Linux als Standard?
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Andreas XXL schrieb:
Xin schrieb:
Ich kann gut darauf verzichten mit dem meistgenutzten Betriebssystem zu arbeiten, solange ich das das Betriebssystem mit dem meisten Nutzen behalten kann.
Wobei "Nutzen" Auslegungssache ist und von Jedem je nach Anwendungsfeld anders bewertet wird.
Eben. Deswegen ist es auch nicht sinnvoll von Standard zu sprechen. Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit für einen einzigen Standard oder dass Linux die meisten Desktop-Installationen darstellt.
Softwarepatente wären ein Problem, aber die Existenz oder Dominanz von Windows ist eher ein Segen als ein Problem, denn...
_matze schrieb:
Aber sie ziehen die Masse einfach nicht 'rüber nach Linux, wie es die "Großen" tun.
...die Masse hat dem Internet schon nicht sonderlich gut getan. Ich habe kein Problem damit Linux als geschützten Lebensraum für wissenshungrige Computerbegeisterte zu behalten, ohne dass für eine Horde von Betriebssystemtouristen Drängelgitter und Warntafeln aufgestellt werden und das Mantra von Usability für Ahnungslose das Leben derer erschwert, die Ahnung haben.
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Der Rest der Linux-Community scheint das aber anders zu sehen und versucht mit Ubuntu&Co., Linux für die Masse tauglich zu machen.
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_matze schrieb:
...und versucht mit Ubuntu&Co., Linux für die Masse tauglich zu machen...
Und da ist bereits ein Problem von Linux, das und Co. Einerseits ist Flexibilität etwas schönes, anderseits erschwert es aber auch die Akzeptanz im Massenmarkt. Kaum 2 Linuxsysteme fühlen sich gleich an (so zumindest bisher mein Eindruck).
alterbro schrieb:
Ich hab mich mal gefragt ob diese Ganze windows 8 Geschichte dazu führen könnte, dass Linux ein wenig Aufschwung bekommt und sich auch beim Standardbenutzer durchsetzten kann...
Über Windows 8 wird im Internet sehr viel geschimpft, so das es durchaus eintreten kann. Ich hätte damit keine Probleme, wenn nicht mein Eindruck wäre, das hier nur viele nachplappern und kaum einer das System wirklich getestet hat. Von denen die Windows 8 wirklich ausprobiert haben, habe ich überwiegend positives gehört (und ich selbst nutze es auf 2 privaten und 1 dienstlichen PC).
Ich sehe durchaus einen Nutzen von Linux, aber als Desktop hat es zumindest bei mir noch keinen guten Eindruck hinterlassen (Und für einen Umstieg muss ich zumindest einen Mehrwert erkennen, und solchen sehe ich zumindest für mich derzeit nicht).
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Linux ist ein bastel OS!
Viele Sachen muss man sich selber kompilieren und dann noch etliches gerümppel runterladen damit man endlich seine Anwendung kompilieren kann. Anstatt die Entwickler ein Setup dazu packen nöööööööööööööö das können sich die Konsumenten ruhig selber kompilieren.
Das hasse ich so an Linux! (Das kommt von den Leuten die denken sie wären toll wenn sie Linux benutzen und in der Konsole rum kaspern. Bei Windows kann man auch in der Konsole rum kaspern aber bei Linux kommt der IT-Kasper erst so richtig in Fahrt.)Aber ansonsten ist es ok.
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_matze schrieb:
Der Rest der Linux-Community scheint das aber anders zu sehen und versucht mit Ubuntu&Co., Linux für die Masse tauglich zu machen.
"Der Rest" ist auch wieder so eine Aussage, als wäre ich mit meiner Ansicht vollkommen alleine.
Ich habe nichts dagegen, dass man Linux vereinfacht, ich bin kein Masochist, der sich für eine möglichst komplizierte Bedienung einsetzt. Die Bedienung zu vereinfachen würde ich nicht gleichsetzen mit einem Ziel, die Masse heranholen zu wollen. Meine Mutter fand Linux vor Jahren schon besser als Windows XP. Wenn meine Mutter mit Linux klarkommt, dann ist Linux massentauglich.
