Intelligent Design
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asc schrieb:
Ich würde mich nicht wundern wenn es in Deutschland ähnliche Ergebnisse gibt.
Mich schon.
asc schrieb:
Ich kenne einige die fest an die Bibel oder ähnliches glauben.
Ich kenne nicht mal eine Person die ernsthaft an einen biblischen Gott glaubt.
asc schrieb:
Ebenso gibt es viele die sagen dass sich der Großteil aller Wissenschaftler bezüglich Erderwärmung irren, und das alles nur das "übliche" Pendeln ist.
Ja, aber wie bereits erwähnt, ist das halt ein krasser Unterschied. Es werden immerhin die gleichen Fakten anerkannt, nur eben anders interpretiert. Dass sich jemand hinstellt und behauptet, die Erde habe sich in den letzten Jahren gar nicht erwärmt, ist doch deutlich seltener.
Bitte ein Bit schrieb:
Ja, aber dass der Bildungsstand in den USA so unterirdisch ist, überrascht mich schon etwas.
Ja und ? Mich stört ihre Sichtweise der Dinge nicht mehr, da ich ihre Einstellung eh nicht ändern kann. Wenn ich mich ständig über die Meinungen anderer aufrege, hätte ich sehr viel zu tun und würde mich nur selbst kaputt machen. Und wozu ?Grundsätzlich hast du recht, aber wenn diese Leute so viele sind, dass sie signifikanten Einfluss darauf haben welche Forschungen unterstützt werden und was in den Schulen gelehrt wird, interessiert mich das sehr wohl.
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cooky451 schrieb:
asc schrieb:
Ich kenne einige die fest an die Bibel oder ähnliches glauben.
Ich kenne nicht mal eine Person die ernsthaft an einen biblischen Gott glaubt.
Dann kommst Du nicht viel raus. Alleine bei den Arbeitskollegen kenne ich einige. Ein Tipp: geh' mal auf den Firmenparkplatz und suche nach Autos, bei denen auf den Kofferraum ein Fischaufkleber geklebt wurde. Dann hast Du die Kandidaten gefunden.
Aber abgesehen davon, ein ganz gefährlicher Denkfehler wäre es eine Gleichsetzung "mangelnde Bildung <-> glaubt an Gott" vorzunehmen. Da bitte nicht denken, daß man das so einfach annehmen kann. Ich kenne hochintelligente und gebildete Leute, die durchaus überzeugt an Gott glauben. Ich will gar nicht das ausgelutschte Beispiel Einstein nennen.
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Marc++us schrieb:
Dann kommst Du nicht viel raus. Alleine bei den Arbeitskollegen kenne ich einige.
Oder mein Umfeld ist einfach deutlich jünger - vielleicht ein gutes Zeichen?
Marc++us schrieb:
Aber abgesehen davon, ein ganz gefährlicher Denkfehler wäre es eine Gleichsetzung "mangelnde Bildung <-> glaubt an Gott" vorzunehmen. Da bitte nicht denken, daß man das so einfach annehmen kann. Ich kenne hochintelligente und gebildete Leute, die durchaus überzeugt an Gott glauben. Ich will gar nicht das ausgelutschte Beispiel Einstein nennen.
Einstein hat aber wohl eher nicht daran geglaubt, dass die Erde weniger als 10000 Jahre alt ist. Und ich fürchte bei dieser Überzeugung kann man schon einen statistischen Zusammenhang ausmachen.
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Marc++us schrieb:
Ich kenne hochintelligente und gebildete Leute, die durchaus überzeugt an Gott glauben. Ich will gar nicht das ausgelutschte Beispiel Einstein nennen.
Das ist auch besser so, sonst müsste ich reflexartig das Zitat raussuchen, in dem Einstein sagt, dass er nicht an einen persönlichen Gott glaubt, und vermuten, dass du in den Spruch "Gott würfelt nicht" zuviel reininterpretierst.
Nimm lieber Newton, für den war die Physik das, was er gemacht hat, wenn er sich vom Bibelstudieren und Weltuntergangsdaten ausrechnen erholt hat ...
Ich kenne nicht mal eine Person die ernsthaft an einen biblischen Gott glaubt.
Na dann warte mal die weitere Entwicklung des Threads ab
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cooky451 schrieb:
Marc++us schrieb:
Dann kommst Du nicht viel raus. Alleine bei den Arbeitskollegen kenne ich einige.
