Intelligent Design



  • Gregor schrieb:

    Diese Zwischenantwort mit der gottgelenkten Evolution ist ja eigentlich genauso schlimm. Auf andere Aspekte der Natur übertragen steht da "Wenn Du vom Blitz getroffen wirst, dann war der gottgelenkt!", auch wenn wir die Naturgesetze dahinter kennen und verstehen.

    Na ja, wenn man Gott in einen Bereich setzt über den die Naturwissenschaft eh keine Aussagen macht, interessiert mich das nicht. Nur dann bitte auch nicht darauf bestehen, dass das in der Schule gelehrt wird. 😉



  • cooky:
    Deinem letzten Post stimme ich zu.

    Gregor:
    Wenn man sich hier die erste Frage Mal anschaut, ist aber auch interessant, dass knapp die Hälfte der Postgraduates zustimmt, dass Gott den Prozess begleitet hat. Und von den Postgraduates sagen immer noch 22%, dass Gott die menschliche Form innerhalb der letzten 10.000 Jahre erschaffen hat (was der Evolution übrigens nicht widerspricht, wenn man den Menschen als Sonderform ansieht; dass der Mensch ggü. der restlichen Tierwelt als Sonderform angesehen werden kann, sollte klar sein).

    Für die These, dass ungebildete Menschen eher an Gott glauben, mag das reichen. Aber implizit wird ja eigentlich ständig hier gesagt, dass Glauben an Gott schlechte Bildung zeigt. Jedenfalls lese ich das aus der ständigen Negativbewertung von Gläubigen stark heraus. Und das lässt sich ja nun wirklich überhaupt nicht an der Antwort auf die Frage herauslesen.

    Auf andere Aspekte der Natur übertragen steht da "Wenn Du vom Blitz getroffen wirst, dann war der gottgelenkt!", auch wenn wir die Naturgesetze dahinter kennen und verstehen.

    Ich verstehe jetzt nicht ganz das Problem. Das sind doch zwei Ebenen. Die eine besagt, dass ein Blitz dort eingeschlagen ist und zwar auf Grund von wissenschaftlichen Gegebenheiten. Die Frage des Warum hat die zwei Antwortmöglichkeiten Zufall und Gott. Da kann man sich dann eine aussuchen.



  • Eisflamme schrieb:

    Auf andere Aspekte der Natur übertragen steht da "Wenn Du vom Blitz getroffen wirst, dann war der gottgelenkt!", auch wenn wir die Naturgesetze dahinter kennen und verstehen.

    Ich verstehe jetzt nicht ganz das Problem. Das sind doch zwei Ebenen. Die eine besagt, dass ein Blitz dort eingeschlagen ist und zwar auf Grund von wissenschaftlichen Gegebenheiten. Die Frage des Warum hat die zwei Antwortmöglichkeiten Zufall und Gott. Da kann man sich dann eine aussuchen.

    Wo und warum ein Blitz einschlägt hat nichts mit Zufall zu tun. Genausowenig ist die Evolution ein völlig zufälliger Prozess. Beides sind Vorgänge, die man so weit versteht, dass da für eine "Lenkung durch Gott" kein Platz bleibt. Das sehe ich auch als eine der Kernlehren der Aufklärung an: Die Natur ist nicht gottgelenkt, sondern folgt bestimmten Gesetzmäßigkeiten, die wir verstehen können.



  • Eisflamme schrieb:

    dass der Mensch ggü. der restlichen Tierwelt als Sonderform angesehen werden kann, sollte klar sein

    Ist mir nicht klar. Warum eigentlich? Wie meinst Du das?

    EDIT:

    Eisflamme schrieb:

    Wenn man sich hier die erste Frage Mal anschaut, ist aber auch interessant, dass knapp die Hälfte der Postgraduates zustimmt, dass Gott den Prozess begleitet hat. Und von den Postgraduates sagen immer noch 22%, dass Gott die menschliche Form innerhalb der letzten 10.000 Jahre erschaffen hat (was der Evolution übrigens nicht widerspricht, wenn man den Menschen als Sonderform ansieht; dass der Mensch ggü. der restlichen Tierwelt als Sonderform angesehen werden kann, sollte klar sein).