Mein Vater mochte Linux nicht, weil man mit OpenOffice zum Speichern von .doc-Dokumenten nicht einfach auf Speichern gehen musste, sondern im Speichern-Dialog von .odt auf .doc umstellen musste. Er wollte Word, da muss man das nicht umstellen. An so etwas scheitert Linux: Dem Mangel an Bereitschaft irgendwas anders zu machen, als zuvor und sei es nur, dass man OpenOffice erklären muss, dass es die Datei nicht im eigenen Format speichern soll.
Und ehrlich gesagt habe ich da kein Problem mit. Wenn ich nach einem Linux-Problem suche, habe ich meist eine kompetente Antwort und 30 Blogeinträge von Computerbegeisterten mit perfekt formulierten Lösungen. Google ich ein Windows-Problem oder Office-Problem, bekomme ich häufig nur einen Haufen Müll.
Ich kenne kein ubuntuusers-artiges Wiki für Windows oder für Office. Was doch eigentlich erstaunlich ist, wo es doch viel mehr Windows-User gibt!?
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Xin schrieb:
Die Bedienung zu vereinfachen würde ich nicht gleichsetzen mit einem Ziel, die Masse heranholen zu wollen. Meine Mutter fand Linux vor Jahren schon besser als Windows XP. Wenn meine Mutter mit Linux klarkommt, dann ist Linux massentauglich.
Kann deine Mutter sich unter Linux bei den kleinsten Problemen selbst helfen?
Das wäre das A und O, das ein OS erfüllen muss.
Bei Windows geht das immer, allerspätestens mit der Brachialmethode Windows und alle Treiber der mitgelieferten Geräte selber zu installieren.
In 99 % der Fälle führt dies zum Erfolg.Probleme treten erst im Laufe der Zeit auf, aber hier ist dies durch obige Brachialmethode immer lösbar.
Bei Linux würde ich das nicht behaupten, hier scheitert der User schon an den Treibern sobald er sich neue Hardware gekauft hat, die noch nicht unterstützt wird.
Dieses Problem ist dann auch nicht aus der Welt zu schaffen, in dem man die Distribution neu installiert.Ich kenne kein ubuntuusers-artiges Wiki für Windows oder für Office. Was doch eigentlich erstaunlich ist, wo es doch viel mehr Windows-User gibt!?
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gargo-linuxuser schrieb:
Xin schrieb:
Die Bedienung zu vereinfachen würde ich nicht gleichsetzen mit einem Ziel, die Masse heranholen zu wollen. Meine Mutter fand Linux vor Jahren schon besser als Windows XP. Wenn meine Mutter mit Linux klarkommt, dann ist Linux massentauglich.
Kann deine Mutter sich unter Linux bei den kleinsten Problemen selbst helfen?
Ja.
Allerdings machen Linux-Systeme, die nur im Gebrauch sind, meiner Erfahrung nach wenig Probleme.
Darum wechselten wir ja auch auf Linux. Windows XP konnte sie im Bedarfsfall ja auch gut neu installieren, aber sie hatte keinen Bock mehr darauf.gargo-linuxuser schrieb:
Bei Linux würde ich das nicht behaupten, hier scheitert der User schon an den Treibern sobald er sich neue Hardware gekauft hat, die noch nicht unterstützt wird.
Dieses Problem ist dann auch nicht aus der Welt zu schaffen, in dem man die Distribution neu installiert.Ich habe vor zwei Jahren den letzten hochaktuellen Rechner gekauft. Da hatte ich keine Probleme mit der Linuxinstallation und habe auch nicht wirklich auf die Kompatibilität geachtet. Trotzdem lief und läuft alles problemlos.
Das letzte Mal hatte ich 2005 Treiberprobleme, als nur Suse sich mit meinem gerade erschienen Inspiron9300 gut verstand und Debian da noch einige Startschwierigkeiten hatte.
