Vollständige Induktion



  • Zu Schritt 4/5:
    Ist dir nicht kla,r was da passiert, oder wie man auf die Idee dafür kommt? Das Was ist schnell erklärt: 7^2 = 49 = 46 + 3. Der Schritt danach ist einfach die 6 ausklammern. Wenn du das so nicht siehst, kannst du den Term auch vorher mal ausmultiplizieren.

    Zur Schlussfolgerung:
    Wenn du neue Behauptungen aufstellst, die nicht trivial sind, musst du die natürlich auch noch beweisen. Das was du da hast lässt sich aber sehr leicht auf die Definition der Teilbarkeit zurückführen.

    Edit: Hab wohl zu lange zum Tippen gebraucht...



  • Ja, das ist mir schon klar.

    aber der Beweis soll doch zeigen, dass 6n+2+72n+16^{n+2}+7^{2n+1}
    durch 43 teilbar ist. Dann kann ich doch nicht genau damit begründen.
    Das 6fache davon durch 43 teilbar ist, weil 6n+2+72n+16^{n+2}+7^{2n+1} durch 43 teilbar ist.

    Der letzte Teil ok, ein vielfaches von 43 wird wohl durch 43 teilbar sein.

    Ich sehe an der Stelle den Beweis nicht.

    Bei dem Beweis zu der Summe der natürlich Zahlen ist man am Ende
    wieder bei der Annahme: ((n+1)(n+2))/2 angekommen.

    aber das sehe ich in diesem Fall nicht.

    Lassen wir en letzten teil mal weg mit 4372n+143*7^{2n+1}, das
    ist ok.

    Wenn 6n+2+72n+1+4372n+16^{n+2}+7^{2n+1}+43*7^{2n+1} rausgekommen wäre hätt ich damit kein Problem



  • adonis schrieb:

    aber der Beweis soll doch zeigen, dass 6n+2+72n+16^{n+2}+7^{2n+1}
    durch 43 teilbar ist. Dann kann ich doch nicht genau damit begründen.
    Das 6fache davon durch 43 teilbar ist, weil 6n+2+72n+16^{n+2}+7^{2n+1} durch 43 teilbar ist.

    Ah, ok. Jetzt seh ich Dein Problem. Wenn Du jetzt aber noch bedenkst, dass 6 und 43 teilerfremd sind...



  • SG1 schrieb:

    adonis schrieb:

    aber der Beweis soll doch zeigen, dass 6n+2+72n+16^{n+2}+7^{2n+1}
    durch 43 teilbar ist. Dann kann ich doch nicht genau damit begründen.
    Das 6fache davon durch 43 teilbar ist, weil 6n+2+72n+16^{n+2}+7^{2n+1} durch 43 teilbar ist.

    Ah, ok. Jetzt seh ich Dein Problem. Wenn Du jetzt aber noch bedenkst, dass 6 und 43 teilerfremd sind...

    Ne, das ist in seinem fallgenau die induktionsvoraussetzung, und die benutzt er hier. Die Teilerfremdheit braucht man hier nicht.



  • Mist. Genau das hab ich bei meiner ersten Antwort auch noch gedacht. Bei der 2. wars wohl schon zu spät.



  • adonis schrieb:

    Ja, das ist mir schon klar.

    aber der Beweis soll doch zeigen, dass 6n+2+72n+16^{n+2}+7^{2n+1}
    durch 43 teilbar ist. Dann kann ich doch nicht genau damit begründen.
    Das 6fache davon durch 43 teilbar ist, weil 6n+2+72n+16^{n+2}+7^{2n+1} durch 43 teilbar ist.

    Naja, im Prinzip schon. Du nimmst ja an, dass a_n durch 43 teilbar ist und zeigst dann, dass daraus folgt dass a_n+1 auch durch 43 teilbar ist. Zusammen mit dem Induktionsanfang beweist das genau die gewünschte Aussage.

