlschrank hat über 36 Jahre gehalten, mein erster Waschautomat ähnlich, zu hause benutze ich immer ncon einen RG28-Handmixer aus DDR-Produktion und der will absolut nicht kaputt gehen...
So, also was davon ist so ideologisch verbogen oder im System zu tief verankert, dass man es nicht herauslösen und nachnutzen kann?
Gruß Mümmel
-
hallo
schule ist immer! spiegelbild der herrschenden regierung. in der ddr sollten unmündige, angepasste menschen erzogen werden. darauf wurde eben auch schon in schule hingearbeitet. paramilitärische übungen in de grundschule, wöchentliche fahnenappelle, straff organisierte jugendorganisationen und vort allem das verweigern von bildungschancen für minimale querdenker. das ist das ddr-schulsystem.
chrsiche
-
Hi Chrische5,
chrische5 schrieb:
schule ist immer! spiegelbild der herrschenden regierung. in der ddr sollten unmündige, angepasste menschen erzogen werden. darauf wurde eben auch schon in schule hingearbeitet. paramilitärische übungen in de grundschule, wöchentliche fahnenappelle, straff organisierte jugendorganisationen und vort allem das verweigern von bildungschancen für minimale querdenker. das ist das ddr-schulsystem.
trifft für die Jahre unter Honecker sicher zu. Aber ich bin noch unter Ulbricht in die Schule gegangen (63-73) und bei uns gab es weder Wehrkundeunterricht (der wurde erst eingeführt als ich in der Lehre war) noch paramilitärische Übungen noch wöchentliche Fahnenapelle noch straff organisierte Jugendorganisationen. Wir waren schon wohl wenn wir als Pioniernachmittage ne Wahl und ne Weihnachtsfeier hinbekommen haben. Verweigerte Bildungschancen für Querdenker waren eigentlich auch nicht so das Thema (eher für die Klassenrüpel die der lehrerin den tollen Unterrichtsaufbau störten), geschönte Ergebnisse für den einen bei uns in der Klasse, der schon in der 5. Klasse wusste dass er Berufsoffizier werden wollte aber schon.
Insgesamt hatte ich zum großen Teil (bei weitem nicht alle) recht gute Lehrer, die ich auch unter heutigen Gesichtspunkten noch als tolle Persöhnlihckeiten achte. Zum Beispiel hat damals gegen 1965 schon unser einer Sportlehrer in der Klasse öffentlihc zugegeben, dass er bei Sportsendungen auch Westen guckt. Da gehörte schon ein wenig menschliche Größe dazu.
Wieweit das bei anderen auch so war weiß ich nicht, aber der Verfall, der zum Schluss auch mit einem Qualitätsverfall bei der schulischen Ausbildung einherging setzte eigentlich erst unter Honecker ein als leistung mehr und mehr durch Ideologie ersetzt wurde. Sicher war ein Grund mit, dass von unseren Lehrern einige noch zumindest den menschlichen Grundschliff vor dem Krieg bekommen hatten als noch Leistungsideale galten. und die haben das eben an die jüngeren weiter gegeben.Gruß Mümmel
-
chrische5 schrieb:
hallo
schule ist immer! spiegelbild der herrschenden regierung. in der ddr sollten unmündige, angepasste menschen erzogen werden. darauf wurde eben auch schon in schule hingearbeitet. paramilitärische übungen in de grundschule, wöchentliche fahnenappelle, straff organisierte jugendorganisationen und vort allem das verweigern von bildungschancen für minimale querdenker. das ist das ddr-schulsystem.
chrsiche
Und hier sollen Schüler zu mündigen Bürgern erzogen werden? Unser System katalysiert eher die Entwicklung zum angepassten Untertan, leider.