Das ist über 7 Jahre her.
Also das Problem erscheint mir nicht mehr so gravierend.Mein letztes Laptop habe ich mit vorinstalliertem Suse direkt von HP gekauft und Ubuntu draufgepackt. Auch ohne Probleme. Das Ding hat noch nie ein Windows gesehen.
Ich kenne kein ubuntuusers-artiges Wiki für Windows oder für Office. Was doch eigentlich erstaunlich ist, wo es doch viel mehr Windows-User gibt!?
http://www.winfaq.de/[/quote]
Hmm... mir scheint da ubuntuusers themenmäßig schon was größer und "tutorialartiger".
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Xin schrieb:
gargo-linuxuser schrieb:
Hmm... mir scheint da ubuntuusers themenmäßig schon was größer und "tutorialartiger".
Es gibt sehr viele Tutorialseiten für Themen rund um Office und Windows, teilweise auch offizielle (z.B. http://www.microsoft.com/enable/training/).
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Solange ein System funktioniert, ist es egal was oben ist.
Das Problem entsteht dann, wenn man bestimmte Software haben will die auf der Platform nicht gut oder aber Hardware angeschlossen werden will, die nicht unterstützt wird.
PS:
und da ist Windows leider am besten. Denn es hat Treiber für jeden Blödsinn und so ziemlich jede Software läuft da oben.Auch wenn jetzt gleich jemand kommt und sagt er hat diese oder jene Hardware bei seiner Oma unter BeOS zum laufen gebracht :p
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_matze schrieb:
Xin schrieb:
Es soll nicht das einzige Spiel von Valve sein, sondern nur das erste.
Ja und? Schau doch mal, wieviele Titel Valve so pro Jahr rausbringt. Nicht viele. id hat auch schon viele Titel nach Linux portiert. Und was hat es gebracht? Nicht viel. Viel ausschlaggebender dürfte da Steam für Linux werden. Fragt sich nur, ob das Angebot mit der Zeit auch große Titel beinhalten wird, oder nur kleine 2D-Indie-Spielchen. Das ist nicht abwertend gemeint, manche dieser Indie-Games sind wirklich genial. Aber sie ziehen die Masse einfach nicht 'rüber nach Linux, wie es die "Großen" tun.
Da seh ich gar nicht mal so schwarz. Assassinscreed 3 wird ja für die Wii U erscheinen, und die macht Opengl und ich glaub die basiert auch auf Linux.
Also ist das nicht mehr viel arbeit es auf den Linux-Desktop zu bringen.Auch möcht ich eine Frage in die Runde werfen:wäre nun Ubuntu von Microsoft und Windows OPen Source, wäre es nicht genau so schwer umzusteigen.
Ich bin der Meinung, Ubuntu ist gar nicht schwer. es ist nur das Umdenken, dass man dem Dau vereinfachen sollte.
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alterbro schrieb:
Da seh ich gar nicht mal so schwarz. Assassinscreed 3 wird ja für die Wii U erscheinen, und die macht Opengl und ich glaub die basiert auch auf Linux.
Also ist das nicht mehr viel arbeit es auf den Linux-Desktop zu bringen.Du unterschätzt da den Aufwand für eine Portierung ganz massiv. Außerdem lohnt sich es für Ubisoft nicht, die paar Leute zu bedienen, die a) keine "aktuelle" Konsole haben und b) die-hard mit Linux unterwegs sind. Irgendwo hier sind 2-3% Anteil von Linux am Desktopmarkt gefallen. Ka ob das so ist - ist auch egal, weil's total vernachlässigbar ist, denn von den 2-3% Anteil am Gesamtmarkt darf man als Potential nur die Leute sehen, auf die meine zuvor genannte Einschränkung zutrifft. Also, vereinfacht: Niemand.