    Versuch nochmal das ganz in Ruhe aufzuschreiben und mach Dir jeweils klar, was Induktionsvoraussetzung ist, also als wahr angenommen wird und was jeweils genau zu beweisen ist.



  • Wenn der Umstand das 6n+2+72n+16^{n+2}+7^{2n+1} wieder da steht
    der Beweis ist, dann ist klar dass, das 6Fache davon auch durch 43 teilbar
    ist.
    Also ich setzte das ganze auf n+1 und mit ein paar Umformungstricks
    kommt man hoffentlich wieder auf den Anfang. Und das ist dann der Beweis?

    Wie sieht denn ein Beweis aus wo, das nicht funktioniert?
    wir hatten dahmals im LK Mathe einen, ich finde den nur nicht.
    Da ging es um Primzahlen. Man sah der Formel schon an, das irgendwann die
    Zahl ein vielfaches von sich selbst wird. Die formel galt nur für ein paar
    Zahlen aber nicht für alle.Kennt einer vielleicht dieses Beispiel?
    Es war ne recht einfache Formel.

    Ich muss mal einen sehen, wo es nicht für alle gilt.



  • Acho und noch eine Frage.
    Ich sehe die Beweise immer nur mit Formel aus einer expliziten
    Bildungsvorschrift. Funktioniert der Beweis auch mit Rekursiven?



  • adonis schrieb:

    Also ich setzte das ganze auf n+1 und mit ein paar Umformungstricks kommt man hoffentlich wieder auf den Anfang. Und das ist dann der Beweis?

    Genau, man zeigt im Induktionsschritt A(n)->A(n+1).

    adonis schrieb:

    Wie sieht denn ein Beweis aus wo, das nicht funktioniert?

    Du kommst mit dem Verfahren nicht zwangsläufig darauf das es nicht funktioniert. Du wirst es halt einfach nicht beweisen können. Der einfachste Beweis dafür das etwas nicht gilt ist immer noch ein Gegenbeispiel.

    adonis schrieb:

    Funktioniert der Beweis auch mit Rekursiven?

    Ja, du musst nur beachten das dadurch der Induktionsanfang länger wird je mehr Vorergebnisse genutzt werden. Nehmen wir a(n) = a(n-1) + a(n-2) mit a(0) und a(1) unwichtig, dann fängt der Induktionsanfang natürlich mit n=2 an, da n-2 sonst unter 0 wäre. Die Behauptung gilt dann natürlich auch nur für n>2.



  • Tobiking2 schrieb:

    Du kommst mit dem Verfahren nicht zwangsläufig darauf das es nicht funktioniert. Du wirst es halt einfach nicht beweisen können.

    Wenn ich es nicht beweisen kann, muss sich das ja in meiner Formel zeigen.
    Würde für mich heißen, troz aller Umformtricks, komme ich nicht wieder
    beim Anfang an.

    Tobiking2 schrieb:

    Der einfachste Beweis dafür das etwas nicht gilt ist immer noch ein Gegenbeispiel.

    Ein Gegenbeispiel zu finden kann ja unter umständen auch recht umständlich
    und langwierig sein.

    Jester schrieb:

    Naja, im Prinzip schon. Du nimmst ja an, dass a_n durch 43 teilbar ist und zeigst dann, dass daraus folgt dass a_n+1 auch durch 43 teilbar ist. Zusammen mit dem Induktionsanfang beweist das genau die gewünschte Aussage.

    OK, ja ich zeige für n0n_{0} dass es wahr ist, ja ich nehme an dass es auch für ana_{n}, und ich will zeigen dass es für
    an+1a_{n+1} auch gilt.

    Nun kam ich auf das Ergebnis 6(6n+2+72n+1)+4372n+16(6^{n+2}+7^{2n+1})+43*7^{2n+1}.

    Klar, wenn ich annehme das meine Annahme richtig ist, ist an+1a_{n+1}
    auch richtig. Aber ich will doch nichts annehmen, sondern beweisen.

    Nehme ich Beweis zu wörtlich? Kann ein beweis denn widerlegt werden, oder
    ist ein durchgeführter beweis unerschüttlerich?