Oder mein Umfeld ist einfach deutlich jünger - vielleicht ein gutes Zeichen?
Die gläubigen (und damit meine ich durchaus stark Gläubigen) die ich hier kenne sind zum größten Teil unter 30! Und dies ist in dieser Region scheinbar nicht ungewöhnlich.
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asc schrieb:
Die gläubigen (und damit meine ich durchaus stark Gläubigen) die ich hier kenne sind zum größten Teil unter 30! Und dies ist in dieser Region scheinbar nicht ungewöhnlich.
Wurden die alle von Xavier Naidoo bekehrt?
Oder wie kommt das zu Stande? Warum sind die so gläubig? Ich kenne das in so einer jungen Generation nicht.
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Gregor schrieb:
Wurden die alle von Xavier Naidoo bekehrt?
Oder wie kommt das zu Stande? Warum sind die so gläubig? Ich kenne das in so einer jungen Generation nicht.
Das scheint historische Gründe hier in der Region (Siegerland) zu haben - vor allem handelt es sich hier vor allem um evangelische Freikirchen (Baptisten usw.). Es war wohl im Mittelalter eine Rückzugsregion entsprechender Religionen im deutschen Raum.
Und ich dachte beim Umzug aus Bayern zuerst, das ich die Kirchenanhänger hinter mir gelassen hätte
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Marc++us schrieb:
Aber abgesehen davon, ein ganz gefährlicher Denkfehler wäre es eine Gleichsetzung "mangelnde Bildung <-> glaubt an Gott" vorzunehmen. Da bitte nicht denken, daß man das so einfach annehmen kann. Ich kenne hochintelligente und gebildete Leute, die durchaus überzeugt an Gott glauben. Ich will gar nicht das ausgelutschte Beispiel Einstein nennen.
Aus dem Eingangsposting:
The report found that Americans who are less educated are more likely to hold a creationist view while those with a college education are more likely to hold a view involving evolution. 47% of those with no more than a high school education believe in creationism while 22% of those with a post graduate education hold that view. The poll also found that church attendance dramatically increased adherence to a strict creationist view (22% for those who do not attend church, 60% for those who attend weekly).
Es scheint da also zumindest eine gewisse Korrelation zu geben. Zumindest was eine derartige Überspitzung des Glaubens an Gott betrifft.
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Marc++us schrieb:
Ich will gar nicht das ausgelutschte Beispiel Einstein nennen.
Und ich will gar nicht drauf hinweisen, das Deisten (so wie Einstein) Atheisten eigentlich sehr viel näher stehen als sie den Theisten stehen.
Du Unterschied zwischen
"Ich glaube an einen (nicht näher spezifizierten) Gott der für die Schöpfung verantwortlich ist"
und
"Ich glaube nicht das es genug Beweise für einen Gott gibt."
ist interessanterweise deutlich kleiner als zu
"Ich glaub an einen Gott der Mann und Frau und Engel und sprechende Esel geschafften hat, Büsche anzündet, stirbt, wiederaufsteht, in den Himmel fährt, 3 Persona hat, und nicht will das ich Sonntag arbeite und Kälber in der Milch ihrer Mütter koche ..."Meiner Erfahrung ist der durchschnittliche Deist eigentlich schon fast ein Atheist. Der allerletzte Schritt fehlt nur noch.
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Was ist daran so verwunderlich, dass viele an einen Gott glauben? Vor 100 Jahren waren es wahrscheinlich noch deutlich mehr als 95% der Weltbevölkerung die nichts von Evolution wussten. Für meine Oma gab es garnichts anderes als Kreationist zu sein, auch wenn sie nicht wusste, dass man sie jetzt so bezeichnet und es auch jetzt noch nicht weiß.
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Ich bekenn mich Mal wieder dazu an Gott zu glauben. Aber ich halte mich da ja nicht so wirklich an die Bibel und glaube auch nicht an unwissenschaftlichen Mist. Ich kenne diesen Creationism nicht wirklich, aber die Idee Glauben nur im Rahmen dessen zu gestalten, was wissenschaftlich vertretbar ist, halte ich für in Ordnung und nicht destruktiv.