P.S. Die PS3 ist auch eine OpenGL-Konsole. Aber ich hab noch niemanden bei Sony gehört, dass man demnächst anfangen will, die Spiele zu portieren
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Yay, wiedermal ein Betriebssystemthread.
Das Spieleargument finde ich lustig. Von wegen Indie Games ziehen die Masse nicht zu GNU/Linux. Nein, natürlich nicht. Dishonored und Guild Wars 2 aber auch nicht.
Die Masse spielt Farmville oder sonstige Flashspielchen auf Facebook. IIRC hat Zynga alleine etwas über 300 Mio. monatliche User. Was hat WOW nochmal? 10, 15 Mio. aktive User? Zynga hat über 50 Mio. pro Tag.
Die breite Masse der Bevölkerung interessiert sich einfach nicht für Betriebssysteme; die Leute werden sich an Win 8 genauso irgendwann gewöhnen wie an Unity und Gnome 3 und es wird sich nicht viel ändern. GNU/Linux wird weiterhin langsame winzige Zuwächse haben, aber nichts weltbewegendes. Als Geek überschätzt man einfach häufig wie sehr diverser Kleinmist "normale Leute" da draußen interessiert. (Ich nehme mich da gar nicht aus, passiert mir auch immer wieder.)
Selbst wenn Win8 ein Schuss in den Ofen wird: Win 7 hält noch ein paar Jahre und ab Win 9 verwenden es ja dann doch wieder alle.
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Dieselbe Diskussion wie schon tausend mal... Nicht mal ich habe Lust, mich Abends nach der Arbeit mit Linux zu befassen. Und ich arbeite schon sehr lang mit Linux habe auch in einer Firma gearbeitet, wo nur mit Linux gearbeitet wurde. Aber wenn ich abends müde nach Hause kommen und 2-3 Stunden Freizeit habe, will ich mich nicht ewig lang mit dem System befassen und schauen, warum der Sound nicht geht, was sich an der Paketverwaltung geändert hat, warum das Wlan/VPN nicht mehr funktioniert, was sich plötlich an der Konfiguration vom Window Manager geändert hat oder sonst was. Das liegt zwar auch daran, dass ich meist eher exotische Komponenten verwende und keine DAU tauglichen Systeme wie Ubuntu (die auch nicht wirklich DAU tauglich sind), aber diese DAU Systeme kommen für mich auch nicht in Frage, weil ich mein Linux-System genau so haben will, wie ich es haben will. Bei Windows ist es mir einfach egal. Das funktioniert einfach und juckt mich nicht, ich nehms nicht wahr und kann einfach arbeiten. Wenn ich mit Linux arbeite, artet es immer irgendwie aus und ich beschäftige mich stundenlang mit dem System selbst. Dafür hab ich das früher geliebt, jetzt hab ich keine Zeit mehr dafür. Dass Otto Normalverbraucher damit irgendwas anfangen kann, kann ich mir nicht vorstellen. Es werden höchstens paar wenige sagen, Windows 8 ist pfui, ich steige auf Linux um, dann werden die feststellen, dass es DAS Linux nicht gibt, und sie sich erstmal in irgendwas einlesen müssen, was sie überhaupt nicht interessiert, und dann werden sie sich mit Windows 8 abfinden oder auf Windows 9 warten.
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Xin schrieb:
gargo-linuxuser schrieb:
Xin schrieb:
Die Bedienung zu vereinfachen würde ich nicht gleichsetzen mit einem Ziel, die Masse heranholen zu wollen. Meine Mutter fand Linux vor Jahren schon besser als Windows XP. Wenn meine Mutter mit Linux klarkommt, dann ist Linux massentauglich.
Kann deine Mutter sich unter Linux bei den kleinsten Problemen selbst helfen?
Ja.
Okay, wenn sie einen proprietären Treiber für den neu gekauften Epson Scanner selbst unter Linux einrichten kann, inkl. editieren der udev rules Configdatei, dann scheint deine Mutter eher zur Ausnahme als zur Regel zu gehören.