    Postgraduate != Postgraduate. ...es gibt auch Leute, die Theologie oder ähnliches studieren. ...oder zumindest Fächer, die nichts mit naturwissenschaftlicher Bildung zu tun haben. Aber zumindest ein Negativtrend zwischen einem starken Bildungshintergrund und dem Glauben an Kreationismus ist erkennbar.

    Eisflamme schrieb:

    Aber implizit wird ja eigentlich ständig hier gesagt, dass Glauben an Gott schlechte Bildung zeigt. Jedenfalls lese ich das aus der ständigen Negativbewertung von Gläubigen stark heraus. Und das lässt sich ja nun wirklich überhaupt nicht an der Antwort auf die Frage herauslesen.

    Diese implizite Behauptung steht bei mir nicht drin. Was bei mir drinsteht ist, dass die Wirkungsdomäne eines Gottes nicht in der wissenschaftlich erschließbaren Welt ist. Wenn ich mir überlege, für was Religion benötigt wird, dann komme ich aber eher zum Schluss, dass man Gott für die "seelische Ebene" braucht.



  • Also bzgl. des Blitzes: Du meinst jetzt vermutlich, dass das einfach deterministisch ist, unabhängig davon, dass der Komplex zu groß ist, als dass man ihn (bereits) erfassen könnte. Ich finde aber, auch dieser Komplex kann von Vornerein geplant und erdacht sein. Damit das funktioniert, müssten alle Reaktionen auf alles von Anbeginn der Zeit durchdacht gewesen sein, aber Gott hat ja nach vielen Bildern alle Fähigkeiten, also kann er den Zustand bei t=0 bestimmt haben und somit kann man sagen, das sei Zufall gewesen oder eben gottgegeben. Lange genug nach hinten gerechnet bleibt eine Variable, die zufällig oder durch Gott gegeben bestimmt ist.

    Ein "Lenken" geht also nicht, wenn man daran denkt, dass Gott plötzlich bei einem bestimmten Zeitpunkt einsetzt und etwas ändert. Aber da Gott ja allmächtig sein kann (wir lassen das genaue Gottesbild hier ja bewusst offen), kann er ja alles bei Anbeginn der Zeit geplant haben. Dann ist es trotzdem deterministisch und doch gottbestimmt - oder eben Zufall, aber da bleibt das Spiel. Siehst Du hier eine logische Lücke oder ist das so nicht nachzuvollziehen? Wenn nein, wieso nicht?

    Menschen halte ich für eine Sonderform, weil sie in abstrakten Semantiken denken können. Mehr noch, sie können sie erschaffen. Kein Tier könnte Schach spielen, Programmieren oder Politiker werden. Und auch wenn es Tiere gibt, die willentlich Suizid begehen, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass ein Tier ernsthaft über die Existenz der eigenen Spezies nachdenkt oder gar über den Grund der Existenz!

    Der Gedanke daran lässt einen schmunzeln. Man kann sagen, manche Tiere haben ein Basis-Denken und somit hat der Mensch sich durch Evolution nur dazu durchgerungen, dass er das jetzt einfach besonders komplex und abstrakt kann. Trotzdem finde ich, dass das selbst nach Evolution ein extrem unwahrscheinliches Ergebnis ist. Dafür ist die Zeit, die seitdem verstrichen ist, unglaublich kurz und somit ist es ein unglaublicher Zufall. Das ist jedenfalls meine Interpretation der Entwicklung, die für mich auch faszinierend ist.

    Unabhängig von irgendwelchen bestimmten Aspekten finde ich also bereits den Zufall, dass der Mensch so komplex denken kann (v.a. auf der Metaebene), als unglaublich groß. Und das grenzt ihn in meinen Augen enorm von den anderen Tieren ab, auch wenn das ganz klar eine Grenzziehung voraussetzt.

    Edit: Das meiste hier setzt übrigens Voraus, dass man an Determinismus glaubt. Persönlich tue ich das nicht. Es spielt für diese Überlegungen aber eigentlich auch keine Rolle.