Es ist generell für Menschen gut an etwas zu glauben. Das muss nicht Gott sein, das können andere Menschen sein, Ideale oder auch bestimmte Lebenspraktiken. Glauben wird niemals aussterben, denn es gehört zum Menschen dazu und das ist auch gut so. Wichtig wäre aber, dass von Kirche und co. kein Gottesbild vermittelt wird, das die Leute zu Ignoranz anregt... und das geschieht anscheinend leider in weiten Teilen der Welt. Vielleicht ist es aber auch gut, wenn einige Unsinn glauben. Wenn sie sonst erkennen würden, wie wenig sie wissen und wie viel sie lernen müssten, könnte eine große Depression ausbrechen.
Edit: Ach und im Bezug zur Umfrage wäre auch wichtig zu wissen, was unter Creationism verstanden wird. Kann mir vorstellen, da gab es nur eine Kurzerklärung dazu, was der Begriff ist. Und wenn diese gesagt hat "Es gibt Gott, aber ich streite Evolution, dass die Erde rund und nicht Mittelpunkt des Universums ist [...] nicht ab", hätte ich da auch zugestimmt. Integrität mit einer Vorstellung, die klare Falschaussagen hervorbringt, muss erst gezeigt werden.
Das ist überhaupt das Problem mit den ganzen Umfragen hier als Basis, da wurden einfach nur Zahlen in den Raum gestellt, blinde Erschütterung vorgestellt und - weil es Zahlen sind - das jetzt als wissenschaftliche Basis für irgendeine Behauptung genutzt, dass gläubige Menschen dumm sind.
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Eisflamme schrieb:
Edit: Ach und im Bezug zur Umfrage wäre auch wichtig zu wissen, was unter Creationism verstanden wird. Kann mir vorstellen, da gab es nur eine Kurzerklärung dazu, was der Begriff ist. Und wenn diese gesagt hat "Es gibt Gott, aber ich streite Evolution, dass die Erde rund und nicht Mittelpunkt des Universums ist [...] nicht ab", hätte ich da auch zugestimmt. Integrität mit einer Vorstellung, die klare Falschaussagen hervorbringt, muss erst gezeigt werden.
Kreationismus ist das religiöse Gegenmodell zur Evolutionstheorie. Und ich denke, dass es genau so bei diesen Umfragen vermittelt wurde.
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Oder sie haben gefragt: "Glauben sie, dass Gott den Menschen erschaffen hat" oder "Glauben sie an die Bibel und die Schöpfungsgeschichte"
Je nach dem, was raus kommen soll.
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Gregor schrieb:
Und ich denke, dass es genau so bei diesen Umfragen vermittelt wurde.
Ich wuerde keiner Umfrage trauen bei der die Fragen nicht oeffentlich einsehbar sind. Wenn die Umfrage rausfinden soll, dass die Mehrheit der Bevoelkerung an Schluempfe glaubt, dann wird sie das tun.
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Kreationismus ist das religiöse Gegenmodell zur Evolutionstheorie.
Kann man immer noch in dutzenden Arten formulieren und damit ganz gezielt auf bestimmte Punkte hinweisen. Statistiken und Umfragen haben nicht selten Interessensgruppen hinter sich. Und egal, um welche Frage es geht, die nicht-trivial ist: Man kann eine Umfrage stets allein durch Fragestellung, Interpretation und Darstellung zu dem Ergebnis führen, das man haben möchte.
Wie Shade Of Mine also sagt: Wenn die exakte Fragestellung nebst Antwortmöglichkeiten nicht offen bekannt ist (eigentlich müssen Ämter oder andere Umfrage-Durchführende diese aber auf Anfrage rausrücken), sind die Zahlen wertlos. Leider vergisst das jeder und damit klingt automatisch jeder Bericht und jedes Argument fundiert, solange nur irgendeine Zahl drin vorkommt. Etwas bessere Leichtgläubigkeit, die z.B. von Politikern sehr gerne ausgenutzt wird. Klappt fast immer.
Und dann noch einen Schritt weiterzugehen und die Teilnehmenden der Umfrage direkt als Wissenschafts-Negierer abzustempeln, stimmt mich traurig. Wertungen sollte man niemals auf Grund von Umfrageergebnissen über eine Masse machen.