Ich habe vor zwei Jahren den letzten hochaktuellen Rechner gekauft. Da hatte ich keine Probleme mit der Linuxinstallation und habe auch nicht wirklich auf
die Kompatibilität geachtet. Trotzdem lief und läuft alles problemlos.Tja, Glückstreffer ohne auf die Hardwarekompatibilität zu achten.
Die Probleme fangen aber in der Regel meist bei den Peripheriegeräten wie Scanner, USB-Webcam, TV-Karte, Digitalkamera etc. an.Also das Problem erscheint mir nicht mehr so gravierend.
Vielleicht schätzt du es nur anders ein als ich oder kaufst unbewußt HW nur von Herstellern (z.B. HP), die Linux selbst schon gut supporten.
Mein letztes Laptop habe ich mit vorinstalliertem Suse direkt von HP gekauft und Ubuntu draufgepackt.
Ja, HP!
Probierst mal mit Sony.
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linux standard ist und bleibt ein traum. linux kommt ja nicht mal mac osx näher. wenn die statistiken stimmen, hat linux auf dem desktop einen marktanteil von 2% und mac osx 15%, dazu kommen 2% andere, rest ist windows.
solange mac osx nicht wie windows lizensierbar wird, solange wird sich am status quo wohl nichts ändern. allerdings ist der desktop markt ja eh auf dem absteigenden ast und auf den anderen devices (smartphones, tablets) sieht die welt ja ganz anders aus.
ich bin gespannt, ob microsoft hier die kurve noch kriegt. mit win8 sind sie zumindest den imo richtigen weg gegangen. denn der hardware unterschied zw. desktop und tablet wird sicher immer kleiner werden.
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Mechanics schrieb:
Dieselbe Diskussion wie schon tausend mal... Nicht mal ich habe Lust, mich Abends nach der Arbeit mit Linux zu befassen. Und ich arbeite schon sehr lang mit Linux habe auch in einer Firma gearbeitet, wo nur mit Linux gearbeitet wurde. Aber wenn ich abends müde nach Hause kommen und 2-3 Stunden Freizeit habe, will ich mich nicht ewig lang mit dem System befassen und schauen, warum der Sound nicht geht, was sich an der Paketverwaltung geändert hat, warum das Wlan/VPN nicht mehr funktioniert, was sich plötlich an der Konfiguration vom Window Manager geändert hat oder sonst was. Das liegt zwar auch daran, dass ich meist eher exotische Komponenten verwende und keine DAU tauglichen Systeme wie Ubuntu (die auch nicht wirklich DAU tauglich sind), aber diese DAU Systeme kommen für mich auch nicht in Frage, weil ich mein Linux-System genau so haben will, wie ich es haben will. Bei Windows ist es mir einfach egal. Das funktioniert einfach und juckt mich nicht, ich nehms nicht wahr und kann einfach arbeiten. Wenn ich mit Linux arbeite, artet es immer irgendwie aus und ich beschäftige mich stundenlang mit dem System selbst. Dafür hab ich das früher geliebt, jetzt hab ich keine Zeit mehr dafür. Dass Otto Normalverbraucher damit irgendwas anfangen kann, kann ich mir nicht vorstellen. Es werden höchstens paar wenige sagen, Windows 8 ist pfui, ich steige auf Linux um, dann werden die feststellen, dass es DAS Linux nicht gibt, und sie sich erstmal in irgendwas einlesen müssen, was sie überhaupt nicht interessiert, und dann werden sie sich mit Windows 8 abfinden oder auf Windows 9 warten.