  • Eisflamme schrieb:

    Menschen halte ich für eine Sonderform, weil sie in abstrakten Semantiken denken können. Mehr noch, sie können sie erschaffen. Kein Tier könnte Schach spielen, Programmieren oder Politiker werden. Und auch wenn es Tiere gibt, die willentlich Suizid begehen, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass ein Tier ernsthaft über die Existenz der eigenen Spezies nachdenkt oder gar über den Grund der Existenz!

    Der einzige Grund, wieso wir Schach spielen, Programmieren oder Politik machen können, ist unsere Fähigkeit zur Kommunikation und unser Geist. Insofern sind wir nichts alls Affen mit Skill.

    Eisflamme schrieb:

    Der Gedanke daran lässt einen schmunzeln. Man kann sagen, manche Tiere haben ein Basis-Denken und somit hat der Mensch sich durch Evolution nur dazu durchgerungen, dass er das jetzt einfach besonders komplex und abstrakt kann. Trotzdem finde ich, dass das selbst nach Evolution ein extrem unwahrscheinliches Ergebnis ist. Dafür ist die Zeit, die seitdem verstrichen ist, unglaublich kurz und somit ist es ein unglaublicher Zufall. Das ist jedenfalls meine Interpretation der Entwicklung, die für mich auch faszinierend ist.

    Zufälle gibt's. Das müssen wir akzeptieren. Und ich finde nicht, dass es so ein großer Zufall war.



  • Eisflamme schrieb:

    Unabhängig von irgendwelchen bestimmten Aspekten finde ich also bereits den Zufall, dass der Mensch so komplex denken kann (v.a. auf der Metaebene), als unglaublich groß. Und das grenzt ihn in meinen Augen enorm von den anderen Tieren ab, auch wenn das ganz klar eine Grenzziehung voraussetzt.

    Dass die Entwicklung von Intelligenz nicht sonderlich stark von der Evolution begünstigt wird, ist daran ersichtlich, dass es fast 4 Mrd Jahre gedauert hat, bis es den Menschen gab. Allerdings gibt es natürlich noch andere Tiergruppen die potenziell höhere Intelligenz entwickeln könnten oder evtl haben.
    Allerdings ist das alleine auch nicht ausreichend um eine mit uns vergleichbare Kultur zu entwickeln. Einige Faktoren wären noch:
    - dass die Spezies sozial sein muss
    - Nicht im Wasser Leben darf
    - sich wahrscheinlich aus einer Baum bewohnenden Spezies oder aus fliegenden Lebewesen entwickelt haben muss
    - Sprache
    Wenn man all das berücksichtigt, bleiben auf der Erde (fast) nur die Primaten und einige Vögel übrig aus denen sich höhere Intelligenz entwickeln können. Die Leute machen auch immer den Fehler bei einem evolutiven Prozess die Wahrscheinlichkeit eines momentanen Zustandes zu berechnen und kommen auf eine sehr kleine Zahl. Das die Ereignisse fast unbegrenzt parallel ablaufen, dass unterschiedliche Mutationen zum gleichen Ergebnis kommen können oder mehrere Endzustände stabil sein können, wird jedoch meist vergessen oder von den Kreationisten verschwiegen 😞



  • Kleine oder große Zahlen beeindrucken mich auch nicht sonderlich, nur weil sie viele Nullen vor oder nach dem Komma haben, das hat einfach per se nichts zu bedeuten. Ich bin auch keiner, der sich so weit mit den Unterschieden von Mensch und Tier beschäftigt hat, dass ich sagen kann, dass die Unterschiede auf irgendeiner objektiven Basis (die aber eigentlich immer auch subjektiv ist) signifikant sind, das waren nur ein paar Beispiele. Trotzdem fällt es mir schwer das Abstreiten ernst zu nehmen, dass der Mensch so ein ganz besonderes Tier ist und sei es nur im Negativen.

    Spielt für den Post, in dem ich das schrieb, jetzt aber auch keine Rolle, ob es klar abgrenzbare Merkmale geben muss, die dem Mensch eine Sonderstellung verleihen, das kann ja allein auf subjektiver Basis sein. Ich sagte ja nur, dass es der restlichen Evolution nicht widerspricht, wenn man sagt "Evolution ok, Mensch ist aber anders"... ist ein erheblicher Bruch und wirkt argumentativ schwach, wenn man keinen Grund hat dem Mensch eine Sonderstellung zu geben, aber ich denke, die Position ist nicht zu vernachlässigen, wenn man sich die Umfrageergebnisse anschaut, da viele Postgraduates ja trotzdem um Evolution Bescheid wissen werden.