  • Du musst dir das vielleicht einfach mal etwas formaler anschauen. Du zeigst für Aussage A zwei Sachen:
    1. A(0) gilt
    2. A(n)->A(n+1) | Sprich: Falls Aussage A für n gilt, so gilt sie auch für n+1. Uns interessiert also nur der Fall das A(n) gilt, und können insbesondere auf diese Tatsache zurückgreifen.

    Nun kannst du das einfach zusammensetzen
    A(0) gilt wegen 1.
    A(1) weil A(0)->A(1), denn n=0 ist ein n für das die Aussage gilt.
    A(2) weil A(1)->A(2), s.o.
    ...

    Das ist analog zu der Definition der natürlichen Zahlen, weswegen man zu dem Schluss kommt A(n) gilt für alle n der natürlichen Zahlen.



  • Dieses Prinzip lässt sich auch ein wenig verallgemeinern, auf jede Struktur, die durch gegebene Basisobjekte und Konstruktoren, die aus Objekten weitere Objekte erzeugen, besteht. Das führt einen dann zur strukturellen Induktion.
    Bei den natürlichen Zahlen ist die 0 das Basisobjekt und der einzige Konstruktor ist succ: IN -> IN, n -> n + 1.



  • adonis schrieb:

    Wenn ich es nicht beweisen kann, muss sich das ja in meiner Formel zeigen.
    Würde für mich heißen, troz aller Umformtricks, komme ich nicht wieder
    beim Anfang an.

    Die Menge aller Umformungstricks ist unendlich. Bis du die alle durch hast, dauert es eine Weile ;). natürlich gibt es einfache Fällen in denen du zeigen kannst, dass es nicht gilt. Aber im Allgemeinen hast du verloren.



  • Ok, also ich habe jetzt einen Beweis x gemacht.
    Jetzt kommt einer auf die Idee und schreibt ein Programm,
    der jede Zahl ab 1 einsetzt und prüft ob, das Ergebnis stimmt.

    30 Jahre später kommt er zu mir, und sagt "Also bis zu einer
    Quadrillionen ging es, aber bei einer Quadrillionenundeins ging es nicht
    mehr"

    Hat der recht, oder kann ich ihm sagen, er liegt flasch, weil ich hab es
    ja bewiesen?



  • Du hast das Prinzip eines mathematischen Beweises nicht verstanden.
    Wenn ein Gegenbeispiel zu der Aussage existiert, die du gemacht hast, dann ist sie falsch und damit auch dein "Beweis".
    Ist dein Beweis richtig, ist sein Programm falsch oder der Computer hat sich verrechnet.
    Bewiesene Aussagen sind Tautologien, man kann sie per definitionem nicht widerlegen.



  • mich hatte nur das verwirrt:

    Du kommst mit dem Verfahren nicht zwangsläufig darauf das es nicht funktioniert. Du wirst es halt einfach nicht beweisen können. Der einfachste Beweis dafür das etwas nicht gilt ist immer noch ein Gegenbeispiel.

    Der Umstand dass6n+2+72n+16^{n+2}+7^{2n+1} in
    6(6n+2+72n+1)+4372n+16(6^{n+2}+7^{2n+1})+43*7^{2n+1} enthalten ist, ist der Beweis.
    a->b
    Die Behaupthung war ja das es durch 43 teilbar ist, das sehe ich in diesem
    Schritt und kann daraus folgern, dass es auch für n+1 gilt. ende.

    Heißt für mich im umkehrschluss aber auch. wenn die Formel nicht für
    alle gelten sollte, sondern nur für eine bestimmte Menge. dann kann ich
    nicht zu diesem schluss kommen.



  • Naja, wenn's falsch ist, kannst du's auch nicht beweisen. Mehr ist in dem Zitat nicht gemeint.
    Wenn's nämlich falsch ist, findet man ein Gegenbeispiel. Etwa bei einer Quadrillion und eins.


Anmelden zum Antworten