Ich habe beobachtet, dass es stark Kompetenzabhängig ist, ob jemand von einem Linuxsystem profitieren kann oder nicht. Ich selber bin etwa an der Grenze, und nutze die Konfigurierbarkeit und quasi-implizite Entwicklungsumgebung von Linux, ohne allzu sehr vom Konfigurationswahn überfallen zu werden oder mich mit kaputten Soft- und Hardwarekomponenten hermuschlagen zu müssen. Würde ich windows verwenden könnte ich bestimmt durch entsprechende Tools das meiste auch meinen Wünschen entsprechend einrichten, und dafür an manchen Stellen mehr, an manchen weniger Zeit verlieren. Bei meinen noch kompetenteren Kollegen beobachte ich allerdings, dass sie die überlegen UNIX-Philosophie noch besser verstanden haben, als ich, und deutlich schneller und effizienter arbeiten können, weil sie Linux den eigenen Bedürfnissen schneller anpassen können, ohne stundenlang Dokumentationen zu lesen oder Konfigurationen zu debuggen. Es "funktioniert einfach". Allerdings benutzten sie auch verbreitete und gut gepflegte Distributionen wie Debian, Ubuntu, Gentoo oder Arch, bei denen man sich zumindest auf die relativ stabile Pflege von Paketen verlassen kann. Man benötigt aber auch recht viel Erfahrung, Kompetenz und Systemverständnis, um sich beim herumkonfigurieren tatsächlich zu helfen und nicht nur ständig ins Bein zu schießen oder Minen zu legen, auf die man in ein paar Monaten tritt.
@OP:
Linux _kann_ als Standardbetriebssystem genutzt werden. Heutzutage kann jedes System, auf dem ein Browser läuft, genutzt werden, wie Randall Munroe humoristisch darstellt: http://xkcd.com/934/Ich erwarte auch, dass gerade im Low-Cost-Bereich die paar Euro Windowslizenz gerne gespart werden, wenn Microsoft nicht ausreichend Preisdumping für Massenabnehmer betreibt. Dass Linux für den Produktiveinsatz beim _Desktop-User_ (über Server braucht man gar nicht reden) geeignet ist, zeigt schon der Einsatz beim Auswärtigen Amt in Berlin. Dass wieder zu Windows gewechselt wurde, ist nur ein Argument für die Unwirtschaftlichkeit dieses Verfahrens und keines für prinzipielle Uneignung.
Man muss sagen, dass alleine in den letzten Jahren extrem viel auf dem Linux-Markt passiert ist. Während 2005 nur extreme Nerds Linux eingesetzt haben, ist es heutzutage für technisch halbwegs versierte Nutzer etwas relativ Risikofrei und mit mäßigem Erfolg auszuprobieren. Und das liegt sowohl an den viel benutzerfreundlichen Distributionen mit deutlich mehr Support und Dokumentation als auch an der besseren Hardwareunterstützung für Mainstreamgeräte und natürlich die stark gesunkenen Preise für Rechnersysteme.
Ich prophezeihe für die nächste Zukunft (einige Jahre) einen Anstieg von Linuxnutzern, auf vielleicht 5-10%. Es wird eben nicht mehr so sein, dass es das eine Betriebssystem gibt (was erst durch webbasierte Applikationen möglich gemacht wurde).
Für die entferntere Zukunft ist der Wettkampf zwischen der Profitabilität eines lizensierten Betriebssystems und der technischen Überlegenheit eines freien und offenen Systems entscheidend. Und glücklicherweise für die open-source-Gemeinschaft sieht es gerade so aus, als wäre die Entwicklung von Betriebssystemen nicht mehr so profitabel. (Zu was zum Beispiel Google seinen Teil beiträgt.)
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Fjodr schrieb:
Ich prophezeihe für die nächste Zukunft (einige Jahre) einen Anstieg von Linuxnutzern, auf vielleicht 5-10%. Es wird eben nicht mehr so sein, dass es das eine Betriebssystem gibt (was erst durch webbasierte Applikationen möglich gemacht wurde).
Ich glaube nicht an Webapplikationen.