  • Mod

    Eisflamme schrieb:

    Kleine oder große Zahlen beeindrucken mich auch nicht sonderlich, nur weil sie viele Nullen vor oder nach dem Komma haben, das hat einfach per se nichts zu bedeuten.

    Ich würde gerne mit dir Geschäftsbeziehungen anfangen. Egal welcher Art. 🙂



  • SeppJ schrieb:

    Eisflamme schrieb:

    Kleine oder große Zahlen beeindrucken mich auch nicht sonderlich, nur weil sie viele Nullen vor oder nach dem Komma haben, das hat einfach per se nichts zu bedeuten.

    Ich würde gerne mit dir Geschäftsbeziehungen anfangen. Egal welcher Art. 🙂

    hat er nicht recht? Zahlen alleine haben keine Aussagekraft, solange sie nicht in Relation stehen.

    Warum hat dgrat eigentlich "im Wasser leben" ausgeschlossen? bietet Wasser etwa keinen Nährboden für Zivilisation?



  • Eisflamme schrieb:

    Spielt für den Post, in dem ich das schrieb, jetzt aber auch keine Rolle, ob es klar abgrenzbare Merkmale geben muss, die dem Mensch eine Sonderstellung verleihen, das kann ja allein auf subjektiver Basis sein. Ich sagte ja nur, dass es der restlichen Evolution nicht widerspricht, wenn man sagt "Evolution ok, Mensch ist aber anders"... ist ein erheblicher Bruch und wirkt argumentativ schwach, wenn man keinen Grund hat dem Mensch eine Sonderstellung zu geben, aber ich denke, die Position ist nicht zu vernachlässigen, wenn man sich die Umfrageergebnisse anschaut, da viele Postgraduates ja trotzdem um Evolution Bescheid wissen werden.

    Hi Eisflamme:

    Wenn Du sagst, dass die Evolution für Menschen nicht gilt, dann deutest Du damit glaube ich an, dass sich der Mensch nicht verändert. Tut er aber: Ich weiß ja nicht, in welcher Welt Du lebst, aber meine ist voll von Mutanten jeder Art. Ich kenne zum Beispiel Menschen, die 6 Zehen pro Fuß haben und andere, die 3 Nieren haben. Eigentlich sieht man überall wo man hinguckt, dass die Natur kleine Änderungen in die Menschen einbaut. Man sieht auch, dass derartiges vererbt wird. Es ist eine logische Konsequenz, dass wenn so eine Mutation dazu führt, dass sich derjenige häufiger fortpflanzt, dass sie sich dann auf Dauer ausbreiten wird.

    Man kann die Mechanismen der Evolution also direkt am Menschen beobachten. Genauso wie man sie an anderen Tieren beobachten kann.

    Jenseits davon ist die Evolutionsgeschichte des Menschen AFAIK größtenteils erforscht. Man weiß also, wie sich was abgespielt hat. Man kennt unsere Vorgänger und so weiter. Es ist nicht so, dass man bei den ersten Beobachtungen von Darwin stehen geblieben ist und sagt "Ach, wir sehen die Evolution bei irgendwelchen Vogelarten, dann wird sie bestimmt auch für Menschen gelten. Das nehmen wir jetzt einfach mal so an.".

    Naja, zumindest ist mir nicht klar, wie man auf die Idee kommt, dass der Mensch diesbezüglich eine Sonderstellung haben müsste. Auch was Intelligenz und ähnliches betrifft sieht man eine ganze Menge im Tierreich, wenn man nur etwas genauer hinguckt. Man sieht Tiere, die sich ihre eigenen Werkzeuge bauen, also einen abstrakten Plan entwickeln, wie sie ein bestimmtes Ziel erreichen und diesen dann ausführen. Man sieht soziale Strukturen bei Gruppen von Tieren. Und man kann auch Gefühle bei Tieren sehen. Beim Menschen haben sich diese Fähigkeiten eben ein ganzes Stück weiter ausgeprägt.