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Jungs, die gestellten Fragen stehen doch größtenteils sogar auf Wikipedia, da muss man nicht mal auf die Quellen klicken.
(Und wenn man das macht, bekommt man eine detaillierte Auflistung der Fragen und Antworten. Wo ist bitte euer Problem?)
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cooky451 schrieb:
Jungs, die gestellten Fragen stehen doch größtenteils sogar auf Wikipedia, da muss man nicht mal auf die Quellen klicken.
(Und wenn man das macht, bekommt man eine detaillierte Auflistung der Fragen und Antworten. Wo ist bitte euer Problem?)
In der Tat. Hier nochmal der Link:
http://www.gallup.com/poll/145286/Four-Americans-Believe-Strict-Creationism.aspx
EDIT: Diese Zwischenantwort mit der gottgelenkten Evolution ist ja eigentlich genauso schlimm. Auf andere Aspekte der Natur übertragen steht da "Wenn Du vom Blitz getroffen wirst, dann war der gottgelenkt!", auch wenn wir die Naturgesetze dahinter kennen und verstehen.
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Gregor schrieb:
Diese Zwischenantwort mit der gottgelenkten Evolution ist ja eigentlich genauso schlimm. Auf andere Aspekte der Natur übertragen steht da "Wenn Du vom Blitz getroffen wirst, dann war der gottgelenkt!", auch wenn wir die Naturgesetze dahinter kennen und verstehen.
Na ja, wenn man Gott in einen Bereich setzt über den die Naturwissenschaft eh keine Aussagen macht, interessiert mich das nicht. Nur dann bitte auch nicht darauf bestehen, dass das in der Schule gelehrt wird.
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cooky:
Deinem letzten Post stimme ich zu.Gregor:
Wenn man sich hier die erste Frage Mal anschaut, ist aber auch interessant, dass knapp die Hälfte der Postgraduates zustimmt, dass Gott den Prozess begleitet hat. Und von den Postgraduates sagen immer noch 22%, dass Gott die menschliche Form innerhalb der letzten 10.000 Jahre erschaffen hat (was der Evolution übrigens nicht widerspricht, wenn man den Menschen als Sonderform ansieht; dass der Mensch ggü. der restlichen Tierwelt als Sonderform angesehen werden kann, sollte klar sein).Für die These, dass ungebildete Menschen eher an Gott glauben, mag das reichen. Aber implizit wird ja eigentlich ständig hier gesagt, dass Glauben an Gott schlechte Bildung zeigt. Jedenfalls lese ich das aus der ständigen Negativbewertung von Gläubigen stark heraus. Und das lässt sich ja nun wirklich überhaupt nicht an der Antwort auf die Frage herauslesen.
Auf andere Aspekte der Natur übertragen steht da "Wenn Du vom Blitz getroffen wirst, dann war der gottgelenkt!", auch wenn wir die Naturgesetze dahinter kennen und verstehen.
Ich verstehe jetzt nicht ganz das Problem. Das sind doch zwei Ebenen. Die eine besagt, dass ein Blitz dort eingeschlagen ist und zwar auf Grund von wissenschaftlichen Gegebenheiten. Die Frage des Warum hat die zwei Antwortmöglichkeiten Zufall und Gott. Da kann man sich dann eine aussuchen.
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Eisflamme schrieb:
Auf andere Aspekte der Natur übertragen steht da "Wenn Du vom Blitz getroffen wirst, dann war der gottgelenkt!", auch wenn wir die Naturgesetze dahinter kennen und verstehen.
Ich verstehe jetzt nicht ganz das Problem. Das sind doch zwei Ebenen. Die eine besagt, dass ein Blitz dort eingeschlagen ist und zwar auf Grund von wissenschaftlichen Gegebenheiten. Die Frage des Warum hat die zwei Antwortmöglichkeiten Zufall und Gott. Da kann man sich dann eine aussuchen.
Wo und warum ein Blitz einschlägt hat nichts mit Zufall zu tun. Genausowenig ist die Evolution ein völlig zufälliger Prozess. Beides sind Vorgänge, die man so weit versteht, dass da für eine "Lenkung durch Gott" kein Platz bleibt. Das sehe ich auch als eine der Kernlehren der Aufklärung an: Die Natur ist nicht gottgelenkt, sondern folgt bestimmten Gesetzmäßigkeiten, die wir verstehen können.