Ich hasse Webmailer - oder Google-Plus, dass mir auf news.google.de anzeigt, dass irgendwo ein Kommentar mit meinem Namen auftaucht und während ich antworte, lädt news.google.de mal eben ein Update. Zack und weg ist mein Text... Drücke ich versehentlich TAB und dann Strg-Links, weil ich zum vorherigen Wort möchte, stehe ich der vorherigen Seite... und weg ist mein Text (bei Opera gibt's zum Glück Hoffnung...). Webanwendungen sind eben... Mist.Ich glaube aber viel eher daran, dass die Unterschiedlichkeit diverser Distributionen mehr dazu beiträgt, Linux klein zu halten, als alles andere. Forks sind eine nette Sache, aber irgendwann muss man sich auf eine grundlegende Basis einigen. Linux ist nur der Kernel, das reicht nicht, um User anzulocken, das Drumherum muss auch irgendwie verlässlich sein. Das hat Ubuntu geschafft. Würde man beim Desktop jetzt etwas offener werden, wäre Ubuntu als Basis vermutlich akzeptiert.
Meine Software packe ich in Debian-Pakete. Die laufen auf Ubuntu und Debian. Mit RPM (Fedora, Suse) habe ich mich noch nicht auseinander gesetzt. Prinzipiell muss man eine Person dafür abstellen, dass die Pakete auf verschiedenen Linux-Versionen erstellt. Und dann braucht man noch ein .dmg für den Mac und eine Setup.exe für Windows...
Oder man konzentriert sich einfach nur auf die Setup.exe und stellt sich auf den Standpunkt, dass Windows das marktbeherrschende OS ist und fertig. Wenn die Linux-Gemeinde auch Unterstützung von Firmen wünscht, dann muss sie hier ansetzen, denn für 2% Marktanteil kann man nicht erwarten, dass jemand reihenweise entsprechende .debs, .rpms, .whatsoever für verschiedene Distributionen anbietet... also lassen es die meistens gleich ganz.
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Xin schrieb:
Ich hasse Webmailer
Hast du mal googlemail.com ausprobiert? Schnell, unterstützt Drag&Drop vom/zum Explorer usw. Wirklich gut, und kein Vergleich zu grausigen Seiten wie von GMX und Konsorten. Aber grundsätzlich gebe ich dir Recht. Ich mag die meisten Web-Apps auch nicht. Ich sehe an Seiten wie googlemail aber, dass es hier durchaus Potenzial gibt.
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_matze schrieb:
Xin schrieb:
Ich hasse Webmailer
Hast du mal googlemail.com ausprobiert? Schnell, unterstützt Drag&Drop vom/zum Explorer usw. Wirklich gut, und kein Vergleich zu grausigen Seiten wie von GMX und Konsorten. Aber grundsätzlich gebe ich dir Recht. Ich mag die meisten Web-Apps auch nicht. Ich sehe an Seiten wie googlemail aber, dass es hier durchaus Potenzial gibt.
Jeder Webmailer, jede Webanwendung hat das Problem, dass es um die Eingaben mit dem Browser konkurriert. Wie gesagt: innerhalb der TextArea ist Strg-Left der Wortanfang, so wie es im Editor auch ist. Tab bedeutet aber nächstes Input-Widget und nicht Tab. Ist das kein Eingabefeld, sondern der Submitbutton, interpretiert der Browser STRG-Left als zurück zur vorherigen Seite.
Ich will auch nicht Google-Mail ausprobieren - auch wenn Google es einem aufzwängt, ich benutze es nicht. Altmodische Mailprogramme gefallen mir da besser.
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In diesem Fall (der mir noch nie passiert ist), ist in meinem Browser der Text nicht weg. Ich drücke einfach wieder "vor", und gut ist. Und selbst, wenn ich es irgendwie schaffen sollte, das Zurückkommen unmöglich zu machen (z.B. indem ich in völliger Geistesabwesenheit den Tab oder gar den ganzen Browser schließe), ist die unfertige E-Mail als Entwurf gespeichert. Da geht nichts verloren. Du siehst, es geht durchaus besser als bei [Webseite, die du ausprobiert hast], wenn sich die Entwickler ein paar Gedanken machen. Aber gut, wir schweifen ab.