    Vielleicht entdecken wir ja in absehbarer Zeit Planeten bei anderen Sternen, die ebenfalls intelligentes Leben bieten. Dann sind wir als superintelligente Spezies nicht mehr so allein. 😉 Derartiges könnte aus meiner Sicht in den nächsten Jahrzehnten tatsächlich geschehen. Wir kommen jetzt so langsam an die Technologie, dass wir einen Exoplaneten nach dem anderen entdecken. Vor allem riesige Gasplaneten, aber die Technik wird sich weiterentwickeln und mit der Zeit wird man auch mehr und mehr erdähnliche Planeten entdecken. Wie werden die Religionen derartiges in ihr Glaubensgerüst einbauen?



  • SeppJ:
    Wie so oft genau so gelesen, dass Du nen dummen Spruch ablassen kannst. otze hat es natürlich richtig verstanden.

    Gregor:
    Ich nehme an, Du hast verstanden, dass es nicht unbedingt meine Ansicht ist, dass Evolution für den Menschen nicht gilt und Du Dich jetzt ebenfalls in diesem Gedankenbild bewegst. Und natürlich kann es auch sein, dass Gott den Menschen quasi als Sonderwesen in die Welt gesetzt hat und trotzdem Evolution von dort an weiterläuft. Wirkt gestellt, hab ich ja auch schon mehrfach gesagt, aber könnte einer Auffassung der Antwortenden sein. Und auch wenn Evolution auf den Menschen wirkt, werden die nicht so sehr davon beeinflusst, weil durch soziokulturelle Faktoren leider immer noch Menschen mit mehr oder weniger Gliedmaßen tendenziell als Außenseiter gesehen werden, sich nicht genau so integriert fühlen und in der Tendenz vermutlich seltener Kinder kriegen (das ist weder mein Wunsch noch halte ich es für richtig, falls das wieder irgendjemand versucht reinzuinterpretieren).

    Von dem, was ich gehört habe, ist die Evolutionsgeschichte des Menschen noch nicht vollständig erforscht; ein Zwischenelement fehlt, da wurde zwar was gefunden, das war aber dann doch nicht korrekt oder so. Aber ich bin kein Experte in dem Gebiet. Bist Du's? Sonst können wir uns das sparen. Von meiner Seite kann ich hier nur Halbwissen liefern, muss ich ganz klar sagen. Aber für ein gedankliches Gerüst kann es ja auch bei valider Evolution sein, dass der aktuelle Mensch einfach aus dem Affen gebastelt wurde und nun da steht. Dann stimmt ein großer Teil der Bibel nicht mit der Evolution überein, aber möglich wäre es trotzdem Gott einzubringen. Man findet da egal bei welcher Auffassung eine Möglichkeit Gott einzubringen, weil man immer sagen kann: Klar ist das alles nach gewissen Prinzipien abgelaufen, die logisch und daher in sich deterministisch sind. Aber irgendwo hat es angefangen, dort konnte alles geplant worden sein. Nur wenn man die Bibel wie ein Geschichtsbuch liest, führt das zu Unmöglichkeiten; und wenn das ein Pfarrer oder ein Bereich der/eine Kirche tut, heiße ich das nicht gut.

    Beim Menschen haben sich diese Fähigkeiten eben ein ganzes Stück weiter ausgeprägt.

    Hab ja schon mehrfach geschrieben, dass mir das für den Kontext, in dem ich das schrieb, ausreicht.

    Außerirdische Intelligenz wär interessant. Ich glaube aber nicht, dass dort Wesen in unserer Form sein werden. Es wurde ja nicht Mal tierisches Leben gefunden (auf Ebene einer Maus etwa; es gab nur ein paar Mikrotierchen wie Amöben, soweit ich weiß? Aber die konnten sich nach dem Artikel, den ich las, in der Umgebung nicht weiterentwickeln - einfach weil die Umgebung generell viel zu lebensfeindlich für weiter entwickelte Tiere wäre). Daher wird sich die Religion wohl nicht so schnell damit befassen müssen (leider).



  • Eisflamme schrieb:

    Von dem, was ich gehört habe, ist die Evolutionsgeschichte des Menschen noch nicht vollständig erforscht; ein Zwischenelement fehlt, da wurde zwar was gefunden, das war aber dann doch nicht korrekt oder so.

    Ich bin da auch kein Experte, find das Thema aber interessant und habe paar Bücher drüber gelesen. Nein, erforscht ist noch bei weitem nicht alles. Es ist auch so, dass man nur Bruchstücke findet und sie irgendwie interpretiert, kann aber sein (und ist schon oft passiert), dass man später andere Bruchstücke findet und die alten dann deswegen neu interpretiert. Aber es wird einiges gefunden, und es wurden schon etliche Zwischenformen gefunden. Und die Erklärungen, wie sich die Forscher die Evolution des Menschen (inklusive Intelligenz) vorstellen, finde ich durchaus plausibel. Es kann natürlich sein, dass das Wissen noch nicht vollständig ist und man deswegen Annahmen trifft, die sich später vielleicht als falsch herausstellen werden. Aber nicht grundsätzlich falsch, eher in Details.
    Warum sollte "Gott" die Evolution brauchen, um den Menschen zu erschaffen? Wenn er einen Menschen haben wollte, dann könnte ein allmächtiger Gott ihn sofort erschaffen, anstatt 7 Millionen Jahre darauf zu warten, bis die Evolution ihn erschafft, wobei das Ergebnis nicht mal genau hätte vorhersagen können. Die Evolution ist nicht zufällig, aber auch nicht zielgerichtet. Also, ich seh in dem Konzept irgendwie keinen Platz für einen Gott im biblischen Sinne. Für ein ganz abstraktes Konzept "Gott" schon. Aber das ist dann so abstrakt, dass es sich nicht lohnt, drüber zu reden 😉



  • Och, es gibt Unmengen an Möglichkeiten Gott einzuflechten, auch wenn das auf einer abstrakten Ebene geschieht. Aber Du hast schon Recht: viele Bilder, die eher abstrakterer Natur sind und Gott eben nicht so eine Rolle geben, dass er zu einem Zeitpunkt x einfach irgendetwas einwirft (z.B. ein wenig Mensch), sind für Bildungsschwäche, Weigerung Evolutionstheorie zu lernen und Radikalismus nicht von Relevanz. Trotzdem gibt es auch dort genug, was noch mit der Bibel übereinstimmt (natürlich auch sehr viel, was mit einem wortwörtlichen Lesen überhaupt nicht kompatibel ist). Das Gottesbild also so anzupassen, die Bibel so zu interpretieren, dass man nicht ständig die Konflikte auf Ebenen jeder Art hat, wäre etwas, was ich mir von den Kirchen dieser Welt wünschen würde. Und das ist auch sehr viel realistischer und konstruktiver als die Kirchen abschaffen zu wollen.



  • Eisflamme schrieb:

    Und das ist auch sehr viel realistischer und konstruktiver als die Kirchen abschaffen zu wollen.

    Ich seh das so ähnlich wie Gregor, Gott ist eher etwas, was man auf "seelischer" (oder sozialer, kultureller oder wie auch immer) Ebene braucht. Und nicht als Erklärung für das Universum und den Menschen im speziellen. Allerdings schaffen die Religionen viel zu viel Konfliktpotenziall, um auf dieser Ebene wirklich zu überzeugen.



  • Gregor schrieb:

    Vielleicht entdecken wir ja in absehbarer Zeit Planeten bei anderen Sternen, die ebenfalls intelligentes Leben bieten. Dann sind wir als superintelligente Spezies nicht mehr so allein. 😉 Derartiges könnte aus meiner Sicht in den nächsten Jahrzehnten tatsächlich geschehen. Wir kommen jetzt so langsam an die Technologie, dass wir einen Exoplaneten nach dem anderen entdecken. Vor allem riesige Gasplaneten, aber die Technik wird sich weiterentwickeln und mit der Zeit wird man auch mehr und mehr erdähnliche Planeten entdecken. Wie werden die Religionen derartiges in ihr Glaubensgerüst einbauen?

    Wie ich gestern gelesen habe kommen da noch ganz andere Technologien: http://gizmodo.com/5942634/nasa-starts-development-of-real-life-star-trek-warp-drive
    Irgendwie zu schön um wahr zu sein, aber wenn die das schaffen, wow.


  • Mod

    Eisflamme schrieb:

    SeppJ:
    Wie so oft genau so gelesen, dass Du nen dummen Spruch ablassen kannst. otze hat es natürlich richtig verstanden.

    Ja, aber ihr habt beide völlig unrecht. Größenordnung ist alles. Wenn du das nicht begreifst, dann kann man dich ganz leicht verarschen. Ich muss sagen, dein Standpunkt in diesem Thread deutet auch stark darauf hin, dass du so ein Opfer bist, das nicht gut mit großen Zahlen schätzen kann und daher auf Pseudowissenschaft herein fällt.



  • Mechanics:
    So sehe ich das auch. Aber meine Aussage bzgl. realistischer Umsetzung bezog sich darauf, dass man Kirchen eben nicht einfach abschaffen kann, da würde es zu viel Aufstand geben. Und Menschen, die darauf vertrauten, würden orientierungslos werden, vermutlich frustriert und das würde wiederum Gewaltpotenzial schüren. Nicht bei allen. Würden Kirchenoberhäupter, Pfarrer, Priester und wie sie alle heißen jedoch mehr versuchen Gott eben genau dort zu verbreiten, wo er hingehört, eben auf seelische und nicht naturwissenschaftliche Ebene und das zu verdeutlichen, dann könnte man meiner Meinung nach ein bisschen mehr was erreichen.

    SeppJ:
    Wo liest Du das denn genau heraus? Ich schätze, Du hast einfach nicht verstanden, was ich mit dem, was ich schrieb, gemeint habe. "Größenordnung ist alles" unterschreibe ich doch vollständig. Ich empfinde es bei Dir jedoch ziemlich häufig so, dass Du eine Aussage liest und vollkommen missverstehst, was dahintersteckt, auch im Bezug darauf, was andere schreiben. Und dann folgt oft Unhöflichkeit oder irgendein in meinen Augen vollkommen unangebrachtes Urteil. Ich kann mich auch irren, aber vielleicht würde es helfen etwas genauer über die jeweilige Aussage nachzudenken.

    Aber ich erkläre nochmal genauer, was ich meine:

    Kleine oder große Zahlen beeindrucken mich auch nicht sonderlich, nur weil sie viele Nullen vor oder nach dem Komma haben, das hat einfach per se nichts zu bedeuten.

    Unglücklich formuliert, ja, aber ich überlege mir nicht 20 Mal, was ich schreibe, nur damit Leute wie Du es auch verstehen. Ich wollte mich mit der Aussage dazu abgrenzen, dass manche bei einer Zahl wie 500.000.000 automatisch davon ausgehen, dass das viel ist. Wenn ich höre "500 Millionen" gehe ich nicht davon aus, dass das viel ist. Es kommt auf den Kontext an, es kommt auf vergleichbare Zahlen dazu an und es kommt auf den Realwert zu der Zahl an. Bei kleinen Zahl ist das genau die gleiche Sache. Eine Wahrscheinlichkeit von 0,001% muss nicht wenig sein. Eine Wahrscheinlichkeit von 2% kann hingegen auch nicht besonders viel sein, komplett kontextabhängig.

    Doch irgendwie scheinst Du es geschafft zu haben aus dieser Aussage exakt das Gegenteil herauszulesen...


  • Mod

    Du hast mit deinem Zahlenbeitrag argumentiert, dass dir die Erklärung durch dgrat nicht passt. Was soll man daran anders verstehen, als dass du große Zahlen nicht verstehst, wenn du es auch noch wortwörtlich so schreibst?

    Aber gut, wenn du sagst, dass du es nicht so gemeint hast, dann will ich nicht drauf rumhacken. Jedoch bleibt dann, dass du von den großen Zahlen doch beeindruckt sein solltest.



  • Von dem, was ich gehört habe, ist die Evolutionsgeschichte des Menschen noch nicht vollständig erforscht; ein Zwischenelement fehlt, da wurde zwar was gefunden, das war aber dann doch nicht korrekt oder so.

    Homer Simpson ???


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